DE2941446C2 - - Google Patents
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- G11B5/70—Record carriers characterised by the selection of the material comprising one or more layers of magnetisable material homogeneously mixed with a bonding agent on a base layer
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines magnetischen Beschichtungsmaterials
für magnetische Aufzeichnungsträger, bei dem ein Gemisch
aus einem magnetischen Pulver und einem ein Schleifmittel enthaltenden
Bindemittel zusammen mit Stahlkugeln zubereitet und dispers verteilt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-OS 19 29 171) wird mit einem
auf die Magnetpulvermenge bezogenen Schleifmittelanteil von 0,2% bis 13,6%
und vorzugsweise von 2,76% bis 5,32% gearbeitet. Das Schleifmittel soll Ablagerungen
von Schichtmaterial an den Magnetköpfen vermeiden. Als Schleifmittel
werden Oxide, Carbide oder Nitride von Aluminium, Silicium und/oder
Chrom benutzt, und das Schleifmittel wird in Verbindung mit einem nicht magnetisierbaren
Pulver auf Silikatbasis eingesetzt, das eine Mohs'sche Härte von
weniger als 6 hat.
Es ist ferner ein magnetischer Aufzeichnungsträger bekannt (US-PS 38 33 412),
bei dem das Bindemittel der magnetischen Beschichtung ein Schleifmittel mit
einer Mohs'schen Härte von mehr als 6 enthält, beispielsweise Al₂O₂, SiC und
SiO₂. Des weiteren ist es bekannt (Römpps Chemie-Lexikon, 7. Auflage, 1972,
Franckh'sche Verlagshandlung, Seiten 174, 209, 210, 354), daß Betaine, die
Eigenschaften von Zwitterionen haben, daß Amphotenside seifenähnliche Beschaffenheit
haben und daß ein großer Teil der Tenside als Antistatika verwendbar
ist.
Magnetische Aufzeichnungsbänder neigen zu Störungen, beispielsweise Signalausfällen
und Pegelverminderungen aufgrund von Drosselung des Kopfes, wenn
auf ihrer Beschichtung Staub adsorbiert wird. Das Anziehen von Staub ist auf
den Aufbau von statischen Ladungen auf dem magnetischen Aufzeichnungsband
zurückzuführen, wenn Reibungselektrizität erzeugt wird, indem das
Band in Gleitkontakt mit den Führungen, dem Kopf und zugehörigen Teilen
des Recorders läuft. In extremen Fällen kann es zu Entladungsstör- oder
-rauschsignalen kommen.
Es wurden Versuche unternommen, diese Schwierigkeiten auszuräumen. Dazu
gehörte die Verwendung von Antistatika in oder über den magnetischen Beschichtungsfilmen
und die Zugabe von Ruß oder Metallpulver zu den Überzügen.
Die bekannten Verfahren sind jedoch mit Mängeln behaftet. Der Zusatz
von Antistatika kann mit der Zeit ausblühen oder zu Abtragungen führen.
Wenn Ruß oder Metallpulver benutzt wird, sind häufig Neigungen zu niedriger
Empfindlichkeit und Verschlechterung des beschichteten Films problematisch.
Diese Probleme sind besonders ausgeprägt bei Metallpulver, weil es
in Verbindung mit Luft zu Oberflächenoxidation kommt und eine hinreichend
große Menge zur Bereitstellung für solche Verluste vorgesehen werden muß,
wenn ein angemessener antistatischer Effekt erreicht werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß der Aufbau von statischen Ladungen
auf dem magnetischen Aufzeichnungsträger zuverlässig herabgesetzt,
gleichzeitig aber ein stärkerer Magnetkopfverschleiß vermieden wird.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs angegebenen Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bezogen auf die Menge des
magnetischen Pulvers 0,1 bis 2% des Schleifmittels und 0,05 bis 1,0% eines
ampholytischen Antistatikums vom Betaintyp zugemischt werden.
Durch das Verfahren nach der Erfindung wird der elektrische Widerstand
der magnetischen Beschichtung so weit herabgesetzt, daß der Einfluß des
statischen Ladungsaufbaus vernachlässigt werden kann.
Bei der Zubereitung des Beschichtungsmaterials in einer Dispersionsmühle,
beispielsweise einem Attritor, oder einer Kugelmühle, wie sie normalerweise
für das Herstellen von magnetischem Beschichtungsmaterial eingesetzt wird,
zerreibt das Schleifmittel die Oberfläche der in der Mühle befindlichen
Stahlkugeln zu winzigen Teilchen, wodurch für ein feines Metallpulver gesorgt
wird, das eine statische Ladungsansammlung ausschließt. Das Schleifmittel
allein würde jedoch nicht zu einem ausreichenden antistatischen Effekt
führen. Erst die gemeinsame Anwendung zusammen mit dem ampholytischen
Antistatikum vom Betaintyp stellt eine zufriedenstellende antistatische Wirkung
trotz des geringen Anteils an Metallpulver sicher. Nur ein Betain-
Antistatikum ist offenbar in der Lage, für einen von den oben geschilderten
Mängeln freien magnetischen Aufzeichnungsträger zu sorgen und einen
ausreichend starken atistatischen Effekt zu bewirken.
Wird mit weniger als 0,1% Schleifmittel bezogen auf das Gewicht des magnetischen
Pulvers des magnetischen Beschichtungsmaterials gearbeitet, zeigt
der aus dem magnetischen Beschichtungsmaterial gefertigte magnetische
Aufzeichnungsträger keine ausreichende Verminderung des elektrischen
Widerstands. Je größer andererseits die Schleifmittelmenge ist, desto höher
ist der antistatische Effekt. Dieser wird bis zu 1,0% merklich verbessert
und erreicht allmählich eine Sättigung in der Gegend von 2,0%. Eine
Steigerung der Schleifmittelmenge beschleunigt jedoch den Verschleiß der
magnetischen Aufzeichnungsköpfe, so daß ein Anteil von weniger als 2,0%
zweckmäßig ist.
Das ampholytische Betain-Antistatikum ist wirksam, wenn es in einer Menge
von etwa 0,01% bezogen auf das Gewicht des magnetischen Pulvers des magnetischen
Beschichtungsmaterials verwendet wird. Der antistatische Effekt
wird bei einer Steigerung der Menge des Antistatikums erhöht. Ein Anteil
von mehr als etwa 1% neigt jedoch zu einer Verminderung der Festigkeit
und Dauerhaftigkeit des aus dem Beschichtungsmaterial hergestellten magnetischen
Aufzeichnungsträgers.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird das feine Metallpulver, das
von den Stahlkugeln stammt, in dem magnetischen Beschichtungsmaterial
dispergiert, ohne Gelegenheit zu einem Kontakt mit Luft zu haben, so
daß eine kleine Menge an Metallteilchen ausreicht (was nur eine entsprechend
begrenzte Schleifmittelmenge erfordert). Der günstige Effekt des
feinen Pulvers wird durch das Vorhandensein des ampholytischen Antistatikums
vom Betaintyp gesteigert.
Das Schleifmittel hat vorzugsweise eine Härte von mindestens 6 auf der
Mohs-Skala. Als Schleifmittel sind insbesondere SiC, Al₂O₃, Cr₂O₃,
SiO₂, TiO₂ und/oder CeO₂ geeignet.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die beiliegende Fig. 1 zeigt die antistatischen
Wirkungen, die mit dem Verfahren nach der Erfindung bei der Herstellung
eines magnetischen Aufzeichnungsträgers erreicht werden.
Nadelförmige magnetische Teilchen aus γ-Fe₂O₃, das bei der Herstellung
von Magnetbändern in großem Umfang verwendet wird, ein Vinylchlorid-
vinylacetatcopolymer, ein Acrylnitril-butadiencopolymer (NBR),
ein Lecithindispersionsmittel und ein Lösungsmittel wurden in den folgenden
Anteilen gemischt:
γ-Fe₂O₃100 Teile
Vinylchlorid-vinylacetatcopolymer 20 Teile
NBR 5 Teile
Dispersionsmittel 2 Teile
Lösungsmittel200 Teile
Der erhaltenen Masse wurden Carborundum (SiC mit einer Härte
von 9 auf der Mohs-Skala) als Schleifmittel und ein ampholytisches
Antistatikum vom Betaintyp
in Mengen von 0 bis 2% bzw. 0 bis 1% bezogen auf
die Menge des magnetischen Pulvers zugesetzt. Die Komponenten
wurden in dem Gemisch mittels einer mit Stahlkugeln gefüllten
Mühle etwa 2 h lang dispergiert. Das derart
zubereitete Beschichtungsmaterial wurde auf einen Polyesterfilm
unter Ausbildung einer 6 µm dicken Schicht aufgebracht.
Nach dem Trocknen wurde der beschichtete Film in Teststreifen
von 6,3 mm Breite und 5 cm Länge geschnitten, um seinen
elektrischen Widerstand zu bestimmen.
Fig. 1 zeigt die Änderungen des elektrischen Widerstandes in
Abhängigkeit von der Zugabe von Carborundum und Antistatikum.
Wie aus der graphischen Darstellung ersichtlich ist, wird
der elektrische Widerstand durch die Zugabe von Carborundum
allein bereits reduziert. Eine wesentlich wirkungsvollere
Absenkung wird jedoch erzielt, wenn das Schleifmittel mit
dem Antistatikum kombiniert wird. Es ist ferner zu erkennen,
daß sich die Tendenz zu niedrigerem elektrischen Widerstand
bei einem Zusatz von mehr als 1% Carborundum abflacht. Die
Kombination mit dem Antistatikum gestattet jedoch eine weitere
Absenkung des Widerstandes.
Siliciumoxid (SiO₂ mit einer Härte von 7 auf der Mohs-Skala),
Titanoxid (TiO₂, Härte 6 bis 7 auf der Mohs-Skala), Ceroxid
(CeO₂, Härte 6 auf der Mohs-Skala) oder dergleichen, die alle
eine wesentlich niedrigere Härte als Carborundum haben,
und ein ampholytisches Antistatikum vom Betaintyp wurden der
gleichen Masse wie im Beispiel 1 zugesetzt. Der elektrische
Widerstand jedes Teststreifens wurde in der gleichen Weise
bestimmt.
Die Tabelle 1 gibt die aufgezeichneten elektrischen Widerstandswerte
an, wenn die vorstehend genannten Schleifmittel
allein oder zusammen mit dem ampholytischen Antistatikum vom
Betaintyp verwendet wurden. Die Wirksamkeit der Kombinationen
ist ausgeprägter als bei Einsatz der Schleifmittel allein.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß, anders als das Carborundum
des Beispiels 1, diese Substanzen mit niedriger Härte
nur wenig Material von den Stahlkugeln abschleifen. Selbst
bei Zugabe von 1% eines solchen Schleifmittels zu dem magnetischen
Pulver bleibt der elektrische Widerstand in der
Größenordnung von 10¹³ Ω, d. h. nahe dem Wert, der sich ohne
den Zusatz des Schleifmittels einstellt. Im Gegensatz dazu
wird der Widerstand auf einen Wert in der Größenordnung von
10¹⁰ Ω erniedrigt, wenn zusätzlich 1% ampholytisches Antistatikum
vom Betaintyp zugegeben wird. Die so
erzielten Werte sind um etwa eine Größenordnung niedriger
als bei Zugabe des Antistatikums allein.
Das Vorgehen des Beispiels 2 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
daß das ampholytische Betain-Antistatikum gegen 1%
eines anderen Antistatikums, und zwar ein nichtionogenes Antistatikum
ersetzt
wurde. Wiederum wurden in der gleichen Verfahrensweise Testproben
hergestellt. Ihre elektrischen Widerstandswerte wurden
bestimmt. Die Werte lagen in der Größenordnung von 10¹² Ω,
d. h. weit über den Werten in der Größenordnung von 10¹⁰ Ω,
wie sie mit dem Verfahren nach der Erfindung erzielt werden.
Diese Ergebnisse bestätigen, daß das ampholytische Antistatikum
vom Betaintyp zusammen mit dem in der Kugelmühle entstehenden
Metallpulver einen synergistischen Effekt ausübt.
Die gleichzeitige Zugabe eines von verschiedenen Schleifmitteln
und eines ampholytischen Antistatikums vom Betaintyp zu
einem magnetischen Beschichtungsmaterial ermöglicht bei anschließendem
Dispersionsverfahren mit Hilfe von Stahlkugeln
eine Herabsetzung des elektrischen Widerstandes des Produkts
auf einen praktisch annehmbaren Wert. Dies ist insofern günstig,
als der Verschleiß der Magnetköpfe, der mit der Verwendung
von Schleifmittel unvermeidbar verbunden war, weitgehend
vermindert werden kann, denn der Anteil des für die
Herabsetzung des elektrischen Widerstandes zu verwendenden
Schleifmittels ist gering, und es können Schleifmittel benutzt
werden, die nicht so hart wie die üblichen Schleifmittel
sind. Angesichts des begrenzten Einsatzes des Antistatikums
kann das Produkt ferner eine verlängerte Lebensdauer
haben.
Die Verminderung des elektrischen Widerstandes aufgrund der
kombinierten Anwendung des Schleifmittels und des ampholytischen
Antistatikums vom Betaintyp läßt sich wie folgt erklären.
Zunächst erlaubt es während des Dispergierens des
magnetischen Beschichtungsmaterials die Bewegung der Stahlkugeln
dem Schleifmittel, die Kugeloberfläche leicht abzuschleifen,
wodurch feine, elektrisch leitende Teilchen erzeugt
werden, die in der Beschichtungsmasse dispers verteilt
werden. Diese feinen Teilchen verbleiben in dem erhaltenen
beschichteten Film. Wenn die Teilchen jedoch auf dem Film
für eine elektrische Leitfähigkeit sorgen sollen, müssen sie
in einer ausreichend großen Menge vorhanden sein, um in Kontakt
miteinander zu stehen oder sehr dicht beieinander zu
liegen. Dieses Erfordernis kann ohne das genannte Antistatikum nur erfüllt
werden, indem
eine große Menge an hartem Schleifmittel benutzt wird. Der
vorteilhafte Effekt, der erfindungsgemäß durch die kombinierte
Verwendung eines ampholytischen Antistatikums vom Betaintyp
und eines Schleifmittels erreicht wird, ist vermutlich
dem Umstand zuzuschreiben, daß das Antistatikum als ein Träger
für die elektrischen Ladungen zwischen den gemahlenen,
elektrisch leitenden Substanzen wirkt, was eine verbesserte
Leitfähigkeit des Aufzeichnungsträgers als Ganzem zur
Folge hat. In diesem Falle können daher die leitenden
Teilchen in Abstand voneinander liegen, um den oben erläuterten
Effekt zu erzielen.
Weil eine Erhöhung der Schleifmittelmenge den Verschleiß
der Magnetköpfe beschleunigt, sind nicht mehr als 2%
Schleifmittel erwünscht. Was das Antistatikum anbelangt,
wird eine gute Dauerhaftigkeit mit nicht mehr als 1% erreicht.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines magnetischen Beschichtungsmaterials
für magnetische Aufzeichnungsträger, bei dem ein Gemisch aus einem
magnetischen Pulver und einem ein Schleifmittel enthaltenden Bindemittel
zusammen mit Stahlkugeln zubereitet und dispers verteilt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bezogen
auf die Menge des magnetischen Pulvers 0,1 bis 2% des Schleifmittels
und 0,05 bis 1,0% eines ampholytischen Antistatikums vom
Betaintyp zugemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifmittel eine Härte von mindestens 6 auf der
Mohs-Skala hat.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Schleifmittel SiC, Al₂O₃, Cr₂O₃, SiO₂, TiO₂ und/oder
CeO₂ verwendet wird.
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