DE2953896C1 - Modifizierte Polyolefinharzmassen - Google Patents
Modifizierte PolyolefinharzmassenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf modifizierte Polyolefinharzmassen,
die sich zur Herstellung von Spritzguß-Produkten mit
guter Transparenz eignen.
Es war bekannt, daß eine Verbesserung der Transparenz
eines Polyolefin-Spritzgußprodukts durch Verwendung
von Zusätzen, wie Dialkylenglycol-alkyläthern, Benzolsulfonsäureestern,
Ammoniumsalzen von Benzolcarbonsäure, Thiodicarbonsäuren,
dem Aluminiumsalz von Di-p-t-butylbenzoesäure,
Dibenzyliden-D-sorbit oder dergleichen, erreicht wird. So
werden beispielsweise Kondensationsprodukte von Sorbit mit
Aldehyden, wie Dibenzyliden-sorbit oder 1.3,2.4 -Di-(methyl-
benzyliden)-sorbit, in den JP-OSen 51-22 740 und 53-117 044
beschrieben. Diese Kondensationsprodukte sind wertvoll zur
Verbesserung der Transparenz, andererseits tritt jedoch der
Nachteil auf, daß an der Oberfläche oder im Inneren von
Formkörpern häufig Schaumbildung oder Blasenbildung verursacht werden
und somit der Gebrauchtswert der Formkörper
verlorengeht.
Die JP-OS 51-22 740 betrifft Polypropylenmassen zur Herstellung
von extrudierten Folien, die zur Verbesserung des Haftvermögens
der Folien und der Heißsiegelfestigkeit einen Zusatz
an Dibenzyliden-sorbit aufweisen. Die Massen können außerdem
übliche Zusätze, wie Stabilistoren und Gleitmittel enthalten.
Aus der US-PS 40 16 118 ist eine Polyolefinmasse mit verbesserter
Transparenz und verminderter Formschrumpfung bekannt,
die zur Verbesserung der genannten Eigenschaften einen Zusatz
von Dibenzyliden-sorbit enthält. Diese Formmasse kann gegebenenfalls
andere Zusätze, wie Farbmittel oder Weichmacher enthalten,
solange diese keine nachteiligen Einflüsse auf die Eigenschaften
der Massen zeigen.
Falls in den bekannten Formmassen Weichmacher oder Gleitmittel
vorliegen, sind diese in Mengen vorhanden, die die gewünschten
Gleiteigenschaften gewährleisten. So wird gemäß Beispiel 7 der
US-PS 40 16 118 Dioctylphthalat als Weichmacher in einer Menge
von 1% zugesetzt.
Gemäß dem Stand der Technik ist es demnach allgemein üblich,
einen Weichmacher in einer relativ großen Menge, die auf das
in der Masse vorliegende Polymere bezogen ist, zuzufügen.
Versuche der Anmelderin haben gezeigt, daß ein Zusatz eines
Weichmachers in der in Beispiel 7 der US-PS 40 16 118 angegebenen
Menge in Verbindung mit Dibenzyliden-sorbit jedoch beim
Spritzguß einer Polyolefinharzmasse zu einer äußerst nachteiligen
Schaumbildung führt, welche die so hergestellten Formkörper
für praktische Zwecke unbrauchbar macht. Nachdem auch
eine derartige Polyolefinmasse mit dem Zusatz lediglich von
Dibenzyliden-sorbit ohne Weichmacherzusatz unerwünschte
Schaumbildung zeigt, konnte dem Stand der Technik kein
Hinweis entnommen werden, in welcher Weise die unerwünschte
Schaumbildung unterdrückt werden könne.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, modifizierte
Polyolefinharzmassen zur Verfügung zu stellen, die
sich zur Herstellung von Spritzguß-Formkörpern mit guter
Transparenz eignen, ohne daß während des Spritzgießens die
Erscheinung der Schaumbildung oder Blasenbildung auftritt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst
werden kann, wenn einer Polyolefinharzmasse ein Sorbit-Aldehyd-
Kondensationsprodukt in einer bestimmten Menge und zusätzlich
eine sehr geringe Menge eines bestimmten Gleitmittels
zugesetzt wird, wobei die Menge des Gleitmittels strikt von
der Menge der Sorbit-Aldehyd-Kondensationsprodukts abhängt.
Gegenstand der Erfindung sind somit Polyolefinharzmassen,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie ein Kondensationsprodukt des
Sorbits mit einer Aldehydverbindung in einer Menge zwischen
0,05 und 2 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des
Polyolefins, und ein Gleitmittel aus der Gruppe der gesättigten
oder ungesättigten aliphatischen Amide mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen oder deren Derivaten und der Silicone
in einer Menge von 1/20 bis 1/2 Gewichtsteil, bezogen auf
1,0 Gewichtsteil des Kondensationsprodukts enthalten.
Zu erfindungsgemäß geeigneten Polyolefinen gehören Propylen-Homopolymere,
statistische Propylen-Äthylen-Copolymere,
Propylen-Äthylen-Blockcopolymere, statistische Propylen-
Buten-1-Copolymere, Äthylen-Polymere niederer Dichte,
statistische Äthylen-Propylen-Copolymere, statistische
Äthylen-Buten-1-Copolymere, statistische Buten-1-Äthylen-
Copolymere, statistische Buten-1-Propylen-Copolymere und
dergleichen.
Diese können für sich oder in Form eines Gemisches aus
zwei oder mehr dieser Polymeren verwendet werden.
Das Sorbit-Aldehyd-Kondensationsprodukt, das für die
Zwecke der Erfindung verwendet werden kann, wird durch
folgende Formel dargestellt:
worin R₁ und R₂ jeweils eine gesättigte oder ungesättigte
Alkylgruppe mit 1 bbis 30 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel
Äthyl-, n-Hexyl-, Isohexyl-, n-Undecyl-, 2-Nonyl-2-butenyl-
Gruppen und andere Gruppen;
alicyclische Kohlenwasserstoff-Gruppen oder deren Derivat-Gruppen, z. B. Cyclohexyl-, p-Methyl-cyclohexyl- und andere Gruppen; und
aromatische Kohlenwasserstoff-Gruppen oder deren Derivat- Gruppen, z. B. Phenyl-, p-Methylphenyl-, m-Methylphenyl-, o- Methylphenyl-, p-Äthylphenyl-, p-Hexylphenyl-, 1-Naphthyl-, 1-Anthryl-, Benzyl-Gruppen usw., bedeuten.
alicyclische Kohlenwasserstoff-Gruppen oder deren Derivat-Gruppen, z. B. Cyclohexyl-, p-Methyl-cyclohexyl- und andere Gruppen; und
aromatische Kohlenwasserstoff-Gruppen oder deren Derivat- Gruppen, z. B. Phenyl-, p-Methylphenyl-, m-Methylphenyl-, o- Methylphenyl-, p-Äthylphenyl-, p-Hexylphenyl-, 1-Naphthyl-, 1-Anthryl-, Benzyl-Gruppen usw., bedeuten.
Die nachstehenden Beispiele sind typisch für
diese Kondensationsprodukte, die für sich oder in Form
eines Gemisches aus zwei oder mehr Kondensationsprodukten
verwendet werden können.
R₁ und R₂: Gesättigte oder ungesättigte C₁- bis C₃₀-
Alkyl-Gruppen:
- 1.3-Heptanylidensorbit,
- 1.3,2.4-Diheptanylidensorbit,
- 1.3,2.4-Di-(3-nonyl-3-pentenyliden)-sorbit,
alicyclische Kohlenwasserstoffgruppen oder deren Derivate:
- 1.3-Cyclohexancarbylidensorbit,
- 1.3,2.4-Dicyclohexancarbylidensorbit,
- 1.3,2.4-Di-(p-methylcyclohexancarbyliden)-sorbit,
aromatische Kohlenwasserstoffgruppen oder deren Derivate:
- 1.3-Benzylidensorbit,
- 1.3,2.4-Dibenzyliden-D-sorbit
- 1.3,2.4-Di-(m-methylbenzyliden)-sorbit,
- 1.3,2.4-Di-(p-äthylbenzyliden)-sorbit,
- 1.3,2.4-Di-(p-hexylbenzyliden)-sorbit,
- 1.3,2.4-Di-(1-naphthalincarbyliden)-sorbit,
- 1.3,2.4-Di-(phenylacetyliden)-sorbit.
Das Verfahren zur Synthese der Sorbit-Aldehyd-Kondensationsprodukte
unterliegt keiner speziellen Beschränkung,
wenn diese auch im allgemeinen durch Erhitzen eines Gemisches
aus Sorbit und einer Aldehydverbindung in Gegenwart eines
Dehydratationskatalysators, wie wasserfreier Phosphorsäure
oder Schwefelsäure, erhalten werden. Ein solches Synthese-
Verfahren ist beispielsweise in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 47-7 460 beschrieben. Im Fall von Dibenzylidensorbit
werden 45,9 g Sorbit, 39,8 g Benzaldehyd und
4 g konzentrierte Schwefelsäure in ein Gefäß gegeben, das
mit einem Rückflußkühler, einem Liebig-Kühler, einem Flüssigkeits-Zuflußrohr
(Sicherheitsrohr), einem Rührer und
einer Gaszuführung versehen ist, das Gefäß wird auf einem
Ölbad auf 178°C erhitzt und 30 Stunden lang bei der gleichen
Temperatur gehalten. Nach dem Kühlen wird dann die Temperatur
auf etwa 60°C erniedrigt, 50 ml Methanol werden aus dem
Sicherheitsrohr zugefügt und die Temperatur wird auf 100°C
erhöht. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Gemisch aus Benzaldehyd,
Methanol und Wasser gebildet. Nach Beendigung des Rückflusses
wird das Reaktionsproduktgemisch gekühlt, in eine
große Wassermenge gegossen, um Schwefelsäure zu entfernen,
und danach wird Benzaldehyd mit heißem Wasser ausgewaschen.
Dabei wird weißes feste Dibenzylidensorbit erhalten. Andere
Kondensationsprodukte können nach der gleichen Verfahrensweise
erhalten werden. Außerdem kann das Ausgangssorbit in
der D-Form, L-Form oder in der racemischen Form vorliegen.
Das Sorbit-Aldehyd-Kondensationsprodukt wird in einer
Menge von vorzugsweise 0,05 bis 2,0 Gewichtsteilen, stärker
bevorzugt von 0,1 bis 1,0 Gewichtsteilen, auf 100 Gewichtsteile
des Polyolefins angewendet. Bei einer Menge von
weniger als 0,05 Teilen wird die Wirkung einer Verbesserung
der Transparenz kaum erreicht, während bei einer Menge von
mehr als 2,0 Teilen die Wirkung einer Verbesserung der
Transparenz im Gegenteil vermindert wird und außerdem das
erhaltene Produkt verteuert wird.
Verwendbare Gleitmittel sind gesättigte
oder ungesättigte aliphatische Amide mit 6 bis 22 C-Atomen,
Hexansäureamid, Octansäureamid,
Stearinsäureamid, Ölsäureamid, Erucasäureamid,
Laurinsäureamid, Behensäureamid,
Ricinolsäureamid usw.,
und Silicone, z. B. handelsübliche
Silicon-Formtrennmittel, Siliconöl usw. Die Silicone
sind vorzugsweise lineare Organopolysiloxane mit
einer Viskosität von 10 bis 100 000 mm²/s und noch stärker
bevorzugt geradekettige Dimethylpolysiloxane.
Diese Gleitmittel werden für sich oder als Gemisch aus
zwei oder mehr in einer Menge im Bereich von
½₀ bis ½ Gewichtsteil und, vorzugsweise ¹/₁₀ bis
¼ Gewichtsteil, bezogen auf 1,0 Gewichtsteil des Sorbit-
Aldehyd-Kondensationsprodukts, eingesetzt. Wenn ihre
Menge weniger als ½₀ Teil beträgt, wird keine Schaumunterdrückungswirkung
erreicht. Wenn andererseits die Menge ½
Gewichtsteil überschreitet, wird das Schäumen oder die
Blasenbildung verhindert, es treten jedoch die Nachteile
auf, daß die Wirkung der Verbesserung der Transparenz vermindert
wird, die Formkörper merklich verunreinigt werden
und die Kosten für die Produktion der Formkörper erhöht
werden.
Die erfindungsgemäße Masse bzw. Zusammensetzung kann
in Kombination mit Antioxydationsmitteln, Farbstoffen,
Ultraviolett-Absorbern und anderen Zusätzen angewendet
werden. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht.
Die angegebenen Mengen des Sorbit-Aldehyd-Kondensationsprodukts,
die angegebenen Mengen an Erucasäureamid und
0,1 Gewichtsteil 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol wurden mit
100 Gewichtsteilen eines statistischen Propylen-Äthylen-
Copolymeren (Äthylengehalt: 3,5 Gew.-%, Schmelzflußindex:
15 g/10 min [ASTM-D-1238-62T]), vermischt und das Gemisch
wurde dann mit einem 65 mm Φ-Extruder bei 250°C unter Bildung
von Pellets extrudiert.
Die erhaltenen Pellets wurden zu einer Spritzguß-Formplatte
von 7,8 cm Breite × 15,7 cm Länge × 2 mm Dicke mit
Hilfe einer Spritzgußvorrichtung bei 250°C verformt und
dann im Hinblick auf ihre Transparenz und den Schaumbildungsgrad
geprüft. Die Transparenz ist durch die Trübung (%)
(oder den Trübungsgrad) angegeben, die gemäß JIS-K 6714
gemessen wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt,
welche zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren außerordentlich
wirksam zur Verhütung der Schaumbildung ist.
Spritzgußplatten wurden nach der gleichen Verfahrensweise
wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Abänderung,
daß an Stelle von Erucasäureamid die in Tabelle 2 angegebenen
Gleitmittel verwendet wurden.
Die Testergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Daraus ist klar ersichtlich, daß das erfindungsgemäße
Verfahren außerordentlich wirksam zur Verhinderung der
Schaumbildung ist.
Wie vorstehend beschrieben wurden, wird dann, wenn
die erfindungsgemäßen Massen durch Spritzgießen verformt
werden, die Transparenz der Formkörper merklich
verbessert, ohne daß die Erscheinung der Schaumbildung
auftritt und auf diese Weise werden durchsichtige Formkörper
mit gutem Aussehen erhalten.
Claims (3)
1. Modifizierte Polyolefinharzmassen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Kondensationsprodukt des
Sorbits mit einer Aldehydverbindung in einer Menge zwischen
0,05 und 2 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des
Polyolefins, und ein Gleitmittel aus der Gruppe der gesättigten
oder ungesättigten aliphatischen Amide mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen oder deren Derivaten und der Silicone
in einer Menge von ½₀ bis ½ Gewichtsteil, bezogen auf
1,0 Gewichtsteil des Kondensationsprodukts enthalten.
2. Harzmasse nach Anspruch 1, worin das Kondensationsprodukt
mindestens eine Verbindung der Formeln
darstellt, worin R₁ und R₂ jeweils eine aromatische Kohlenwasserstoffgruppe
oder deren Derivate bedeuten.
3. Verwendung der modifizierten Polyolefinmassen nach
Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung von transparenten, blasenfreien
Spritzguß-Produkten.
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