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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Fugenhinterfüll- und Abdichtband
aus Kunststoff, insbesondere zum Hinterfüllen von Fassadenfugen.
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Aus DIN 18 540, Blatt 1, ist es bekannt, zum Abdichten von Fugen zwischen
Bauteilen aus Beton etc., in die Fuge zunächst ein Hinterfüllmaterial einzulegen,
auf das Außen eine Fugendichtungsmasse aufgebracht wird. Das Hinterfüllmaterial
soll nach dem Einlegen dabei fest an den beiden Fugenseiten anliegen und die Fugenbreite
vollständig ausfüllen. Bei den bisher bekannten Fugenhinterfüllbändern ist häufig
die Verformbarkeit des Bandes nicht ausreichend, um an Fugenstellen mit größeren
Querschnittsänderungen eine Bandanlage an beiden Fugenseiten zu erreichen. Überdies
sind Bänder dieser Art häufig nicht lange genug gelagert, so daß es zu einem späteren
Ausgasen der Lösungsmittel mit Blasenbildung außen auf der Oberfläche der Fugendichtmasse
kommt.
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Es ist weiterhin bekannt, einteilige, elastische Fugenhinterfüllbänder
aus Polyurethan oder ähnlichem Kunststoffmaterial zu verwenden, die innen zellig
sind und außen eine geschlossene. Oberfläche aufweisen, die beim Erstarren des Kunststoffs
gebildet wird. Hierbei ist ebenfalls nachteilig, daß das Verformungsvermögen des
Fugenabdichtbandes nur gering ist, so daß nur relativ geringe Fassadenfugentoleranzen
ausgeglichen werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Fugenhinterfüll- und Abdichtband
aus Kunststoff anzugeben, das die vorstehenden Nachteile vermeidet und das sichere
Hinterfüllen von Fugen mit erheblich größeren Toleranzen als bisher ermöglicht.
Des weiteren sollen auch nachträgliche Bewegungen der Fassadenteile gegeneinander
ohne Lösung der Bandanlage ausgeglichen werden, d.h. das Formänderungs- und Rückstellvermögen
soll auf Dauer groß sein.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Fugenhinterfüll- und Abdichtband
aus mindestens zwei miteinander verbundenen Kunststoffen unterschiedlicher Festigkeit
und Elastizität besteht.
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So ist es möglich, die Fuge durch ein Band zu hinterfüllen,
das
sowohl eine optimale Oberflächenausbildung, Festigkeit und Dehnung als auch ein
optimales elastisches Verhalten aufweist. So ist sowohl eine gute Beständigkeit
als auch eine hohe Verformbarkeit mit großen Rückstellkräften auf Dauer erreichbar.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der weniger feste
Kunststoff als Grundkörper und der festere Kunststoff als Oberflächenschicht ausgebildet
ist. Durch diese Ausbildung des erfindungsgemäßen Fugenhinterfüll- und Abdichtbandes
wird eine vorteilhafte Aufteilung der Aufgaben der einzelnen Kunststoffe erreicht.
Der weniger feste Kunststoff als Grundkörper ist durch den festeren Kunststoff als
Oberflächenschicht geschützt und nach außen hin abgedichtet. Da der festere Kunststoff
nur als Außenschicht verwendet wird, tritt in ihm keine Stauchung, sondern nur eine
Biegung als Beanspruchung auf.
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So kann die Oberflächenschicht aus hochwertigem festem Kunststoff
geringerer Elastizität bestehen, da immer gewährleistet ist, daß er von dem weniger
festen und vorteilhaft besonders federnd ausgebildeten Kunststoff des Grundkörpers
fest an die Fugenaußenseiten gedrückt wird.
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In weiterer Auigestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Oberflächenschicht
den Grundkörper vollständig umschließt.
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Zum Schutz des elastischen Grundkörpers wäre es theoretisch nur notwendig,
die nach außen weisende Oberfläche mit dem festeren Kunststoff zu versehen, für
den Fall, daß Wasser bereits hinter der Fassade steht, ist aber eine allseitige
Umfüllung vorteilhafter. Das Gesamtgewicht wird dabei nur unwesentlich erhöht und
ein vollkommener Schutz des Grundkörpers gegen das Eindringen von Wasser und gegen
eine Beschädigung des zeichen Grundkörpers bei der Montage érrëcht.
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Insgesamt weist das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll und Abdichtband
wesentlich bessere Eigenschaften als die bekannten Ausführungen auf. Aus diesem
Grund kann das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll- und Abdichtband auch direkt zur
Abdichtung von Rahmenfugen, etwa bei Fenstern, Türen oder Fassadenplattenrahmen
verwendet werden. Durch die vollständige Umhüllung wird'auch erreicht, daß die Eigenschaften
des und Abdichtbandes besser sind als die Eigenschaften getränkter Schaumstoffstreifen,
deren Elastizität durch'die Tränkung erheblich beeinträchtigt ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Grundkörper
aus zelligem Material, insbesondere aus offenzelligem Schaumstoff besteht und daß
die Oberflächenschicht aus einem Elastomer, insbesondere aus Polysulfid besteht.
Bei einem Fugenhinterfüll- und Abdichtband dieser Ausbildung wird ein besonders
günstiges Verhältnis von technischer Gebrauchsfähigkeit und Herstellungskosten erreicht.
Der Grundkörper aus offenzelligem Schaumstoff ist hoch elastisch, dabei jedoch preiswert
herzustellen. Die Oberflächenschicht aus Polysulfid ergibt eine witterungsbeständige
und dichte Umhüllung des offenzelligen Grundkörpers bei ebenfalls niedrigen Herstellungskosten.
Ein solches Band vereinigt also in optimaler Weise die an ein Fugenhinterfüll- und
Abdichtband gestellten Anforderungen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Band
zur Verwendung als Hinterfüllband einen runden Grundkörperquerschnitt aufweist.
Auf diese Art und Weise wird eine besonders günstige Ausbildung für die Verwendung
als Hinterfüllband erreicht, die insbesondere eine gute Anlage der Elastomeroberflächenschicht
an die Fugenseiten ergibt. Auch relativ unelastische, feste Elastomere können als
Oberflächenschicht verwendet werden, da sie nur biegeverformt und nicht gedehnt
oder gestaucht werden.
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In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Band
zur Verwendung als Abdichtband einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt
aufweist. Der rechteckige Querschnitt ist für die Abdichtung von Rahraen besonders
vorteilhaft.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dicke
der Oberflächenschicht zwischen 0,1 und 1 mm, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 mm beträgt.
Es hat sich herausgestellt, daß eine Oberflächenschicht unter 0,1 mm zu verletzlich
und eine Oberflächenschicht über 1 mm unnötig dick ist. Als besonders günstig hat
sich eine Oberflächenschichtdicke von 0,4 bis 0,6 mm herausgestellt, in der in optimaler
Weise eine gute Verformbarkeit mit einer ausreichenden Festigkeit und Elastizität
vereinigt sind. Die Probleme der späteren Ausgasung von Lösungsmitteln treten bei
Schichtdicken unter 1 mm.nicht auf, so daß für das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll-
und Abdichtband keine Nindestlagerzeit vorgeschrieben werden muß.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Fugenhinterfüll-
und Abdichtband in Einzelabschnitte vorgegebener Länge mit versiegelten Enden aufgeteilt
ist. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, daß eine zufällige Verletzung
der
Oberfläche, die im rauhen Baustellenbetrieb nicht völlig auszuschließen ist, nicht
zu einer Wasseraufnahme des Bandes über die gesamte Gebäudehöhe führen kann. Nur
in Einzelabsohnitte kann Wasser eindringen. Dabei wird das Eindringen von Wasser
durch den Endenverschluß der Einzelabschnitte weiter erschwert, da die im offenzelligen
Schaumstoff vorhandene Luft nicht durch die Enden austreten kann, so daß sich der
eventuelle Wassereintritt auf einen kleinen Bereich be schränkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Oberflächenschicht
aus Silikon, Acryl, Butyl oder Polyurethan besteht. Neben Polysulfid sind auch Silikon,
Acryl, Butyl und Polyurethan geeignete Oberflächenschichtwerkstoffe.
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Sie werden eingesetzt, wenn die Werkstoffanforderungen geringer als
normal sind, (Acryl, Butyl) oder ähnlich sind, Jedoch mit abweichendem Beanspruchungsschwerpunkt.
( Silikon, Polyurethan) In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Oberflächenschicht unter Zug- und der Grundkörper unter Druckspannung steht.
Auf diese Art und Weise ergibt sich ein in sich stabiles Band, das besonders gut
bearbeitet werden
kann. Die Rückstellkräfte des Grundkörpers werden
erhöht und die Anlage des Bandes an die Fugenseiten wird verbessert, ohne daß ein
festeres Grundkörpermaterial verwendet werden muß.
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Es ist vorgesehen, daß das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll-und Abdichtbantl
zur Iiinterfüllung von Fassadenfugen und zur Abdichtung von Rahmen verwendet wird.
So ist es möglich, mit einem im wesentlichen aus preiswertem offenzelligen Schaumstoff
bestehenden Band Fassadenfugen zu hinterfüllen. Außerdem ist es möglich, Außenfugen
zwischen Rahmen und Bauwerk ohne zusätzliches Aufbringen von Dichtungsmasse abzudichten.
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Zur Herstellung des Fugenhinterfüll- und Abdichtbandes ist vorgesehen,
daM die Oberflächenschicht durch einen Tauchvor -gang auf den Grundkörper aufgebracht
wird. So ist es besonders einfach möglich, in einem Arbeitsgang alle Außenflächen
des Bandes'mit der erfindungsgemäßen Schicht aus festerem Kunststoff zu versehen.
Es wird eine feste Verbindung zwischen dem Schaumstoff und der Oberflächenschicht
erreicht, da durch das Tauchen das Elastomer in die außen liegenden Poren eintritt.
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Insgesamt ergibt sich so ein Fugenhinterfüll- und Abdichtband, das
in seiner Herstellung einfach und in seinen Eigenschaften
den bekannten
Bändern überlegen ist. Ein weiterer Vorteil des Aufbringens der Oberflächenschicht
durch einen Tauchvorgang besteht darin, daß sich bei der Erstarrung des Elastomers
auf der Oberfläche des Grundkörpers die gewünschte Eigenspannungsverteilung, d.h.
Druckspannungen in der Mitte und Zugspannung in der Oberfläche, ergibt.
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In einer anderen Herstellungsart ist vorgesehen, daß als Oberflächenschicht
eine Folie auf den Grundkörper aufgebracht und mit diesem durch Klebung o.ä. verbunden
wird. So ergibt sich ebenfalls eine vorteilhafte Ausführung, bei der in besonderer
Weise sichergestellt ist, daß die Oberflächenschicht an allen Stellen des Bandes
die geforderte Mindestdicke aufweist. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn auf
eine dünnere Schichtdicke als die vorgesehene Schichtdicke von 0,4 bis 0,6 mm übergegangen
werden soll. Diese Herstellungsart ist also insbesondere für den Schichtdickenbereich
zwischen 0,2 und 0,4 mm geeignet. Die Folie kann einfach durch Walzen, Extrudieren
o.ä. hergestellt werden. Die Verbindung von Folie und Grundkörper kann sowohl durch
eine Klebung, als auch durch einen thermischen Vorgang erfolgen. Nach dem Aufbringen
der Folie sind nur noch die Enden der abgeteilten Bandabschnitte zu versiegeln.
Dies kann ebenso wie bei dem normalen Herstellungsverfahren durch Tauchen geschehen.
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Die Erfindung wird an Wand von Zeichnungen näher erläutert, die den
Stand der Technik und das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll- und Abdichtband einen.
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Die neichnunven zeiren r einzelnen: Fig. 1 die Ausbildung der Fugenabdichtung
nach DIN 18 540, Blatt 1, Fig. 2 das erfindungsgemäße Fugenhinterfüll- und Abdichtband
im Schnitt, im Herstellungszustand und verformt, sowie Fig. 3 ein erfindungsgemäßes
an einer Fugenstoßstelle eingebautes Fugenhinterfüll- und Abdichtband.
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In Fig. 1, die die DIN - Ausführung zeigt, bezeichnet 1 die Fassadenteile,
die z.B. aus Beton bestehen, 3 den Hinterflillkörper und 2 die Fugendichtungsmasse.
Diese ist z.B. eine Spritzmasse.
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In Fig. 2 bezeichnet 4 den Schaumstoffkern, den Grundkörper des erfindungsgemäßen
Fugenhinterfüll- und Abdichtbandes, der vorzugsweise unter geringer Druckspannung
steht und 5 die Elastomeroberflächenschicht, die den Grundkörper 4 vollständig
umschließt.
Die Oberflächenschicht 5 steht vorzugsweise unter geringen Zugspannungen, so daß
sich insgesamt ein gut hantierbares Band hoher Verformbarkeit mit gutem Anlageverhalten
ergibt, das einfach und kastengünstig durch Tauchen hergestellt werden lang.
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In Fig. 5 bezeichnet O die ßclcen vorgefertigter Fassadenteile, deren
Fugen durch das senkrecht verlaufenae Band 7 und die waagerechten Bander 8 und 9
hinterfüllt ist. Die Elastizität des Fugenhinterfüll- und Abdichtbandes 7 reicht
aus, um die senkrechte Teilfuge auch im erweiterten Teil vollständig zu füllen.
Gegenüber dem Band 9 ergibt sich ein rechtwinkliges Anliegen, während gegenüber
dem Band 8 ein schräges Anliegen der Endstellen erreicht wird. Durch die hohe Elastizit
t des Schaumstoffkernes ist der Grundkürper und auch die Oberflichenschicht des
erfindungsgemäßen Fugemhinterfüll und Absicht bandes ohne weiteres in der Lage,
eine scnrage Endstellung einzunehmen, so daß oxime einen Schrägabschnitt ein dichtes
Anliegen der Dichtungsbänder 7 und 8 aneinander erreicht wird.
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Auch so ergibt sich gegenüber den bekannten Bändern eine erheblich
einfachere Hantierung, die im Endeffekt zu einer größeren Sicherheit der Hinterfüllung
führt, sowie eine besserie Abdichtung der Fugen ergibt.
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Insgesamt ergibt sich durch die hohe Elastizität und gute Oberflächenausbildung
des erfindungsgemäßen Bandes ein in bisher unerreichter gleise gut hinterfüllendes
Band, das große Fugentoleranzen erlaubt. Auch die Stoßstellen der Bandabschnitte
werden vollständig hinterfüllt.
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Das erfindungsgemäße Band ist nicht nur auf die Ausführung mit Schaumstoff
im Kern und einem Elastomer an der Oberfläche beschränkt. Als Grundkörper kann auch
jeder andere elastisch zusammenpressbare Kunststoffkörper verwendet werden, z.B.
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ein PVC - Schlauch oder ein gewickelter Vliesstoffgrundkörper.
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Die Festigkeit des erfindungsgemäßen Bandes kann dabei soweit gesteigert
werden, daß es auch für begehbare Fugen und Fugen im Bodenbereich von Bauwerken
einsetzbar ist.