DE202006009790U1 - Zweiteiliges Laibungsanschlussprofil - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein zweiteiliges Laibungsanschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile, insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil, welches am Bauteil befestigbar ist, und einem durch das Basisprofil beweglich fixierbaren Außenprofil, welches einen Einputzschenkel aufweist.
- Bei vielen Laibungsanschlussprofilen müssen Relativbewegungen zwischen dem angrenzenden Einbauteil und der Fassade durch Dichtungsbänder bzw. selbstklebende Dichtungsmassen aufgenommen werden, mit welchen die Laibungsanschlussprofile am Fenster- oder Türstock befestigt werden. Die Relativbewegungen können allerdings von den Dichtungsbändern nur sehr eingeschränkt kompensiert werden. Üblicherweise liegt die Dehnungsfähigkeit des Dichtungsbandes bei ca. 25% der Dichtungsbandstärke. Ein Dichtungsband mit 4 mm Stärke kann so z.B. Bewegungen der Fassade weg vom Fenster- oder Türstock lediglich im Ausmaß von ca. 1 mm aufnehmen. Zum Ausgleich größerer Relativbewegungen werden im Fassadenbau teilweise expandierende Dichtungsbänder bzw. Profile mit expandierenden Dichtungsbändern (z.B. Firma ILLBRUCK, D-51381 Leverkusen) verwendet, diese sind jedoch aufgrund der Dicke des Dichtungsbandes optisch unansehnlich, so wie relativ teuer und kompliziert beim Einbau.
- In diesem Zusammenhang ist aus der WO 97/30245 A1 eine Anputzleiste für Fensterstöcke, Türstöcke oder dergleichen am Übergang zu Putz bekannt geworden, welche aus einem U-förmigen Basisbereich besteht, welcher mittels eines Klebebandes am Fensterstock befestigbar ist. Auf den Basisbereich der Anputzleiste ist ein ebenfalls im Wesentlichen U-förmiger Vorderbereich aufsteckbar, wobei eine Steckverbindung nach Art eines Teleskopaares eine Relativbewegung zwischen dem Basisbereich und dem Vorderbereich zulässt. Dadurch können zwar Bewegungen des Fensterstockes, beispielsweise verursacht durch Winddruck, sowie Relativbewegungen längs der Profilachse ausgeglichen werden, nicht jedoch in die dritte Raumrichtung.
- Aus der
EP 0 801 189 B1 ist weiters ein Laibungsanschlussprofil bekannt, welches einen inneren Rahmenbefestigungsschenkel sowie einen gegenüberliegenden Außenschenkel mit einem senkrecht abgewinkelten Einputzsteg aufweist, wobei der Rahmenbefestigungsschenkel und der Außenschenkel durch zwei beabstandete Verbindungsstege aus elastisch verbiegbarem Material derart mit einander verbunden sind, dass die Schenkel parallel zueinander und senkrecht gegeneinander verschiebbar sind. Der Rahmenbefestigungsschenkel wird mit einem Klebeband am Fensterstock befestigt. Nachteile bestehen vor allem darin, dass zwar Relativbewegungen in der Fensterebene, nicht jedoch in vertikaler Richtung vom Fensterstock wegführende Zugbelastungen vom Anschlussprofil in ausreichendem Ausmaß aufgenommen werden können, sodass es zu Ablösungen im Klebebereich kommen kann. Weiters bleiben relativ große Flächen des Anschlussprofils nach dem Einbau sichtbar. - Aus der
EP 0 716 204 A2 ist ein zweiteiliges Laibungsanschlussprofil zum Abdichten eines Rahmenteils gegenüber einer Laibung bekannt, welches ein am Bauteil mit Hilfe eines Klebestreifens befestigbares Basisprofil aufweist in dessen Längsnut die Feder eines Außenprofils beweglich geführt ist. Die Bewegungsebene der Nut/Federverbindung liegt parallel zur Ebene des Einbauteils, sodass Relativbewegungen in dieser Ebene wirksam kompensiert werden können. Eine Ähnliche Nut/Federverbindung eines zweiteiligen Putzkantenprofils ist aus derDE 40 17 250 A1 bekannt, und dient zum Ausgleich von Putzkanten bei Rollladenkästen. - Ein weiteres Problem besteht darin, dass beim Zuschnitt der bekannten, stangenförmigen Kunststoffprofile mit üblichen Längen zwischen 140 cm und 250 cm auf das Maß der Tür- und Fensterstöcke relativ große Verschnittmengen auftreten, da die an den Bauteilen angebrachten Profile bevorzugt nicht gestückelt werden sollen. Bei größeren Fenstereinheiten muss in nachteiliger Weise das Anschlussprofil aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt werden, wodurch Spalten und Stufen an den Übergangsstellen entstehen können.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein einzweiteiliges Laibungsanschlussprofil vorzuschlagen, mit welchem bei Verwendung einer Dämmschicht einerseits eine dauerhafte Abdichtung zwischen Putz- oder Spachtelanschlüssen und den angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann und andererseits Relativbewegungen zwischen Putz und Bauteil in allen Raumrichtungen in ausreichendem Ausmaß zugelassen werden. Weiters soll das Laibungsanschlussprofil optisch ansprechend sowie einfach herstellbar und möglichst ohne große Verschnittmengen montierbar sein.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Außenprofil aus einem flexiblen Material besteht und vor der bestimmungsgemäßen Fixierung am Basisprofil aufgerollt vorliegt, sowie dass das Außenprofil einen Befestigungsschenkel aufweist, welcher nach der Befestigung des Basisprofils am Bauteil zwischen einem am Basisprofil angeformten, federnden Haltesteg und dem Bauteil einschiebbar ist. Weiters besteht auch Basisprofil aus einem flexiblen Material und liegt vor dessen Montage aufgerollt vor. Die beiden Profile sind vor der Montage jeweils separat aufgerollt, sodass wesentlich größere Profillängen (beispielsweise 50 m bis 100 m) als bei herkömmlichen Stangenprofilen verwendet werden können. Die Profilrollen lassen sich einfach lagern und transportieren und weisen auch bauseitig Vorteile auf, da wesentlich weniger Verschnitt anfällt und auch bei große Fenstereinheiten nicht gestückelt werden muss.
- Um das Aufrollen der Profile zu erleichtern, weist das Basisprofil und das Außenprofil einen flachen Querschnitt auf, bei welchen die Höhe jedes der Profile maximal die Hälfte deren Breite aufweist.
- Nach der Befestigung des Basisprofils am Bauteil durch Kleben, kann die Dämmschicht mit Hilfe der vorderen Kante des Haltesteges ausgerichtet werden. Anschließend wird der Befestigungsschenkel des Außenprofils zwischen Haltesteg und angrenzendem Bauteil eingeschoben. Erfindungsgemäß sind dazu am Befestigungsschenkel des Außenprofils und am Haltesteg des Basisprofils mit Spiel ineinander greifende Rastelemente vorgesehen.
- Durch das zweiteilige Profil ist sowohl eine ausreichende Bewegungsfreiheit in der Ebene des Bauteils als auch in eine Richtung senkrecht zur Bauteilebene gewährleistet, da der federnde Haltesteg des Basisprofils in eine Richtung senkrecht zur Bauteilebene nachgiebig ist.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung weist der Einputzschenkel an seiner Verbindungsstelle zum Befestigungsschenkel eine Querschnittsverminderung auf, wodurch der Einputzschenkel beispielsweise in Richtung Befestigungsschenkel umklappbar ist. Dadurch wird der Querschnitt des Außenschenkels flacher und das Profil lässt sich leichter aufrollen.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes, zweiteiliges Laibungsanschlussprofil in einer dreidimensionalen Darstellung mit getrennten Profilteilen; -
2 das Basisprofil des Laibungsanschlussprofils in einer Ansicht gemäß Pfeil II in1 ; -
3 ein Außenprofil des erfindungsgemäßen Laibungsanschlussprofils in einer Ansicht gemäß Pfeil III in1 ; -
4 eine dreidimensionale Darstellung des Laibungsanschlussprofils gemäß1 mit zusammengesetzten Profilteilen; -
5 eine Schnittdarstellung gemäß Linie V-V in4 ; sowie -
6 ein Detail einer Ausführungsvariante. - Das in den
1 bis5 dargestellte, zweiteilige Laibungsanschlussprofil1 für an Putz10 angrenzende Bauteile11 weist ein Basisprofil2 auf, welches bauteilseitig mit einem selbstklebenden Dichtungsband22 ausgestattet ist und damit am Bauteil11 befestigt wird. Das Außenprofil3 des Laibungsanschlussprofils1 weist einen Einputzschenkel4 auf, welcher im Bezug auf die Breite B des Außenprofils relativ kurz ausgebildet ist, so dass die Gesamthöhe H des Außenprofils klein gehalten werden kann und das Profil vor der Montage aufgerollt bereitgehalten werden kann. - Gleiches gilt für das Basisprofil
2 , welches ebenfalls einen flachen Querschnitt aufweist, bei welchem die Höhe H des Profils maximal die Hälfte dessen Breite B beträgt, so dass auch dieses Profil aufgerollt transportiert und bereitgehalten werden kann. - Das Außenprofil weist einen Befestigungsschenkel
5 auf, wobei dieser zwischen einem am Basisprofil2 ausgebildeten, federnden Haltesteg6 und dem Bauteil11 einschiebbar ist und dort mit Hilfe zumindest eines am Befestigungsschenkel5 angeformten Rastelementes7'' mit Spiel in einer Nut21 des Haltesteges6 fixiert wird. Das Spiel ist erforderlich, um eine Relativbewegung des Außenprofils3 zum Basisprofil2 (siehe Doppelpfeil23 in5 ) zuzulassen. Weiters ist eine Relativbewegung der beiden Profile entlang der Profillängsachse möglich, sowie aufgrund des federnd ausgebildeten Haltesteges6 in eine Richtung weg vom Bauteil11 . - Bei der Montage wird zuerst das Basisprofil
2 auf das Bauteil11 aufgeklebt (siehe2 ) und gegebenenfalls zusätzlich angeschraubt. Danach wird die Dämmschicht13 eingesetzt, wobei die vordere, in Richtung Dämmschicht13 weisende Kante20 des Haltesteges6 als Ausrichthilfe für die Dämmschicht13 dient. Danach wird das in3 separat dargestellte Außenprofil3 mit dessen Befestigungsschenkel5 in den durch das Basisprofil2 , dessen Haltesteg6 und den angrenzenden Bereich des Bauteils11 gebildeten, im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum eingeschoben, wobei das Rastelement7'' des Befestigungsschenkels5 in die Nut21 am Haltesteg6 einrastet. Nach dem Einbau des Anschlussprofils1 kann dessen Außenschenkel3 Bewegungen in allen drei Raumrichtungen kompensieren, wodurch Rissbildungen vermieden werden. - Zur Abstützung gegenüber dem Bauteil
11 weist der Außenschenkel3 in Richtung Bauteil11 ragende Dichtungsstege8 ,9 auf, wobei ein Dichtungssteg8 in Verlängerung des Einputzschenkels4 angeordnet ist und ein weiterer Dichtungs steg9 etwa im mittleren Bereich des Befestigungsschenkels5 angeformt ist. Bevorzugt sind der Befestigungsschenkel5 und/oder der Haltesteg6 durch Materialwahl oder Formgebung elastisch ausgeführt. - Das Außenprofil
3 weist einen Putzsteg17 auf, welcher zusammen mit dem Einputzschenkel4 einen Aufnahmeraum für den Putz10 bildet. Das Außenprofil3 kann zum Schutz des Bauteils11 während der Putzarbeiten mit einem abtrennbaren Schutzschenkel18 (siehe3 ) zur Aufnahme einer Abdeckfolie ausgestattet sein, welcher vorzugsweise über eine Sollbruchstelle19 am Putzsteg17 befestigt ist. Weiters kann das Außenprofil3 an der dem Bautel11 zugewandten Seite eine Dichtlippe24 aufweisen. - Wie im Detail aus
5 ersichtlich, weist der Befestigungsschenkel5 eine Haltelasche14 zur Befestigung eines Armierungsgewebes15 auf. Die Haltelasche14 kann auch zur Befestigung einer Schutzfolie dienen, bzw. sowohl eine Schutzfolie als auch das Armierungsgewebe15 aufnehmen. Das am Außenschenkel5 befestigte Armierungsgewebe15 wird mit einer Spachtelmasse10' an der Dämmschicht13 befestigt. - Gemäß der in
6 dargestellten Ausführungsvariante kann der Einputzschenkel4 an seiner Verbindungsstelle22 zum Befestigungsschenkel5 eine Querschnittsverminderung aufweisen, wodurch der Einputzschenkel4 in Richtung Befestigungsschenkel5 umklappbar ist. Durch diese Maßnahme lässt sich der Außenschenkel3 vor der Montage besser aufrollen. Beim Einschieben des Befestigungsschenkels5 in das Basisprofil2 klappt der Einputzschenkel4 wieder in die in6 dargestellte Lage.
Claims (8)
- Zweiteiliges Laibungsanschlussprofil (
1 ) für an Putz (10 ) angrenzende Bauteile (11 ), insbesondere für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil (2 ), welches am Bauteil (11 ) befestigbar ist, und einem durch das Basisprofil (2 ) beweglich fixierbaren Außenprofil (3 ), welches einen Einputzschenkel (4 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (3 ) aus einem flexiblen Material besteht und vor der bestimmungsgemäßen Fixierung am Basisprofil (2 ) aufgerollt vorliegt, sowie dass das Außenprofil (3 ) einen Befestigungsschenkel (5 ) aufweist, welcher nach der Befestigung des Basisprofils (2 ) am Bauteil (11 ) zwischen einem am Basisprofil (2 ) angeformten, federnden Haltesteg (6 ) und dem Bauteil (11 ) einschiebbar ist. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisprofil (2 ) ebenfalls aus einem flexiblen Material besteht und vor dessen Montage am Bauteil (11 ) aufgerollt vorliegt. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Befestigungsschenkel (5 ) des Außenprofils (3 ) und am Haltesteg (6 ) des Basisprofils (2 ) mit Spiel ineinander greifende Rastelemente (7'' ,21 ) vorgesehen sind. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisprofil (2 ) und das Außenprofil (3 ) einen flachen Querschnitt aufweisen, bei welchen die Höhe (H) jedes der Profile maximal die Hälfte deren Breite (B) aufweist. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einputzschenkel (4 ) an seiner Verbindungsstelle (22 ) zum Befestigungsschenkel (5 ) eine Querschnittsverminderung aufweist, wodurch der Einputzschenkel (4 ) umklappbar ist. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsschenkel (5 ) und/oder der Einputzschenkel (4 ) des Außenprofils (3 ) eine Haltelasche (14 ) zur Befestigung eines Armierungsgewebes (15 ) oder einer Schutzfolie aufweist. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (3 ) einen Putzsteg (17 ) aufweist, welcher zusammen mit dem Einputzschenkel (4 ) einen Putzaufnahmeraum bildet. - Laibungsanschlussprofil (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (3 ) zum Schutz des Bauteils (11 ) während der Putzarbeiten mit einem abtrennbaren Schutzschenkel (18 ) zur Aufnahme einer Abdeckfolie ausgestattet ist, welcher vorzugsweise über eine Sollbruchstelle (19 ) am Putzsteg (17 ) befestigt ist.
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2006
- 2006-06-21 DE DE200620009790 patent/DE202006009790U1/de not_active Expired - Lifetime
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