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Vorrichtung zum Trocknen von bandförmigem Gut, insbesondere von Gewebebahnen
Vorrichtungen zum Trocknen von Gewebebahnen, die in praktisch waagerechter Ebene
sich bewegen, sind bekannt. Bei einer bekannten Vorrichtung wird ein kreisendes
erwärmtes Trockenmittel aus quer zur Gewebebahn und symmetrisch zu ihr angeordneten,
mit gemeinsamer Einlaßöffnung versehenen oberen und unteren Ausblaskammern durch
Düsen ungefähr senkrecht auf die Gewebebahn geblasen.
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Hier reichen die .Blaskästen jeweils nur von jeder Kante bis zur Mitte
der Gewebebahn, und jedem von der einen Kante der Bahn ausgehenden Blaskasten liegt
ein Blaskasten gegenüber, der von der anderen Kante der Gewebebahn ausgeht. Die
Luftströmung zirkuliert hier in Vertikalebenen und wird durch Heizräume mit Heizbatterien
geführt, welche unterhalb und oberhalb der Blaskästen liegen. Es sind vier Heizbatterien
angeordnet. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Trockenwirkung in der Mittelzone
des Bandes geringer sein wird als in dessen Randzonen. Denn die heißesten Gase werden
auf letztere geblasen. Außerdem ist der Strömungsweg der die Mittelzone treffenden
Gase länger.
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Die Erfindung verbessert die bekannten Trockenvorrichtungen. Erfindungsgemäß
sind die Ausblaskammern derart angeordnet, daß sie sich über die ganze Bandbreite
erstrecken, dabei ihre Einlaßöffnungen abwechselnd an der einen und der anderen
Bandkante haben. Das aus den Düsen austretende Trockenmittel strömt daher nach der
der Einlaßöffnung gegenüberliegenden Seite und wird dann von der bzw. den Nachbarkammer(n)
angesaugt. Infolge dieser Ausblaskammeranordnung wird die Luftströmung in im wesentlichen
waagerechten Ebenen zirkulieren. Durch die abwechselnd entgegengesetzte Anordnung
der Blaskammern wird vor allem ein gleichmäßiger Trockenvorgang erreicht, insofern,
als die Ungleichmäßigkeiten, die etwa in einem Trockenkasten auftreten, durch den
entgegengesetzt liegenden Trockenkasten kompensiert werden. Ferner wird infolge
der waagerechten Trockenmittelströmung an Bauhöhe der Apparatur gespart. Wenn damit
auch eine unbedeutende Verbreiterung bei der Erfindung zugegeben werden muß, so
wird diese durch die Höhenverminderung weit aufgewogen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
bedeutet daher Platz- und Materialersparnis. Ferner werden bei dem erfindungsgemäßen
Trockner die Querschnittsflächen der Ausblaskammern in an sich bekannter Weise mit
zunehmender Entfernung von der Kante, an der das Trockenmittel zugeführt wird, geringer
und gleichzeitig die Querschnittsflächen der benachbarten Abführkanäle größer.
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Während bisher die Erwärmungsmittel unterhalb oder unter- und oberhalb
der Ausblaskammern saßen, sind sie bei der Erfindung in derselben Höhe wie die Ausblaskammern
angebracht, vorzugsweise an oder nahe ihren Einlaßenden. Die Platzersparnis und
Materialersparnis hierdurch sind offenbar.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Beheizung gemäß der Erfindung besteht
darin, daß Dampfröhren zur Heizung des Trockenmittels an beiden Bahnkanten, sowohl
den Kammereinlaßenden wie auch den dazwischenliegenden Austrittsenden der Trockenmittelabführungskanäle
gegenüber angeordnet sind, wodurch das Trockenmittel bei einem Kreislauf die Heizrohre
viermal passiert.
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Die Erfindung wird im nachfolgenden an Hand der Figuren beschrieben.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Trockenvorrichtung, wobei einzelne Teile derselben gebrochen dargestellt sind; Fig.
2 zeigt einen Horizontalschnitt der Anordnung; Fig. 3 zeigt einen Vertikalschnitt;
F ig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt einer weiteren Ausführungsform.
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Die Trockenanordnung gemäß Fig. 1 bis 3 besteht aus einer wärmeisolierten,
etwa kastenförmigen Kammer 11, deren Grundfläche horizontal liegt. An der einen
Stirnfläche der Kammer ist ein schmaler horizontaler Schlitz 13 vorgesehen, der
den Eintritt für das zu trocknende bandförmige Gut 16 bildet; in der
anderen
Stirnfläche befindet sich ein ähnlicher Schlitz 15, durch welchen das Gut 16 austritt.
Das bandförmige Gut 16, welches z. B. eine Gewebebahn sein kann, wird kontinuierlich
in der Längsrichtung zugeführt und in einer horizontalen Ebene unter Anwendung entsprechender
Führungsmittel durch die Trockenvorrichtung geleitet.
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In der Trockenkammer 11 befindet sich überhitzter Dampf oder irgendein
anderes gasförmiges Trockenmittel in kreisender Bewegung, das sowohl gegen die obere
Seite als auch gegen die untere Seite des Bandes 16 während des Durchganges desselben
durch die Trockenkammer 11 geblasen wird.
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In der Kammer 11 befinden sich eine Anzahl oberer und -unterer Ausblaskammern
17, 19, welche sich quer über das Gut 16 gegen dessen obere bzw. untere Seite gerichtet
erstrecken und durch welche das Trockenmittel zugeführt wird. Die Ausblaskammern
bestehen aus je einem Kammerpaar, wobei die obere Ausblaskammer 17 genau oberhalb
einer ähnlichen unteren Ausblaskammer 19 angeordnet ist. Gegen das Band 16 hin besitzt
jede Ausblaskammer 17, 19 eine Anzahl paralleler Austrittsschlitze 21, durch welche
das Trockenmittel ungefähr unter rechtem Winkel in Form eines dünnen und breiten
Gasstromes, der sich über die ganze Breite des Bandes 16 erstreckt, gegen das Band
fließt. Die Ausblaskammern 17,19 haben ein offenes Zuführungsende, welches
an der Kante des Bandes 16 bzw. etwas jenseits derselben liegt und nach der vom
Band 16 weggerichteten Richtung geöffnet ist. Die Zuführungsöffnung jedes aus einer
oberen und einer unteren Ausblaskammer 17, 19 gebildeten Kammerpaares sind verbunden,
so daß sie eine gemeinsame Kammeröffnung 23 bilden. Diese Kammeröffnung wird von
Dampfleitungen 25 durchsetzt, durch die das Trockenmittel, das durch einen Ventilator
27 in die Kammeröffnung 23 geblasen wird, erhitzt wird, bevor es zu den Ausblaskanimern
17, 19 gelangt, von wo es durch die Austrittsöffnungen 21 gegen das zu trocknende
Band 16 strömt.
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An der dem Band 16 zugewendeten Seite sind an den Ausblaskammern 17,
19 Vorsprünge von etwa dreieckigem oder trapezförmigeni Querschnitt mit dazwischenliegenden
Kanälen 31 vorgesehen, die ebenfalls ungefähr dreieckige oder trapezförmige Querschnittsform
haben. Die Austrittsschlitze 21 befinden sich auf der Spitze der Vorsprünge 29.
In den Ableitkanälen 31 wird das Trockenmittel, nachdem es gegen das Band 16 geblasen
wurde und von demselben Feuchtigkeit aufgenommen hat, nach der Bandkante hin abgeleitet.
Diese Kanäle haben ihren Austritt an der gegenüberliegenden Bandkante, bezogen auf
die Eintrittsseite der betreffenden Ausblaskammer. Beispielsweise hat in Fig. 1
die Ausblaskammer 19 ihre Eintrittsseite an der hinteren Bandkante 33, und es öffnen
sich die Kanäle an der vorderen Bandkante 35. Dementsprechend fließt das Trockenmittel
zuerst durch die Ausblaskammer 17, 19 in einer Richtung quer zum Band 16, wird dann
senkrecht zum Band 16 abgeblasen und danach in den Kanälen 31 wieder gesammelt,
in welchen es in der gleichen Richtung wie zuvor weiterströmt. Die Kanäle 31 werden
tiefer und die Vorsprünge 29 höher, je größer der Abstand von der Bandkante 33 ist.
Es nimmt daher der O_uerschnitt der Ausblaskammer 17, 19 in dein :Maße ab, wie Trockenmittel
die Kammer durch die Austrittsschlitze verläßt, und die Abführkanäle 31 nehmen im
Querschnitt zu, ie mehr Trockenmittel in sie eintritt. Daher ist die Strömungsgeschwindigkeit
durch die verschiedenen Querschnitte praktisch konstant. Längs des Bandes sind die
Ausblaskammern 17,19 abwechselnd nach entgegengesetzten Richtungen angeordnet; die
Ausblaskammer 17 hat ihre Zuführungsseite an bzw. jenseits der Bandkante 33, während
die benachbarte Ausblaskammer 17' ihre Zuführungsseite an bzw. diesseits der Bandkante
35 hat. Entsprechendes gilt für die Abführkanäle. Während die Abführkanäle der Kammer
17 an der Bandkante 35 endigen, wird das Trockenmittel, welches durch die Ausblaskammer
17' abgeblasen wird, durch Kanäle abgeleitet, die an der anderen Bandkante 33 endigen.
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Die Dampfrohre 25 erstrecken sich parallel zu dem Band über die gesamte
Länge der Trockenanordnung und bilden die Mittel zur Erwärmung in sämtlichen Eintrittsöffnungen
23, indem sie außerhalb dergleichen Bandkante 35 angeordnet sind. Jenseits
der gegenüberliegenden Bandkante 33 befinden sich entsprechende Rohrleitungen 25',
welche die Zufuhröffnungen 23' der in dieser Richtung gerichteten Ausblaskammern
durchsetzen. Auf diese Weise sind die Mittel zur Erhitzung nicht nur an der einen,
sondern auch an der anderen Kante des Bandes 16 vorgesehen. Zwischen den Kammern
23, 23' erstrecken sich die Dampfleitungen 25, 25' einfach in den Raum des Gehäuses
11. Dort sind sie gegenüber den Austrittsöffnungen der Kanäle 31 angeordnet, und
das Trocknungsmittel, das aus denselben herausströmt, trifft auf die Dampfleitungen
25, 25' und wird von diesen zunächst einmal erwärmt, bevor es in die Kammern 23
hineingesaugt wird und dort ein zweites Mal durch die Dampfrohre 25, 25' erhitzt
wird, die sich an derselben Bandkante befinden. Es ist aus dem Zirkulationsweg,
der in Fig. 2 durch den Linienzug 37 angedeutet ist, ersichtlich, daß das Trocknungsmittel
in jedem Zyklus durch zwei Ausblaskammern strömt; auf Grund der Tatsache, daß die
Ausblaskammern abwechselnd nach entgegengesetzten Richtungen gerichtet sind, ist
der Rückleitungsweg des Trocknungsmittels außerordentlich kurz.
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Um den Feuchtigkeitsgehalt des zirkulierenden Dampfes möglichst niedrig
zu halten, wird ein Teil desselben in an sich bekannter Weise abgeleitet und durch
neuen, trocknen Dampf ersetzt.
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Die zuvor erörterte Ausführungsform kann im Rahmen der Erfindung abgewandelt
werden. Es kann beispielsweise jede Ausblaskammer 17, 19 nur einen Ausblasschlitz
21 besitzen, und die der Weiterleitung des Dampfes dienenden Kanäle können jeweils
zwischen den Kammern 17, 19 angeordnet sein.
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Die abgeänderte Ausführungsform gemäß Fig. =1 gestattet es, zwei Gewebebänder
39, 41, die übereinanderliegen, zu trocknen, wobei dasselbe Band nacheinander die
Anordnung in verschiedener Richtung durchlaufen kann. Zusätzlich zu einer oberen
Ausblaskammer 43 und einer unteren Ausblaskammer 45 sind hier dazwischenliegende
Ausblaskammern 47 vorgesehen, welche Austrittsschlitze 21 sowohl an der oberen Seite
wie an der unteren Seite besitzen zu dem Zwecke, das Trockenmittel gegen die beiden
Bänder 39 und 41 zu blasen. Im übrigen entspricht die Anordnung im wesentlichen
der in Fig. 1 bis 3 gezeigten.