DE29423C - Neuerung in der Behandlung von Stuhlrohr' und Verwendung desselben zum Einfassen von Hutschweifsleder und für andere Zwecke - Google Patents

Neuerung in der Behandlung von Stuhlrohr' und Verwendung desselben zum Einfassen von Hutschweifsleder und für andere Zwecke

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DE29423C
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G. ST. BRACHER in New-York, V. St. A
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A42HEADWEAR
    • A42CMANUFACTURING OR TRIMMING HEAD COVERINGS, e.g. HATS
    • A42C5/00Fittings or trimmings for hats, e.g. hat-bands
    • A42C5/02Sweat-bands

Landscapes

  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der Behandlung von Stuhlrohr, durch welche letzteres zum Einfassen der Kanten von Hutschweifsleder und für andere Zwecke geeignet gemacht wird.
Nach dem bisher üblichen Verfahren wird das Stuhlrohr gespalten und aus demselben Draht von 3/4 mm Durchmesser hergestellt. Für feinere Arbeiten müssen diese rohen Drähte mit Stoff überzogen werden, namentlich wenn sie in solcher Weise wie am Rande des Schweifsleders von Hüten exponirt sind.
Nach meinem Verfahren werden diese rohen Drähte indessen gefärbt, alsdann mit einem Imprägnirmittel zum Ausfüllen der Poren behandelt, dem etwas Glycerin zugesetzt werden kann, wenn es sich darum handelt, eine gröfsere Biegsamkeit zu erzielen. Sodann wird der Draht behufs Erzeugung einer Politur durch eine Lochplatte oder durch Walzen oder auch zwischen Rollen und Walzen hindurchgezogen, und nachdem er trocken geworden ist, empfängt er dann einen dünnen Firnifs- oder OeI-anstrich und ist nun fertig. Ein gutes Imprägnirmaterial zum Ausfüllen der Poren wird aus Leim und Schlemmkreide oder Lampenrufs gewonnen. Dasselbe mufs aber auch im warmen Zustande benutzt werden. Auch kann man Thon allein oder in Verbindung mit Kreide oder Lampenrufs verwenden. Dem Gemisch kann man auch noch andere Farbstoffe je nach der gewünschten Farbe des Drahtes zusetzen. Das Ausfüllen der Poren mit dem Füllmaterial geschieht nun dadurch, dafs der Draht durch die Lochplatte hindurchgezogen wird, wodurch ein Theil des Füllmaterials in das Innere des Drahtes gedrängt wird. Die folgende Bearbeitung der Oberfläche verleiht derselben einen stärkeren oder schwächeren Glanz, je nach dem Charakter der angewendeten Füllmasse. Imprägnirt man den Draht z. B. mit schwarzem Pigment, so gewinnt derselbe nachher beim Ziehen das Aussehen, die Festigkeit und Feinheit des Fischbeins, für das er einen billigen Ersatz bildet.
Bisher versah man den Rand des Schweifsleders der Hüte mit einer Bordirung aus Schnur, Metalldraht oder einem Stäbchen, das gewöhnlich aus Stuhlrohr bestand. Des besseren Aussehens wegen umhüllte man eine solche Borte mit Seide oder einem anderen Stoffe. Abgesehen von den Kosten einer solchen Umhüllung bedarf es in diesem Falle einer vollkommeneren Maschinerie zum Einlegen der Borte und zum Festhalten derselben beim Vernähen. Ein wie beschrieben hergestellter Draht wird dagegen ohne jede Umhüllung durch blofses Vernähen an dem Hutschweifsleder gehalten. Manchmal wird nur ein Stoffstreifen einfach hintergelegt und dann mit vernäht, so dafs er nicht sichtbar ist.
Beiliegende Zeichnung veranschaulicht in verschiedenen Beispielen die Art der Befestigung solcher Drähte an einem Hutschweifsleder.
Fig. ι veranschaulicht perspectivisch einen Theil eines Hutschweifsleders in einfachster Form, Fig. 2 zeigt das Schweifsleder von der Innen- oder Kopfseite her, Fig. 3 einen Quer-

Claims (1)

  1. schnitt, Fig. 4 in Perspectivansicht ein Hutschweifsleder, an dem der Draht unter Benutzung eines Stoffstreifens befestigt ist; Fig. 5 stellt hiervon einen Querschnitt dar; Fig. 6, 7 und 8 veranschaulichen verschiedene Nähte, die bei der Befestigung des Drahtes am Schweifsleder dienen können, und endlich Fig. 9 einen Theil von einem Hut, welcher mit einem Schweifsleder mit verbesserter Bordirung versehen ist.
    Wie aus Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich, wird der zum Einfassen bestimmte Draht durch eine überwendliche Naht b mit dem Schweifsleder verbunden, das zu diesem Zweck von der Kopfseite c nach der Hutseite d zu abgeschrägt ist, Fig. 3, um dadurch an ersterer Seite dem Schweifsleder eine bessere Anlage an dem im dargestellten Falle runden Draht zu verschaffen. Am empfehlenswerthesten ist eine einfache überwendliche Naht e, Fig. 6.
    Den Doppelfaden der Naht, Fig. 1, 2 und 3, kann man, wie Fig. 7 zeigt, da er am Draht anliegt, zwirnen, oder man kann die Fäden von einander abrücken und eine Art Kreuzstich bilden, Fig. 8. Man kann einen Stoffstreifen/, Fig. 4 und 5, an den oberen Rand des Schweifsleders d kleben, bevor der Draht oder die Borte α eingenäht wird; übrigens genügt auch das Annähen des Streifens zugleich mit dem Vernähen der Borte. Von der einen Seite legt sich der zugeschärfte Rand des Schweifsleders an die Borte α an, von der anderen Seite legt sich beim Anziehen der Stiche der obere Rand des Streifens / passend an, so dafs die Borte eine sichere Lage gewinnt. Benutzt man einen Stoffstreifen/ nicht, so kann man das Schweifsleder vom oberen Rand her etwas einspalten, um in dem Spalt die Borte festzuhalten, indessen für gewöhnlich genügt das einfache Vernähen. Statt der im vorliegenden Falle benutzten überwendlichen Naht kann auch jede andere Hand- oder Maschinennaht für den fraglichen Zweck verwendet werden, bei welcher die Fäden durch Schweifsleder und Streifen und um die Borte herumführen.
    Aufser für Hutschweifsleder können solche Stuhlrohrdrähte auch für andere Zwecke dienen, beispielsweise für Flechtwerk; es bedarf indessen bei diesen verschiedenen Arten ihrer Anwendung einer besonderen Beschreibung nicht.
    Fig. 9 stellt das mit Drahteinlage versehene Schweifsleder in Anwendung auf einen Hut dar, von dem ein Theil mit h bezeichnet ist. Mit c ist wieder das Schweifsleder, mit a ' die Borte, mit b die Naht und mit f der Stoffstreifen bezeichnet.
    Patenτ-AnsPRUch:
    Verfahren, die als Einfassung für die Kanten von Hutschweifsledern u. dergl. dienenden Drähte aus Stuhlrohr haltbarer und ansehnlicher zu machen, darin bestehend, dafs die gefärbten rohen Drähte zwecks Ausfüllung der Poren mit einem Imprägnirmittel·, vorzugsweise aus Leim und Schlemmkreide, erforderlichenfalls unter Zusatz von Farbstoffen, behandelt, dann, um die Imprägnirmasse in das Innere der Drähte hineinzudrängen und ihnen dichtere Structur zu ertheilen, durch Lochplatten oder Walzen gezogen und endlich an der Oberfläche polirt werden, sowie die nach diesem Verfahren hergestellten Stuhlrohrdrähte.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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