DE2940375C2 - Verfahren und Einrichtung zur automatischen Ausscheidung der vorderen und hinteren Enden von Materialstangen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Ausscheidung der vorderen und hinteren Enden von Materialstangen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Automatische Quertransportpressen, welche Stangenmaterial spanlos bei Produktionskadenzen bis zu mehreren hundert Stück pro Minute umformen, werden kontinuierlich mit den Materialstangen beschickt, die vor dem Umformen häufig beheizt werden. Kurz vor der Umformung werden die Stangen in Abschnitte gleicher Länge unterteilt, die relativ engen Volumentoleranzen entsprechen müssen. Um das erforderliche Volumen jedes Abschnittes zu gewährleisten, werden die Anfangs- und Endstücke der Stangen, welche meist Unregelmäßigkeiten zeigen, ausgeschieden.

Ein Verfahren mit den eingangs erwähnten Merkmalen ist in der AT-PS 2 63 502 beschrieben.

Dieses Verfahren wurde zwar in der industriellen Fertigung angewendet, doch weist es den Nachteil auf, daß das Bedienungspersonal bei jeder Umstellung irgendwelcher Art, z. B. auf eine neue Abschnittlänge, neue Werte berechnen und diese durch neue Einstellungen

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am Gerät berücksichtigen mußte. Nach der Fertigmontage der Maschine und des elek-

Außerdem müssen gemäß diesem bekannten Verfah- tronischen Gerätes sowie der Lichtschranken 7 und 8,

ren in den meisten Fällen mehr als zwei Abschnittlängen werden die in F i g. 1 ersichtlichen Strecken, a,b,c und d

pro Stangenübergang ausgeschieden werden. ausgemessen und in einen Mikroprozessor als feste

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, 5 Werte eingegeben. Im einzelnen handelt es sich dabei ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen um folgende Strecken:
Ausscheiden solcher Materialstangfn-Enden vorzuschlagen, derart, daß seitens des Bedienungspersonals Strecke a: Gegenseitiger Abstand der beiden Lichtder Presse keinerlei Berechnungen und dementspre- schranken 7 und 8,

chend auch keinerlei Verstellungen an der Steuereirheit 10 Strecke b: Abstand der zweiten Lichtschranke 8 vom

mehr verlangt sind. Ferner soll das erfindungsgemäße ersten Einzugsrollenpaar 9,

Verfahren gewährleisten, daß pro Stangenübergang Strecke c. Abstand der zweiten Lichtschranke 8 vom

bzw. pro Stange eine, höchstens aber zwei Abschnittlän- zweiten Einzugsrollenpaar 10 und

gen ausgeschieden werden müssea Strecke d: Abstand der zweiten Lichtschranke 8 von

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß 15 der Scherebene SE
mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des

Patentanspruchs 1. Bei Produktionsbeginn muß der Bedienungsmann

Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsge- durch Knopfdruck die ersten Stangenabschnitte fallen

mäßen Verfahrens ist in Anspruch 2 beschrieben. Eine lassen. Passiert nun das Stangenende die Lichtschranke

Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen 20 7, so ergibt sich hieraus eine Dunkel-Hell-Schaltung und

Verfahrens ist Gegenstand des Anspruchs 3. Vorteilhaf- dieses Signal setzt einen Zähler in Betrieb, welcher die

te Ausführungsformen dieser Einrichtung sind in den Anzahl Takte (Zeitimpulse) zählt, bis das Stangenende

Ansprüchen 4—8 beschrieben. die zweite Lichtschranke 8 passiert Da die Strecken a, b,

Die den Gegenstand des Verfahrens und der zu des- c und d im Mikroprozessor gespeichert sind und der

sen Durchführung dienenden Einrichtung bildende Er- 25 letztere die Anzahl Taktimpulse für die Strecke a bei

fLidung kann sowohl auf die Warmumformung als auch jeder neueingezogenen Stange zählt, rechnet er die An-

auf die Kaltumformung von Stangen angewendet wer- zahl Taktimpulse für die Strecken b, cund dum.

den. Statt der Lichtschranken 7 und 8 könnten auch ande-

Nachstehend wird anhand der Zeichnungen ein Aus- re, beispielsweise mechanische oder auf die Wärmeführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes beschrie- 30 strahlung der erhitzten Stangen ansprechende Sensoren ben. verwendet werden. Wichtig ist hierbei lediglich, daß die

F i g. 1 veranschaulicht schematisch den Stangen- Sensoren den Vorbeigang des Stangenendes registrie-

durchlauf vom Stangenlager bis zur Abscherstation, ren und ein entsprechendes Signal an den Zähler weiter-

F i g. 2 zeigt anhand eines Diagramms die Untertei- geben, der damit seine Taktzählung beginnt

lung einer Stangenabschnittlänge, 35 Die nächste Stange folgt der vorhergehenden mit

F i g. 3 ist eine vereinfachte Perspektivdarstellung der konstanter Geschwindigkeit, die praktisch der mittleren

beiden Einzugsrollenpaare mit deren Abhebevorrich- Geschwindigkeit des Stangenvorschubs entspricht und

tung, durch die Drehzahl der angetriebenen Transportrollen

F i g. 4 zeigt anhand einer vereinfachten Schnittdar- 3 der Erwärmungsanlage bestimmt wird. Durch dieses stellung den im Abscherbereich zur Ausscheidung der 40 kontinuierliche Nachfahren der folgenden Stange entunbrauchbaren Stangenteile dienenden Mechanismus steht im Hinblick auf den intermitterenden Vorschub und der Einzugsrollen 9,10 immer eine Lücke zwischen den

F i g. 5 zeigt drei Möglichkeiten zur Ausscheidung Stangen, die jeweils bei Neubeginn des Einzugs prakvon Stangenteilen in Abhängigkeit von der jeweiligen tisch geschlossen ist. Da die Ansprechbreite der Licht-Lage des Stangenübergangs. 45 schranken 7 und 8 sich über ein bestimmtes, relativ ge-

In F i g. 1 sind der Stangendurchlauf und die Anord- ringes Maß erstreckt, wird jeder Stangenübergang mit

nung der zum Verständnis der vorliegenden Erfindung Sicherheit registriert.

erforderlichen Maschinenteile schematisch dargestellt. Durch das Zusammenwirken des kontinuierlichen mit Eine der Einfachheit halber strichpunktiert angedeutete dem intermittierenden Vorschub sowie durch andere, Stange 1 kommt von links, aus einem automatisch arbei- 50 nicht erfaßbare Störeinflüsse, kann es vorkommen, daß tenden Stangenlager 2. durchläuft, angetrieben durch zwischen den einander folgenden Stangen unerwünschkontinuierlich umlaufende Rollen 3, eine erste Einheit 4 te Lücken entstehen, die im Hinblick auf das sichere der Erwärmungsanlage, und wird von einer ersten Funktionieren des zu beschreibenden Verfahrens stän-Lichtschranke 7 erfaßt Danach wird eine weitere Ein- dig ausgeglichen werden müssen. Diesem Zweck dient heit 5 der Erwärmungsanlage durchlaufen sowie an- 55 die nachstehend beschriebene Anordnung:
schließend eine zweite Lichtschranke 8. Nach dem Pas- Befindet sich der Stangenübergang ungefähr einen sieren einer letzten Einheit 6 der Erwärmungsanlage Stangenabschnitt vor der ersten Etnzugsrolle 9, hat also wird die Stange von zwei Einzugrollenpaaren 9 und 10 der Zähler die für die Strecke b ausgerechneten Taktimerfaßt und intermittierend mit erhöhter Geschwindig- pulse (minus 1 Stangenabschnitt) gezählt so wird die keit im Takt der Maschine an einen Anschlag 12 vorge- 60 erste obere Einzugsrolle 9 angehoben. Dieses Anheben stoßen, welcher um die abzuscherende Abschnittlänge ρ erfolgt während des Stillstandes des Einzuges und die hinter der mit SE bezeichneten Scherebene liegt. Hier erste obere Einzugsrolle bleibt dann über die Zeit von werden die weiter zu verarbeitenden Stangenabschnitte zwei Einzugsvorgängen in angehobenem Zustand, durch schematisch angedeutete Schermesser 11 abge- Während dieses angehobenen Zustandes der ersten Einschert und anschließend der ersten Umformstation zu- 65 zugsrolle tritt eine im Bereich der Wärmungsanlage angeführt, geordnete, nicht dargestellte Stangenaufholvorrichtung

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel läuft in Aktion. Dies heißt, daß z. B. die angetriebenen Trans-

das erfindungsgemäße Verfahren folgendermaßen ab: portrollen 3, welche für das kontinuierliche Zuführen

der neuen Stange sorgen, die Geschwindigkeit um ein festzulegendes Maß erhöhen und sich somit der eventuell entstandene Zwischenraum zwischen den beiden Stangen schließen kann.

Dieser Aufholvorgang dauert jeweils etwas über den jeweiligen Zeitpunkt hinaus, zu welchem sich die erste Einzugsrolle 9 wieder gesenkt hat. Das Absenken dieser Einzugsrolle erfolgt unmittelbar vor dem neuerlichen Einzugsvorgang der Maschine, also wenn sich die Einzugsrollen gerade noch in Ruhe befinden. Nach dem Absenken der Einzugsrolle werden somit beide Stangen im Takt der Maschine eingezogen, und zwar ohne Zwischenraum. Es ist deshalb nicht notwendig, im Hinblick auf den Durchlauf des Stangenübergangs durch die Rollen 10 einen oder mehrere Abschnitte fallen zu lassen, da derartige Zwischenräume vor dem Erreichen der Einzugsrollenpaare mit Sicherheit wieder ausgeglichen werden können. Es müssen somit nur Stangenabschnitte fallen gelassen werden, wenn sich der Stangenübergang im Bereich der Abscherebene SE befindet.

Folgt nun aus irgendeinem Grund die neue Stange nicht direkt hinter der alten, sondern mit einigem Abstand, so daß die Stangenaufholvorrichtung ein Schließen der Lücke nicht gewährleisten kann, so wird die Maschine automatisch abgestellt Dies erfolgt zu dem Zeitpunkte, da das Ende der alten Stange das zweite Einzugsrollenpaar 10 noch nicht passiert hat Die alte Stange sollte deshalb noch vom zweiten Einzugsrollenpaar erfaßt sein, weil die erwärmten Stangen nach jeder Betriebsunterbrechung in Anbetracht der eingetretenen Abkühlung wieder aus der Maschine entfernt werden müssen, indem die angetriebenen Transportrollen 3 sowie die Einzugsroüen 9 und 10 im Gegensinne angetrieben werden.

Der Abstand, mit dem die neue Stange der vorangehenden folgt, wird durch die Lichtschranken 7 und/oder 8 festgestellt, deren Impulse durch die Dunkel-Hell- und Hell-Dunkel-Schaltung an den Mikroprozessor weitergegeben werden, welcher dann die notwendigen Befehle an die Maschine weitergibt

Vor dem Abschalten der Maschine aufgrund einer durch die Lichtschranken festgestellten Lücke wird aufgrund einer noch zu beschreibenden Vorrichtung (Abschnitthalter im Scherbereich) verhindert, daß Stangenreststücke verarbeitet werden.

Damit nun möglichst wenig Stangenabschnitte zwecks Materialeinsparung (bessere Wirtschaftlichkeit) fallen gelassen werden müssen, wurde eine Umdrehung der Maschine (entsprechend einem Arbeitsablauf) folgendermaßen in Takte unterteilt:

Einzugsvorgang ca. 1/3 Umdrehung

eine bestimmte Anzahl Schritte
Restliche Maschinenumdrehung

die gleiche Anzahl Schritte

Man erhält somit η Impulse pro Umdrehung der Maschine. Diese η Impulse werden als Taktimpulse pro Umdrehung gezählt Durch diese Unterteilung einer Umdrehung der Maschine kann die Abschnittlänge beliebig unterteilt werden, um damit einen genügend genauen Steuerungsvorgang für das Fallenlassen der auszuscheidenden Abschnitte zu gewähleisten. F i g. 2 zeigt die Unterteilung einer Stangenabschnittlänge.

Die beschriebene Unterteilung einer Maschinenumdrehung in π Taktimpulse wurde aus folgenden Gründen vorgenommen:

Beim Durchlauf des Stangenendes bei den Lichtschranken 7 und 8 wird die Stellung des Drehwinkels der Maschine festgehalten. Damit wird erreicht, daß der Stangenabschnitt auf einen Bruchteil seiner Länge »gemessen« wird. Mit dieser Genauigkeit wird auch weiter gerechnet.
Dadurch ist genau bekannt, wo sich der Stangenübergang befindet, wenn er die Scherebene erreicht.

F i g. 5 zeigt diesen Vorgang. Es sind drei Stangenabschnitte A, B und C dargestellt Im Bereich des Abschnitts A befindet sich der Stangenübergang. Somit ist der Abschnitt B Teil der neuen Stange Sn, während

! 5 Abschnitt C zur alten Stange Sa gehört

Befindet sich nun der Übergang von der alten zur neuen Stange im hinteren Endbereich (in Einzugsrichtung gesehen) des Abschnittes A (F i g. 5 oben), also im Bereich x, so wird der Abschnitt C noch weiter verarbeitet, während die Abschnitte A und B fallengelassen werden. B wird deshalb noch ausgeschieden, weil sich die Trennstelle sehr nahe beim Abschnitt B befinden kann und dadurch die genaue Rechtwinkligkeit nicht mehr vorhanden ist.

Befindet sich der Übergang von der alten zur neuen Stange im mittleren Bereich des Abschnittes A (Bereich ß), wie dies in F i g. 5 Mitte dargestellt ist, so wird nur der Abschnitt A, der das Ende der vorderen und den Anfang der hinteren Stange umfaßt, fallengelassen, während die Abschnitte Cund B weiter verarbeitet werden.

Wenn sich der Übergang im vorderen Endbereich des Abschnittes A, also im Bereich ^(F i g. 5 unten) befindet so werden die Abschnitte Cund A fallengelassen, da das Stangenende die gleichen Mängel aufweisen kann wie der Stangenanfang.

Dieser Steuervorgang ist fest im Rechner programmiert Es ergibt sich hieraus eindeutig, daß jeweils nur ein, maximal jedoch zwei Stangenabschnittlängen fallengelassen werden. Im Falle der oberen Darstellung gemäß Fig.5 handelt es sich um zwei Stangenabschnittlängen, die sich auf drei auszuscheidende Teile erstrecken; gemäß F i g. 5 Mitte wird lediglich eine Abschnittlänge (2 Teile) ausgeschieden und gemäß F i g. 5 unten sind ebenfalls zwei Stangenabschnittlängen auszuscheiden, die sich auf drei abzusondernde Teile erstrecken.

Bei Nichtansprechen einer Lichtschranke 7 oder 8, z. B. wegen schräger Stangenenden oder zu kleiner Lükke, arbeitet das Gerät mit den für den vorhergehenden

so Stangenübergang gemessenen Werten, wobei aus Sicherheitsgründen zusätzliche Abschnitte ausgeworfen werden. Nach dreimaligem aufeinanderfolgendem Nichtansprechsn einer Lichtschranke schalte! das Gerät die Maschine ab.

Im Mikroprozessor ist der bisher beschriebene Ablauf des Verfahrens in dem Sinne gespeichert daß die als Ausgangsmaterial zugeführten Stangen kurzer sein können, als bei den bekannten ähnlichen Anlagen. Bestimmend für die Mindestlänge der Stangen ist die Strecke a + c (F i g. 1 \ d. h. die Stange muß mindestens vom zweiten Einzugsrollenpaar erfaßt sein, damit man bei der Schranke 7 einen feststellbaren Zwischenraum zur nachfolgenden Stange erhält

Der Mikroprozessor ist weiterhin so programmiert, daß er für jeden Stangendurchgang die Taktimpulse für die Strecke a (Fig. 1) neu bestimmt und diese Impulse auf die Strecken b, c, d für jeden Stangendurchgang umrechnet Somit hat der Bedienungsmann mit dieser

Überwachungsanlage während der Produktion nichts zu tun, selbst dann nicht, wenn sich herausstellen sollte, daß die Abschnittlänge verstellt werden muß. Der Mikroprozessor überwacht sich und den Vorgang dauernd selbst

F i g. 3 zeigt, wie die oberen Einzugsrollen der beiden Einzugsrollenpaare 9 und 10 angehoben werden können. Die oberen, mit 9a bzw. 10a bezeichneten Einzugsrollen werden nicht angetrieben. Sie werden mit je einem pneumatischen Zylinder 13 bzw. 14 über Winkelhebei 15 und 16 gegen die unteren, angetriebenen Einzugsrollen 9b bzw. 106 gedrückt Die Winkelhebel 15 und 16 sind um eine gemeinsame feste Achse 17 drehbar gelagert. Der auf die nicht dargestellte Stange ausgeübte Druck kann durch Variierung des Luftdruckes in den pneumatischen Zylindern 13 und 14 reguliert werden. Die unteren Einzugsrollen 9b und 106 werden synchron miteinander angetrieben. Im Betrieb wird jeweils nur die erste Einzugsrolle 9a abgehoben.

F i g. 4 zeigt schematisch den Mechanismus zum FaI-lenlassen der auszuscheidenden Stangenabschnitte. Im Maschinenrahmen 18 ist in zwei koaxialen Lagern 19 und 20 ein Scherschlitten hin- und hergehend beweglich gelagert Dieser Scherschlitten 21 wird von einer Doppelkurve 22 über einen doppelten Rollenhebel 23 und 24 angetrieben. Die Rollen 23a und 24a des doppelten Rollenhebels rollen im Betrieb auf dem Umfang der Doppelkurve 22 ab. Der doppelte Rollenhebel 23/24 ist um eine ortsfeste Achse 25 im Sinne des Doppelpfeiles P\ rotierend gelagert Ein Scherschlittenhebel 26 ist über einen Reißbolzen 44 mit dem Rollenhebel 23 verbunden und ragt mit einem Zapfen 26a in ein am Scherschlitten 21 befindliches Lager 21a. Der Scherschlitten dient nicht nur zum Abscheren, sondern zugleich auch zum Zuführen des abgescherten Stangenabschnittes zur ersten Umformstation der Presse.

Am vorderen, freien Endabschnitt des Scherschlittens 21 befindet sich ein an sich bekanntes Schermesser 27, durch welches der Stangenabschnitt abgetrennt wird. Ein Abschnitthalter 28 hat die Aufgabe, nach Beendigung des Einzugsvorganges vor dem Abscheren den entstehenden Abschnitt an das Schermesser 27 zu drükken, bis der Abschnitt vom nicht dargestellten Haltestift der ersten Umformstufe erfaßt wird. Danach wird der Abschnitthalter 28 angehoben und erst wieder hinuntergedrückt, wenn der neue Stangenabschnitt ergriffen werden soll.

Die Steuerung des Abschnitthalters 28 erfolgt über einen nicht gezeigten Kurventrieb und eine Verbindungsstange 29, welche die Schwenkbewegung des Kurventriebes im Rhythmus der Maschine auf einen Federhebel 30 überträgt, an dessen einem Endabschnitt sie mittels eines Zapfens 31 schwenkbar angreift. Der Federhebel 30 ist, ebenso wie ein mit 32 bezeichneter Nabenhebel, um eine gemeinsame Achse 33 schwenkbar gelagert und als Winkelhebel ausgebildet Die beiden nach oben weisenden Abschnitte 30a und 32a der beiden Hebel sind über eine Zugfeder 34 miteinander verbunden. Nabenhebel 32 und Abschnitthalter 28 sind durch eine Koppelstange 35 miteinander gekoppelt Der Ab- ω schnitthalter 28 wird also unter Federdruck gegen den mit A bezeichneten Abschnitt gepreßt

Beim Rücklauf des Scherschlittens 21 wird die Verbindungsstange 29 über einen nicht dargestellten, mit dem Scherschlittenantrieb gekoppelten Kurventrieb nach unten gezogen und verschwenkt dabei den Federhebel 30 im Uhrzeigersinn um die Achse 33. Der Federhebel drückt mit einer an demselben befindlichen Nase 36 auf einen Mitnehmer 37 des Nabenhebels 32, so daß bei der erwähnten Verschwenkung des Federhebels der Abschnitthalter 28 angehoben wird (Pfeil P₂).

Am Nabenhebel 32 ist ferner eine Arretierungsnase 38 starr befestigt, in deren unmittelbaren Nähe ein als Winkelhebel ausgebildeter Sperrhebel 39 um eine Achse 40 schwenkbar angeordnet ist. Über einen Zapfen 41 ist der Sperrhebel 39 mit der Betätigungsstange 42 eines Hubmagneten 43 gelenkig gekoppelt. Soll nun der zwischen Schermesser 27 und Abschnitthalter 28 befindliche Abschnitt ausgeschieden werden, so wird, während der Scherschlitten 21 seinen Rückhub ausführt, der Abschnitthalter 28 also angehoben ist, der Hubmagnet 43 durch den Mikroprozessor angeregt. Dadurch schiebt der Hubmagnet den Sperrhebel 19 unter die angehobene Arretierungsnase 38 des Nabenhebeis 32, was ein Senken des Abschnitthalters verhindert. Somit wird der nachfolgende Stangenabschnitt nicht mehr vom Abschnitthalter 28 am Schermesser 27 gehalten und fällt nach unten aus. Der Sperrhebel 39 kann erst beim nächsten Anheben des Abschnitthalters 28 entriegelt werden, d. h. erst beim nächsten Zurückfahren des Scherschlittens 21.

Sämtliche beschriebenen Steuerungsvorgänge, die der Mikroprozessor an die Steuerorgane der Maschine überträgt, können auch durch auf dem Schaltpult angeordnete Schalter vom Bedienungspersonal betätigt werden, was z. B. beim Einrichten der Maschine notwendig ist.

Der Erfindungsgedanke kann vom Fachmann in vielfacher Weise variiert werden. So ist es beispielsweise möglich, statt der beiden Einzugsrollenpaare 9/10 nur eines zu verwenden und statt der vier in F i g. 1 eingezeichneten Maße a, b, c, d nur die Maße a, b, d zu erfassen. Auch könnten die Maße b, c und c/statt auf den Sensor 8 auch auf den Sensor 7 bezogen werden und schließlich wäre es auch möglich, das Maß d nicht auf die Scherebene SE, sondern auf die mit AE bezeichnete Anschlagebene zu beziehen.

Die Zeitspannen, welche beim Durchlaufen der Strekken a, b, c und ά ablaufen, werden vorzugsweise durch Taktimpulse gemessen, die für die Strecke a bei jedem Stangeneingang neu ermittelt und auf den Strecken b, c und d umgerechnet werden. Anstelle von Taktimpulsen könnte gegebenenfalls auch eine andere Methode gewählt werden, um die Durchlaufzeit der Strecke a zu erfassen, dem Mikroprozessor zuzuführen und umzurechnen.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur automatischen Ausscheidung der vorderen und hinteren Enden von Materialstangen endlicher Länge, welche in Abschnitte gleicher Länge zu unterteilen sind, wobei die Materialstangen auf einer geradlinigen Transportbahn zunächst kontinuierlich bewegt und anschließend durch intermittierenden Vorschub gegen einen Anschlag einem Schermesser zugeführt werden, in dessen Bereich mindestens das vordere und das hintere Ende jeder Materialstange ausgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge einer sich in Transportrichtung der Materialstangen an den kontinuierlichen Antriebsbereich anschließenden Transportstrecke (a), mindestens ein zwischen dem in Transportrichtung hinteren Ende dieser Strecke (a) und einer den Angriffsbereich des intermittierenden Vorschubs an einer Stange markierenden Ebene bestehender Abstand (b) und mindestens einer der von dem genannten Streckenende zu einer Scherebene (SE) oder einer Anschlagebene (AE) bestehenden Abstände (d oder d + P) als Bezugsdaten in einem Mikroprozessor gespeichert werden, daß der Ein- 2s und Austritt eines jeden Stangenendes in die Strecke (a) hinein bzw. aus dieser heraus sowie die Zeitspanne des Stangenendtransports durch diese Strecke hindurch festgestellt und ebenfalls von Mikroprozessor erfaßt wird, daß aus den letztgenannten Werten, den Bezugsdaten und den der gewünschten Materialabschnittlänge entsprechenden !Daten die jeweilige, im Abscherbereich eintreffende Lage eines Stangenendes bzw. eines Stangenübergangs errechnet und ferner unter Berücksichtigung der Lage des Stangenendes bzw. -Übergangs vom Mikroprozessor bestimmt wird, ob eine oder zwei Abschnittlängen auszuscheiden sind und daß der entsprechende Ausscheidungsvorgang vom Mikroprozessor gesteuert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Transportstrecke (a) und den genannten Abständen (b, doder d + P) ein weiterer Abstand (c) zwischen dem besagten Streckenende und einer einen weiteren Angriffsbereich des intermittierenden Vorschubs markierenden zweiten Ebene, die in Transportrichtung hinter der erstgenannten Ebene (Abstand b) liegt, als weiteres Bezugsdatum in den Mikroprozessor eingespeichert wird.

3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend eine geradlinige Transportbahn mit kontinuierlich angetriebenen Transportrollen, mindestens einem in Transportrichtung der Materialstangen hinter diesen Rollen liegenden, intermittierend angetriebenen Einzugsrollenpaar, einem in der genannten Transportrichtung hinter dem Einzugsrollenpaar angeordneten Schermesser und einem im Abstand der Abschnittlänge hinter dem Schermesser angeordneten Anschlag, gekennzeichnet durch

— zwei im gegenseitigen Abstand entsprechend der Strecke (a) im Bereich der Transportbahn angeordnete Sensoren (7,8),

— einen Mikroprozessor zur Speicherung des genannten Abstandes (a) sowie mindestens der Abstände (b, d) zwischen dem einen Sensor (8) und dem einen Einzugsrollenpaar (9) sowie der Scherebene (SE) oder der Anschlagebene (AE) und

— eine Vorrichtung zur Ausscheidung einer, höchstens aber zweier Stangenabschnittlängen im Abscherbereich entsprechend der vom Mikroprozessor gelieferten Daten.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur Abhebung einer Rolle dss Einzugsrollenpaars (9) in Abhängigkeit vom Abstand des jeweiligen Stangenendes von diesem Einzugsrollenpaar.

5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, mit zwei Einzugsrollenpaaren, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die obere Rolle des ersten Einzugsrollenpaares (9) über einen Winkelhebel (16) mit einer pneumatisch beaufschlagten Zylinder-Kolbenanordnung (14) verbunden ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Abscherbereich ein elastisch vorgespannter, mit dem Antrieb eines hin- und hergehend betätigten Scherschlittens (21) über einen Kurventrieb und ein Gestänge (29) gekuppelter Abschnitthalter (28) angeordnet ist, der in Abhängigkeit von der Steuerung durch den Mikroprozessor in seiner hochgezogenen Ruhelage blockiert ist, bis die auszuscheidenden Abschnitteile abgefallen sind.

7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Gestänge ferner zwei Winkelhebel (30,32) aufweist, die mittels einer Zugfeder (34) gegeneinander verspannt sind, wobei zwecks Abhebens des Abschnitthalters (28) beim Rücklauf des Scherschlittens (21) die beiden Winkelhebel (30,32) zwei miteinander zusammenwirkende Mitnehmerorgane (36, 37) aufweisen, deren eines (37) im Bewegungsbereich des anderen (36) liegt

8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der eine (32) der beiden Winkelhebel eine Arretierungsnase (38) aufweist, die beim Rücklauf des Scherschlittens (21) durch einen vom Mikroprozessor aus gesteuerten Sperrhebel (39) blockierbar I5t