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Hydraulische Packpresse zur Gewinnung von Obstsaft Die Erfindung betrifft
eine hydraulische Packpresse zur Gewinnung von Obstsaft durch wiederholtes Packen
und Pressen des Obstes mit mindestens drei auf einem gemeinsamen Dreharm verteilt
angeordneten Preßbetten und mindestens drei im Kreise verteilten, wechselnd benutzten
Arbeitsstellen, von denen mindestens eine als Preßstelle und je eine weitere als
Packstelle für Frischobst bzw. als Auspackstelle für den Trester eingerichtet ist.
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Bei den bekannten Packpressen dieser Art mußte die eine allein vorhandene
Packstelle sowohl für das Packen des Frischobstes als auch für das Packen des einer
zweiten Pressung zu unterwerfenden Tresters dienen. Die dadurch bedingte Arbeitsweise
ist jedoch unzweckmäßig, weil der Zugang zu dem Aufgebetrichter der Obstmühle durch
den auf dem Siloboden aufgestapelten Haufen von Frischobst lange Zeit gesperrt bleibt
und während dieser Zeit kein Trester der Obstmühle zum Zerkleinern und frischen
Packen zugeführt werden kann. Dies führt dazu, daß bei der Verwendung von Pressen
der genannten Art- mit dem Packen des Tresters so lange gewartet werden muß, bis
der im Silo lagernde Vorrat von frischem Obst verarbeitet worden ist und dann der
Zugang zum Trichter der Obstmühle für den Trester frei wird. Einerseits wird hierdurch
das Arbeitsverfahren sehr verzögert, da dem Silo während der Tresterzermahlung kein
weiteres Obst zugeführt werden kann, andererseits kann der Trester verderben und
für die Saftgewinnung unbrauchbar werden, wenn mit seiner Verarbeitung bis zum Freiwerden
der Obstmühle zu lange gewartet werden muß.
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Um diesen Mängeln abzuhelfen, werden vielfach für den Trester neben
den für das frische Obst dienenden Packpressen besondere Packpressen aufgestellt;
dies ist jedoch recht teuer und umständlich.
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Gemäß der Erfindung werden die genannten Nachteile dadurch beseitigt,
daß die als Auspackstelle für den Trester dienende Arbeitsstelle der Presse durch
Anordnung einer Tresterzerkleinerungsvorrichtung (Mühle) zugleich als Päckstelle
für einen nochmals zu pressenden Trester ausgebildet ist. Auf diesem Wege ist erreicht,
daß jeweils nach einigen Arbeitsgängen,
beispielsweise zwei, der
Frischobstpackung und -pressung eine Packung und Pressung des aus diesen Arbeitsgängen
angefallenen Tresters erfolgen kann.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Obstpresse nach der Erfindung
dargestellt, und zwar ist Fig. x eine Ansicht einer Packpresse mit der Packstelle
für Frischobst nach Schnitt A D-B in Fig. 2, Fig.2 ein Grundriß der Packpresse
mit je einer Packstelle für Frischobst und einer Packstelle für Trester und Fig.,
3 eine Ansicht der Packpresse mit der Packstelle für Trester nach Schnitt C-D-B
in Fig. 2, Fig. 3 a eine Seitenansicht der in Fig. 3 dargestellten Trestermühle,
Fig.4 eine Ansicht eines Teils der Packpresse mit einer andern Ausführungsform der
Packstelle für den Trester.
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In den Fig. i bis 3 bezeichnet i das Gestell einer Unterdruckpackpresse,
in welchem ein um eine Achse 2 schwenkbarer Drehrahmen 3 angeordnet ist, auf dem
drei Preßbetten q., 5, 6 im Kreise verteilt angeordnet sind. Zwischen diesen drei
Preßbetten ist am Drehrahmen je ein Rost 7 gebildet, auf dem das Bedienungspersonal
während des Packens stehen kann. Am Preßgestell i ist eine durch einen Elektromotor
8 angetriebene Obstmühle g angeordnet, aus welcher das gemahlene Obst in einen Vorratsbehälter
io gelängt, dessen Boden eine Abschlußvorrichtung ix aufweist, bei deren Öffnen
das Mahlgut unmittelbar auf die Packstelle für das Obst herabfällt. An der Packstelle
für das Obst ist eine Preßbetthebe- und Vorpreßvorrichtung vorhanden, welche einen
Kolben 12 aufweist, der in einem Zylinder 13 verschiebbar ist, welchem durch eine
Leitung 14 Druckwasser zugeführt wird. Durch diese Vorrichtung 12 bis 14 kann das
Preßbett 4 auf die in -Fig. i dargestellte Höhe gehoben und hier bequem von dem
auf dem Rost 7 stehenden Bedienungspersonal gepackt' werden. Oberhalb dieser Packstelle
befindet sich am Gestell i eine zweiteilige Druckplatte 15, 16, deren Teil 16 verschiebbar
ist, so daß er sich während des Packens in der in Fig. i gezeigten Lage befindet
und für das Vorpressen bis zum Anstoßen an den Teil 15 verschoben werden kann.
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Unterhalb der eigentlichen Preßstelle, an welcher sich bei der in
Fig. i bis 3 dargestellten Lage des Drehrahmens 3 das Preßbett 5 befindet, ist ein
Preßzylinder 17 vorhanden, der durch eine Leitung 18 mit einer Preßpumpe ig verbunden
ist, welche von einem Motor ao aus angetrieben wird.
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Neben der aus Fig. 2 und 3 ersichtlichen Packstelle für Trester ist
eine Mühle 21 angeordnet, in welche der an dieser Packstelle entnommene gepr eßte
Trester eingebracht wird. Er wird in dieser Mühle zerkleinert und mittels sich drehender
Schaufeln 22 in eine Förder-Leitung 23 geschleudert. Wie Versuche gezeigt haben,
genügt diese Schleuderwirkung, um den Trester von der Mühle 2i bis über die Packstelle
zu fördern. Am oberen Ende der Förderleitung 23 ist ein Rohrstutzen 24 drehbar angeordnet,
dessen Mündung sich in der in Fig. 3 in ausgezogenen Linien dargestellten Lage über
einem Tresterbehälter 25 befindet. Im Boden dieses Behälters 25 sind Abschlußklappen
26 vorgesehen, welche beim Packen je nach Bedarf geöffnet werden, um eine erforderliche
Menge Trester durchzulassen. Bei der in Fig.3 in strichpunktierten Linien angedeuteten
Lage des Rohrstutzens 24 befindet sich dessen Mündung über dem Einlauf einer Fördervorrichtung
27, durch welche der Tiester nach zwei- oder mehr-. maligem Auspressen von der Presse
weggeführt wird.
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Bei der in Fig. 3 in punktierten Linien angedeuteten abgeänderten
Ausführungsart der Förderleitung 23' ist kein Tresterbehälter über der Packstelle
vorgesehen, sondern der Trester fällt aus der Leitung 23' unmittelbar auf die Packstelle.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten abgeänderten Ausführungsform der Packstelle
für Trester ist neben der Packstelle ein Einfülltrichter 28 vorgesehen, aus welchem
der Trester mittels eines Becherförderwerkes 2g in den Trichter 3o einer über der
Packstelle angeordneten Trestermühle 31 gefördert wird, unter welcher ein Tresterbehälter
32 mit Abschlußklappen 33 vorgesehen ist.
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Die Packpresse könnte statt drei auch mehr als drei auf einem gemeinsamen
Drehrahmen verteilt angeordnete Preßbetten und statt je einer Packstelle für Frischobst
und für Trester mehrere solcher Packstellen sowie auch mehr als eine Preßstelle
aufweisen.
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Die Packpresse könnte ferner statt als Unterdruck- auch als Oberdruckpresse
ausgebildet sein.
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Trestermühle und Fördervorrichtung könnten statt wie dargestellt auch
anders ausgebildet sein.