DE295252C

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Publication number: DE295252C
Application number: DENDAT295252D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■-JVi 295252-KLASSE 21 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Januar 1916 ab.

Die vorliegende Anordnung ist für Drehstromnetze ohne Nulleitung bestimmt, um bei Erdschluß in nur einer Phase ein optisches oder akustisches Signal zu geben oder auch einen Erdungsschalter einzuschalten. Sie beruht im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen, bei denen Spannungswandler magnetisch gekuppelt sind, auf einer eigenartigen elektrischen Kupplung der Sekundärwicklungen

ίο dreier Einphasen-Spannungswandler. Die Primärwicklungen sind, wie für Erdschlußanzeigevorrichtungen üblich, in Sternschaltung an Erde gelegt. Die drei Sekundärwicklungen werden unter Zwischenfügung von Lampen oder Relais in jeder einzelnen Phase parallel geschaltet. Zu ihnen wird noch ein weiterer Nebenstromkreis parallel gelegt, der die optische oder akustische Anzeigevorrichtung oder auch ein Relais zur Betätigung der Einschalteinrichtung von Erdungsschaltern enthält.

Die Zeichnung erläutert die Anordnung in Verbindung mit einer akustischen Signaleinrichtung. Es bezeichnen a, b, c die drei Primärwicklungen der drei Spannungswandler, die bei d geerdet sind, e, f, g sind die drei Sekundärwicklungen, die auf die Lampen h, i, k arbeiten. / ist ein akustisches Signal, ζ. Β. eine Hupe. Tritt ein Erdschluß ζ. B. in der Phase ein, an der die Primärwicklung δ angeschlossen ist, so wird diese Wicklung spannungslos und demgemäß auch die Wicklung f. Die Lampe i erlischt. Die beiden Stromkreise von e und g schließen sich dann durch den Nebenstromkreis, in dem die Hupe I liegt, I beginnt zu tönen. Tritt dagegen bei dieser Anordnung in zwei Leitungen ein Erdschluß ein, so schließt sich der Stromkreis der dritten Phase im wesentlichen durch die Sekundärwicklungen der beiden anderen Phasen, und der Strom im Nebenschlußstromkreis, in dem die Hupe I liegt, erreicht keinen so großen Wert, daß die Hupe in Tätigkeit tritt. Ein solcher Erdschluß wird nur durch das Abschalten des in der betreffenden Leitung liegenden Hauptschalters, der ja für solche Fälle in Tätigkeit treten soll, wahrnehmbar.

Die in der Figur dargestellte Anordnung stellt nur ein Beispiel dar. An Stelle der Lampen können z. B. Relais, und zwar Nullspannungsrelais, treten, die z. B. den an Erde zu legenden Erdungsschalter wählen, während das im Nebenschlußstromkreis liegende Relais den Einschaltmechanismus der Erdungsschalter in Bewegung setzt. Durch die indirekte elektrische Verriegelung der Relais kann bei dieser Anordnung stets nur ein Schalter zum Einschalten gebracht werden. Die Anwendung des Nebenschlußstromkreises hat noch den weiteren Vorteil, daß bei Spannungsloswerden im Netz wohl die drei Relais ihre Erdungsschalter freigeben, dann aber keine Einschaltung erfolgen kann, weil das Relais im Nebenstromkreis ebenfalls spannungslos ist.

Claims

Patent-Anspruch:

65

Anordnung bei Drehstromnetzen ohne Nulleiter, die bei einem Erdschluß oder der Erdung einer Phase unter Verwendung dreier elektrisch verbundener Einphasen-Spannungswandler anspricht, deren Primärwicklungen in Sternschaltung an Erde gelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die

Sekundärwicklungen unter Einschaltung einer Lampe oder eines Nullspannungsrelais parallel geschaltet sind und zu diesen parallel ein weiterer Nebenschlußstromkreis gebildet ist, der eine Anzeigevorrichtung für den Erdschluß in Form eines optischen oder akustischen Signals oder eines Relais zum Betätigen von Erdungsschaltern enthält, zum Zweck, durch die elektrische Kupplung der drei Wicklungen zu erreichen, daß bei Erdschluß in einer Phase die Anzeigevorrichtung in Tätigkeit tritt, nicht jedoch bei gleichzeitigem Erdschluß in zwei Phasen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.