DE2944328A1 - Verfahren und vorrichtung zum verdichten von leichtem material verschiedener art und abmessung zu einem zu ballen verarbeitbaren produkt - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verdichten von leichtem material verschiedener art und abmessung zu einem zu ballen verarbeitbaren produktInfo
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Description
29U328
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verdichten von leichtem
Material verschiedener Art und Abmessung zu einem zu Ballen verarbeitbaren Produkt, wobei das zu verdichtende Material gegebenenfalls einer Bearbeitung
zur Zerkleinerung des Materials in Stücke beschränkter Abmessung unterzogen wird und das zerkleinerte Material in einem kanalförmigen Raum mittels eines
Pressorgans unter Ausübung von Gegendruck auf die bezweckte Dichte verdichtet wird.
Ein solches Verfahren ist allgemein bekannt, und die praktische Durchführung
desselben, wozu meistens die Verarbeitung von Abfallpapier und Altpapier in Betracht kommt, erfolgt meistens in einer ganz oder nahezu ganz automatisch
arbeitenden Vorrichtung. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass das durch Pressen zu verdichtende, vorher zerkleinerte Papiermaterial voluminös ist und dadurch
ist die Pressleistung je Pressbearbeitungsgang und daher die Produktionskapazität
verhältnismässig gering. Wenn nun in der Praxis eine höhere Produktionskapazität
erforderlich ist, wird gemäss dem bekannten Verfahren die Anzahl Pressbearbeitungsgänge pro Zeiteinheit erhöht. Ein Nachteil dieses Verfahrens
ist, dass dadurch eine unproportioniert schwerere Ausführung des Pressteiles und des Antriebteiles der Vorrichtung erforderlich ist, was technisch kompliziert
und dadurch unwirtschaftlich ist.
Der Zweck der Erfindung ist die Verschaffung eines Verfahrens der eingangs erwähnten
Art, das die oben geschilderten Nachteile nicht aufweist, wobei als Material z.B. Altpapier, Holzspäne, Textilfasern und Zwiebelhäuter verarbeitet werden
können.
Gemäss der Erfindung wird also wie folgt vorgegangen, dass das zerkleinerte
leichte Material einer Vorpressbearbeitung unterzogen wird und in vorverdichteter
Form dem kanalförmigen Raum zugeführt wird, in dem es auf die bezweckte Dichte verdichtet wird.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, dass durch die Massnahme gemäss
der Erfindung ein Produktionsresultat oder eine Ausbeute erhalten wird, das bzw. die, bezogen auf eine entsprechende endgültige Dichte des gepressten
Materials, beträchtlich höher ist, ohne dass dazu durchgreifende technische Vorkehrungen getroffen werden müssen, und daher in wirtschaftlich verantwortbarer
Weise erreicht werden kann.
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Der Erfindung bezieht sich gleichfalls auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des obengenannten Verfahrens, umfassend einen ersten Schacht zur Aufnahme des zu verdichtenden Materials, z.B. Papiermaterial, welcher Schacht verbunden
ist mit einem ein Pressorgan enthaltenden zweiten Schacht zum einer Pressbearbeitung
Unterziehen des zu verdichtenden Materials zum Erreichen der bezweckten Dichte, einstellbare Mittel zum Erhalten der endgültig bezweckten Dichte des
zu verdichtenden Materials und Mittel zum Abführen des verdichteten Materials, welche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass der erste Schacht versehen
ist mit einer Schnecke zum einer Vorpressbearbeitung Unterziehen des zu verdichtenden
Materials, Mitteln zum Ausüben von Gegendruck während der Vorpressbearbeitung, einstellbaren Mitteln zum Erhalten der bei der Vorpressbearbeitung
bezweckten Dichte und Mitteln zum Zulassen der Zufuhr des vorverdichteten Materials
zu dem zweiten Schacht.
Es ist überraschend, dass mit einer Schnecke, die üblicherweise in Zusammenarbeit
mit einem dazu entworfenen Gehäuse zur Beförderung von strömbaren Materialien, wie Pulvern, Pasten, Flüssigkeiten, dient, eine Vorpressbearbeitung
durchgeführt werden kann auf ein nicht-strömbares Material, z.B. in Form eines zerkleinerten Papiermaterials, und zwar derart, dass im Rahmen des eingangs
erwähnten Verfahrens, bezogen auf dieselbe Zyklusdauer, eine dreifach grössere Ausbeute erhalten werden kann. Ein solches Resultat ist um so mehr unerwartet,
als in der Praxis der Schacht, in dem die Vorpressbearbeitung mittels der Schnecke durchgeführt wird, im Zusammenhang mit der endgültigen Form der Ballen,
normalerweise einen rechteckigen Querschnitt aufweist und somit, was die Formgebung
betrifft, nicht der Wirkung der Schnecke angepasst ist.
Ein grosser Vorteil der Anwendung der Schnecke ist, dass die mit dieser durchgeführte
Pressbearbeitung einen kontinuierlichen progressiven Verlauf hat und daher innerhalb der Vorpressbearbeitung der zu erreichenden Enddruck kontinuierlich
einstellbar ist. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, dass die Dauer und der Verlauf des Verrichtungszyklus, umfassend die Vorpressbearbeitung, das
Führen des vorverdichteten Materials in den zweiten Schacht, das Pressen des vorverdichteten Materials in den zweiten Schacht auf die endgültig bezweckte
Dichte und die Abfuhr des verdichteten Papiennaterials aus dem zweiten Schacht,
mittels der Schnecke auf einen vorher eingestellten, zu erreichenden Maximumvorpressdruck
regelbar ist, was eine Vorzugsausführungsform ist.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel
eines vollständigen Systems zur Verdichtung und Verarbeitung von Abfallpapier zu gebundenen Ballen wiedergegeben wird.
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Es zeigen:
Fig. 1 schematisch im Schnitt eine Vorrichtung zum Lagern und Verarbeiten von
Abfallpapier oder Altpapier zu gebundenen Ballen, zu welcher Vorrichtung der erfindungsgemässe
Verdichtungsteil gehört, und
Fig. 2 die Vorrichtung in Ansicht gemäss der Linie II-II in Fig. 1, wobei der
Schacht, in dem das vorgepresste Papiermaterial auf die endgültig bezweckte Dichte weiterverdichtet wird, teilweise weggebrochen ist.
In der Zeichnung wird mit 1 ein Keller wiedergegeben, in dem das Abfallpapier
verschiedener Herkunft zur Weiterverarbeitung gelagert is. Nachdem es in einer nicht-gezeigten Zerkleinerungsvorrichtung in Stücke mit Abmessungen von etwa
20 χ 20 cm zerkleinert worden ist, wird das zerkleinerte zu verdichtetende Papiermaterial 16 über Förderketten 2 bzw. 3 der Verdichtungsvorrichtung 4 zugeführt.
Diese Verdichtungsvorrichtung 4 umfasst einen vertikalen Schacht 5, in dem die Vorpressbearbeitung durchgeführt wird und der die Form eines Rohrs
mit rechteckigem Querschnitt von z.B. 130 χ 110 cm hat, und einen horizontalen
Schacht 6, an den der vertikale Schacht 5 angeschlossen ist und in dem die endgültige Pressbearbeitung durchgeführt wird.
In den oberen Teil des vertikalen Schachtes, an dessen oberen Seite das zu
verdichtende Papiermaterial zugeführt wird, ist die Schnecke 7 aufgenommen, die mittels des Organs 8 einseitig gelagert aufgehängt ist. Die Durchführöffnung
in dem Verbindungsteil zwischen dem vertikalen Schacht 5 und dem horizontalen
Schacht 6 ist an der Seite des vertikalen Schachtes durch eine Klappe 9 in Form eines Zylinderquadrants geschlossen. Die Klappe 9 kann um die Achse 10 gedreht
werden, wobei die Durchführöffnung nach dem horizontalen Schacht freigegeben bzw. geschlossen wird. Die Schnecke 7 wird durch einen Motor 11 angetrieben.
Der horizontale Schacht 6 ist mit einem Stempel 12 versehen, mit dem die
endgültige Pressbearbeitung in der von dem Pfeil angegebenen Richtung durchgeführt
werden kann. Wenn die endgültig bezweckte Verdichtung erreicht worden ist, wird das verdichtete Papierprodukt 14 in die Abfuhrstrecke weggedrückt und
darin zu Ballen gebunden.
Wenn während der Vorpressbearbeitung mittels der Schnecke der Maximumvorpressdruck
erreicht worden ist, wird ein Schalter betätigt und auf elektrisch/ elektronischem Weg der Verdichtungszyklus weiter zu Ende geführt. Dabei wird
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die Schnecke 7 ausgeschaltet, die Klappe durch Drehen um die Achse 10 geöffnet,
worauf das vorverdichtete Papiermaterial in den horizontalen Schacht 6 fällt, die Klappe 9 geschlossen wird, der Stempel 12 in der Zeichnung nach links bewegt
wird, wobei das vorverdichtete Papiermaterial 15 gepresst wird bis die bezweckte endgültige Verdichtung erhalten worden ist, worauf der Stempel 12
in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird und der Verdichtungszyklus beendet ist bzw. der nächste Zyklus mit der Zufuhr von neu zu verarbteitendem Papiermaterial
zu dem Schacht 5 anfangen kann.
Eine für die Praxis geeignete Vorrichtung ist z.B. die, bei der die Schnecke
eine Länge von 150 cm, einen Durchmesser von 900 mm und eine Steigung von 600 mm
hat. Diese Schnecke lässt sich zweckmässig durch einen Motor mit einem Vermögen
von 1 - 10 pK (0,74 - 7,4 kW) unter Aufrechterhaltung einer Rotationsgeschwindigkeit
von 40 Umdrehungen/Minute antreiben. Unter diesen Bedingungen kann der
2 Maximumvorpressdruck auf einen Wert von 300 kg/cm eingestellt werden, und beim
Erreichen desselben, wie oben erwähnt worden ist, über einen Schalter auf elektrischem
Weg die Schnecke stillgelegt und die Klappe 9 geöffnet werden usw.
Mit einer in obiger Weise dimensionierten Verdichtungsvorrichtung bei Anwendung
eines Schachtes 5 mit einem rechteckigen Querschnitt von 130 χ 110 cm kann bei
einer Verdichtungszyklusdauer von 28 Sekunden 150 kg Papier/Zyklus verarbeitet
werden, während dieser Wert ohne Vorpressbearbeitung nur etwa 50 kg Papier/ Zyklus beträgt.
Ein wichtiger Vorteil der Anwendung der Schnecke als Mittel zum einer Vorpressbearbeitung
Unterziehen des Papiermaterials ist weiter noch, dass die Schnecke gleichzeitig auch als Mittel zur Zerkleinerung des Papiers dienen kann, so dass
zu diesem Zweck keine gesonderte Zerkleinerungsvorrichtung notwendig ist. Erwünschtenfalls kann die Schnecke an ihrem freien Ende an der Aussenumfang
mit axialen Scheidorganen versehen werden, die während der Rotation der Schnecke
das Papier durchschneiden und so die Wirkung zur Zerkleinerung des Papiers fördern.
Die oben beschriebene in der Zeichnung wiedergegebene Vorrichtung kann selbstverständlich
noch geändert werden, ohne dass dabei der Rahmen der Erfindung überstiegen wird. So ist es nicht erforderlich, dass der die Schnecke enthaltende
Schacht vertikal aufgestellt ist. Dazu kann z.B. auch eine horizontale Aufstellung gewählt werden. Weiter ist die Vorrichtung nicht nur zur Verarbei-
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tung von Altpapier oder Abfallpapier anwendbar, sondern kann sie beispielsweise
auch gebraucht werden für getrocknete Kräuter, Holzspäne, Textilfasern, Zwiebelhäuter
und andere ähnliche Materialien.
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L e e r s e i t e
Claims (4)
- Machinefabriek Bollegraaf "Appingedam" B.V., Stadsweg 22, TC AppingedamVerfahren und Vorrichtung zum Verdichten von leichtem Material verschiedener Art und Abmessung zu einem zu Ballen verarbeitbaren Produkt.Patentansprücher \
1.!Verfahren zum Verdichten von leichtem Material verschiedener Art undAbmessung zu einem zu Ballen verarbeitbaren Produkt, wobei das zu verdichtende Material gegebenenfalls einer Bearbeitung zur Zerkleinerung des Materials in Stücke beschränkter Abmessung unterzogen wird und das zerkleinerte Material in einem kanalförmigen Raum mittels eines Pressorgans unter Ausübung von Gegendruck auf die bezweckte Dichte verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zerkleinerte Material einer Vorpressbearbeitung unterzogen wird und in vorverdichter Form dem kanalförmigen Raum zugeführt wird, um es darin auf die bezweckte Dichte zu verdichten. - 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend einen ersten Schacht zur Aufnahme des zu verdichtenden Materials, z.B. Papiermaterial, welcher Schacht verbunden ist mit einem ein Pressorgan enthaltenden zweiten Schacht zum einer Pressbearbeitung Unterziehen des zu verdichtenden Materials zum Erreichen der bezweckten Dichte,030020/0798ORIGINAL INSPECTEDeinstellbare Mittel zum Erhalten der endgültig bezweckten Dichte des zu verdichtenden Materials und Mittel zum Abführen des verdichteten Materials, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schacht versehen ist mit einer Schnecke zum einer Vorpressbearbeitung Unterziehen des zu verdichtenden Materials, Mitteln zum Ausüben von Gegendruck während der Vorpressbearbeitung, einstellbaren Mitteln zum Erhalten der bei der Vorpressbearbeitung bezweckten Dichte und Mitteln zum Zulassen der Zufuhr des vorverdichteten Materials zu dem zweiten Schacht.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer und der Verlauf des Verrichtungszyklus, umfassend die Vorpressbearbeitung, das Führen des vorverdichteten Materials in den zweiten Schacht, das Pressen des vorverdichteten Materials in dem zweiten Schacht auf die endgültig bezweckte Dichte und die Abfuhr des verdichteten Papiermaterials aus dem zweiten Schacht, mittels der Schnecke auf einen vorher eingestellten, zu erreichenden Maximumvorpressdruck regelbar ist.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2-3, wobei der erste Schacht einen rechteckigen Querschnitt hat, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Ausübung des Gegendruckes während der Vorpressbearbeitung und die Mittel zum Zulassen der Zufuhr des vorverdichteten Papiermaterials zu dem zweiten Schacht kombiniert sind zu einer Klappe in Form eines Zylinderquadrants mit horizontal aufgestellter, in eine Wand des erstens Schachtes aufgenommener Rotations-Achse, wobei die gebogene Wand der Klappe der Schnecke zugekehrt ist.030020/0798
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