DE2940258A1 - Hartwasserstabile korrosionsschutzmittel - Google Patents
Hartwasserstabile korrosionsschutzmittelInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 79/F 264 Dr.OT/jk Hartwasserstabile Korrosionsschutzmittel
Im gesamten Bereich der Metallverarbeitung und Metalloberflächenbehandlung
sowie in Kühlkreisläufen ist es üblich, zur Vermeidung unerwünschter Korrosionserscheinungen mehr
oder minder stark alkalisch wäßrige Lösungen einzusetzen, die korrosionsinhibierende Zusätze für Eisen- und Nichteisenmetalle
enthalten. Dies gilt beispielsweise für so weit verbreitete Prozesse wie die spangebende und spanlose
Metallumformung, die Reinigungsbehandlung von Metalloberflächen oder den Innenschutz strömender wäßriger Systeme.
10
Bekannte und weitverbreitete korrosionsinhibierende Zusätze
sind beispielsweise anorganische Salze wie Natriumnitr.it oder Chromate, gegen deren weitere Verwendung auf
diesen Arbeitsgebieten jedoch zunehmend toxikologische bzw. ökologische Gründe sprechen.
In jüngerer Zeit weicht man deshalb auf organische Inhibitorensysteme
aus, die die genannten Nachteile nicht mehr zeigen. So werden beispielsweise gemäß der DE-AS 1 298
Alkylarylsulfonamidocarbonsäuren bzw. deren Salze für diesen Zweck vorgeschlagen. Bekannt ist auch die Verwendung
von alkylsubstituierten Benzoesäuren. Die genannten Typen haben aber auch schwerwiegende Nachteile. Salze der
alkylsubstituierten Benzoesäuren beispielsweise besitzen eine starke Empfindlichkeit gegenüber der Wasserhärte, was
die Verwertbarkeit etwa auf dem Sektor der mineralölfreien Zerspanungsflüssigkeiten stark herabmindert. Ähnliche negative
Eigenschaften,jedoch geringer ausgeprägt, zeigen
auch Alkanolaminsalze der angeführten Alkylarylsulfonamidocarbonsäuren. Hierbei kommt es mit zunehmender Gebrauchsdauer
der Funktionsflüssigkeiten aufgrund von Verdampfungsverlusten
an reinem Wasser und der damit verbun-
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denen Aufhärtung der Gebrauchslösung zu einer Ausscheidung
schwerlöslicher Calcium- bzw. Magnesiumsalze, die zur Bildung von kristallinen Rückständen auf den Maschinen und
zur Verarmung der Lösung an wirksamer Substanz führt. 5
Bekannt ist auch die Verwendung von acylierten Aminocarbonsäuresalzen
als Korrosionsschutzmittel, wobei der Acylrest von langkettigen Fettsäuren abgeleitet ist. Diese
Produkte haben sich jedoch in der Praxis als sehr nachteilig erwiesen, da sie sehr stark schäumen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wassermischbare, hartwasserstabile Korrosionsschutzmittel mit verbesserten
Eigenschaften, die im wesentlichen bestehen aus einem Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder -Aminsalz
einer Verbindung der Formel
R1CON 20 R~ - COOH
wobei R. verzweigtes C^-C.--Alkyl, C^- oder Cg-Cycloalkyl,
durch 1 oder 2 C.-C^-Alkylgruppen substituiert
sein können, oder Polycycloalkyl mit 6 bis 13 C-Atomen,
R2 Wasserstoff oder C^C^-Alkyl und
R, C1-C.. Alkylen in gerader oder verzweigter Kette
bedeuten.
Als Basen, die für eine Neutralisation der oben beschriebenen Carbonsäuren geeignet sind, kommen Alkalimetallhydroxide
und Alkalimetallcarbonate sowie die entsprechenden Erdalkaliverbindungen in Frage, wie beispielsweise Natriumhydroxid,
Natriumcarbonat, Kaliumhydroxid und Bariumhydroxid. Darüber hinaus kommen als Basen auch organische
Amine in Betracht, wie beispielsweise Triäthanolamin, Diäthanolamin, Triisopropanolamin, Mono-, Di- und Tri-
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äthylamin, Monoisopropylamin, Μοηο-2'-äthylcyclohexylamin,
Mono-i-nonylarain, 2-Methyl-2'-aminopropanol, Cyclohexylarain-N,N'-dimethylcyclohexylamin,
N-Hexylamin, N-Octylamin,
Triisobutylamin, Di-N-hexylamin, Ä'thylendiamin,
Diäthylentriamin, Piperidin, Piperazin oder Morpholin. Für
die Salzbildung können die Säuren und die Base in stöchiometrischen
Mengen oder auch jeweils eine Komponente im Überschuß verwendet werden.
10 Die beanspruchten Korrosionsschutzmittel können allein
oder in Mischung mit bekannten Metallbearbeitungsflüssigkeiten
oder wäßrigen ölemulsionen verwendet werden. Die Korrosionsschutzmittel können als wäßrige Lösungen, Dispersionen
oder Emulsionen angewendet werden. Die Anwendungskonzentration, in der die beanspruchten Korrosionsschutzmittel eingesetzt werden, hängt ab vom Verwendungszweck
der Flüssigkeit, mit der die Eisen- und Nichteisenmetalle
in Berührung kommen. Sie liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und 10 Gew.-?, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%.
Für die Wirkung der beanspruchten Korrosionsschutzmittel
ist es wesentlich, daß die Alkylgruppe R.. der oben angegebenen Formel verzweigt ist. Diese Säuren erhält man
in bekannter Weise durch Umsetzung von Aminocarbonsäuren mit Carbonsäurechloriden nach bekannten Verfahren in
Gegenwart von Alkali im Sinne einer Schotten-Baumann-Reaktion. Die Aminocarbonsäuren gewinnt man beispielsweise
durch Hydrolyse von Lactamen wie ^-Caprolactam oder /^-Butyrolactam
oder durch die Anlagerung primärer Amine an Acrylsäure-, Methacrylsäure- oder Crotonsäureester oder
-nitrile und nachfolgende Verseifung. Als Beispiel für Aminocarbonsäuren seien/1-Aminoundecansäure, /'-Aminocapronsäure,
^-Aminobut tersäure , /J-A laning lycin-N-n-buty 1-ßaminopropionsäure,
N-i-Propyl-ß-aminopropionsäure, N-Cyclohexyl-ß-aminopropionsäure,
N-Cy clohexyl-i^-methy1-ß-aminopropionsäure
und N-Cyclohexyl-ß-methyl-ß-aminopropionsäure
genannt. Beispiele für Säurechloride sind Pivalin-
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säurechlorid, 2-Äthyl-hexansäurechlorid, Isononansäurechlorid,
Bicycloheptensäurechlorid, Tricyclodecansäurechlorid,
Naphthensäurechlorid und Neodecansäureehlorid. Bevorzugt sind Isononansäurechlorid, 2-Äthylhexansäurechlorid
und Neodecansäureehlorid.
Die Salze der oben beschriebenen Carbonsäuren besitzen
eine ausgezeichnete Korrosionsschutzwirkung gegenüber Eisen und haben, was für die praktische Verwendung außerordentlich
wichtig ist, eine nur geringe Neigung zur Schaumbildung. Außerdem sind sie sehr weitgehend unempfindlich
gegenüber den Härtebildnern des Wassers und hinterlassen selbst under extremen Elektrolytbelastungen
beim Eintrocknen Rückstände, die als niedrigviskos-ölig zu bezeichnen sind, und die nicht kleben. Diese Rückstände
lassen sich leicht mit der Gebrauchslösung als auch mit frischem Wasser wieder auflösen.
2-Ethylhexanol-c-aminocapronsäure
113 g (1,0 Mol) <£ -Caprolactam werden in 280 ml Wasser
gelöst und mit 120 g (1,0 Mol) 33-proz. Natronlauge H
Stunden unter Rückfluß erhitzt. Man kühlt auf 20°C und tropft innerhalb 1 Stunde 158,4 g (0,975 Mol) 2-Ethylhexansäurechlorid
und gleichzeitig zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 12 ca. 120 g 33-pi"oz. Natronlauge bei
20 - 25 C zu. Die Lösung wird nachgerührt bis keine Natronlauge mehr verbraucht wird und anschließend bei
5Ü°C mit halkonz. Salzsäure auf pH 1 angesäuert. Man trennt in der Wärme ab und wäscht mit 350 ml Wasser. Die
Säure wird am Rotationsverdampfer bei 75°C/100 ml Hg
entwässert und fällt als fast farbloses viskoses Öl ab, das nach einiger Zeit kristallen erstarrt. Ausbeute 233 g
35 (93 %). Säurezahl 225, Wassergehalt 0,4 %.
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BEISPIEL 2:
Mischung aus 2-Ethyl-hexanoyl-^-aminocapronsäure und Iso-
nonanoyl-^-aminocapronsäure
113 g (1 Mol)t-Caprolactam werden wie in Beispiel 1 beschrieben,
hydrolysiert und anschließend mit einer Mischung aus 79,6 g (0,^9 Mol) 2-Ethylhexansäurechlorid
und 86,5 g (0,^9 Mol) Isononansaurechlorid, die getrennt
oder auch aus einer äquimolaren Mischung von 3-Ethyl-hexansäure und Isononansäure nach bekannten Verfahren hergestellt
werden können, entsprechend Beispiel 1 umgesetzt. Man erhält 238,6 g (90,4 %) eines fast farblosen Öls,
Säurezahl 216.
15 BEISPIEL 3:
113 g (1 MOl) £"-Caprolactam werden gemäß Beispiel 1 hydrolysiert
und mit 181,7 g (0,91 Mol) Tricyclodecansäurechlorid
umgesetzt. Man erhält die Titelverbindung als gelbes hochviskoses öl in einer Ausbeute von 236,1 g (88,5 %) mit
einer Säurezahl von 191J.
Isononanoyl-
£
-aminocapronsäure
113 g (1 Mol) ^"-Caprolactam werden wie in Beispiel 1 hydrolysiert
und mit 172 g (0,975 Mol) Isononansaurechlorid umgesetzt. Die Aufarbeitung liefert 257,5 g (95 %) eines
fast farblosen viskosen Öls, das nach einiger Zeit kristallin erstarrt, Säurezahl 210.
Zur Herstellung eines wäßrigen Korrosionsschutzmittels
wurden jeweils 35 g Säure der Beispiele 1 - 1J mit 50 g
Triethanolamin und 15 g Wasser zu einer klaren, homogenen Lösung vermischt.
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Die Rückstandsbildung der nach den Ausführungsbeispielen erhaltenen Produkte wurde mittels eines Langzeit-Umpumptestes
geprüft. Das Prinzip dieser Prüfmethode besteht darin, daß man ca. 10 1 einer wäßrigen Lösung der Korrosionsschutzmittel
in großvolumigen offenen Glasgefäßen über längeren Zeitraum bei Raumtemperatur in einer Weise
umpumpt, die geeignet ist, auf der Glaswandung Belagbildung durch Spritz- und Verdampfungsvorgänge hervorzurufen.
Zu diesem Zweck wird in die Flüssigkeit eine elektrisch betriebene, handelsübliche Laborpumpe mit einer Förderleistung
von 10 l/Min, eingebracht, die durch eine Schlauchleitung von 0,8 cm Durchmesser die Lösung ansaugt,
über Niveau fördert und in scharfem Strahl wieder auf die Oberfläche des Badinhaltes zurückdrückt. Die Austrittsöffnung
des Strahls befindet sich dabei ca. 15 cm oberhalb des Flüssigkeitsniveaus, der Eintrittswinkel des Strahls
kann beliebig gewählt werden.
Die erwünschte Belagbildung auf den nicht überspülten Teilen der Gefäßwandung tritt nun auf zweierlei Weise ein.
Einmal sorgt der normale Spritzvorgang für eine Benetzung. Zum anderen reißt der Strahl beim Eintauchen ständig eine
Vielzahl kleinerer Luftbläschen in tiefere Schichten mit, die, an der Flüssigkeitsoberfläche wieder zerplatzend, die
Gefäßwandung kontinuierlich mit einem Flüssigkeitsfilm besprühen. Bei dieser Verfahrensweise ist gleichzeitig die
Gewähr hoher Verdampfungsraten auch bei Raumtemperatur gewährleistet. Sie liegt bei Füllmengen von 10 1 in der
Größenordnung von 1 l/Tag. Die Verluste werden jeweils durch Trinkwasser von 20 dH (ca. 350 ppm) ersetzt, wodurch
eine kontinuierliche Aufhärtung des Systems erreicht wird.
Die Zunahme an Härtebildnern wird hierbei rechnerisch über die jeweils zugesetzten Nachfüllmengen ermittelt.
Für die Prüfungen wurden wäßrige Zubereitungen mit einem
Wirkstoffgehalt von 3 % verwendet. Als Vergleichsproben
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wurden folgende Produkte herangezogen: Vergleich A: Homogene Mischung aus
35 % Para-tertiär-butyl-benzoesäure 5 50 % Triethanolamin
15 % H2O
Vergleich B: Homogene Mischugn aus
35 % ^-(Benzolsulfonyl-methyl-amino)-n-
10 capronsäure gemäß DT-PS 1 298 672
50 % Triethanolamin 15 % H2O
Die Testergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zu-15 sammenge faßt.
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Ermittlung der Rückstandsbildung in Abhängigkeit von Testdauer und Wasserhärte
Testzeit Härtegehalt Rückstand Rückstand Rückstand Rückstand Rückstand
(Std.)
(ppm)
Beisp. 1
Beisp. 2
Beisp. 3
Beisp. 4
Vergl. A
Rückstand Vergl. B
24 | 35 | klar/flüssig | klar/flüssig | klar/flüssig | klar/flüssig klar/flüssig | klar/flussig | I | ro | |
48 | 70 | Il | It | Il | " kristallin | It | co | ||
42 | 105 | Il | Il | Il | It tt | ti | I | CD | |
96 | 140 | Il | Il | tt | It | Il | ro cn |
||
O | 120 | 175 | ti | Il | ti | tt | ti | CO | |
O | 144 | 210 | Il | Il | Il | tt | It | ||
σ> | 168 | 245 | It | It | Il | It | tt | ||
■»>* ο |
192 | 280 | ti | It | It | " kristallin | kristallin | ||
ο | 216 | 315 | M | Il | Il | It | |||
-«4 | |||||||||
24 | 385 | klar/flüssig | klar/flüssig | klar/flüssig kristallin | klar/flüssig | ||||
48 | 420 | ti | ti | tt | It | ||||
72 | 455 | ti | It | Il | kristallin | ||||
96 | 490 | ti | Il | Il | |||||
120 | 525 | Il | Il | ti | |||||
144 | 560 | Il | kristallin | It | |||||
168 | 595 | It | ti | ||||||
192 | 630 | Il | It | ||||||
216 | 665 | tt | ti | ||||||
Claims (2)
1. 'Hartwasserstabile Korrosionsschutzmittel bestehend aus — einem Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder -Aminsalz
einer Verbindung der Formel
R1CON
- COOH
wobei R verzweigtes Cg-C .,-Alkyl, C1-- oder Cg-Cycloalkyl,
durch 1 oder 2 C .-C^-Alkylgruppen substituiert
sein können, oder Polycycloalkyl
mit 6 bis 13 C-Atomen,
R2 Wasserstoff oder C1-Cg-AIkVl und R, C1-Cn Alkylen in gerader oder verzweigter Kette bedeuten.
15
R2 Wasserstoff oder C1-Cg-AIkVl und R, C1-Cn Alkylen in gerader oder verzweigter Kette bedeuten.
15
2. Hartwasserstabiles Korrosionsschutzmittel bestehend aus
einer 0,5 bis 10 Gew.^igen wäßrigen Lösung, Dispersion oder Emulsion der Verbindung gemäii Anspruch 1 .
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