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Falteinrichtung für eine Mehrfach-Bi@ sennähmaschine
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Eine Mehrfach-Biesennähmaschine, mit der man mehrere parallellaufende,
rippenartig vorstehende Zierfalten an einem Textilstoffstück herstellen kann, enthält
eine Met zahl äquidistant zueinander angeordneter Nähnadeln. Das Stoff stück wird
längs einer entsprechenden Anzahl von Linien in äquidistanten Abständen g efaltet
und diese Falten werden von den in einer Reihe quer zur Bewegungsrichtung des Stoffstücks
angeordneten Nähnadeln gleichzeitig vernäht, wodurch ein dekoratives Rippenmuster
entsteht.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf d'e Falteinrichtung in
einer solchen Mehrfach-Nähmaschine, d.h. jenes Bauteil, mit dessen Hilfe die Faltenanordnung
hergestellt und der Nadelplatte der Nähmaschine zugeführt wird.
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Eine solche Falteinrichtung umfaßt gewöhnlich eine obere und eine
untere Führungsplatte. Die zu verarbeitinde Textilbah@ wird zwischen den beiden
Führungsplatten hindurchgeführt und längs einer Anzahl von Faltlinien gefaltet,
die parallel und in äquidistanten Linien verlaufen. Dieser Faltvorgang und das sich
anschließende Vernähen erfolgen kontinuierlich. Die Nähnadeln befinden sich an der
Abgabeseite dieser Falteinrichtung.
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Die Figuren 7 und 8 zeigen solche Führungsplatten. Fig. 7 zeigt eine
obere Führungsplatte 20 und Fig. 8 zeigt eine untere liihrunqsplatte 21. Die zwei
Führungsplatten sind feststehend übereinander angeordnet. Beide Führungsplatten
enthalten ei nie Mehr -zahl von Führungsleisten 26 an ihren einander zugekehrten
Flächen. Die Führungsleisten 26 weisen zueinander radial od<r
fächerförmig
verlaufende Bereiche 25 und sich parallel vom Rand der Platten weg erstreckende
Vorsprünge 24 auf. An den Enden dieser Vorsprünge sind Führungen 22 bzw. 23 angeordnet,
die die von den Leisten 26 aufgerichteten Rippen oder @@alten für das Vernähen umlegen.
Bei den bekannten Falteinrichtungen sind die Führungsleisten 26 fest an den Platten
befestigt, beispielsweise durch Schweißen.
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Demenlsprechend kann mit Falteinrichtungen bekannter Art der Abstand
zwischen den erzeugten Biesen oder Rippen im Stoff nicht verändert werden. Er ist
abhängig von den verwendeten Platten mit den darauf angebrachten Führungsleisten.
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Fig. ) zeigt im Ausschnitt einen mit Biesen oder Zierrippen verschenen
Textilstoff, der mit der bekannten Biesennähmaschine verarbeitet worden ist. In
Fig. 9 ist mit B die zu bearbeitende Textilbahn und mit C sind die Zierrippen oder
Biesen bezeichnet. Im vorliegenden Fall trägt die Textilbahn zwölf I)arallele Biesen,
die mit Hilfe von zwölf parallelen Nähnadeln hergestellt worden sind. Wenn man den
Abstand zwischen zwei benachbarten Biesen verändern möchte, dann bleib@ hier nur
übrig, den entsprechenden Nähfaden an einer Biese und damit die gesamte Biese zu
entfernen. Dann bleiben aber in der Textilbahn die Spuren der Einstichlöcher der
Nadein zurück, die selbst durch Bügeln od.dgl. Behandlung besonders bei Baumwollmaterial
nur schwer zu entfernen sind.
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Der @rfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auflageplatte Für
eine Biesnnähmaschine der vorgenanriten Art nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 anzugeben, die es erlaubt, An';1iJ uiid Au stand der herzustellenden Biesen innerhalb
eine gegebenen Vielfalt frei wählen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale d( Patentanspruchs
1 gelöst. Demnach sind die Führungsleisten an der Auflageplatte lösbar angebracht,
so d'iß es möglich ist, einzelne der Führungsleisten wegzulassen oder den ganzen
Satz Führungsleisten gegen einen anderen Satz unterschiedlicher Länge auszutauschen,
der vorzugiweise zur VerfiicJung steht.
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Zur Erreichung des gewünschten Zieles genügt es, wenn nur r die untere,
d.h. die Auflageplatte der Falteinrichtung in der beschriebenen Weise ausgeführt
ist. Die obere Platte kann gegenüber der bekannter Art unverändert bleiben.
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Die Führungsleisten sind klingenartig ausgeführt und bestehen vorzugsweise
aus Stahlband. Ihre Kontur an dir Unterseite entspricht dem Verlauf der Rillen in
der Auflageplatte, danilt sie leicht in diese eingesetzt werden können. Die Haltelasche,
die in eine entsprechende Rillenvertiefung eingesetzt ist, hält die Führungsleisten
in der Auflageplatte fest. Di < aus den Rillen herausschauenden Bereiche der
Führungsleist iii können auf der Auflageplatte kürzer oder länger sein, je nachdem,
welcher gegenseitiger Abstand der Ziernihte erzielt werden soll. Je länger sie dort
sind, umso mehr wird dic Textilbahn zusammengerafft.
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Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnallme aii f die @eichnungen
näher erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Auflageplatte
einer Falteinrichtung nach der Erfindung; Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt längs
der Linien X-X von Fig. 1;
@ig. nine vergrößerte Darstellung einer
klingenförmigen Führungsleiste nach der Erfindung; r ig. 4u bis @@ Ausschnitte aus
Stoffbahnen mit Zierfalten oder Biesen in unterschiedlichen Breiten und gegenseitigen
Abständen; Fig. 5 eine Seitenansicht der Falt- und Nähvorrichtung bei einer Biesennähmaschine;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine mit verschiedenen Führungsleisen besetzte Auflageplatte;
1 1(1. 7 <tie Interseite einer oberen Führungsplatte einer bekannten Biesennähmaschine;
iii. 8 die Draufsicht auf die Oberseite der unteren oder Auflageplatte einer bekannten
Biesennähmaschine, die zusammen mit der oberen Platte nach Fig. 7 zu verwenden ist,
und Fig. 9 einen Ausschnitt aus einer Textilbahn mit in gleichmäßigen Abständen
angeordneten Biesen oder Zierrippen bekannter Art.
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Die in 1 lil. I dargestellte untere oder Auflageplatte 1 besteht au';
Metall, @lastikmaterial, Holz od.dgl. An ihrer Oberseite weist sie ehe Mehrzahl
von Rillen 3 auf. Die Rillen 3 verlaufen in einem Teilbereich 2 parallel in äquidistanten
Abständen zueinander. An diesen Teilbereich 2 der Rillen 3 schließt sich ein Bereich
an, in welchem die Rillen radial oder fächerförmig voneinander weg varlaufen.Ungefähr
in der Mitte der Rillen, etwa im Anschluß an den ersten Teilbereich 2, weisen die
Rillen jeweils eine Vertiefung 4 auf, die gemäß
Fig. 2 auch ein
Durchbruch sein kann. Die Autlageplatte 1 ist auf einem nicht dargestellten Arbeitstis
h einer Mehrfrlch-Nähmaschine befestigt. Im Beispiel nach Fig. 1 weist die Atiflagerplatte
1 zwölf Rillen 3 auf. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese spezielle Ausführungsform
beschränkt, es können mehr oder weniger Rillen, beispielsweise 24 Rillen vorhanden
sein.
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Fig. 3 zeigt eine der klingenartig ausgeführten Führun<jsleisten
5. Diese Führungsleiste 5 besteht au einem Stahlstreifen oder -band und weist an
ihrem einen Ende eine qeradlinige Führung 6 auf, mit der die zu verarbeitende Stoffbahn
S (Fig. 5) seitlich auf später noch zu erläuternde Weise umgefaltet wird. Diese
Führung 6 befindet si<h am hintrren Ende, d.h. dem über den Rand der Auflageplatte
1 hinausragenden Abschnitt 7 der Führungsleiste 5 (Fig. 5). Die Führung;-leiste
5 ist entsprechend der Rille 3, in die sie einzusetzen ist, mehr oder weniger abgeknickt
oder auch gerade. An der Unterseite ist die Führungsleiste 5 mit einem in die Rille
3 einzusetzenden Rand 8 versehen. Etwa in dessen Mittelbereich ist eine nach unten
wegstehende Haltelasche 9 ausgebildet, die nach dem Einsetzen der Führungsleiste
in die Rillc 3 in deren Vertiefung 4 hineinragt. Die Führungsleisten sind jewils
zu einem ganzen Satz aus im vorliegenden Beispiel zwölf Stück zusammengefaßt. Vorzugsweise
stehen für jede Auflageplatte mehrere solcher Sätze in unterschiedlichen Logen zur
Verfiigung. Durch die Länge der Führungsleisten wird die Breite der herzustellenden
Zierfalten bestimmt.
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Fig. 5 zeigt, wie mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung qearbeitet
wird. Die obere Führungsplatte 20, die in konventiorieller Art gestaltet sein kann,
ist an der Nähmaschine in üblicher Weise befestigt. Dieser oberen Platte 20 steht
uni die Auflageplatte 1 nach der vorliegenden Erfindung dicht
gegenüber.
Die Führungsleisten 26 der oberen Platte 20 und die @ührungsleisten 5 der Auflageplatte
1 sind so angeordnet, daß sie sich im wesentlichen senkrecht von den einander gegenüberstehenden
Seiten der Platten und nahezu parallel zueinander erstrecken, so daß zwischen ihnen
ein kleiner Zwischenraum verbleibt. Die Stoffbahn S, die zu bearbeiten it, wird
zwischen die beiden Platten eingeführt, wie es Fig. 5 zeigt. Die Stoffbahn S wird
von den Führungsleisten 5 und 26 der beiden Platten 20 und 1 in bekannter Weise
aufgeworfen und gefaltet und über die vorstehenden Endbereiche 7 dr l ihrungsleisten
5 geführt, bis sie schließlich an den Führungen 6 und 22 umgelegt werden und dort
durch eine Reihe von sich auf und ab bewegenden Nähnadeln 10 vernäht werden.
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Fig. 4b zeigt die Zierfalten oder Biesen Al, die so gebildet worden
sind.
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Wenn der Abstand zwischen den Nähten vergrößert werden soll, dann
iii inmt m;ln eine entsprechende Anzahl von Führungsleisten 5 aus der Auflageplatte
1 heraus, beispielsweise jede zweite oder jede dritte. In diesem Fall ergibt sich
ein vergrößerter Abstand zwischen den Zierfalten oder Biesen A, wie in Fig. 4a dargestellt.
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Will die Zierfalten eine größere Breite haben sollen, beispielsweise
die in Fig. 4c dargestellte Breite der Zierfalten AZ. dann werten längere Führungsleisten
5 , wie in Fig. 6 dar-@eslellt, verwendet.
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r; ist sich Iiiöglich, längere Führungsleisten 5' mit kürzeren @ührungsleisten
5" in Kombination zu verwenden. Es ist diesbezüglich eine freie Auswahl möglich,
ebenso wie auch eine freie Wohl hinsichtlich der Anzahl der verwendeten Führungsleisten.
Fig. 6 gibt hierfür ein anschauliches Beispiel. Es
können auf diese
Weise in weitem Umfange Än@erungen in den zu erzeugenden Mustern vorgenommen werden.
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Das Austauschen der Führungsleisten ist sehr einfach, da die Führungsleisten
nur einfach aus den Rillen und Vertiefungen herausgenommen und gegebenenfalls gegen
andere Führungsleisten ausgetauscht zu werden brauchen. Es ist nicht notwenig, größere
Demontagen an der Maschine vorzunehmen. Die; ist ein bedeutsamer Vorteil gegenüber
den bekannten Anordnungen. Ein wesentlicher Vorteil ist, daß nur relativ wenige
Sätze an Führungsleisten bereitgehalten zu werden brauchen um eine relativ große
Vielzahl unterschiedlicher Muster zu erzeugen. Dabei braucht weder die Auflageplitte
noch die obere Führungsplatte ausgetauscht zu werden.