DE29512195U1 - Backofen - Google Patents
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Description
Werner & Pfleiderer Lebensrnitteltechnik GmbH, von-Raumer-Straße 8-18,
91550 Dinkelsbühl
Backofen
Die Erfindung richtet sich auf einen Backofen, insbesondere für handwerkliche
und industrielle Einsatzbereiche, umfassend wenigstens einen beheizbaren Backraum und ein äußeres Ofengehäuse sowie eine Wärmeisolierung
zwischen Backraum und äußerem Ofengehäuse.
In den verschiedenen bekannten Backofensystemen, wie Etagenofen, Backschrank,
Ladenbackofen, Tunnelofen und Mehretagen-Tunnelofen wird das Backgut in beheizten, geschlossenen oder zum Teil offenen Backräumen
unterschiedlicher Formgebung gebacken. Diese das Backgut umgebenden Backräume müssen zur Umgebung hin thermisch isoliert sein, um eine hohe
Wärmespeicherung bzw. niedrige Abstrahlung und damit einen niedrigen
Energieverbrauch und eine geringe Erwärmung der umgebenden Räumlichkeiten zu erzielen. In Abhängigkeit von der Dicke und Ausprägung der
Isolierung wird herkömmlicherweise eine Außenkörpertemperatur, d.h. eine Temperatur des äußeren Ofengehäuses, von ca. 40 bis 500C erreicht.
Die Isolierung muß so ausgestaltet sein, daß sie zum einen die vorstehend
angesprochene Isolierwirkung gewährleistet, daß sie zum anderen aber hinreichend thermisch und mechanisch beständig und physiologisch unbedenklich
ist, wobei insoweit zunehmend strengere Anforderungen gestellt werden.
Derzeit wird im Ofenbau hauptsächlich Mineralwolle (Steinwolle) oder
Glasfaser als Isolierung verwendet. Daneben kommen andere faserige Stoffe zum Einsatz, Diese Faser-Isolierungen können als Matten, aluminiumkaschierte
Matten oder freigestopfte Wolle eingesetzt werden. Gebräuchlich sind auch Kombinationen mit Primärisolierungen aus den erwähnten Faserstoffen
und Sekundärisolierungen aus Festkörpermaterialien (z.B. AL-SD-Edelstahl) und/oder Sandwich-Elementen.
Seitdem Asbest-Werkstoffe als Isoliermaterial nicht mehr zugelassen sind,
kommen die genannten Mineralfaserisolierungen zunehmend zum Einsatz. Dabei stellt sich allerdings das Problem, daß diese zunächst physiologisch
unbedenkliche Stoffe nach langer Betriebsdauer problematisch werden können, d.h. bei einigen Materialien können sich kanzerogene Eigenschaften
einstellen. Andere Materialien stehen zumindest im Verdacht, diesbezüglich nicht unproblematisch zu sein. Dementsprechend muß davon ausgegangen
werden, daß solche Faserwerkstoffe mittelfristig möglicherweise als Isolierung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neues
Konzept zur Isolierung von Backöfen zu entwickeln, durch welches sichergestellt wird, daß bei unverändert günstigen oder verbesserten Isoliereigenschaften
eine Isolierung zum Einsatz kommen kann, welche unter gesundheitlichen Aspekten mit Sicherheit bedenkenfrei ist und welche sich
erforderlichenfalls auch problemlos demonstrieren und gegebenenfalls entsorgen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Wärmeisolierung als
selbsttragender, garagenartiger Außenkörper aus Formteilen faserfreien Isolierwerkstoffes ausgebildet ist. Dies kann besonders günstig so realisiert
werden, daß der Außenkörper aus vorgefertigten Formelementen aufgebaut ist.
Günstigerweise ist vorgesehen, daß die Formelemente verklebt sind.
Mit Vorteil besteht die Isolierung aus Aluminium-Eisen-Magnesiumsilikat,
insbesondere Vermiculite.
Es ist zwar an sich bekannt, einen Werkstoff, wie Vermiculite in Form
von Platten oder kleinen Preßteilen in der Haushaltsgerätetechnik einzusetzen. Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß ein im
wesentlichen selbsttragender, isolierender Außenkörper nach Axt einer "Isolationsgarage" eingesetzt wird.
Die einzelnen Formelemente können quaderförmig ausgebildet und mit Nut-
und Federverbindungen ineinandersteckbar sein, wobei an schwierigen, nicht überlappenden Verbindungsstellen die Einzelelemente mit einem wärmebeständigen
Spezialkleber, gegebenenfalls auch auf Vermiculite-Basis,
verbunden werden. Ein so gestalteter Isolationskörper bildet an seiner Innenseite die Außenform des Backraums ab und ist an seiner Außenseite
in der Regel glatt bzw. entsprechend der Form des Außengehäuses ausgebildet. Aufgrund der hervorragenden thermischen Eigenschaften des verwendeten
Isolierstoffes kann die Innenseite des erfindungsgemäß geschaffenen Isolierkörperteils direkt auf dem Heißbereich aufliegen und andererseits
ist es auch möglich, ganz definierte Luftspalte sowohl an der Außen- als auch an der Innenseite zu realisieren.
Da die einzelnen Elemente sehr leicht sind, ist die Montage selbst großer
Ofenisolationen sehr einfach und schnell zu bewerkstelligen. Auch geometrische
Hinterschnitte, z.B. Rohrflansche, können durch eine Mehrzahl entsprechender Elemente gut isoliert werden.
Die verwendeten Grund-Elemente sind quaderförmig und robust und können
dementsprechend gut und raumsparend gelagert und transportiert werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Isolierung ist nicht nur im Anlieferungszustand,
sondern auch nach langer Betriebszeit physiologisch unbedenklich. Das Material altert nicht und behält seine thermische Eigenschaften.
Im Gegensatz zu allen Faserisolierstoffen bleibt der innere Zusammenhalt des Materials auch unter langjährigem Wärmeeinfluß erhalten. Dies hat
den Vorteil, daß selbst nach Jahren, z.B. zu Servicezwecken, eine problemlose Demontage möglich ist, wobei sich dann wiederum vorteilhaft be-
merkbar macht, daß die Isolations-Garage als Ganzes oder partiell entfernt
und gegebenenfalls wieder eingebaut werden kann.
Das verwendete Isolationsmaterial ist mineralisch, so daß die Einzelteile
des Isolationskörpers einfach entsorgt bzw. wieder aufgearbeitet werden können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Backofen von vorne gesehen
mit einer erfindungsgemäßen Isolierung und
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Isolierungsformteil.
In Fig. 1 ist ein Backofen 1 dargestellt, der ein Außengehäuse 2, einen
Backraum 3 und eine Backraumwand 4 aufweist.
Zwischen Außengehäuse 2 und Backraumwand 4 ist eine Isolierung 5 vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Isolierung 5 ist als tunnelartiges Formteil ausgebildet,
welches aus einer Mehrzahl von plattenartigen Formelementen 6 aufgebaut ist, die über Nut- und Federverbindungen 7 zusammengesteckt und
verklebt sind.
Auf diese Weise kann zwischen Außengehäuse 2 und der Außenseite 8 des
so gebildeten Isolierungs-Formteils 5 ein definierter Luftspalt 9 eingestellt werden, ebenso wie zwischen der Innenseite 10 und der Backraumwand
ein Luftspalt 11 gebildet werden kann.
Anhand eines in Fig. 2 dargestellten Formteils 5a ist veranschaulicht,
wie auch komplizierte Formen, z.B. im Bereich von Flanschen, unter Verwendung von Formelementen 6a, 6b, 6c aufgebaut werden können. Die
Formelemente 6a bis 6c sind miteinander mit wärmebeständigem Spezialklebstoff verklebt.
Claims (5)
1. Backofen, insbesondere für handwerkliche und industrielle Einsatzbereiche,
umfassend wenigstens einen beheizbaren Backraum und ein äußeres Ofengehäuse sowie eine Wärmeisolierung zwischen Backraum und äußerem
Ofengehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeisolierung (5) als
selbsttragender, garagenartiger Außenkörper aus faserfreiem Isolierwerkstoff ausgebildet ist.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenkörper
aus vorgefertigten Formelementen (6a, 6b, 6c) aufgebaut ist.
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formelemente
(6a, 6b 6c) verklebt sind.
4. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formelemente
(6) über Nut- und Federverbindungen (7) verbunden sind.
5. Backofen nach Ansprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil (5) bzw. die Formelemente (6a, 6b, 6c) aus Aluminium-Eisen-Magnesiumsilikat,
insbesondere Vermiculite bestehen.
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