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Die
Erfindung betrifft ein Dämmelement für eine Pfosten-Riegel-Fassade
und eine Pfosten-Riegel-Fassade mit einem derartigen Dämmelement.
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Um
die Wärmedämmeigenschaften von Pfosten-Riegel-Fassaden
mit äußerer Pressleistenkonstruktion zu verbessern,
wird in den Falzraum zwischen den als Glasscheiben, Paneelen und
dgl. ausgeführten Fassadenelementen ein üblicherweise aus
Schaummaterial bestehendes Dämmelement eingesetzt. Ein
solches Dämmelement ist in der
EP 1 452 657 A2 offenbart.
Dort ist das in den Falzraum ragende Dämmelement einstückig
mit einer Dichtung ausgeführt und weist an seinen zu den
Stirnseiten der Fassadenteile weisenden Seitenflächen seitlich vorstehende
Dichtlippen zur zusätzlichen Unterteilung des verbleibenden
Luftraums zwischen dem Dämmelement und den Fassadenteilen
auf. Durch diese Dichtlippen kann die Luftzirkulation in dem verbleibenden
Luftraum zwischen dem Dämmelement und den Fassadenteilen
verringert und dadurch die Wärmedämmung verbessert
werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Dämmelement der eingangs genannten
Art und eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einem derartigen Dämmelement
zu schaffen, die eine weitere Verbesserung der Wärmedämmung
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Dämmelement mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit den Merkmalen
des Anspruchs 9 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Dämmelement sind
die äußeren und/oder inneren freien Flächen
der von den Seitenflächen des Dämmelements seitlich vorstehenden
Dichtlippen als Reflektionsflächen ausgeführt.
Dadurch können die durch Strahlung bewirkten Energieverluste
zusätzlich reduziert und die Wärmedämmeigenschaften
weiter verbessert werden.
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In
einer herstellungstechnisch besonders vorteilhaften Ausgestaltung
werden die Dichtlippen mit den äußeren und inneren
freien Flächen durch die seitlich vorstehenden Enden mindestens
einer an dem Dämmelement befestigten Trägerplatte
gebildet. Die Trägerplatte kann auf der Ober- und/oder
der Unterseite des Dämmelements oder bei einer mehrteiligen
Ausführung zwischen zwei Teilen des Dämmelements
angeordnet sein. Die Dichtlippen können aber auch durch
getrennte Trägerplatten gebildet werden, die in die Seitenflächen
des Dämmelements eingesetzt sind.
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In
einer einfachen und kostengünstigen Ausführung
können die Reflektionseigenschaften der Dichtlippen dadurch
erreicht werden, dass zumindest die äußeren und/oder
inneren freien Flächen der Trägerplatte mit einer
reflektierenden Folie oder mit einer reflektierenden Beschichtung
versehen sind. Alternativ dazu kann aber auch die Trägerplatte
insgesamt oder zumindest zum Teil aus einem reflektierenden Material
bestehen.
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Eine
exakte Führung der Pressleistenverschraubung kann durch
einen Hohlraum im Dämmblock oder durch eine gesonderte
Schraubenführung erreicht werden, die an der Trägerplatte
angeformt ist. Die an der Trägerplatte vorgesehene Schraubenführung
kann z. B. durch zwei beabstandete Stege oder durch eine Führungshülse
gebildet sein.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Pfosten-Riegel-Fassade
ist das vorstehend beschriebene Dämmelement an der Innenseite
einer Pressleiste angeordnet und greift in einen Falzraum zwischen
zwei durch die Pressleiste an einer Tragkonstruktion befestigten
Fassadenteilen ein.
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An
der Pressleiste können die Dämmelemente z. B. über
eine Klebeverbindung befestigt werden. Die Pressleiste kann aber
auch Verriegelungselemente aufweisen, über welche die Dämmelemente in
Art einer Clip- oder Steckverbindung lösbar an der Pressleiste
befestigt werden können.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines Dämmelements
im Schnitt;
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2 das
Dämmelement von 1 in einer Explosionsdarstellung;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Dämmelements
im Schnitt;
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4 das
Dämmelement von 3 in einer Explosionsdarstellung;
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel eines Dämmelements
im Schnitt und
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6 das
Dämmelement von 5 in einer Explosionsdarstellung.
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In
den 1, 3 und 5 sind Pressleisten 1 gezeigt, über
die Fassadenteile 2, wie z. B. Glassscheiben, Paneele,
oder dgl., an einer in Pfosten-Riegel-Bauweise hergestellten Tragkonstruktion befestigt
werden können. An der zu den Fassadenteilen 2 gewandten
Innenseite der Pressleisten 1 sind in an sich bekannter
Weise Dichtungen zur Anlage an den Fassadenteilen 2 befestigt.
Bei den in den 1, 3 und 5 gezeigten
Ausführungen besteht die Dichtung aus zwei separaten Dichtleisten 3,
die in entsprechende Aufnahmenuten 4 an der Innenseite der
Pressleiste 1 eingesetzt sind. Die Dichtung kann aber auch
einteilig ausgeführt sein. An der Außenseite enthalten
die Pressleisten 1 zwei federnde Haltestege 5,
die zur lösbaren Halterung eines nicht dargestellten Abdeckprofils
dienen.
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An
der Innenseite der Pressleiste 1 ist zwischen den beiden
Dichtleisten 3 ein als Dämmblock ausgebildetes
Dämmelement 6 zum Eingriff in einen zwischen den
Glassscheiben oder anderen Fassadenteilen 2 gebildeten
Falzraum 7 angeordnet. Das Dämmelement 6 besteht
vorzugsweise aus Schaumgummi oder einem anderen Schaummaterial,
kann jedoch auch aus einem Hart- oder Weichkunststoff bestehen.
Bei der in den 1 und 3 gezeigten Ausführung
ist das Dämmelement 6 als Hohlprofil und mit einem
inneren Hohlraum 8 ausgeführt. Das Dämmelement 6 kann
aber auch als Vollprofil ohne Hohlraum ausgeführt sein,
wie dies in den 5 und 6 gezeigt
ist.
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Wie
aus der Zeichnung hervorgeht, weist das in den Falzraum 7 eingreifende
Dämmelement 6 von seinen beiden Seitenflächen 9 in
Richtung der Stirnflächen der Fassadenteile 2 vorstehende
Dichtlippen 10 auf. Durch diese Dichtlippen 10 kann
der verbleibende Raum zwischen dem Dämmelement 6 und den
Glasscheiben oder anderen Fassadenteilen 2 in einzelne
Kammern unterteilt und dadurch die Luftzirkulation zur Verbesserung
der Wärmedämmung unterbrochen werden. In zweckmäßiger
Weise können die Dichtlippen 10elastisch ausgeführt
sein, so dass sie sich beim Einsetzen des Dämmelements 6 in
den Falzraum 7 umbiegen und unter Druck zur Anlage an den
Stirnflächen der Fassadenteile 2 gelangen. Die Dichtlippen 10 können
auch entgegen der Einschubrichtung geneigt sein, wodurch das Einsetzen
des Dämmelements 6 in den Falzraum 7 erleichtert
wird.
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Zur
Abtrennung des Falzraums 7 in mehrere Kammern weisen die
nach außen vorstehenden Dichtlippen 10 auf beiden
Seiten äußere und innere freie Flächen 11 und 12 auf.
Bei den gezeigten Ausführungen sind sowohl die zur Pressleiste
gewandten äußeren freien Flächen 11 und
die in der entgegen gesetzten Richtung weisenden inneren freien
Flächen 12 der Dichtlippen 10 zur weiteren
Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften als Reflektionsflächen
ausgeführt. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, dass die äußeren
und inneren Flächen 11 und 12 der nach
außen vorstehenden Dichtlippen 10 mit einer reflektierenden
Folie 13 oder einer reflektierenden Beschichtung versehen
sind. So kann z. B. auf die freien Flächen 11 und 12 der
Dichtlippen 10 eine aus Aluminium oder einem anderen geeigneten
Material bestehende Folie 13 aufgeklebt oder eine entsprechende
Beschichtung aufgebracht sein. Alternativ können die Dichtlippen 10 auch
insgesamt aus einem reflektierenden Material bestehen.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung
werden die Dichtlippen 10 durch die Enden mindestens einer
an dem Dämmelement 6 befestigten Trägerplatte
gebildet. Während das Dämmelement 6 vorzugsweise
aus Schaumstoff besteht, kann die Trägerplatte z. B. aus
Hart- oder Weich-PVC oder einem anderen Hart- oder Weichkunststoff
hergestellt sein. Dadurch sind auf einfache Weise definierte Dichtlippen
mit scharfen Kanten herstellbar.
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Bei
dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht das Dämmelement 6 gemäß 2 aus
einem Oberteil 14 und einem Unterteil 15, zwischen
denen eine zu beiden Seiten vorstehende erste Trägerplatte 16 angeordnet
ist. An der Unterseite des Unterteils 15 ist eine ebenfalls
zu beiden Seiten vorstehende zweite Trägerplatte 17 angebracht.
Die beiden Trägerplatten können zweckmäßigerweise
mit dem Ober- bzw. Unterteil 14 und 15 verklebt
oder auf andere geeignete Weise mit diesen verbunden sein. In dem
Oberteil 14 ist eine Nut zur Bildung des Hohlraums 8 eingebracht.
Die zu beiden Seiten des Ober- und Unterteils 14 und 15 vorstehenden
Enden der beiden Trägerplatten 16 und 17 bilden
die Dichtlippen 10, die für eine zusätzliche Unterteilung
des Zwischenraums zwischen den Stirnseiten der Fassadenteile 2 und
den Seitenflächen des Dämmblocks 6 sorgen.
Auf den freien äußeren und inneren Flächen 11 und 12 der
nach außen vorstehenden Dichtlippen 10 ist eine
reflektierende Folie 13 oder einer reflektierenden Beschichtung
aufgebracht. Die Folie kann aber auch auf der gesamten Breite der
Trägerplatten 16 und 17 aufgebracht sein, wie
dies an der unteren Trägerplatte 17 gezeigt ist. Dort
ist die gesamte untere Seite der zweiten Trägerplatte 17 mit
einer reflektierenden Folie 13 bzw. Beschichtung versehen.
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Auch
bei der in den 3 und 4 gezeigten
Ausführung besteht das Dämmelement 6 gemäß 4 aus
einem Oberteil 14 und einem Unterteil 15 mit einer
dazwischen liegenden ersten Trägerplatte 16 und
einer an der Unterseite des Unterteils 15 befestigten zweiten
Trägerplatte 17. Zumindest an den freien äußeren
und inneren Flächen 11 und 12 der nach
außen vorstehenden Dichtlippen 10 ist auch hier
eine reflektierende Folie 13 oder einer reflektierenden
Beschichtung aufgebracht. Im Unterschied zur Ausführungsform
der 1 und 2 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
an der ersten Trägerplatte 16 eine zusätzliche
Schraubenführung angeformt. Die Schraubenführung
besteht bei der gezeigten Ausführung aus zwei parallelen
Stegen 18, die an der ersten Trägerplatte 16 angeformt
sind und in den durch die Nut im Oberteil 14 gebildeten
Hohlraum 8
ragen. Der Abstand zwischen den Stegen 18 ist
zur Führung der Pressleistenschrauben an deren Durchmesser
angepasst.
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In
den 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform
eines Dämmblocks 6 gezeigt. Bei dieser Ausführung
ist der Dämmblock 6 einteilig ausgeführt
und weist keinen Hohlraum auf. Anstelle der zwischen dem Ober- und
Unterteil der 1 bis 4 angeordneten
ersten Trägerplatte 16 sind hier zwei getrennte
Trägerplatten 19 vorgesehen, die in den Dämmblock 6 seitlich
eingesetzt werden und mit ihren seitlich vorstehenden Enden die
Dichtlippen 10 bilden. An der Unterseite des Dämmblocks 6 ist
eine Trägerplatte 17 mit seitlich vorstehenden
Dichtlippen 10 befestigt. Außerdem ist bei dieser
Ausführung auch an der Oberseite des Dämmblocks 6 eine
zusätzliche Trägerplatte 20 mit abgewinkelten
Dichtlippen 10 befestigt. Die seitlich vorstehenden Dichtlippen 10 an
den Trägerplatten 17, 19 und 20 sind
auch bei dieser Ausführung mit einer reflektierenden Folie 13 oder
einer reflektierenden Beschichtung versehen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten und in
der Beschreibung ausführlich erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Die bezüglich der einzelnen Ausführungen
beschriebenen Merkmale sind auch beliebig mit den anderen Ausführungen
kombinierbar. So kann z. B. die im Zusammenhang mit den 5 und 6 beschriebene dritte
Trägerplatte auch bei den Ausführungsformen der 1 bis 4 zum
Einsatz gelangen. Die an der ersten Trägerplatte 16 angeordnete
Schraubenführung kann außerdem auch an den Trägerplatten 17 oder 20 angeformt
sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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