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Die Erfindung betrifft eine Andruckleiste für eine Fassadenkonstruktion und eine Fassadenkonstruktion mit einer derartigen Andruckleiste.
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Andruckleisten der eingangs genannten Art werden z. B. zur Befestigung von Glasscheiben oder anderen Fassadenelementen an Tragelementen von Fassaden- und Wintergartensystemen in einer Pfosten/Riegel-Konstruktion eingesetzt. Sie weisen in der Regel eine oder mehrere Aufnahmenuten für Dichtungen und Durchgänge für Schrauben oder andere Befestigungselemente auf. Bei den bisher bekannten Ausführungen werden die Andruckleisten üblicherweise aus Thermoplast oder aus Aluminium hergestellt. Andruckleisten aus Aluminium weisen zwar eine hohe Festigkeit auf, besitzen jedoch nur schlechte Wärmedämmeigenschaften, so dass zur Verbesserung der Wärmedämmung immer zusätzliche Dämmelemente an den Andruckleisten angebracht werden müssen. Aus Thermoplast bestehende Andruckleisten sind dagegen hitzeanfällig und sind für die bei Verschraubungen auftretenden dauernden Punktbelastungen nur bedingt geeignet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass diese nicht einstückig mit entsprechend dämmenden Kunststoffen hergestellt werden können.
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Aus der
EP 1 596 022 A2 ist eine Andruckleiste für eine Gebäudefassade oder ein Dach bekannt, bei der eine Dämmleiste und eine Dichtleiste einstückig mit der Andrückleiste ausgebildet sind. Die Dämmleiste, die Dichtleisten und die Andruckleiste sind aus einem gummiartigen Material oder aus Thermoplast hergestellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Andruckleiste für eine Fassadenkonstruktion und eine Fassadenkonstruktion mit einer derartigen Andruckleiste zu schaffen, die eine verbesserte Wärmedämmung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Andruckleiste mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Fassadenkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Andruckleiste ist als Kunststoffprofil mit einem aus Schaummaterial bestehenden Kern und einem den Kern umgebenden Außenteil ausgebildet, wobei der Außenteil eine gegenüber dem Kern höhere Härte aufweist. Der z. B. aus Polyurethanschaum bestehende Kern weist eine geringe Leitfähigkeit auf und ermöglicht daher eine gute Wärmedämmung. Der aus einem härteren Material bestehende Außenteil sorgt dagegen für die erforderliche Stabilität und sichert die zur Befestigung erforderlichen mechanischen Eigenschaften. Der Kern kann durch Einbringen eines geeigneten aushärtenden Schaumaterials in eine erste Form hergestellt werden. Nach dem Aushärten kann der so erzeugte Schaumstoffkern in eine weitere Form zur Herstellung des den Kern umgebenden Außenteils eingelegt werden.
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Der Kern besteht vorzugsweise aus leichtem PU-Schaum mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,02 bis 0,06 W/m2K, bevorzugt 0,025 W/m2K, Dadurch wird eine gute Dämmung erreicht. Der harte Außenteil, der vorzugsweise aus einer schwereren PU-Mischung mit einer Harte ähnlich von Hart PVC und einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,15 bis 0,6 W/m2K besteht, sorgt dagegen für die erforderliche Festigkeit und Stabilität.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung kann die Andruckleiste ein angeformtes Dämmelement aufweisen, das in einen Falzraum zwischen den Fassadenelementen ragt. Das Dämmelement besteht zweckmäßigerweise ebenfalls aus einem aushärtenden Polyurethanschaum oder einem anderen gut dämmenden Schaummaterial und kann an einen Ansatz des Außenteils angeschäumt sein. In einer alternativen Ausführung können der Kern und das Dämmelement miteinander verbunden und zusammen geschäumt sein.
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Die Andruckleiste kann sowohl an der Innen- als auch an der Außenseite der Fassadenelemente angeordnet und mit Dichtungen versehen sein.
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Eine vorstehend beschriebene Andruckleiste kann bei einer Fassadenkonstruktion für die Befestigung der z. B. als Isolierglaselemente ausgeführten Fassadenelemente an einem Tragelement zum Einsatz gelangen. Die Andruckleiste kann sowohl an der Innen- als auch Außenseite der Fassadenelemente angeordnet und mit Dichtungen versehen sein.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt;
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt;
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4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt;
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5 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt und
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6 ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Fassadenkonstruktion mit einem Tragelement und einer Andruckleiste im Schnitt.
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Die in den 1 bis 6 dargestellten Fassadenkonstruktionen enthalten ein als Tragprofil ausgeführtes Tragelement 1, an dem zwei als Isolierglasscheiben ausgeführte Fassadenelemente 2a und 2b mit Hilfe einer Andruckleiste 3 und hier als Befestigungsschrauben ausgebildeten Befestigungselementen 4 über innere und äußere Dichtungen 5 und 6 abgedichtet befestigt sind. Das Tragelement 1 bildet z. B. einen Pfosten oder Riegel einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, mit der Fassaden, Wintergärten, Dachkonstruktionen oder dgl. herstellbar sind. Die Fassadenelemente 2a und 2b sind bei den gezeigten Ausführungen als Isolierglasscheiben mit mehreren über Abstandshalter 7 voneinander beabstandeten Glasscheiben 8 ausgeführt. Anstelle von Isolierglasscheiben können mit Hilfe der Andruckleisten 3 jedoch auch andere Fassadenelemente an dem Tragelement 1 gehalten werden.
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Das in 1 gezeigte Tragelement 1 enthält einen den Fassadenelementen 2a und 2b zugewandten Quersteg 9, an dem ein in einen Falzraum 10 zwischen den Fassadenelementen 2a und 2b ragender Befestigungssteg 11 mit einem Befestigungskanal 12 für die hier als Befestigungsschrauben ausgebildeten Befestigungselemente 4 angeformt ist. An den Rändern des Querstegs 8 sind außerdem nach außen vorstehende Rippen 13 angeformt, die zur Halterung der inneren Dichtung 5 in Art einer Klippverbindung in entsprechende Nuten 14 der Dichtung 5 eingreifen. Die innere Dichtung 5 ist als Profildichtung ausgebildet, die über den vorstehenden Befestigungssteg 11 verläuft und den Fassadenelementen 2a und 2b zugewandte Dichtflächen mit entsprechenden Dichtlippen 15 zur Anlage an den Fassadenelementen 2a und 2b enthält.
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Die Andruckleiste 3 enthält an einer den Fassadenelementen 2a und 2b zugewandten Breitseite zwei parallele Aufnahmekanäle 16, in denen die ebenfalls als Profildichtungen ausgebildeten äußeren Dichtungen 6 gehalten sind. Auch die äußeren Dichtungen 6 enthalten Dichtflächen mit Dichtlippen 17 zur Anlage an den Fassadenelementen 2a und 2b. Die Andruckleiste 3 wird über die schraubenförmigen Befestigungselemente 4 mit dem Tragelement 1 verschraubt. Die Befestigungselemente 4 greifen hierzu in den Befestigungskanal 12 im Befestigungssteg 11 ein. Auf die Andruckleiste 3 ist eine äußere Abdeckleiste 18 mit einer Art Clipverbindung aufsetzbar.
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Zur Erreichung guter Dämmeigenschaften besteht die Andruckleiste 3 zweckmäßigerweise aus einem Zweikomponenten-Kunststoff mit einem weicheren Kern 19 aus Schaummaterial und einem härteren Außenteil 20. Der Außenteil 20 weist einen in den Falzraum 10 ragenden Ansatz 21 auf, an dem ein Dämmelement 22 angeformt ist. Der weichere Kern 19 und das Dämmelement 22 bestehen vorzugsweise aus leichtem PU-Schaum mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,02 bis 0,06 W/m2K, bevorzugt 0,025 W/m2K. Durch den leichten PU-Schaum wird eine gute Dämmung erreicht. Der härtere Außenteil 20 besteht zweckmäßigerweise aus einer PU-Mischung mit einer Härte ähnlich von Hart-PVC und weist vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,15 bis 0,6 W/m2K auf. Durch den härteren Außenteil 20 wird die erforderliche Stabilität der Abdruckleiste 3 erreicht.
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Bei dem in 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel ist das Tragelement 1 ein z. B. aus Aluminium bestehendes Hohlprofil mit zwei nach außen vorstehenden Stegen 23, die einen nach außen offenen Aufnahmeraum 24 für die Aufnahme einer inneren Andruckleiste 25 begrenzen. Das hier als Hohlprofil ausgeführte Tragelement 1 enthält außerdem einen nach innen ragenden Befestigungssteg 26 mit einem Befestigungskanal 27 für die schraubenförmigen Befestigungselemente 4. Die innere Andruckleiste 25 besteht ebenfalls aus einem Zweikomponenten-Polyurethan mit einem weicheren Kern 28 und einem härteren Außenteil 29. In dem Außenteil 29 sind Vertiefungen 30 zur Aufnahme von Dichtungen 31 für die Anlage im Aufnahmeraum 24 und an den Fassadenelementen 2a und 2b vorgesehen. Der weichere Kern 19 und das Dämmelement 22 bestehen auch hier vorzugsweise aus leichtem PU-Schaum mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,02 bis 0,06 W/m2K, bevorzugt 0,025 W/m2K. Der härtere Außenteil 20 besteht zweckmäßigerweise aus einer schwereren PU-Mischung mit einer Harte im Bereich von Hart-PVC und weist vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,15 bis 0,6 W/m2K auf.
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Auch bei der in 2 dargestellten Ausführung werden die als Isolierglasscheiben ausgeführte Fassadenelemente 2a und 2b mit Hilfe einer Andruckleiste 3 und als Befestigungsschrauben ausgebildeten Befestigungselementen 4 an dem Tragelement 1 befestigt. Der Aufbau der Andruckleiste 3 entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform von 1, so dass einander entsprechende Bauteile auch mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Im Unterschied zur Ausführungsform von 1 wird der in den Falzraum 10 ragende Ansatz 21 vollständig von dem Dämmelement 22 umgeben. Außerdem reicht das Dämmelement 22 nicht bis zur inneren Andruckleiste 25 heran, während das Dämmelement 22 bei der Ausführung von 1 bis zur inneren Dichtung 5 bzw. zum Tragelement 1 reicht.
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Die in 3 gezeigte Ausführung unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 2 durch die Ausgestaltung der äußeren Anpressleiste 3. Bei dieser Ausführung ist der Kern 19 nicht vollständig von dem Außenteil 20 umschlossen. Das Dämmelement 22 ist mit dem Kern verbunden und wird nur im hinteren Bereich vom Ansatz 21 am Außenteil 20 umgeben. Wie bei der Ausführung von 2 ist auch hier ein Abstand zwischen dem inneren Ende des Dämmelements 22 und der inneren Andruckleiste 25 vorhanden.
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Das in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen der Ausführung von 2. Während bei der 2 das Dämmelement 22 auf dem hier zapfenförmigen Ansatz 21 angeordnet ist, wird das Dämmelement 22 bei der Ausführung von 4 im hinteren Bereich vom Ansatz 21 am Außenteil 20 umgeben, wie dies auch bei den Ausführungen der 1 und 3 der Fall ist. Ansonsten entspricht die Ausführung den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, so dass einander entsprechende Bauteile mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen sind.
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Bei der in 5 gezeigten Ausführung ist das Dämmelement 22 nicht an der äußeren Andruckleiste 3, sondern an der inneren Andruckleiste 25 angeordnet. Der Außenteil 29 der Andruckleiste weist einen in den Falzraum 10 ragenden Ansatz 32 auf, an den das Dämmelement 22 angeschäumt ist. Die äußere Andruckleiste 3 kann dagegen ohne Ansatz 21 und Dämmelement 22 wie bei den zuvor beschriebenen Beispielen ausgeführt sein.
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In 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt. Bei dieser Ausführung ist auch das Tragelement 1 aus einem Zweikomponenten-Polyurethan mit einem weicheren Kern 33 und einem härteren Außenteil 34 hergestellt. In den Kern 33 ist ein Tragprofil 35 mit einem Schraubkanal 36 eingebettet. Das Tragelement 1 weist außerdem Vertiefungen 37 für die Aufnahme von Dichtungen 38 auf. Die Andruckleiste 3 mit dem daran angeformten Dämmelement 22 ist wie bei dem Ausführungsbeispiel von 2 ausgeführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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