DE202010007307U1

DE202010007307U1 - Profilanordnung

Info

Publication number: DE202010007307U1
Application number: DE201020007307
Authority: DE
Original assignee: Raico Bautechnik GmbH
Current assignee: Raico Bautechnik GmbH
Priority date: 2010-05-27
Filing date: 2010-05-27
Publication date: 2011-10-20
Anticipated expiration: 2020-05-28

Abstract

Profilanordnung, insbesondere für Fenster-, Tür- oder Fassadenkonstruktionen, mit mindestens einem zwischen einem Außenprofil (1) und einem Innenprofil (2) angeordneten Verbindungsprofil (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsprofil (3) einen Schaumkern (5) und eine den Schaumkern (5) vollständig umhüllende Außenhaut (6) aus formstabilem Polyurethan enthält.

Description

Die Erfindung betrifft eine Profilanordnung, insbesondere für Fassaden-, Fenster- oder Türkonstruktionen, mit einem zwischen einem Außenprofil und einem Innenprofil angeordneten Verbindungsprofil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Um bei Fassaden-, Fenster- oder Türkonstruktionen in Verbundprofiltechnik eine thermische Trennung zwischen den z. B. aus Aluminium bestehenden Außen- und Innenprofilen zu erreichen, wird das Außenprofil in der Regel durch Kunststoffstege mit dem Innenprofil verbunden. Die üblicherweise aus Polyamid oder einem anderen Hartkunststoff bestehenden Kunststoffstege werden zur Verbindung zunächst in Nuten der Außen- und Innenprofile eingeschoben. Anschließend werden die Außen- und Innenprofile an der Außenseite durch Spezialmaschinen mit Metallrollen in die mit einer Anschlussprofilierung versehenen Kunststoffstege eingedrückt. Ein Nachteil dieser Verbindungstechnologie besteht darin, dass die Tiefe der Kunststoffstege nicht beliebig vergrößert werden kann. Da die Kunststoffstege keine hohen statischen Werte aufweisen, muss ein Großteil der statischen Anforderungen von dem Außen- und Innenprofil übernommen werden. Um die geforderten Wärmdämmeigenschaften zu erreichen, müssen daher separate Dämmelemente zusätzlich zu den Kunststoffstegen eingesetzt werden. Dennoch ist bei einer derartigen Technologie eine Verbesserung der Wärmedämmung nur noch beschränkt möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Profilanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine weitere Verbesserung der Wärmedämmung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Profilanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Profilanordnung ist das Verbindungsprofil als Kunststoffverbundprofil mit einem Schaumkern und einer den Schaumkern vollständig umhüllenden Außenhaut aus formstabilem Polyurethan ausgeführt. Der Schaumkern des Verbindungsprofils kann aufgrund seiner Lufteinschlüsse für eine besonders gute Wärmedämmung sorgen, während die härte Außenhaut die erforderliche Stabilität gewährleistet. Die Gesamtkonstruktion mit dem Hartschaum als isolierenden Kern und der harten, formstabilen Außenhaut ist leicht und weist dennoch eine große Festigkeit und hohe Stabilität auf. Gegenüber der bisher verwendeten Kunststoffstegen und den separaten Dämmelementen weist das als Verbundkörper ausgebildete Verbindungsprofil einen vereinfachten Aufbau mit guten Dämmeigenschaften auf. Durch die geschlossene Außenhaut aus formstabilem Polyurethan ist das Verbindungsprofil äußerst stabil, so dass die Außen- und Innenprofile im Verhältnis zur Gesamteinbaustärke wesentlich verkleinert werden können. Durch eine derartige Konstruktion lassen sich somit passivhaustaugliche U-Werte erzielen.
In einer herstellungstechnisch besonders vorteilhaften Ausgestaltung bestehen der Schaumkern aus einem weichen Polyurethanschaum mit hoher Porosität und die Außenhaut aus Polyurethan mit einer gegenüber dem Polyurethanschaum des Schaumkerns höheren Härte. Das Verbindungsprofil besteht somit aus einem einzigen Material in unterschiedlicher Verarbeitung, wodurch die Herstellung vereinfacht wird.
Zur Erreichung optimaler Dämm- und Festigkeitseigenschaften des Verbindungsprofils weist der Schaumkern vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit λ von 0,02 bis 0,06 W/m²K und die Außenhaut eine Härte im Bereich von Hart-PVC auf.
Für eine einfache Verbindung des Außen- und Innenprofils mit dem dazwischen angeordneten Verbindungsprofil kann das Verbindungsprofil in besonders zweckmäßiger Weise eine an der Außenhaut angeformte Anschlussprofilierung zum Eindrücken oder Einrasten an dem Außen- und/oder Innenprofil angeordneter Befestigungsstege aufweisen.
In das Verbindungsprofil können außerdem Verstärkungs- und/oder Abstützprofile als Gegenhalter für die bei der Verbindung verformten Befestigungsstege eingebettet sein.
Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Profilanordnung mit einem Außenprofil, einem Innenprofil und einem Verbindungsprofil vor der Verbindung;
2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Profilanordnung;
3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Profilanordnung und
4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Profilanordnung.
In den 1 bis 4 sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer Profilanordnung für Fassaden-, Fenster- oder Türkonstruktionen in Verbundprofiltechnologie mit einem Außenprofil 1, einem Innenprofil 2 und einem Verbindungsprofil 3 gezeigt. Das Außen- und Innenprofil 1 und 2 ist ein Strangpressprofil, das bei den gezeigten Ausführungen aus Metall, vorzugsweise Aluminium, hergestellt ist. Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen ist das Außen- und Innenprofil 1 und 2 als Hohlprofil mit einem Hohlraum 4 ausgeführt. Außen- und Innenprofile 1 und 2 können aber auch als Flachprofile ohne Hohlraum ausgebildet sein.
Das Verbindungsprofil 3 ist als Kunststoff-Verbundprofil mit einem Schaumkern 5 und einer den Schaumkern 5 vollständig umhüllenden Außenhaut 6 aus formstabilem Kunststoff ausgeführt. Zur Erreichung guter Dämmeigenschaften und hoher Festigkeitswerte besteht das Verbindungsprofil 3 zweckmäßigerweise aus einem Zweikomponenten-Polyurethan mit einem weicheren Schaumkern 5 aus leichtem PU-Schaum und einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,02 bis 0,06 W/m²K, bevorzugt 0,025 W/m²K. Durch den leichten PU-Schaum wird eine gute Dämmung erreicht. Die härtere Außenhaut 6 besteht zweckmäßigerweise aus einer schwereren PU-Mischung mit einer Härte ähnlich von Hart-PVC und weist vorzugsweise eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,15 bis 0,6 W/m²K auf. Durch den Schaumkern 5 aus leichtem PU-Schaum wird eine gute Dämmung erreicht, während die härtere Außenhaut 6 für die erforderliche Festigkeit und Stabilität sorgt.
Wie aus den 1 bis 4 hervorgeht, ist an der Außenhaut 6 der Verbindungsprofile 3 eine Anschlussprofilierung 7 mit seitlichen Vertiefungen 8 zum Eingriff an dem Außen- und Innenprofil 1 und 2 angeordneter Befestigungsstege 9 vorgesehen. Die an dem Außen- und Innenprofil 1 und 2 angeordneten Befestigungsstege 9 sind verformbar und können z. B. durch gemäß 1 in Pfeilrichtung wirkende Druckrollen eines nicht dargestellten Druckwerkzeugs in die seitlichen Vertiefungen 8 der Anschlussprofilierung 7 eingedrückt werden. Durch eine Druckkraft in Pfeilrichtung können die Befestigungsstege 9 gebogen und zur Herstellung einer festen Verbindung zwischen dem Verbindungsprofil 3 und dem Außen- bzw. Innenprofil 1 bzw. 2 gemäß 2 in die Vertiefungen 8 der Anschlussprofilierung 7 eingepresst werden. An den Innenseiten der Befestigungsstege 9 können Befestigungsnasen 10 zum formschlüssigen Eingriff in die seitlichen Vertiefungen 8 der Anschlussprofilierung 7 vorgesehen sein.
Bei dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Anschlussprofilierung 7 in Form von nach außen vorstehenden Haltestegen ausgebildet, die neben den äußeren Vertiefungen 8 eine innere Anlagefläche 11 zur Anlage an entsprechenden Gegenflächen 12 eines an dem Außen- und Innenprofil 1 und 2 angeformten Gegenhaltestegs 13 aufweisen. Der Gegenhaltesteg 13 dient als Widerlager für die als Haltestege ausgebildete Anschlussprofilierung 7 beim Eindrücken der Befestigungsstege 9.
Das Verbindungsprofil 3 kann gemäß 1 ohne Verstärkungsprofil oder mit einem in den 2 bis 4 dargestellten inneren Verstärkungsprofil 14 ausgeführt sein. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist das z. B. aus Kunststoff, Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff hergestellte Verstärkungsprofil 14 in den Schaumkern 5 eingebettet und als Hohlkörper ausgeführt. Auch andere geeignete Verstärkungsprofile können in den Schaumkern 5 eingebettet sein.
Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die in der Außenhaut 6 ausgebildete Anschlussprofilierung 7 aus zurückversetzten Seitenflächen 15 und Vertiefungen 8, in welche die mit den inneren Befestigungsnasen 10 versehenen Befestigungsstege 9 eingedrückt werden können. Als Gegenhalter sind in dem Verbindungsprofil 3 zusätzliche Abstützprofile 16 vorgesehen. Die Abstützprofile 16, die als Widerlager bzw. Verstärkung für die Anschlussprofilierung 7 dienen, können aus Metall oder Hartkunststoff bestehen und in das Verbindungsprofil 3 eingebettet sein.
Auch bei der Ausführungsform von 4 besteht die in der Außenhaut 6 ausgebildete Anschlussprofilierung 7 aus zurückversetzten Seitenflächen 15 und Vertiefungen 8, in welche die mit den inneren Befestigungsnasen 10 versehenen Befestigungsstege 9 eingedrückt werden. Im Unterschied zur Ausführung von 3 ist die Anschlussprofilierung größer und weist eine Ausnehmung 17 zur Aufnahme eines rechteckigen Anschlussteils 18 an den zum Verbindungsprofil 3 gewandten Innenseiten des Außen- und Innenprofil 1 und 2 auf. Auch hier sind in dem Verbindungsprofil 3 im Bereich der Vertiefungen 8 zusätzliche Abstützprofile 16 angeordnet, die in dieser Ausführung einen U-förmigen Querschnitt haben. Die Anschlussprofilierungen 7 am der Innen- und Außenseite zur Verbindung mit dem Außen- und Innenprofil 1 und 2 weisen im Wesentlichen denselben Aufbau auf.
Die vorstehend beschriebenen Verbindungsprofile sind zweckmäßigerweise durch ein Formpressverfahren herstellbar. So kann z. B. der Schaumkern 5 durch Eindrücken eines PU-Isolierschaums oder eines anderen aushärtenden Schaummaterials in eine erste Form hergestellt werden. Nach der Aushärtung des Schaummaterials und Entnahme des Schaumkerns 5 aus der ersten Form kann der Schaumkern 5 in eine zweite Form eingelegt werden, in die dann ein nach der Aushärtung formstabiles und hartes Polyurethanmaterial zur Herstellung der stabilen und harten Außenhaut 6 eingespritzt wird. Die zweite Form ist derart ausgestaltet, dass die Anschlussprofilierung 7 zur Verbindung mit einem Außen- und Innenprofil 1 und 2 direkt angespritzt wird.

Claims

Profilanordnung, insbesondere für Fenster-, Tür- oder Fassadenkonstruktionen, mit mindestens einem zwischen einem Außenprofil (1) und einem Innenprofil (2) angeordneten Verbindungsprofil (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsprofil (3) einen Schaumkern (5) und eine den Schaumkern (5) vollständig umhüllende Außenhaut (6) aus formstabilem Polyurethan enthält.
Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkern (5) des Verbindungsprofils (3) aus einem weichen Polyurethanschaum mit hoher Porosität und die Außenhaut (6) aus Polyurethan mit einer gegenüber dem Polyurethanschaum des Schaumkerns (5) höheren Härte bestehen.
Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkern (5) eine Wärmeleitfähigkeit λ von 0,02 bis 0,06 W/m²K und die Außenhaut (6) eine Härte im Bereich von Hart-PVC aufweisen.
Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhaut (6) des Verbindungsprofils (3) eine Anschlussprofilierung (7) zum Eindrücken oder Einrasten an dem Außen- und/oder Innenprofil (1, 2) angeordneter Befestigungsstege (9) enthält.
Profilanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussprofilierung (7) in der Außenhaut (6) angeordnete Vertiefungen (8) aufweist.
Profilanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstege (9) an dem Außen- und/oder Innenprofil (1, 2) nach innen vorstehende Nasen (10) zum Eingriff in die Vertiefungen (8) der Außenhaut (5) aufweisen.
Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schaumkern (5) mindestens ein Verstärkungsprofil (14) eingebettet ist.
Profilanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsprofil (14) als Hohlprofil ausgebildet ist.
Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verbindungsprofil (3) mindestens ein Abstützprofil (16) angeordnet ist.
Profilanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützprofil (16) im Bereich der Anschlussprofilierung angeordnet ist
Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenprofil (1) und/oder das Innenprofil (2) als Hohlprofil ausgebildet ist.
Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Außenprofil (1) und/oder das Innenprofil (2) aus Metall, vorzugsweise Aluminium, besteht.