DE2935373C2 - Vorrichtung zur Wärmebehandlung von flachen, auf gasdurchlässigen Transportbändern aufliegenden Warenbahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung von flachen, auf gasdurchlässigen Transportbändern aufliegenden Warenbahnen. Eine derartige Vorrichtung besteht üblicherweise aus einem wärmeisolierten Gehäuse mit ober- und unterhalb des Transportbandes quer zur Warenbahn in Abständen hintereinander angeordneten und mit zur Warenbahn gerichteten Düsen versehenen Düsenfingern, die an Druckräume angeschlossen und von einem gasförmigen Trocknungsmedium durchströmt sind. Das auf die Warenbahn aufgeblasene Trocknungsmedium wird dabei zwischen den in Bahnrichtung aufeinanderfolgenden Düsenfingern über mit einer Umwälzeinrichtung in Verbindung stehende Saugräume abgesaugt.

Aus der Praxis, z. B. aus der DE-AS 10 34 128 und aus der DE-AS 24 43 395 bekannte Vorrichtungen, sogenannte Konvektionstrockner, zur Wärmebehandlung von Warenbahnen, z. D. Folien, Papier und dgl., erreichen ihre Trocknungs- bzw. Verdampfungsleistung durch An- oder Beblasen zu beiden Seiten der Warenbzw. Materialbahn. Zur seitlichen Führung der Warenbahn sind dabei in beiden genannten Schriften Kluppenbzw. Nadeiketten erwähnt. In der Mitte liegt die Warenbahn auf ihrer Ober- und ihrer Unterseite völlig frei. Bei der Behandlung strömt das Trocknungsmedium, meist heiße Luft, aus ober- und unterhalb der Warenbahn in Düsenkasten oder Düsenfingern angeordneten Düsen gegen das zu trocknende Gut, um nach bestimmter Einwirkzeit durch in Saug- bzw. Rückströmräumen angeordnete Umwälzventilatoren ab- bzw. rückgesaugt zu werden. Während dieses Rückströmvorganges strömt das Trocknungsmedium bzw. die heiße Luft mehr oder weniger turbulent über die Oberflächen der Warenbahn, wobei die Strömung nicht kontrollierbare Druckunterschiede zwischen der Ober- und Unterseite der Warenbahn verursacht Handelt es sich dabei um die Trocknung oder Wärmebehandlung von dünnen Materialbahnen (z. B. sehr dünne Folien), so erzeugen diese Druckdifferenzen Wellen- und Flatterbewegungen, wobei sich letztere insbesondere an den Rändern der Warenbahn nachteilig auswirken und auf Abrißströmungen zurückzuführen sind. Diese nachteiligen Erscheinungen treten besonders stark hervor, wenn die Warenbahn seitlich nicht durch Kluppen- oder Nadelketten geführt wird, sondern bei sog. Schwebetrocknern frei verläuft

Handelt es sich bei den obengenannten Trockenvorrichtungen z.B. um eine Mehretagen-Trocknungsmaschine, so verstärken sich diese Wellen- und Flatterbewegungen an der Materialbahn noch zusätzlich durch einen durch unterschiedliche spezifische Gewichte der Luft bedingten Auftrieb.

Derartigen unerwünschten und störenden Erscheinungen wurde praktisch dadurch entgegengewirkt daß die gegen die Oberflächen einer Warenbahn strömende Umluftmenge generell durch Anordnung von Klappen gedrosselt und/oder eine Drosselung nur an den unterhalb der Warenbahn angeordneten Düsen bewerkstelligt wurde. Damit konnten zwar die Wellen- und Flatterbewegungen zumindest stark reduziert nicht aber verhindert werden, daß in jedem Falle dadurch zugleich eine erhebliche Leistungsverminderung der Trockenmaschine verbunden war.

Eine andere Trockenvorrichtung ist aus der DE-OS 23 01 938 bekannt Bei ihr wird zur Heißtrocknung einer naß behandelten Warenbahn die letztere auf einen luftdurchlässigen Träger, z. B. ein Siebband, aufgelegt und darauf durch eine Heißluft-Trocknungszone geführt Wird dabei die Heißluft gleichmäßig von beiden Seiten auf die Warenbahn aufgeblasen, so kommt die Ware vielfach ins Flattern und wird vom Transportband abgehoben. Sie verschiebt sich dabei leicht in Querrichtung auf dem Transportband. Um die Warenbahn einigermaßen stabil auf dem Transportband zu halten, hat man daher auch hier zu der oben schon genannten Maßnahme gegriffen und auf die Oberseite mehr Luft aufgeblasen als auf die Unterseite, Mit dieser Behandlungsart wird aber, wie oben schon erwähnt die Trocknungsleistung vermindert. Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird in der OS ein Trocknungsverfahren vorgeschlagen, bei dem die auf einem gasdurchlässigen Transportband liegende Warenbahn zuerst eine Trocknungszone durchläuft, in der die Heißluft von oben auf die Warenbahn aufgeblasen und unterhalb der Bahn abgesaugt wird. Die Warenbahn wird also von oben nach unten durchsetzt. In einer zweiten folgenden Trocknungszone wird dann Heißluft von oben und unten gleichmäßig auf die Warenbahn aufgeblasen. Dadurch soll in der ersten Zone eine hohe Trocknungsleistung mit guter Warenbahnführung und in der zweiten Zone eine gute Krumpfmöglichkeit für die Ware erreicht werden.

Bei diesem Verfahren wird zwar eine Verbesserung hinsichtlich der Trocknungsleistung erreicht, es werden aber Flatterbewegungen in der zweiten Zone nicht in ausreichendem Maße unterdrückt. Außerdem ist eine Anwendung der ersten Zone bei manchen Warenbah-

nen nicht möglich, da nicht alle Bahnmaterialien einen ausreichenden Durchsatz von Heißluft von oben nach unten zulassen.

Wie eingangs aufgeführt, befaßt sich d^;e Erfindung mit Trecknern der letztgenannten Bauart Es liegt ihr die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der bei der konvektiven Wärme- und Trocknungsbehandlung von sehr dünnem Warenbahnmaterial trotz Turbulenz eine Wellen- und Flatterbewegung praktisch ausgeschlossen ist

Zur Lösung der gestellten Aufgabe sind erfindungsgemäß die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 und die der ihm folgenden Unteransprüche vorgesehen.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß zwar gleichmäßig von oben und von unten gegen die Warenbahn geblasen wird, daß aber wegen der unterschiedlichen Rückströmquerschnitte oberhalb und unterhalb des Transportbandes ein differenzierter Rücksaugeffekt entsteht, der auf der Oberseite der Warenbahn einen höheren statischen Druck im Vergleich zur Unterseite bewirkt. Dieser aus den Druckunterschieden resultierende Oberdruck wirkt auf die Warenbahn beruhigend und hält diese auch bei hohen Laufgeschwindigkeiten vöüig wellen- und flatterfrei am Transportband (z. B. Siebband). Dabei ergibt sich als Vorteil, daß eine zusätzliche Drosselung der zuströmenden Unterluft und damit eine Reduzierung der Trocknerleistung vermieden wird.

Die konstruktive Ausgestaltung der unterschiedlichen Rückströmquerschnitte kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. durch das Anbringen von Blenden oder durch Anordnung von sich entlang der Düsenfinger und parallel zur Warenbahn erstreckenden Schenkeln, deren Breite in Warenbahnrichtung gesehen oberhalb des Transportbandes größer ist als unterhalb. Als weiterer Vorteil der Erfindung ist anzuführen, daß im Grunde genommen ein einfacher und aus gleichartigen Teilen herstellbarer symmetrischer Aufbau der Düsenfinger und Rücksaugräume möglich ist, der lediglich durch das Einfügen oder Auswechseln von Blenden, Abdeckungen oder dgl. je nach den Erfordernissen modifiziert werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel ist folgend beschrieben und durch eine Skizze erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine seitliche Ansicht von in Abständen aneinandergereihten Düsenfingern mit Düsen, Rückstrom-Querschnitten und Saugräumen,

F i g. 2 eine Ansicht von vorne einer Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Warenbahnen.

In Fig. 1 ist eine seitliche Teilansicht von in Abständen ober- und unterhalb einer Warenbahn 1 aneinandergereiht angeordneten Düsenfingern 2, 2' mit Düsen 3, 3', Rückstrom-Querschnitten 4, 4', 4" und Saugräumen 5,5' perspektivisch dargestellt Das aus den Düsen 3,3' von oben und unten gegen die Warenbahn 1 strömende bzw. durch Umluftventilatoren 6,6' (F i g. 2) geblasene Trocknungsmedium 7 (siehe Pfeile der Strömungsrichtung) wird von diesen über die zwischen den Düsenfingern 2,2' ober- und unterhalb der Warenbahn 1 sowie innerhalb der unteren Düsenfinger 2' angeordneten und mit den Saugräumen 5,5' verbundenen Rückström-Querschnitte 4,4', 4" wieder zurückgesaugt. Das Trocknungsmedium 7 strömt dabei aus den Düsen 3,3' kommend, zunächst entlang von parallel zur Warenbahn I und zueinander die Rückstrom-Querschnitte 4, 4', 4" bildend ausgerichteten Schenkeln 8,8' sowie entlang der Abdeckungen 9 an den oberen Düsenfingern 2, wodurch es gezwungen ist, eine entsprechend der Länge der Schenkel 8,8' und der Abdeckungen 9 vorgegebene Strecke entlang der Warenbahn 1 zu strömen, um nach Erreichen der Rückstrom-Querschnitte 4, 4', 4" durch diese in die Saugräume 5,5' zurückzuströmen. Die oberen Rückstrom-Querschnitte 4 sind durch abnehmbare Lochblenden to abgedeckt Damit wird erreicht, daß das in die Rückstrom-Querschnitte 4 zurückströmende bzw. abgesaugte Trocknungsmedium 7 in seiner Strömung gebremst wird, wodurch sich an der Oberseite der Warenbahn 1 und längs ihrer Oberfläche gegenüber ihrer

ίο Unterseite ein statischer überdruck aufbaut Das heißt, daß durch die bremsende Wirkung der Lochblenden IO eine differenzierte Rücksaugung des Trocknungsmediums 7 in die Saugräume 5 bewirkt wird. Diese differenzierte Rücksaugung bzw. der längs der Oberfläche der Warenbahn 1 herrschende Oberdruck drückt diese mit ihrer Unterseite relativ fest und völlig wellen- und flatterfrei gegen ein zwischen den oberen und unteren Düsenfingern 2, 2' bzw. einen dadurch gebildeten Behandlungskanal 11 (Fig.2) laufendes Sieb- und Transportband 12.

Der in F i g. 2 dargestellte Schnitt durch eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung zeigt die Anordnung der Warenbahn 1 über bzw. auf dem Sieb- und Transportband 12, die über und unter ihr angeordneten und den Behandlungskanal 11 bildenden Düsenfinger 2, 2' und Saugräume S, S' sowie die beidseitig dazu angeordneten Umluftventüatoren 6, 6'. Die Umluftventilatoren 6, 6' sind mit den Düsenfingern 2, 2' und Saugräumen 5, 5' durch Hosenrohre 13, 13' und Verteilerkästen 14, 14' verbunden.

Für die konstruktive Ausbildung der Düsen und Düsenfinger bleibt große Freiheit. So können statt der oben dargestellten mit zwei parallel verlaufenden Schlitzdüsen versehenen Düsenfinger auch einfache oder mehrfache Schlitzdüsen oder andere Düsenarten vorgesehen werden. Das Gleiche gilt auch für die Ausbildung der Blenden oder Abdeckungen. Aus verfahrenstechnischen Gründen kann der Erffekt der differenzierten Rücksaugung von der Oberseite zur Unterseite der Warenbahn verlegt werden, und zwar dann, wenn z. B. ein Abheben vom Transportband, d. h. ein Schweben der Warenbahn erreicht werden soll. In diesem Fall müssen die den Rückstrom-Querschnitt verringernden Mittel, z. B. die Blenden, ausgetauscht und in den unteren Rückstrom-Querschnitten eingebaut werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Wärmebehandlung von flachen, auf gasdurchlässigen Transportbändern aufliegenden Warenbahnen, bestehend aus einem wärmeisclierten Gehäuse mit oberhalb und unterhalb des Transportbandes quer zur Warenbahn in Abständen hintereinander angeordneten und mit zur Warenbahn gerichteten Düsen versehenen Düsenfingern, die an Druckräume angeschlossen und von einem gasförmigen Trocknungsmedium durchströmt sind, sowie mit Absaugung des auf die Warenbahn aufgeblasenen Trocknungsmediums zwischen den in Bahnrichtung aufeinanderfolgenden Düsenfingern über mit einer Umwälzeinrichtung in Verbindung stehende Saugräume, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückströmquerschnitte (4) oberhalb des Transportbandes (12) kleiner sind als die Rückströmquerschnitte (4', 4") unterhalb des Transportbandes.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückströmquerschnitte (4, 4', 4") durch sich entlang der Düsenfinger (2,2') parallel zur Warenbahn (1) erstreckende Schenkel (8, 8') begrenzt sind, die in Warenbahnrichtung gesehen oberhalb des Transportbandes (12) breiter sind als unterhalb.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleinerung der Rückströmquerschnitte (4) oberhalb des Transportbandes (12) durch teilweises Abdecken mit Blenden (10) erzielbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenfinger (2,2') wenigstens zwei parallel verlaufende Düsenschlitze (3, 3') mit dazwischen liegendem abdeckbarem Absaugraum (9,5') aufweisen.