DE3516170A1

DE3516170A1 - Handpressgeraet

Info

Publication number: DE3516170A1
Application number: DE19853516170
Authority: DE
Inventors: Robert 6600 Saarbrücken Langen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-05-06
Filing date: 1985-05-06
Publication date: 1986-11-06

Description

BESCHREIBUNG
Handpreßgerät Die Erfindung betrifft ein Handpreßgerät, bei dem in einem Behälter eine Druckplatte mit Hilfe einer Gewindespindel vertikal bewegbar ist.
Handpreßgeräte werden für die verschiedensten Zwecke benötigt und eingesetzt, so bispielsweise zum Auspressen von Obst, Beeren und Trauben, aber auch zum Zusammendrükken von Abfall wie Altpapier, Textil- und Kunststoffabfällen oder sonstigem-Mül-l.
Zwei drängende internationale Probleme unserer Zeit haben den Anstoß zu deserErfindung gegeben 1. Das Abfallproblem mit der zunehmenden Verknappung von Deponieraum sowie der Notwendigkeit zum Recycling (zur Wiederverwendun9 von Abfall-Rohstoffen).
2. Die enormen Ernteüberschüsse der EG und die Notwendigkeit, größeren Bevölkerungsschichten eine naturnahe, gesunde und preiswerte Möglichkeit zu deren Nutzung zu erschließen, anstatt riesige Obstmengen zu vernichten.
Allergrößter Wert wurde deshalb gelegt auf geringe Größe der Apparatur (Handlichkeit), damit sie in jedem Haushalt Verwendung findet, ferner Wirtschaftlichkeit sowie volkswirtschaftlichen Nutzen, dies alles unter besonderer Berücksichtigung der drängenden Umweltprobleme.
Die meisten bekannten Pressen für die genannten Aufgaben arbeiten mit Fremdenergie, was umständlich und aufwendig ist. Aus der DE-OS 21 45 925 ist z.B. eine Müllpresse mit Gewindespindel und daran befestigter Druckplatte bekannt, wobei ein über ein Getriebe wirkender Antrieb vorhanden ist.
Aus der DE-PS 31 32 358 ist eine hydraulische Presse bekannt, die den Druck des Leitungswassers ausnützt.
Auch von Hand betätigbare Pressen, sogenannte Ballenpressen, oder auch Keltern im Weinbau, sind seit langem bekannt.
Diese haben zwar nicht den Nachteil, daß Fremdenergie zur Betätigung erforderlich ist, aber ebenso wie die anderen bekannten Pressen haben die üblichen Handpreßgeräte den Nachteil eines ungenügenden Pressens des jeweiligen Guts.
Außerdem sind sie meistens unhandlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, aber wirkungsvoll arbeitendes Handpreßgerät zu schaffen, das universell verwendet werden kann und ein bisher auf so einfache Weise nicht bekanntes Maß an Verdichtung des Preßgutes erzielt. Ferner ist es aufgrund seines geringen Platzbedarfs ausgesprochen für die Bedürfnisse des Haushalts konzipiert mit dem Ziel, Haushaltsabfälle am Ort des Entstehens so zu trennen und zu komprimieren, daß dadurch eine weitestgehende Wiederverwendung (Recycling) unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unterhalb der Druckplatte drehbar eine Vorrichtung zum Zerkleinern angeordnet ist und die Gewindespindel Mittel zum Betätigen der Vorrichtung aufweist.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Gewindespindel hohl ausgebildet und in ihr eine Welle zum Betätigen der Vorrichtung drehbar gelagert ist.
Erfindungsgemäß kann es zweckmäßig sein, wenn die hohle Gewindespindel ein Innengewinde und die Welle ein diesem zugeordnetes Außengewinde aufweist.
Eine andere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Druckplatte unten zur Aufnahme der Vorrichtung zum Zerkleinern konkav ausgebildet ist.
Zum möglichst großflächigen Bearbeiten des zu pressenden Guts ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Welle am unteren Ende als Zerkleinerer ausgebildet ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß im Falle des Verdichtens von beispielsweise Abfällen eine größere Volumensminderung als mit bekannten Pressen erreicht werden kann. Des weiteren ist bei der Anwendung zum Pressen von Obst, Gemüse oder Beeren neben der Verringerung des Raumbedarfs des ausgepreßten Guts eine höhere Ausbeute an Saft zu verzeichnen.
Die Erfindung wird anhand -der Zeichnungen näher erläutert: Es zeigt Fig. 1 schematisch ein Handpreßgerät nach der Erfindung, Fig. 2 eine Art der Befestigung des Handpreßgerätes an einem Behälter, Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 verschiedene Ausbildungen des Antriebs für die Druckplatte und den Zerkleinerer sowie die Druckplatte selbst und Fig. 6 ein Beispiel für eine Obst- bzw. Beerenpresse.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Behälter bezeichnet, der im Querschnitt eine beliebige Form haben kann, beispielsweise rund oder quadratisch. In einem Deckel 2 ist mit Hilfe eines Lagers 3 eine Gewindespindel 4 geführt, die am oberen Ende zu ihrer Betätigung ein Rad 5 aufweist. Am unteren Ende der Gewindespindel 4 ist eine Druckplatte 6 befestigt. Mit einem solchen Handpreßgerät kann z.B. sich in dem Behälter 1 befindlicher Abfall (Müll) 7 zusammengedrückt, d.h. der erforderliche Raumbedarf verringert werden.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, zusätzlich eine Vorrichtung zum Zerkleinern 8 anzuordnen, die in noch zu beschreibender Weise über eine Kurbel 9 gedreht werden kann. Auf diese Weise kann mit der Druckplatte 6 das Gut 7 gepreßt, in einem folgenden Arbeitsgang zerkleinert, weiter gepreßt, ggf. erneut zerkleinert und nochmals gepreßt werden.
Mit einem so ausgebildeten Handpreßgerät kann nicht nur eine optimale Verringerung des Raumbedarfs von Abfällen oder ausgepreßtem Obst bzw. Beeren erreicht werden, sondern in letzterem Fall wird die Ausbeute an Saft durch das Zerkleinern wesentlich erhöht. Daß beim Auspressen von Obst oder Beeren der Behälter 1 z.B. mit Löchern versehen sein und sich in einem Auffangbehälter (Fig. 6) für den Saft befinden muß, versteht sich von selbst.
Die Vorrichtung zum Zerkleinern 8 kann auch als Rühr-, Walk- oder Quirlvorrichtung ausgebildet sein, d.h. sie muß nicht zwingend das Gut 7 zerschneiden, sondern so bearbeiten, daß der Raumbedarf z.B. von Abfall (Müll) verringert und die Ausbeute an Saft beim Pressen von Obst oder Beeren vergrößert wird.
Die Gewindespindel 4 und die dazugehörigen Mittel zur Betätigung der Druckplatte 6 sowie der Vorrichtung zum Zerkleinern 8 können an einem aufsetzbaren oder aufschraubbaren Deckel 2 angebracht sein (Fig. 1), dieser Deckel 2 kann aber auch mit Hilfe eines Scharniers 10 an dem Behälter 1 schwenkbar befestigt sein, wie das Fig. 2 zeigt.
Fig. 3 zeigt im Detail, wie die erfindungsgemäße Kombination von Druckplatte 6 und Zerkleinerer 8 verwirklicht werden kann. Die Druckplatte 6 ist mit der Gewindespindel 4 verbunden und bewegt sich bei Betätigung des Rades 5 (Fig. 1) in Richtung des Doppelpfeiles 11.
Die Gewindespindel 4 ist hohl ausgebildet und weist eine Bohrung 12 auf, um die Welle 13 zu führen, die am unteren Ende den Zerkleinerer 8 und am oberen (nicht dargestellt) Ende die Kurbel 9 (Fig. 1) trägt.
Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, die in dem Dekkel 2 gelagerte hohle Gewindespindel 4 mit einem Innengewinde 14 und die Welle 13 mit einem Außengewinde 15 zu versehen, wie das Fig. 4 zeigt. In diesem Fall bewegt sich der Zerkleinerer 8 drehend auf und ab, wenn die Kurbel 9 (Fig. 1) betätigt wird (Doppelpfeil 16).
Fig. 5 zeigt eine Anordnung ähnlich derjenigen nach Fig.
3. Auch in diesem Fall ist die Welle 13 in der Bohrung 12 in einer hohlen Gewindespindel 4 geführt. Als Besonderheit ist in diesem Ausführungsbeispiel die Druckplatte 6 unten konkav ausgeführt, so daß die Vorrichtung zum Zerkleinern 8 im unteren Bereich mit ihr abschließt. Auf diese Weise kann mit höherem Druck mit Hilfe der Druckplatte 6 gepreßt und - wie beschrieben - zerkleinert bzw.
gerührt werden.
In diesem Ausführungsbeispiel ist erfindungsgemäß vorgesehen, das untere Ende 16 der Welle 13 ebenfalls als Zerkleinerer auszubilden.
Wie ausgeführt, kann das Handpreßgerät nach der Erfindung vorzugsweise auch zum Pressen von Obst oder Beeren verwendet werden. Nach Fig. 6 hat für diesen Anwendungsfall der Behälter 1 Löcher 17 und ist in einem Auffangbehälter 18 angeordnet, z.B. eingehängt. So kann der ausgepreßte Saft im unteren Bereich des Auffangbehälters 18 gesammelt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE 1. Handpreßgerät, bei dem in einem Behälter eine Druckplatte mit Hilfe einer Gewindespindel vertikal bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Druckplatte (6) drehbar eine Vorrichtung zum Zerkleinern (8) angeordnet ist und die Gewindespindel (4) Mittel zum Betätigen der Vorrichtung (8) aufweist.
2. Handpreßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (4) hohl ausgebildet und in ihr eine Welle (13) zum Betätigen der Vorrichtung (8) drehbar gelagert ist.
3. Handpreßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hohle Gewindespindel (4) ein Innengewinde (14) und die Welle (13) ein diesem zugeordnetes Außengewinde (15) aufweist.
4. Handpreßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (6) unten zur Aufnahme der Vorrichtung zum Zerkleinern (8) konkav ausgebildet ist.
5. Handpreßgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (13) am unteren Ende (16) als Zerkleinerer ausgebildet ist.