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Vorrichtung zur elektronischen Steuerung des Antriebes und des Vorschubsattels
von Schneidemaschinen für Papier, Pappe od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur elektronischen Steuerung des Antriebes und des Vorschubsattels von Schneidemaschinen
für Papier, Pappe od. dgl.
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Es sind bereits an Schneidemaschinen Vorrichtungen zur Steuerung des
Vorschubsattels in Abhängigkeit von der Bewegung des Schneidemaschinenanessers bekannt,
bei denen eine mit dem Sattel fest verbundene und synchron mit diesem angetriebene
elektrische Schalteinrichtung mit in der Bewegungsbahn dieser Einrichtung auf einer
Schiene oder Trommel verstellbar angeordneten Anschlagnocken zusammenwirkt, bei
deren Berührung über Endschalter der Stromkreis einer elektromagnetischen Kupplung
für den Sattelantrieb geöffnet oder geschlossen wird.
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Es hat sich bei diesen Einrichtungen jedoch herausgestellt, daß die
Vorschubgenauigkeit des Sattels nicht den Anforderungen der Praxis entspricht, da
die Schaltung der elektromagnetischen Kupplung und Bremse infolge der bei der Verwendung
von Endschaltern sich zwangläufig ergebenden Schaltzeiten nur unter erheblichem
Zeitverlust möglich ist und darüber hinaus auch die Schaltverzögerungen keinen konstanten
Wert einnehmen.
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Es sind weiterhin Steuerverfahren an Spezialschneidemaschinen zum
Schneiden von Furnieren, Hartfaserplatten od. dgl. bekannt, bei denen die Kontaktgabe
zeit- und leistungsverlustlos an dem zu steuernden Antriebsorgan zur Wirkung gelangt.
Diese Steuerverfahren zeichnen sich dadurch aus, daß dem zu bearbeitenden Werkstoff
ein elektrisches Potential zugeführt wird und dieses von einem mit dem Werkstoff
in Berührung kommenden Kontaktfühler abgenommen und zur Steuerung des Gitterpotentials
von elektronischen Schaltrelais ausgenutzt wird.
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Diese Lösung mag vielleicht für spezielle Anwendungsgebiete, z. B.
zum Schneiden von Furnieren od. dgl., zweckmäßig sein, dürfte sich jedoch dagegen
kaum an den bekannten Schneidemaschinen für Papier, Pappe od. dgl., an denen durchweg
größere Bogenstapel verarbeitet werden, einführen lassen, zumal die bei diesen Schneidemaschinen
auftretenden Probleme auch völlig anders gelagert sind als bei Furnierschneidemaschinen,
in denen das Schneidgut von der Rolle kommend der Schneidstation in nur einer einzigen
Lage zugeführt wird. Im übrigen sind bei diesen Furnierschneidemaschinen zwei voneinander
in Abhängigkeit schaltbare Vorschubantriebe vorgesehen, von denen der eigentliche
Vorschubantrieb, der das Schneidgut dem Messer zuführt; von Hand gesteuert wird,
während der zweite Vorschubantrieb die Abwicklung der Schneidgutrolle bewirkt und
mittels eines mit dem Werkstoff in Berührung stehenden Kontaktfühlers durch Abnahme
des elektrischen Potentials des Werkstoffes über elektronische Schaltrelais gesteuert
wird.
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Außer bei diesem Steuerverfahren an Furnierschneidemaschinen, bei
dem die Kontaktgabe zeit-und leistungsverlustlos erfolgt, ist darüber hinaus das
Prinzip der leistungs- und zeitverlustlosen Schaltung an sich bekannt und findet
z. B. auch bei der Einstellung der Drehzahlen von zwei Drehrichtungen bei Gleichstrom-Nebenschlußmotoren
mit Hilfe der Gittersteuerung Anwendung. Jedoch lassen sich diese Steuerverfahren
nicht ohne weiteres an Papierschneidemaschinen verwenden, da die Steuervorgänge,
beispielsweise einer Hobelmaschine, bei der der Tischantrieb lediglich in den beiden
Endstellungen umgesteuert wird, sich grundsätzlich von den Steuervorgängen einer
Papierschneidemaschine mit Programmeinstellung unterscheidet.
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Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, die Impulse zur Steuerung
der elektromagnetischen Kupplung für den Antrieb des Sattels und der Schneideinrichtung
mittels an sich bekannter, leistungslos schaltender Entladungsgefäße zu erzeugen,
wobei die Steuerung der Antriebseinrichtung des Sattels mittels zweier getrennter
Impulsgebergruppen vorgenommen wird, die aus an einer synchron mit dem Sattel angetriebenen
Schalteinrichtung mit isoliert angeordneten Kontakten gebildet werden, wovon die
erste Gruppe durch die Umschaltkontakte bei Auftreffen auf die auf auswechselbaren
Kontaktschienen verstellbar angeordneten Anschlagnocken jeweils die Umschaltung
der Antriebseinrichtung auf kleine Vorschubgeschwindigkeit und die zweite durch
die Stopkontakte gebildete
Gruppe das Stillsetzen der Antriebseinrichtung
durch Anmasselegen der negativ vorgespannten Steuergitter beider Entladungsgefäße
bewirken.
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Diese Lösung zeichnet sich gegenüber allen bekannten Einrichtungen
vor allem dadurch aus, daß sie zwar auch vom Prinzip der leistungs- und verlustlosen
Schaltung Gebrauch macht, die Steuerung selbst jedoch nicht von einem dem Werkstoff
zugeführten elektrischen Potential abhängig ist, sondern durch einstellbare Kontakte
erfolgt. Außerdem läßt diese Steuerungseinrichtung durch die Kombination des elektrischen
Teils mit einem entsprechend ausgebildeten mechanischen Teil verschiedene Vorschubverfahren
zu, auf die nachstehend noch im einzelnen eingegangen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig.1 die Vorderansicht der Steuereinrichtung der an sich
bekannten Schneidemaschine, Fig. 2 die Rückansicht der Steuereinrichtung, Fig.3
eine Darstellung der Steuereinrichtung im Ouerschnitt, Fig.4 die Anordnung und Ausbildung
der Umschalt- und Stopkontakte am Schaltwagen sowie auf den Kontaktschienen befestigte
Schaltnocken, Fig. 5 ein Wirkschaltbild der elektronischen Steuerung.
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In Fig. ist an einer für die Bedienung der Maschine geeigneten Stelle
- beispielsweise unterhalb des Vordertisches oder an der Vorderwand des Schneidemaschinenkörpers
- die Grundplatte 1 der Steuereinrichtung angeordnet, auf der die Kontaktschienen
2, deren Länge dem Gesamtvorschubweg des Sattels entspricht, übereinander isoliert
und auswechselbar befestigt sind. Über den Kontaktschienen 2 befindet sich am oberen
Teil der Grundplatte 1 eine in der Mitte geteilte Umsteuerschiene 3 zur Schaltung
der Antriebsvorrichtung für den Vorschubsattel von Vorlauf auf Rücklauf. Auf den
Schienen 2 sind einstellbare Schaltnocken 4 in einem den zu schneidenden Vorschubgrößen
entsprechenden Abstand angeordnet. Alle Kontaktschienen 2 sind elektrisch mit einem
Wahlschalter 5 (Fig. 5) verbunden und können durch Betätigung dieses Schalters an
Erde gelegt werden.
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In Fig. 2 ist auf der Rückseite der Grundplatte 1 eine Laufschiene
6 zur Führung des brückenförmig ausgebildeten Schaltwagens 7 befestigt. Schaltwagen
7 ist mit einem über Umlenkrollen 8 geführten Seilzug 9, der im Bereich der Grundplatte
1 parallel zu dieser verläuft und dessen Enden am Vorschubsattel befestigt sind,
mittels Klemmkupplung 10 kuppelbar und wird im eingekuppelten Zustand synchron mit
der Sattelbewegung entlang der Grundplatte 1 bewegt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist, wird die Klemmwirkung der Kupplung 10 mittels einer Druckfeder 11 erzielt.
Sie kann über eine am beweglichen Teil 12 der Kupplung angeordnete Druckrolle 13
mittels einer Kippschiene 14, an deren Schalthebel 15 ein Hubmägnet 16 angreift,
entgegen .der Wirkung der Feder 11 aufgehoben werden, so daß der Seilzug 9 auch
ohne Mitnahme des Schaltwagens 7 frei hindurchlaufen kann.
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Zur Rückführung des Schaltwagens im entkuppelten Zustand ist im feststehenden
Schenkel der Klemmkupplung 10 eine Rückstellrolle 17 gelagert, die sich auf der
Oberseite des kurvenförmig ausgebildeten Sehenkels 18 eines auf der Rückseite der
Grundplatte vertikal schwenkbar angeordneten Rückstellhebels 19 abrollt, sobald-
der am entgegengesetzten Ende des Hebels angreifende Hubmagnet 20 den als Kurve
ausgebildeten Schenkel 18 auf die Rückstellrolle 17 einwirken läßt. Die Nullstellung
des Schaltwagens 7 ist durch eine Kerbe 18 des Rückstellhebels 19 gekennzeichnet,
in die sich die Rückstellrolle 17 einlegt (Fig. 2). Diese Einrichtung dient jedoch
lediglich zur Rückführung des Schaltwagens 7 in seine Ausgangsstellung für Repetiervorschübe,
bei denen sich der Schaltwagen 7 zwischen einem auf den Schienen 2 eingestellten
Schaltnocken 4 und der Null-Stellung in Kerbe 21 hin- und herbewegt. Die Schaltung
der Magnete 16 und 20 zum Entkuppeln des Schaltwagens 7 nach erfolgter Berührung
mit dem eingestellten Schaltnocken und zur Rückführung des Schaltwagens mittels
des kurvenförmigen Schenkels 98 über Rückstellrolle 17 erfolgt im Rhythmus der aufeinanderfolgenden
Arbeitsspiele der Schneidemaschine durch zwei auf der Eintourenwelle angeordnete
Nockenschalter über elektrische oder mechanische Schaltglieder. Da diese Schaltung
jedoch keine selbständigen Erfindungseigenschaften besitzt, wurde auf deren Darstellung
in der Zeichnung verzichtet.
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In Fig. 3 und 4 ist die besondere Ausbildung und Lage der Kontaktstücke
4 und der Umschalt- und Stopkontakte dargestellt. Schaltwagen 7 trägt auf der den
Kontaktschienen 2 zugewandten Seite seines vorderen Brückensteges 22 für jede Kontaktschiene
einen beispielsweise 30 mm langen, als Schleifkontakt ausgebildeten Umschaltkontakt
23 und Barunterliegend einen als Berührungskontakt ausgebildeten Stopkontakt 24,
die isoliert und federnd am Brückensteg 22 befestigt sind. Der Federdruck ist dabei
gegen die Kontaktschienen 2 gerichtet. Seitlich am Brücken-Steg 22 angeordnete Winkelstücke
25 (Fig. 4) begrenzen den Federungsweg der Kontakte 23 und 24 in Richtung auf die
Kontaktschienen 2. Die Stopkontakte 24 sind gegenüber den Umschaltkontakten 23 am
Brückensteg 22 so versetzt angeordnet, daß sie die in ihrer Bewegungsbahn liegenden
Gegenkontakte 26 der Schaltnocken 4, die als Messerkontakte ausgebildet und mittels
einer Feineinstellschraube 27 justierbar sind, in dem Augenblick berühren, wenn
die Umschaltkontakte 23 ihre in ihrer Bewegungsebene liegenden Gegenkontakte 28
am Schaltnocken 4 verlassen haben.
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Durch die beschriebene und in Fig. 4 dargestellte Ausbildung und Anordnung
der Umschaltkontakte 23; die mit der Zunge ihres 30 mm langen Schleifkontaktes dem
Stopkontakt 24 vorauseilen, ist erreicht; daß die Kontaktschienen 2 nach Kontaktgabe
durch einen der auf ihnen angeordneten Schaltnocken 4 bereits wieder auf weitere
nahe den abgetasteten Schaltnocken liegende abgefühlt werden. so daß bei Sattelvorschüben,
die unter der Wirklänge der Um-Schaltkontakte 23 liegen, der Sattelantrieb für die
niedrige Drehzahl eingeschaltet bleibt und kein Schnellvorlauf des Sattels stattfindet.
Die mit 30 mm angegebene Wirklänge der Schleifkontakte ist nur beispielsweise angenommen
und entspricht der Strecke, die der Sattel nach Umschalten seines Antriebes auf
eine langsamere Drehzahl im sogenannten Kriechgang zurücklegt, bis der Stopkontakt
24 den Antrieb endgültig stillsetzt.
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Als Antriebsvorrichtung ist ein Elektromotor mit konstanter Drehzahl
und ein durch die Kontakte 23 und 24 schaltbares Getriebe mit zwei verschiedenen
Drehzahlen sowie einer elektromagnetischen Wechselküpplung vorgesehen, auf dessen
Darstellung jedoch verzichtet wurde, da es sich um eine an Schneidemaschinen an
sich bekannte Antriebsart handelt.
Wie aus Fig. 3 und 5 hervorgeht,
sind zur Steuerung der Antriebseinrichtung die Gruppe der Umschaltkontakte 23 und
die Gruppe der Stopkontakte 24 je elektrisch zusammengeschaltet und gruppenweise
mit den Schleifkontakten 29 und 30 verbunden, die auf der Rückseite der Grundplatte
1 auf den ihnen zugeordneten Stromschienen 31 bw. 32 schleifen. Die Schienen 31
und 32 stehen mit dem Gitter je einer Gasentladungsröhre 33 und 34 in Verbindung,
die die Funktion zweier elektronischer Schalter ausüben. Hierbei ist Schiene 31,
die den Umschaltkontakten 23 zugeordnet ist, mit Röhre 33 und die den Stopkontakten
24 zugeordnete Schiene 32 mit Röhre 34 verbunden.
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Es ist vorgesehen, zum Umschalten des Sattelantriebes von schnellen
auf langsamen Gang für die Röhre 33 ein Thyratron zu verwenden, das nach einrnaliger
Zündung so lange gezündet bleibt, bis Röhre 34, für die eine Leistungsröhre vorgeschlagen
wird, durch einen der Stopkontakte 24 schaltet.
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Im Anodenstromkreis des mit den Umschaltkontakten 23 verbundenen Thyratrons
33 liegt das Umschaltrelais 35 (Fig. 5), welches mit seinen Kontakten 36 und 37
die Einrichtung für den Sattelantrieb vom schnellen auf langsamen Vorlauf umsteuert,
d. h., es wird hierdurch die zwischen dem Untersetzungsgetriebe mit zwei Abtriebsdrehzahlen
liegende Wechselkupplung 38 umgeschaltet. Der Stillstand des Sattels wird dadurch
herbeigeführt, daß die Stopkontakte 24 über die Entladungsröhre 34 im Anodenstromkreis
den Bre-msauslösmagnet 39 betätigen, der nach Entkuppeln der Sattelantriebsspindel
vom Vorschubantrieb mit schlagartigem Einfall der Bremse den Vorschub des Sattels
stoppt. Dabei rückt der am I,remsauslösmagnet 39 angeordnete und durch diesen betätigte
Schalter 41 auf »vollautomatischen Ablauf von Schnitt und Vorschub« die Maschinen-Hauptkupplung
42 für den Messerantrieb ein, so daß der Schnitt sofort nach dem Sattelstop erfolgen
kann.
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Ist Schalter 41 für die automatische Arbeitsweise -- wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt - nicht betätigt worden, sondern soll die Maschine von Hand eingerückt
werden, so wird Kupplung 42 für den Messerantrieb in all sich bekannter Weise mittelbar
über Schalter 40 eingerückt.
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Hat Röhre 34 durch einen der Stopkontakte 24 geschaltet, so wird die
Bremse für den Sattelantrieb durch Betätigen des Bremsauslösmagnets 39 einfallen
können und mit geringer Verzögerung hierzu auch das Relais 43 in Tätigkeit gesetzt.
Hierdurch wird der Dremsauslösmagnet 39 wieder stromlos und auch der Stromkreis
zum Thyratron 33 durch. die Relaiskontakte 44 und 45 kurz unterbrochen, so daß der
schnelle Sattelvorlauf über Relais 35 mittels Kontakts 36 wieder eingeschaltet werden
kann, wenn nicht der vorfühlende Umschaltkontakt 23 bereits wieder durch den Gegenkontakt
28 des nächsten Schaltnockens 4 Kontakt gibt. In diesem Falle wird Thyratron 33
-wie bereits beschrieben - sofort wieder gezündet und die langsame Drehzahl des
Zweiganggetriebes und damit der Langsamvorschub des Sattels über den Kontakt 37
des Relais 35 erneut eingeschaltet.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung bietet die Vorteile verschiedener
Arbeitsmöglichkeiten: 1. Programmschnitt; 2. Repetieren oder Wiederholen gleicher
Vorschubmaße; 3. Wechselschnitt, bei dein zwei vorher eingestellte Vorschubmaße
in ständigem Wechsel miteinander geschnitten werden. Die Arbeitsweise der Steuerung
bei Programmschnitt ist folgende: Die Schaltnocken 4 werden in Abständen, die den
gewünschten Schnittbreiten des Programms ententsprechen, auf einer der Kontaktschienen
2 (Fig. 1) befestigt und durch Betätigen des dieser Schiene zugeordneten Wahlschalters
5 geerdet. Die Einrichtung des Programms, d. h. die Befestigung der Schaltnocken
4 auf den Schienen 2, kann entweder direkt an der Grundplatte 1 vorgenommen werden
oder aber auch außerhalb der Maschine in einer besonderen Einstellehre, da alle
Kontaktschienen miteinander auswechselbar und durch entsprechende Klemm- oder Schnappverschlüsse
auf der Grundplatte 1 verriegelbar sind.
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Der Sattel befindet sich in seiner Ausgangsstellung auf dem Hintertisch
der Maschine in einem Abstand von der Schneidstation, der dem zu schneidenden Format
entspricht. An der Bedienungsseite der Maschine sind Wahltasten für die einzelnen
Arbeitsmöglichkeiten wie Programm-, Repetier oder Wechselvorschübe vorgesehen. Diese
Vorwähleinrichtung ist an sich aus anderen Gebieten der Technik, beispielsweise
aus dem Werkzeugmaschinenbau, in abgewandelter Form bekannt, so daß auf eine zeichnerische
und nähere beschreibungsmäßige Darstellung verzichtet werden kann.
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Wird im vorliegenden Fall die Wahltaste für Programmschnitt gedrückt,
d. h., sollen Vorschübe unterschiedlicher Größen nacheinander ausgeführt werden,
so sind automatisch über entsprechende zwischengeschaltete Relais die beiden anderen
Tasten und damit die ihnen zugeordneten Steuerungseinrichtungen blockiert und unwirksam.
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Außer der Wahltaste für Programmschnitt muß der Beschneider noch mittels
Drucktaste 41 die Wahl für halb- oder vollautomatische Arbeitsweise der Maschinen
treffen. Sodann wird der Sattelantrieb auf »Schnellvorlauf« geschaltet.
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Gleichzeitig mit dem Sattelvorlauf wird auch Schaltwagen 7 im am Seil
9 geklemmten Zustand aus seiner Ausgangsstellung heraus an der Grundplatte 1 synchron
mit der Sattelbewegung entlang bewegt. Berührt nun der der vorgewählten Schiene
zugeordnete Umschaltkontakt 23 den entsprechenden Gegenkontakt 28 des ersten Schaltnockens
4, so wird, da ja die benutzte Kontaktschiene 2 über Wahlschalter 5 geerdet ist,
das bis dahin negativ vorgespannte Gitter des Thyratrons 33 gleichfalls an Erde
gelegt, wodurch dieses zündet, das Urnschaltrelais 35 betätigt und hierüber die
Wechselkupplung 38 des Sattelantriebes vom schnellen auf langsamen Vorlauf umschaltet.
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Da der Drehzahlwechsel, der mit relativ hoher Geschwindigkeit umlaufenden
Vorschubspindel des Sattels, der schlagartig erfolgt, die in Bewegung befindlichen
Massen diesem Vorgang jedoch bis zur Angleichung an die niedrigere Drehzahl kurzzeitig
entgegenwirken, so daß damit praktisch am Vorschubsattel ein der Sinuslinie nach
verlaufender Geschwindigkeitsabfall entsteht, wird Umschaltkontakt 23 bereits so
viel Weg seiner Wirklänge von etwa 30 mm zurückgelegt haben, daß er kurz nach Erreichen
der niedrigen Sattelgeschwindigkeit den Gegenkontakt am Schaltnocken 4 bereits wieder
verläßt und der Stopkontakt 24 zur Wirkung kommen kann. Dadurch wird das ebenfalls
auf negativem Potential liegende Steuergitter der Entladungsröhre 34 geerdet, wodurch
dies Strom zieht und über den Bremsauslösmagnet 39 die Bremse für die Antriebsspindel
schlagartig einfallen
läßt. Mit kleiner Verzögerung wird parallel
zu diesem Vorgang auch das Relais 43 angezogen, das mit seinem Ruhekontakt 44 den
Stromkreis zum Bremsaulösmagnet 39 und gleichzeitig auch durch den Relaiskontakt
45 den Anodenstromkreis wieder über Kontakt 46 erneut schließt. Schalter 40, der
durch Bremsaulösmagnete 39 betätigt wird, kommt bei entsprechender Stellung des
Schalters 41 auf vollautomatischen Arbeitsablauf zur Wirkung und schaltet über Kupplung
42 den Messerantrieb ein, wodurch der erste Schnitt erfolgt. Sobald Messer und Pressung
das Sehneidgut im Aufwärtsgang verlassen haben, wird der Sattelvorschub bereits
wieder eingeschaltet, und die beschriebenen Vorgänge wiederholen sich nun selbsttätig,
bis das gesamte Vorschubprogramm abgelaufen ist.
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Nach dem letzten Schnitt berührt ein am Seilzug 9 fest angebrachter
Zeiger 47 (Fig. 1), der als Berührungskontakt ausgebildet und an Masse gelegt ist
und an einer die Sattelstellung anzeigenden Skala 48 entlang gleitet, einen auf
der Umsteuerschiene 3 einstellbar angeordneten Rücklaufkontakt 49. Schiene 3 steht
mit einem nicht dargestellten Relais in Verbindung, welches bei Kontaktberührung
zwischen Zeiger 47 und Rücklaufkontakt 49 die Drehrichtung des Motors für den Sattelantrieb
über Schaltschütze umkehrt. Während der Rücklaufdauer ist die Wirksamkeit aller
Schaltnocken 4 aufgehoben, indem die Erdleitung durch das vorher erwähnte Umschaltrelais
unterbrochen wird. Der Vorschubsattel bewegt sich in seine Ausgangsstellung zurück
und nimmt hierbei den am Seilzug 9 angeklemmten Schaltwagen 7 mit, bis Zeiger 47
den Vorlaufkontakt 51 auf Schiene 3 berührt und über das nicht dargestellte Relais
den Antriebsmotor auf Sattelvorlauf umschaltet. Schaltnocken 51 auf Schiene 3 bestimmt
also die für das eingestellte Programm notwendige Bezugsschnittstellung des Vorschubsattels.
Gleichzeitig mit diesem Umschaltvorgang werden auch die Schaltnocken 4 durch Anerdelegen
der Schienen 2 wieder wirksam, und der Sattel kommt - wie beschrieben - beim ersten
eingestellten Anschlagnocken 4 im Langsamvorlauf zum Stillstand. Beim Schalten der
Relais durch Kontakt 51 wird gleichzeitig auch ein Kontakt zur Maschinen-Hauptkupplung
42 (Fig. 5) geöffnet, so daß kein zwangläufiger Schnitt erfolgt, sondern nach dem
Einlegen des neuen Schneidgutes der erste Schnitt und damit der Beginn des automatischen
Programmablaufes von Hand eingeschaltet werden muß.
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Wie bereits ausgeführt wurde, gestattet die beschriebene Steuereinrichtung
auch das Wiederholen oder Repetieren gleicher Vorschubmaße, bei denen sich der Schaltwagen
7 mit seinen Umschalt- und Stopkontakten 23 und 24 zwischen einem auf einer der
Schienen 2 vorher eingestellten Anschlagnocken 4 und der Nullstellung in der Kerbe
21 des kurvenförmig ausgebildeten Schenkels 18 hin- und herbewegt, Die Steuereinrichtung
arbeitet gemäß der Erfindung bei dieser Vorschubart folgendermaßen: Nach Betätigen
der nicht dargestellten Vorwähltaste für Repetiervorschub wird der Sattel zunächst
durch Einrückung des Vorsehubgetriebes auf Rücklauf im Schnellgang in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt, falls er nicht bereits bei vorhergehendem Programmvorschub durch Auflaufen
des Zeigers 47 auf den Rücklaufkontakt 49 automatisch in die durch Kontakt 51 gekennzeichnete
Sattelausgangsstellung zurückbewegt worden ist. Sobald die Maschine über Kupplung
42 zum ersten Schnitt, dem sogenannten Bezugs- oder Besäumschnitt, eingerückt ist
und Messer und Pressung nach 180° Kurbelweg der Eintourenwelle den Stapel im Aufwärtsgang
wieder verlassen haben, wird über einen auf der Eintourenwelle der Maschine angeordneten,
an sich bekannten Nockenschalter der Stromkreis der Hubmagnete 16 und 20 (Fig. 2
und 3) geschlossen. Die Stößel der Magnete 16 und 20 bewegen sich hierbei in Pfeilrichtung.
Klemmkupplung 10 öffnet sich entgegen der Wirkung der Klemmfeder 11, und Schaltwagen
7 wird mittels. Rückstellhebel 19, an dessen Ende der Hubmagnet20 angreift,
in die genaue Nullstellung für Repetiervor-Schub gezogen, die durch Kerbe 21 auf
dem kurvenförmig ausgebildeten Schenkel 18 gekennzeichnet ist. Sobald diese Stellung
erreicht ist, fallen sowohl Magnet 16 als auch Magnet 20 wieder ab, so daß Klemmkupplung
10 wieder in Eingriff mit dem Seilzug 9 kommt und der selbsttätige Sattelvorschub
-wie beim vorher beschriebenen Programmschnitt wieder einsetzen kann. Schaltwagen
7 wird nun vom Seil 9 vor der Grundplatte 1 so lange mitgenommen, bis nach Auftreffen
auf den eingestellten Schaltnocken 4 über Umschaltkontakt 24 der Sattelantrieb zum
Stillstand kommt. Während des folgenden Schnittes, der sowohl mittelbar von Hand
als auch nach Betätigen des Schalters 41 (Fig. 5) über Sehalter 40 der Maschinenkupplung
42 automatisch ausgelöst werden kann, wird Schaltwagen 7 wieder mittels der Rückstelleinrichtung
13 bis 20 (Fig. 2 und 3) in die Nullstellung der Kerbe 21 zurückgezogen.
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Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis der Sattel nach dem letzten
Schnitt automatisch durch die Kontaktberührung des Zeigers 47 mit dem Rücklaufkontakt
49 wieder in die durch den einstellbaren Vorlaufkontakt 51 gekennzeichnete Ausgangsstellung
für den Besäumschnitt zurückgelaufen ist.
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Durch Zwischenschaltung eines zweiten Wähl-Schalters 52 (Fig. 5) ist
ferner die Möglichkeit gegeben, bei Repetiervorschüben zwischen zwei beliebigen
Kontaktschienen zu wechseln, d. h. ein zweites Format in dauerndem Wechsel mit dem
ersten vorzuschieben und zu schneiden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht; daß durch von einem ebenfalls
auf der Eintourenwelle angeordneten Nockenschalter gesteuerte Kontakte 53 (Fig.5)
eines Wechselrelais die beiden gewählten Kontaktschienen abwechselnd an Erde gelegt
und dadurch für die Sattelvorschubsteuerung wirksam werden. Im übrigen bleibt die
Arbeitsweise bei Wechsel-Norschüben im einzelnen die gleiche wie bei einfachem Repetiervorschub.
Ein nicht dargestellter Druckknopfschalter, der parallel zu dem die Kontakte 53
des Wechselrelais Steuernden iNockenschalter angeordnet ist, gestattet es, das Wechselrelais
ohne Einrückung des Maschinenantriebes auch von Hand umzusteuern.
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Erfindungsgemäß sind die Wahlschalter 5 und 52 mit Signallampen 54
und 55 (Fig. 5) ausgerüstet, die jeweils dann aufleuchten, wenn der betreffende
Wahl-Schalter 5 oder 52 durch entsprechende Stellung der Kontakte 53 des Wechselrelais
wirksam ist, wodurch erkennbar wird, ob und welche der gewählten Kontaktschienen
für die folgende Schnittbreite einsatzbereit ist.