DE2932607C2 - Chlorambucilderivate, Verfahren zur Herstellung derselben und Antitumormittel mit einem Gehalt derselben - Google Patents

Chlorambucilderivate, Verfahren zur Herstellung derselben und Antitumormittel mit einem Gehalt derselben

Info

Publication number
DE2932607C2
DE2932607C2 DE2932607A DE2932607A DE2932607C2 DE 2932607 C2 DE2932607 C2 DE 2932607C2 DE 2932607 A DE2932607 A DE 2932607A DE 2932607 A DE2932607 A DE 2932607A DE 2932607 C2 DE2932607 C2 DE 2932607C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorambucil
estradiol
product
bis
chloroethyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2932607A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2932607A1 (de
Inventor
Kiro Asano
Satoru Fujisawa Kanagawa Enomoto
Humio Ibaraki Kanagawa Tamura
Hiromitsu Tokyo Kanagawa Tanaka
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kureha Corp
Original Assignee
Kureha Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP53098795A external-priority patent/JPS5810393B2/ja
Priority claimed from JP15217578A external-priority patent/JPS5810397B2/ja
Application filed by Kureha Corp filed Critical Kureha Corp
Publication of DE2932607A1 publication Critical patent/DE2932607A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2932607C2 publication Critical patent/DE2932607C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
    • C07J1/0051Estrane derivatives
    • C07J1/0066Estrane derivatives substituted in position 17 beta not substituted in position 17 alfa
    • C07J1/007Estrane derivatives substituted in position 17 beta not substituted in position 17 alfa the substituent being an OH group free esterified or etherified
    • C07J1/0074Esters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J41/00Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring
    • C07J41/0033Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005
    • C07J41/0088Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005 containing unsubstituted amino radicals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

RO
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Acyigruppe und π 1 oder 2 bedeuten.
2. Antitumormittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Chlorambucilderivat nach Anspruch 1. ·
3. Verfahren zur Herstellung eines Chlorambucilderivats nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Brückenverbindung der folgenden allgemeinen Formeln
und
X(CH2)wCOOH
X(CH2J11COX
worin π für 1 oder 2 steht und X ein Halogenatom bedeutet, in einem Lösungsmittel entweder zunächst mit einem östradiolderivat der Formel
OH
H3C
RO
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Acyigruppe bedeutet, umsetzt und danach das Reaktionsprodukt mit Chlorambucil oder einem Metallsalz desselben in einem Lösungsmittel umsetzt; oder zunächst mit Chlorambucil oder einem Metallsalz desselben umsetzt und anschließend das Reaktionsprodukt mit dem östradiolderivat in einem Lösungsmittel umsetzt
Die Erfindung betrifft neue Derivate der 4-{p-[Bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-buttersäure (Chlorambucil), Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Antitumormittel mit einem Gehalt dieser Derivate.
Es ist bereits bekannt, das als Antitumormittel wirksame Chlorambucil entweder direkt oder unter Vermittlung einer Brückengruppe chemisch an ein Steroidhormon zu binden, wobei als Verknüpfungsstelle
O O
H3C
OC(CH2)„OCCH2CH2CH2
CH2CH2Cl
verschiedene Positionen des Steroidhormons in Frage kommen. Durch eine derartige Chlorambucil-Steroidhormon-Kombination wird vorteilhafterweise die selektive Wirkung der Antitumormittel gegen Krebszellen gesteigert und die Toxizität des Chlorambucils verringert Bekannte Derivate dieser Art sind beispielsweise die in der DE-OS 27 02 509 beschriebenen 17«-Ester von Gestagenen. Dabei ist z. B. Chlorambucil über eine Brückengruppe der Formel -CO(CH2)n- (n= 1 oder 2) mit der 17-Position eines Steroidhormons vom Pregnentyp verknüpft Die DE-OS 20 01 305 beschreibt Verbindungen, bei denen Chlorambucil unter Vermittlung der gleichen Brückengruppe an die 21-Position eines Corticosteroids gebunden ist Aus J. Med. Chem. 11 (1968) 1106 und J. Med. Chem. 15 (1972) 1158 sind ferner Antitumormittel bekannt, bei denen Chlorambueil direkt, also ohne Vermittlung einer Brückengruppe, an die 17-Position von 4-Androsten-3-on bzw. an die 3-Position von östron gebunden ist Schließlich war auch bereits ein östradiol-Diester bekannt, bei dem eine andere Verbindung des Stickstofflosttyps, nämlich p-[N,N-bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenylessigsäure, direkt an die 3- und 17-Position des Steroidhormons gebunden ist (J. Med. Chem. 12 (1969) 810).
Diese bekannten Antitumormittel sind jedoch nachteiligerweise hinsichtlich ihrer selektiven Wirksamkeit gegenüber spezifischen Krebszellen nicht befriedigend, und zwar insbesondere aufgrund ihrer nicht ausreichenden Bindungsfunktion an die Zielrezeptoren der Krebszellen für den Wirkstoff (siehe untenstehende Vergleichsversuche). Für eine selektive, tumorhemmende Wirksamkeit ist eine hervorragende Bindungsfunktion des Wirkstoffs an die speziellen Krebszellen eine entscheidende Voraussetzung.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Chlorambucilderivate mit gesteigerter Bildungsso funktion an spezielle Krebszellen und verbesserter Wirksamkeit gegenüber diesen speziellen Krebszellen zu schaffen, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Chlorambucilderivate und neuer Antitumormittel mit einem Gehalt derselben.
Diese Aufgabe wird etfindungsgemäß gelöst durch Chlorambucilderivate der Formel
CH2CH2Cl
CH2CH2Cl
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Acyigruppe und η 1 oder 2 bedeuten.
Die Chlorambucilderivate der Formel (I) werden hergestellt, indem man eine Brückenverbindung der folgenden allgemeinen Formeln
X(CH2JnCOOH X(CH2JnCOX
worin λ 1 für 1 oder 2 steht und X ein Halogenatom bedeutet, in einem Lösungsmittel entweder zunächst mit einem östradiolderivat der Formel
OH
H3C
RO
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeutet, umsetzt und danach das Reaktionsprodukt mit Chlorambucil oder einem Metallsalz desselben in einem Lösungsmittel umsetzt; oder zunächst mit Chlorambucil oder einem Metallsalz desselben umsetzt und anschließend das Reaktionsprodukt mit dem östradiolderivat in einem Lösungsmittel umsetzt.
Der Acylrest R kann eine gegebenenfalls substituierte Alkanoylgruppe mit vorzugsweise 1 bis 18, insbesondere bis zu 12 und speziell bis zu 7 oder 2 bis 4 C-Atomen oder Aroylgruppe, insbesondere Benzoyl sein. Als Substituenten kommen insbesondere Cl, Br, ], F, Ci_4Alkyl, Ci-4Alkoxy, Hydroxy, Amino oder Carboxy in Frage (1, 2, 3 oder mehrere Substituenten). Bei dem Acylrest R handelt es sich vorzugsweise um eine Gruppe der Formeln
-C-CH3 O
Il
-C-C2H5 O
Il
-C-C3H7
Bei den Chlorambucilderivaten der Formel (I) handelt es sich um !Conjugate des Chlorambucils und des östradiols oder eines östradiolderivats, wobei das Chlorambucil über eine Brückenverbindung an die 17-Position des Steroidgerüsts gebunden ist Die erfindungsgemäßen Derivate sind überraschenderweise den bekannten, ähnlich gebauten Chlorambucil-Steroidhormon-Konjugaten hinsichtlich ihrer speziellen Affinität zu Krebszellen deutlich überlegen und führen daher zu einer hervorragenden selektiven Wirksamkeit gegen spezielle Krebszellen. Die spezifischen Krebszellen, welche durch die erfindungsgemäßen Wirkstoffe angegriffen werden, enthalten Rezeptoren für die Steroidhormone und insbesondere für den östradiolteil der erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate. Diese Re zeptoren sind die Zielrezeptoren der erfindungsgemä ßen Chlorambuculderivate. Daher greifen die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate nur diejenigen Krebszellen an, welche Rezeptoren für östradiol oder seine Derivate aufweisen. Derartige Krebszellen finden sich insbesondere bei Brustkrebs, Prostatakarzinomen, Hepatomen, Kropf und Endometritiskarzinom. Insbesondere sind die erfindungsgemäßen Produkte wirksam bei Brustkrebs, Endometritiskarzinom und Prostatakarzinom. Die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate greifen selektiv diese Krebszellen im Organismus an, ohne daß Nebeneffekte auftreten. Es ist ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß östradiol oder ein Derivat desselben mit Chlorambucil verbunden wird, ohne daß die aktiven Positionen des östradiols oder des östradiolderivats dabei verlorengehen und ohne daß die aktiven Antitumorpositionen des Chlorambucils verlorengehen.
Es ist bevorzugt, die OH-Gruppe in 3-Position des Östradiols in eine Acyloxygruppe umzuwandeln, z. B. in eine Gruppe der folgenden Formeln
_0 — C — CH3
-Q-C-C2H5
und
-Q-C-C3H7
Die Acyloxygruppe wird in einem Organismus leicht in eine OH-Gruppe umgewandelt, so daß eine Bindung an die Rezeptoren in den Zellen möglich ist
Die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate werden hergestellt werden durch Binden von Chlorambucil an die Hydroxylgruppe in 17-Position von östradiol oder einem Derivat desselben, und nwar unter Vermittlung einer Brückenverbindung. Diese Brücken verbindung sollte keine Toxizität verursachen. Optimale Brückenverbindungen für die Bindung des Östradiols oder der Derivate desselben an Chlorambucil sind Monobromacetylbromid, Monochloracetylchlorid, Monochloressigsäure oder Monobromessigsäure. Das Chiorambucil kann unter Vermittlung der Brückenverbindungen nach verschiedenen Verfahren an das östradiol oder das östradiolderivat gebunden werden. Zum Beispiel kann man die Brückenverbindung
zunächst mit dem östradiol oder dem acylierten östradiol umsetzen, worauf man das modifizierte östradiol oder acylierte östradiol mit Chlorambucil umsetzt. Bei einem anderen Verfahren wird die Brückenverbindung zunächst mit Chlorambucil umgesetzt, worauf man das modifizierte Chlorambucil mit östradiol oder einem acylierten östradiol umsetzt.
Bei dem ersteren Verfahren reagiert die Brückenverbindung mit der nicht-aktiven Position des östradiols oder des acylierten östradiols, und man erhält einen Ester der Formel
X(CH2JnCOOB
wobei B den Rest des östradiols oder des acylierten Östradiols bedeutet, bei dem die OH-Gruppe in 17-Position fehlt, und wobei X ein Halogenatom bedeutet. Sodann reagiert das Halogenatom des Esters mit dem Chlorambucil unter Erzeugung des erfindungsgemäßen Chlorambucilderivats.
Die Brückenverbindung, z. B. Monobromacetylbromid, reagiert mit der OH-Gruppe in 17-Position des östradiols oder des acylierten östradiols mit einer Acylgruppe in 3-Position, und zwar in einem Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Tetrahydrofuran, Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylformamid (DMF), Pyridin und Aceton. Das Reaktionsprodukt wird ferner mit Chlorambucil in einem Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Pyridin, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform oder Tetrahydrofuran (THF), umgesetzt Chlorambucil wird in Form der freien Säure oder des Metallsalzes, z. B. des Silbersalzes oder Alkalisalzes, eingesetzt.
Die Reaktionstemperatur liegt bei jeder der Reaktionen gewöhnlich im Bereich von —30 bis 100=C und vorzugsweise im Bereich von —10 bis 80° C. Die Reaktionszeit liegt jeweils im Bereich von 0,5 bis 74 Stunden. Das Reaktionsprodukt wird durch geeignete Reinigungsverfahren gereinigt Dabei erhält man das reine Chlorambucilderivat gemäß vorliegender Erfindung.
Bei dem letzteren Verfahren reagiert die Brückenverbindung zunächst mit der Carboxylgruppe des Chlorambucils unter Bildung einer Verbindung der allgemeinen Formel
wobei A einen Rest des Chlorambucils bedeutet, bei dem die COOH-Gruppe in 1-Position fehlt Sodann reagiert das Halogenatom (X) dieser Verbindung mit der OH-Gruppe in 17-Position des östradiols oder des acylierten Östradiols mit einer Acylgruppe in 3-Position unter Bildung des crfinduiigSgciriäScn CmOfäfnbuCiiucrivats.
Dabei können die gleichen Lösungsmittel eingesetzt werden, wie bei dem ersteren Verfahren; auch die Reaktionstemperatur und die Reaktionszeit werden wie bei der ersteren Verfahrensvariante gewählt
Die OH-Gruppe in 3-Position der östradiolkomponente des erfindungsgemäßen Chlorambucilderivats kann acyliert werden, und zwar vor oder nach dem Binden des Chlorambucils an das östradiol unter Vermittlung der Brückenverbindung. Es ist jedoch bevorzugt, das östradiol vor der Konjugierung zu acylieren.
Im folgenden soll die Acylierung näher erläutert werden. Die OH-Gruppe in 3-Position des östradiols reagiert mit Alkalimetallhydroxid in einem Lösungsmittel, wie THF, unter Bildung einer NaO-Gruppe oder KO-Gruppe, worauf das Reaktionsprodukt nachfolgend mit einem Acylchlorid, wie Benzoylchlorid, Acetylchlorid oder Propionylchlorid, umgesetzt wird. Dabei erhält man das acylierte östradiol. Sodann wird die Brückenverbindung, z. B. Monobromacetylbromid, mit der OH-Gruppe in 17-Position des acylierten östradiols umgesetzt, und zwar in einem Lösungsmittel, wie DMSO, DMF, Pyridin, Aceton oder THF. Sodann wird das modifizierte acylierte Östradiol mit Chlorambucil in
ίο einem Lösungsmittel, wie DMSO, DMF, Pyridin, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform oder THF, umgesetzt. Die Temperatur liegt bei jeder Reaktion gewöhnlich im Bereich von -30 bis 100° C und vorzugsweise im Bereich von —10 bis 800C. Die Reaktionszeit liegt gewöhnlich im Bereich von 0,5 bis 74 Stunden. Das Reaktionsprodukt wird durch geeignete Reinigungsverfahren gereinigt, wobei man die erfindungsgemäßen reinen Chiorambucilderivate erhält.
Die erfindungsgemäßen Chiorambucilderivate haben die Forme! (I), d. h. es handelt sich um !Conjugate von Chlorambucil und östradiol oder acyliertem östradiol. Diese Tatsache wurde durch umfangreiche, der Strukturaufklärung dienende Untersuchungen belegt, insbesondere durch das IR-Spektrum, das UV-Spektrum, NMR, TLC, das Massenspektrum, die Elementaranalyse und den Schmelzpunkt
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden auf ihre akute Toxizität untersucht sowie auf die Einführung der Verbindungen in für östrogen empfindliche Zellen
so und auf den Antitumoreffekt Die erfindungsgemäßen Chiorambucilderivate haben eine äußerst geringe Toxizität. Ferner zeigen sie einen hohen Antitumoreffekt und darüber hinaus sind die Verbindungen in hohem Maße befähigt, an für östrogen empfindliche Zellen gebunden zu werden.
Die erfindungsgemäßen Chiorambucilderivate sind insbesondere wirksam zum Angriff von Krebsgeweben und -zellen mit einer östradiolempfindlichkeit Sie eignen sich daher insbesondere für Brustkrebs, Prostatakarzinome, Hepatome, Kropf und Endometritiskarzinome. Ferner sind die erfindungsgemäßen Chiorambucilderivate wirksam bei Magenkrebs, Krebs des Rektums, Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs und Leukosarkomen, und sie zeigen 5 eine äußerst geringe Toxizität im Vergleich zu herkömmlichen Antitumormitteln, z. B. im Vergleich zu Chlorambucil. Die erfindungsgemäßen Chiorambucilderivate zeigen nicht die spezifischen Sexualfunktionen des östradiols, obgleich sie Östradiolderivate sind. Der Grund für dieses Verhalten ist noch nicht geklärt. Es wird angenommen, daß diesen Effekten ein unbekannter Mechanismus zugrundclicgt neben der üblichen Rezeptorwirkung.
Erfindungsgemäß werden ferner Antitumormittel mit einem Gehalt eines Chlorambucilderivats der Formel (I) geschaffen. Die Herstellung verabreichbarer Medikamente kann nach herkömmlichen Verfahren erfolgen.
Es können beliebige Arzneimittel mit den erfindungsgemäßen Chlorambucilderivaten als Wirkstoff hergestellt werden, und zwar für Injektionszwecke, für orale Verabreichungen, in Form von Suppositorien oder Pasten. Bei Herstellung von Arzneimitteln in fester Form für orale Verabreichung kann man Tabletten, Pillen, Granulate, Pulver, Kapseln herstellen. Hierzu verwendet man Bindemittel, Verdünnungsmittel, Füllstoffe, Gleitmittel, öle, oberflächenaktive Mittel, Sprengmittel od. dgl Bei Herstellung von flüssigen Mitteln für orale Verabreichung kann man wäßrige
Suspensionen, ölige Suspensionen, Lösungen, Sirup oder Schüttelmischungen verwenden. Bei Herstellung von Suppositorien verwendet man eine hydrophobe oder hydrophile Grundlage sowie Stabilisatoren, Sprengmittel oder Färbemittel. Bei Herstellung von r ; Injektionsflüssigkeiten kann man insbesondere wäßrige Lösungen herstellen und Lösungsvermittler, Nährstoffe, Stabilisatoren oder oberflächenaktive Mittel zusetzen. Zur Erhaltung oder Verbesserung des medizinischen Effekts kann man, falls erwünscht, eine Base, eine Säure oder ein Salz einsetzen. Die Menge des Wirkstoffs in dem Arzneimittel liegt im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis 90 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 0,01bis60Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate können oral verabreicht werden oder durch perkutane Adsorption oder intramuskuläre Injektion, intraperitoneale Injektion, subkutane Injektion, intravenöse Injektion, intrarektale Injektion oder durch lokale Verabreichung. 2«
Die Dosis des erfindungsgemäßen Chlorambucilderivats liegt im Bereich von etwa 0,01 bis 50 mg/kg/Tag/erwachsener Patient bei oraler Verabreichung und im Bereich von etwa 0,001 bis 20 mg/kg/Tag/erwachsener Patient bei intravenöser Verabreichung.
Die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate haben die folgenden charakteristischen Eigenschaften:
(1) Wenn Krebs in einem Gewebe mit Rezeptoren für den erfindungsgemäßen Wirkstoff vorhanden ist, jo so greift das Produkt selektiv die Krebszellen des Gewebes an und zerstört diese Krebszellen. Daher ist das erfindungsgemäße Mittel in äußerst geringen Dosen wirksam.
(2) Das Produkt zeigt nur geringe Nebenwirkungen im Vergleich zu einer Verabreichung von Chlorambucil. Daher kann der Wirkstoff während langer Zeit verabreicht werden, und die Krebszellen können vollständig zerstört werden.
(3) Das im erfindungsgemäßen Chlorambucilderivat als Träger verwendete östradiol oder acylierte östradiol hat eine definierte Struktur und seine physiologische Aktivität ist bekannt Daher kann dieses Produkt verabreicht werden, ohne zu Befürchtungen Anlaß zu geben. 4
(4) Die Struktur und Wirksamkeit der Antitumorkomponente, nämlich des Chlorambucilderivats, sind bereits bekannt, und daher kann das Produkt auch unter diesem Gesichtspunkt gefahrlos verabreicht werden.
(5) Man kann jeweils die Rezeptoren der Krebszellen untersuchen und das entsprechende Steroidhormon oder das Derivat desselben als Trägerkomponente für das Chlorambucilderivat auswählen. Man kann das therapeutische Mittel für verschiedene Krebsarten unter Auswahl der jeweiligen Trägerkomponente festlegen.
(6) Das Chiorambucilderivat kann in herkömmlicher Form verabreicht werden, z. B. oral, durch Injektion oder in Form von Suppositorien.
Das erfindungsgemäße Chlorambucilderivat trägt somit in hohem MaBe zur Entwicklung der Humanmedizin bei Die erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate eignen sich aber auch als Stabilisatoren für Hochpolymere, insbesondere für Polyolefine.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
Beispiel 1
Herstellung von 3-Hydroxy-1,3,5(10)-östratrien-
17j3-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl)-buty-
ryloxy]]-acetat
(I) Herstellung von 3-Hydroxy-1,3,5(10)-östratrien-1 7j3-monobromacetat
10 g 1,3,5(10)-östratrien-3,17j3-diol werden in 400 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran (THF) aufgelöst und 8,8 g Pyridin werden zugegeben. Eine Lösung von 22,5 g Monobromacetylbromid in 74 g Tetrachlorkohlenstoff wird tropfenweise zu der erhaltenen Lösung bei etwa — 5 bis -70C gegeben. Die Mischung wird über Nacht stehengelassen. Nach der Umsetzung wird der gebildete Niederschlag abfiltriert, und das Lösungsmittel wird vom Filtrat abdestilliert. Der Rückstand wird in Äther aufgenommen und aus Äther umkristallisiert, wobei man 1,3,5(10)-östratrien-3,l 7/3-bis-(monobromacetat) erhält. 2 g des Produktes werden in 900 ml Methanol aufgelöst und die Lösung wird auf —5° C abgekühlt. Eine Lösung von 0,24 g K2CO3 in 20 ml Wasser wird tropfenweise zu der erhaltenen Lösung gegeben und die Umsetzung wird während 30 min durchgeführt, worauf 1000 ml Wasser hinzugegeben werden und der gebildete Niederschlag abgetrennt und getrocknet wird. Bei dem Produkt handelt es sich um 3-Hydroxy-1,3,5(10)-östradien-17ji-monobromacetat (Elementaranalyse und IR-Spektrum).
(II) Herstellung von 3-Hydroxy-1,3,5(10)-östratrien-17/3-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-
phenyl)-butyryloxy]]-acetat
(Chlorambucil-Östradiol-Konjugat)
200 mg Silber-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl(-butyrat]] (Silbersalz des Chlorambucils) werden zu 10 ml DMSO gegeben, wobei eine weiße, kolloidale Lösung erhalten wird. Sodann gibt man 190,8 mg
3-Hydroxy-1,3,5( 10)-östratrien-170-monobromacetat
hinzu, und die Mischung wird bei Zimmertemperatur während 64 h im Dunkeln gerührt. Der Niederschlag nimmt eine gelblich-grüne Färbung an. Eine kleine Menge Aceton wird hinzugegeben und sodann wird der Niederschlag durch ein G-4-Filter abfiltriert Der Niederschlag nimmt sodann eine gelblich-grüne bis schwärzlich-grüne Färbung an, und zwar aufgrund der Bestrahlung mit Licht Das Filtrat ist farblos und transparent DMSO wird unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad bei 8O0C abdestilliert und 100 ml Wasser werden zu dem Rückstand gegeben, wobei weiße Kristalle ausgefällt werden. Die Kristalle werden während 1 h stehengelassen, um DMSO zu entfernen und durch ein G-4-Filter abfiltriert und sorgfältig mit destilliertem Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck in einem Exsikkator getrocknet Die Rohausbeute beträgt 330,5 mg.
(a) Reinigung des Produktes
330,5 mg der rohen Kristalle werden in einer Mischung von 50 VoL-Teilen Cyclohexan und 10 VoL-Teilen Äthylacetat aufgelöst Man läßt die Lösung langsam durch eine Säule mit 40 g Silikagel laufen, wobei das Produkt allmählich abgetrennt wird. Man erhält 188,2 mg (Ausbeute 62,86%) des reinen Produktes. Im folgenden seien die Werte der Elementaranalyse, der Schmelzpunkt und die Werte des IR-Spektrums angegeben:
Elementaranalyse:
berechnet: C 66,2 H 6,98 N 2,27 Cl 11,52%
gefunden: C 66,0 H 7,0 N 2,3 Cl 11,0%
Schmelzpunkt: halbgeschmolzen bei 25°C
IR-Spektrum (cm-1):
; 3420,2920,2840,1750,1740,1612,1582,1516,
1. 1450,1380,1350,1280,1250,1210,1175,1142,
1070,1000, 960, 917, 867, 810, 800, 740,655.
IO
Beispiel2
Herstellung von 3-Benzoyloxy-l,3,5(10)-östratrien-• 17j3-[[4-(p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl|-
;■ butyryloxy]]-acetat
,]: 10 g l,3,5(lO)-östratrien-3,170-diol werden in 100 ml
'■(:, THF aufgelöst und 10 ml einer wäßrigen Lösung von
%' 1,47 g NaOH werden zugegeben. Die Mischung wird
('' 30 min bei Zimmertemperatur gerührt. Sodann wird das
'; Reaktionsgemisch unter einem vermindertem Druck auf
i: einem Wasserbad von 8O0C eingeengt, um das Wasser
' zu entfernen. Der Rückstand wird in wasserfreiem THF
aufgelöst und 50 ml Äthylätherlösung von 5,5 g Benzoylchlorid werden tropfenweise zu der erhaltenen Lösung gegeben und die Umsetzung wird bei Zimmertemperatur während 16 h durchgeführt. Nach der Umsetzung wird das erhaltene Natriumchlorid auf übliche Weise abgetrennt und das Filtrat wird unter verhindertem Druck zur Trockene eingedampft. Zur Entfernung des nichtumgesetzten Benzoylchlorids werden 200 ml 0,1N NaOH (wäßrige Lösung) zugesetzt und die Mischung wird 15 min bei Zimmertemperatur gerührt. Die erhaltenen, weißen Kristalle werden mit einem G-3-Filter abfiltriert und sorgfältig mit destilliertem Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck in einem Exsikkator getrocknet Das Produkt wird dünnschichtchromatographisch analysiert, wobei Silikagel verwendet wird und wobei als Entwicklerlösungsmittel ein Gemisch von Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 50 :30 verwendet wird. Man erhält einen Hauptfleck mit einem Rf-Wert von 034. Die Rohkristalle werden aus Äthylacetat umkristallisiert, wobei man 8,6 g weiße Kristalle erhält Es wurde durch Schmelzpunktbestimmung, Elementaranalyse und IR-Spektrum bestätigt, daß es sich bei dem Produkt um 17/?-Hydroxy-13.5( 10)-östratrien-3-benzoat handelt.
Das erhaltene Produkt (7,0 g) wird in THF aufgelöst und 2,0 g Pyridin werden zugesetzt und die Mischung wird auf -5° C abgekühlt Eine Lösung aus 15,5 g 30% Monobromacetylbromid/Tetrachlorkohlenstoff in 50 ml THF wird allmählich tropfenweise zu der erhaltenen Mischung gegeben. Danach wird die Mischung 2 h bei —5°C gerührt und sodann 4 h im Eisbad gerührt und sodann 16 h im Kühlschrank stehengelassen. Nach der Umsetzung wird der erhaltene, weiße Niederschlag durch ein G-4-Filter abfiltriert und unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 30° C getrocknet 200 ml Äthyläther werden hinzugegeben und die Mischung wird gerührt, wobei man 53 g weiße Kristalle erhält Die Ergebnisse der Elementaranalyse und der Schmelzpunktbestimmung sind im folgenden angegeben.
Elementaranalyse:
gefunden: C 643 H 5,8 Br 15,7%
berechnet: C 643 H 5,78 Br 15,8%
Schmelzpunkt: 145 bis 146°C
Das Produkt wird dünnschichtchromatographisch untersucht, wobei man Silikagel verwendet und wobei man als Entwicklerlösungsmittel ein Gemisch von Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 50:30 einsetzt. Man erhält einen einzigen Fleck mit einem Rf-Wert von 0,77. Im IR-Spektrum finden sich keine Absorptionen aufgrund der OH-Gruppe. Dies zeigt, daß es sich ausschließlich um das 3-Benzoyloxy-1,3,5( 10)-östratrien-17jS-monobromacetat handelt.
IR-Spektrum (Cm-1)
2920,1735,1728,1595,1579,1490,1448,1412,
1382,1286,1280,1260,1210,1200,1170,1145,
1095.1075.1019.1004, 897, 780, 700, 680.
182.3 mg 3-Benzoyloxy-l,3,5(10)-östratrien-17ß-monobromacetat und 148,5 mg Silber-4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyrat werden in 5 ml DMSO gegeben und die Reaktion wird bei Zimmertemperatur während 3 Tagen im Dunkeln durchgeführt Nach der Umsetzung wird das ausgefällte Silberbromid abfiltriert und 400 ml Wasser werden zu dem Filtrat gegeben. Die ausgeschiedenen, weißen Kristalle werden abzentrifugiert. Der Niederschlag wird danach in 50 ml Aceton aufgelöst und das unlösliche Material wird durch Filtrieren über ein G-4-Filter abgetrennt Das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingeengt, wobei man 165 mg eines öligen Produktes erhält. Dieses wird dünnschichtchromatographisch an Silikagel analysiert, wobei man ein Gemisch von Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 10:50 als Entwicklerlösungsmittel verwendet Man erhält einen Hauptfleck mit einem Rf-Wert von 0,44.
Da noch nichtumgesetztes Material zugegen ist wird das Reaktionsprodukt an Silikagel Chromatographien, wobei man ein Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 10 :50 einsetzt. Man erhält ein gereinigtes Produkt, welches bei 200C in Form weißer Kristalle vorliegt Die Ergebnisse der Elementaranalyse und des IR-Spektrums des Produkts sind im folgenden angegeben. Es handelt sich um
3-Benzoyloxy-13,5(lO)-östratrien-170-[[4-{p-[bis-{2-chloräthylj-aminoi-phenylf-butyryloxyjj-acetat
Elementaranalyse:
gefunden: C 68,5 H 6,60 N 1,99 Cl 9,79%
berechnet: C 6833 H 6,53 N 1,94 Cl 9,86%
Schmelzpunkt: 110 bis 111 ° Q
IR-Spektrum (cm-1)
1920.2860,1755,1735,1612,1582,1516,1491, 1450,1420,1380,1355,1260,1224,1210,1174,915,
1145.1079.1022.1005, 960, 890, 800, 740,705.
Beispiel 3 Herstellung von 3-Propionyloxy-
10 g 13,5(lO)-Östratrien-3,170-diol werden in 100 ml THF aufgelöst und 10 ml einer wäßrigen Lösung von 1,47 g NaOH in 10 ml Wasser werden zugesetzt und das Gemisch wird 30 min bei Zimmertemperatur gerührt Das Reaktionsprodukt wird unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 800C zur Entfernung des Wassers bis zur Trockene edft Der Rückstand
wird in wasserfreiem THF aufgenommen und eine Lösung von 3,40 g Propionylchlorid in 50 ml wasserfreiem THF wird tropfenweise hinzugegeben und die Umsetzung wird bei Zimmertemperatur während 16 h durchgeführt. Nach der Umsetzung wird der Natrium- ■"> Chloridniederschlag abgetrennt und das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird aus Äthanol umkristallisiert, wobei man 9 g weiße Kristalle erhält. Bei dem Produkt handelt es sich ausweislich der Elementaranalyse und des κι IR-Spektrums um 170-Hydroxy-1,3,5(10)-östratrien-3-piopionat.
7,0 g des Produktes werden im 70 ml wasserfreiem THF aufgelöst und 3,0 g Pyridin werden zugesetzt und die Mischung wird auf -5°C abgekühlt. Eine Lösung ι'■> von 17,3 g 30% Monobromacetylbromid/Tetrachlorkohlenstoff in 50 ml THF wird tropfenweise zu dem erhaltenen Gemisch gegeben. Nach der Zugabe wird die Mischung 2 h bei -5° C stehengelassen und sodann während 16 h im Kühlschrank. Nach der Umsetzung -1» wird der erhaltene Niederschlag abfiltriert und das Filtrat wird unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 30° C zur Trockene eingedampft. Sodann gibt man 200 ml Äthyläther hinzu und die Mischung wird gerührt, wobei man 6,0 g weiße Kristalle erhält. Das Filtrat wird weiter eingeengt, wobei man 3,5 g weiße Kristalle erhält. Die Kristalle werden aus einem gemischten Lösungsmittel von Äther und Äthanol umkristallisiert. Die Elementaranalyse liefert die folgenden Ergebnisse. in
Elementaranalyse:
gefunden: C 61,5 H 6,5 Br 17,9%
berechnet: C 61,43 H 6,45 Br 17,78%
Beispiel 4
Das IR-Spektrum zeigt, daß keine OH-Gruppen mehr vorliegen. Somit handelt es sich um 3-Propionyloxy-1,3,5( 10)-östratrien-17ß- monobromacetat.
1,0 g des Produktes und 0,91g Silber-4-jp-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyrat werden in 50 mg DMSO dispergiert und aufgelöst und die Umsetzung wird bei Zimmertemperatur während 3 Tagen im Dunkeln durchgeführt. Nach der Reaktion wird der Niederschlag von Silberbromid abfiltriert und 41 Wasser werden zugesetzt Der Niederschlag wird sodann abzentrifugiert und in 50 ml Aceton aufgelöst, worauf die unlöslichen Bestandteile durch Filtrieren über ein G-4-Filter abgetrennt werden. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft, wobei man 13 g eines öligen Produkts erhält Das Produkt wird an Silikagel chromatographiert, und zwar mit einem Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan in einem Volumenverhältnis von 10:50. Das gereinigte Produkt liegt bei 200C in Form eines viskosen Öls vor. Im folgenden seien die Ergebnisse der Elementaranalyse und des IR-Spektrums angegeben.
Elementaranalyse:
gefunden: C 67,1 H 7,0 N 2,1 α 11,0% berechnet: C 66,0 H 639 N 2,08 α 10,56%
IR-Spektnim (cm-1)
2916,2840,1750,1740,1610,1512,1488,1441, 1415,1379,1361,1270,1210,1200,1170,1140, 1068,1004, 956, 885, 817, 793, 735.
Die Ergebnisse bestätigen, daß es sich bei dem Produkt um 3-Propionyloxy-13^(10)-östratrien-17P-{[4-{p-pjis^-chloräthylj-aininoj-phenylj-butyryloxyjl-acetat handelt
Herstellung von 3-Acetoxy-1,3,5(10)-östratrien-
17j3-[[4-lp-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-
butyryloxyj-acetat
1,0 g S-Acetoxy-lASilOJ-östratrien-n
acetat, erhalten gemäß Beispiel 2, und 0,9 g Silber-4-(p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyrat werden zu 50 ml DMSO gegeben, und die Reaktion wird während 3 Tagen im Dunkeln bei 250C durchgeführt. Nach der Umsetzung wird der Silberbromidniederschlag abgetrennt und 4 1 Wasser werden zu dem Filtrat gegeben. Der erhaltene, weiße Niederschlag wird abzentrifugiert und in 50 ml Aceton aufgenommen. Das unlösliche Material wird mit einem G-4-Filter abgetrennt und das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft, wobei man 1,2 g eines öligen Produkts erhält. Dieses wird an Silikagel chromatographiert, wobei man ein Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan in einem Volumenverhältnis von 10 :50 verwendet. Es handelt sich bei dem gereinigten Produkt um ein bei 2O-1C viskoses, öliges Material.
Elementaranalyse:
gefunden: C 66,0 H 6,9 N 2,0 Cl 10,9%
berechnet: C 65,64 H 6,84 N 2,13 Cl 10,79%
Im IR-Spektrum zeigt sich keine Absorptionsbande, welche auf die OH-Gruppe zurückgeführt werden könnte. Dies bestätigt, daß es sich bei dem Produkt um i^rrlp^hl
äthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxy]]-acetat handelt.
IR-Spektrum (cm-1)
2915,2840,1750,1740,1610,1512,1488,1442,
1415,1378,1360,1270,1210,1200,1170,1140,
1068,1005, 956. 931, 885, 817, 793, 735.
Beispiel 5
1 g 3-Acetoxy-1,3,5(10)-östratrien-l 7j3-monobromacetat und 0,8 g Natrium-4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyrat werden in 50 ml THF gegeben und 24 h bei 600C umgesetzt Nach der Reaktion wird der Niederschlag abfiltriert und das Filtrat wird eingedampft und getrocknet Das Ptodukt wird abgetrennt und an einer Silikagelsäule gereinigt, wobei man ein Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan verwendet Man erhält 0,9 g 3-Acetoxy-13,5(10)-östratrien-17/?-{[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxyjj-acetat
Beispiel 6
Herstellung vor. 3-Acetoxy-13,5(10)-östratrien-
17ß-fj4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-
butyryloxyU-acetat
200 mg Süber-4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amirio]-phenyl}- butyrat (Silbersalz von Chlorambucil) werden in 10 ml DMSO unter Bildung einer weißen, kolloidalen Lösung zugegeben. Dann gibt man 1903 mg 3-Hydroxy- 13^(10)-östratrien-17j?-monobromacetat zu dieser kol loidalen Lösung und die Mischung wird 64 h bei Zimmertemperatur im Dunkeln gerührt Nach 64 h nimmt der Niederschlag eine gelblich-grüne Färbung an. Eine geringe Menge Aceton wird zu dem Niederschlag gegeben und dieser wird durch Filtrieren über ein G-4-Filter abgetrennt Das Filtrat ist farblos und transparent DMSO wird auf einem Wasserband bei 80°C abdestilliert Dann gibt man 100 ml Wasser hinzu,
wobei weiße Kristalle ausgeschieden werden. Die Mischung wird 1 h stehengelassen. Dann wird DMSO abdestilliert Die weißen Kristalle werden durch Filtrieren über ein G-4-Filter abgetrennt, mit destilliertem Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck in einem Exsikkator getrocknet Die Rohausbeute beträgt 330,5 mg.
3303 mg des Rohprodukts werden in einer Lösungsmittelmischung aus Cyclohexan und Äthylacetat in einem Volumenverhältnis von 50:10 aufgelöst Man läßt diese Lösung langsam über eine mit 40 g Silikagel gefüllte Säule laufen, wobei das Produkt allmählich abgetrennt wird. Man erhält 188,2 mg (Ausbeute 62,86%) eines reinen Produktes. Die Ergebnisse der Elementaranalyse und der Schmelzpunktbestimmung sind im folgenden zusammengestellt
Elementaranalyse:
gefunden: C 66,0 H 7,0 N 23 Cl 11,0%
berechnet: C 66,22 H 6,98 N 2,27 Cl 11,52%
Schmelzpunkt: bei 25° C halbgeschmolzen.
Bei dem Produkt handelt es sich um 3-Hydroxy-13,5( 10)-östratrien-17j9-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxy]]-acetat
50 mg dieses Produktes werden in 1 ml wasserfreiem Pyridin aufgenommen und 1 ml Essigsäureanhydrid wird zugegeben, und die Umsetzung findet während 16 h in einem Kühlschrank statt Nach der Reaktion wird das Reaktionsgemisch eingeengt und unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 300C getrocknet Der Rückstand wird mit destilliertem Wasser vermischt und die Mischung wird während 1 h stehengelassen, wobei ein öliges Produkt in Form eines weißen, kolloidalen Schaums abgetrennt wird. Pyridin und Essigsäure werden mit dem destillierten Wasser entfernt und das Produkt wird mit Wasser gewaschen, bis es neutral reagiert Das ölige Produkt wird von der wäßrigen Lösung abgetrennt und eingeengt und im Exsikkator unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält 45 mg eines öligen Produkts.
Dieses Produkt wird durch Dünnschichtchromatographie an Silikagel analysiert, wobei man ein Gemisch des Entwicklerlösungsmittels aus Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 30:50 verwendet Man erhält nur einen einzigen Fleck bei einem Rf-Wert von 0,78.
Das Produkt wird sodann an Silikagel Chromatographien, wobei man ein Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnk 10 :50 verwendet. Bei dem gereinigten Produkt handelt es sich um bei 200C viskoses, öliges Produkt Die Ergebnisse der Elementaranalyse sind im folgenden angegeben.
Elementaranalyse:
gefunden: C 66,0 H 6,5 N 2,0 Cl 10,9%
berechnet: C 65,64 H 6,84 N 2,13 Cl 10,79%
Im IR-Spektrum zeigt sich keine Absorption, welche auf eine OH-Gruppe zurückgeführt werden könnte. Dies zeigt, daß es sich bei dem Produkt um 3-Acetoxy-13,5( 10)-östratrien-17j3-Tj4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxy]]-acetat handelt.
IR-Spektrum (cm-1):
2915,2840,1750,1740,1610,1512,1488,1442,
1415,1378,1360,1270,1210,1200,1170,1140,
1068,1005, 956, 931, 885, 817, 793, 735.
Beispiel 7
Herstellung von 3- Propionyloxy-13,5(10)-östra-
trien-170-[[4-jp-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-
phenyl(-butyryloxy]]-acetat
50 mg 3-Hydroxy-l,3,5(lO)-östratrien-170-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxy]]-acetat werden in 1 ml wasserfreiem Pyridin aufgelöst und 1,5 ml Propionsäureanhydrid werden zugegeben und die
ίο Mischung wird einen Tag in einem Kühlschrank stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 300C zur Trockene eingedampft Der Rückstand wird mit destilliertem Wasser vermischt und die Mischung wird 2 h stehengelassen, wobei ein kolloidales, öliges Produkt gebildet wird. Pyridin und Propionsäure werden mit destilliertem Wasser entfernt und das Produkt wird mit Wasser gewaschen, bis es neutral ist Die wäßrige Phase wird abgetrennt und die ölige Phase wird unter vermindertem Druck in einem Exsikkator getrocknet, wobei man 40 mg eines öligen Produktes erhält Das Produkt wird an Silikagel Chromatographien, wobei man ein gemischtes Lösungsmittel aus Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 10:50 verwendet Das gereinigte Produkt liegt als viskose, ölige Substanz vor. Im IR-Speictrum wird bei 3600-3200cm-' keine Absorption festgestellt Man erkennt daran, daß es sich um 3-Propionyloxy-1,3,5( 10)-östratrien-17/?-fj4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyI}-butyryloxy]]-acetat handelt
Beispiel 8
Herstellung von 3-Benzoyloxy-1,3,5(10)-östra-
trien-17/?-[[4-{p-[bis-(?-chloräthyl)-amino]-
phenyl}-butyryloxy]]-acetat
50 mg 3-Hydroxy-l,3,5(10)-östratrien-17|9-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenylf-butyryloxy]]-acetat werden in 1 ml wasserfreiem Pyridin aufgelöst und 2 g Benzoesäureanhydrid werden hinzugegeben und die Mischung wird einen Tag im Kühlschrank stehengelassen. Die Reaktionsmischung wird sodann unter vermindertem Druck auf einem Wasserbad von 300C zur Trockene eingedampft Der Rückstand wird mit destilliertem Wasser vermischt und die Mischung wird während 1,5 h stehengelassen, wobei ein kolloidales, öliges Produkt erhalten wird. Pyridin und Essigsäure werden mit destilliertem Wasser entfernt und das Produkt wird mit Wasser gewaschen, bis es neutral
. reagiert. Die wäßrige Phase wird abgetrennt und die ölige Phase wird unter vermindertem Druck im Exsikkator bis zur Trockene eingedampft. Man erhält 45 mg eines öligen Produkts. Dieses wird an Silikagel Chromatographien, wobei ein Lösungsmittelgemisch aus Äthylacetat und Cyclohexan im Volumenverhältnis 10:50 verwendet wird. Es handelt sich bei der gereinigten Verbindung um ein viskoses öl. Das IR-Spektrum zeigt keine Absorptionsbande bei 3600 bis 3200 cm-1. Man erkennt, daß es sich um 3-Benzoyloxy-
no]-phenyl}-butyryloxy]]-acetat handelt.
Versuch 1
Akute Toxizität und Antitumorwirkung (in vivo)
der erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate
(1) Akute Toxizität (LD50)
Zur Messung der LD50-Werte werden acht weibliche Mäuse (Alter: 5 Wochen) als eine Gruppe in einem
transparenten Polykäfig verwendet Der jeweilige Wirkstoff wird in Olivenöl aufgelöst und durch intraperitoneale Injektion (Lp.), orale Verabreichung (p.o.) und subkutane Injektion (s.c.) in einer Dosis verabreicht Sodann wird der LDso-Wert nach dem graphischen Litchfield-Wilcoxon-Verfahren nach 7 Tagen ermittelt Es werden die folgenden Ergebnisse erzielt: Chlorambucil hat einen LDso-Wert von 20 mg/kg (Lp.) bzw. 80 mg/kg (p.o.) bzw. 26 mg/kg (s.c.). Der LDso-Wert des erfindungsgemäßen Wirkstoffs Nr. 2 beträgt gemäß Tabelle 1 mehr als 3000 mg/kg (Lp.) bzw. mehr als 6000 mg/kg · (p.o.) bzw. mehr als 3000 mg/kg (S.C.).
(2) Antitumortest (in vivo)
Proben von menschlichen Brustkrebszellen mit Steroidhormonrezeptoren werden subkutan unter das Vorderbein von Mäusen (5 Wochen alt) implantiert wobei feste Tumore gebildet werden. 24 h nach der Implantation wird jeweils eine Olivenöldispersion oder -lösung des Wirkstoffs subkutan oder oral verabreicht, und zwar an jedem zweiten Tag 10 mal. 25 Tage nach
der Implantation werden die Tumore entnommen. Die Wirksamkeit der Tumorinhibition wird ermittelt aus (A) dem durchschnittlichen Gewicht der entnommenen Tumore bei 10 Mäusen (der Wirkstoff wurde verabreicht) und (B) dem durchschnittlichen Gewicht der entnommenen Tumore bei 10 Vergleichsmäusea
Effizienz der Tumorinhibition (%)
100.
Sowohl bei subkutaner als auch bei oraler Verabreichung von Chlorambucil in einer Dosis von 15 mg/kg beträgt die Inhibierungseffizient etwa 50 bis 70%, während bei Verabreichung der erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate die Inhibierungseffizienz mehr als 90% beträgt Bei Verabreichung der erfindungsgemäßen Chlorambucilderivate überleben alle Mäuse.
Die Autopsie zeigt, daß bei Verabreichung von Chlorambucil schwerwiegende Änderungen der Galle, des Uterus und des Thymus auftreten, während andererseits bei Verabreichung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe keine Veränderungen beobachtet werden.
Tabelle 1
LD50
Probe Nr.
1
2 2 3 3 4 4 5
LD50 (mg/kg)
(orale Verabreichung)
LD50 (mg/kg)
(subkutane Verabreichung)
Tabelle 2
Antitumoreffekt
80
26
10
10/10
92
6000 <
2000 <
10
10/10
91
3000 <
2000 <
10
10/10
93
3000 <
2000 <
15
10/10
0
Probe Nr.
1
Antitumortest
Orale Verabreichung
Dosis (mg/kg) 10 15
Überlebensverhältnis+ 8/10 7/10
Inhibierungseffizienz (%) 55 70
15
10/10
98
15
10/10
93
15
10/10
97
Subkutane Verabreichung
Dosis (mg/kg)
Überlebensverhältnis+
Inhibierungseffizienz (%)
5 10
9/10 7/10
53 71 10
10/10 10/10
98
5 10
10/10 10/10
93 95
5 10 10/10 10/10 92 94
10
10/10 0
Bemerkungen:
Wirkstoff Nr. 1: Chlorambucil.
Wirkstoff Nr. 2: 3-Benzoyloxy-l,3,5>(10)-östratrien-17J8-[[4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl)-butyryloxy]]-acetal.
Wirkstoff Nr. 3: 3-Acetoxy-l,3,5(10)-östratrien-17jS-[i4-{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl)-bulyryloxy)]-acetat.
Wirkstoff Nr. 4: 3-Propionyloxy-l,3,5(10)-östratrien-17/S-[i4-(p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl)-butyryloxy]]-acetat.
Wirkstoff Nr. 5: Olivenöl (Blindversuch).
Versuch 2
Man arbeitet gemäß dem Versuch 1, wobei man jedoch den jeweiligen Wirkstoff in Form einer Dispersion in Polyäthylenoxid-sorbitan-monooleat durch intraperitoneale Injektion verabreicht, um den Antitumoreffekt zu testen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt
Chlor- Versuch 3-Hydroxy-l,3,5(10)-östra- 15
ambucil trien-17j3-[[4-{p-Ibis-(2-
chloräthyl)-amino]-phe-
nyl}-butyryloxy]]-acetat 20
Dosis (mg/kg) 5 0,5 5
Inhibierungs- 30 91 97
effizienz (%) 25
akute Toxizität 20 1000 <
LD50
3
Bindung von 3-Hydroxy-13,5(10)-östratrien-17j9-[[4-
{p-[bis-(2-chloräthyl)-amino]-phenyl}-butyryloxyj-ace-
tat an östrogen-empfindliche Zellen
Mit Tritium (3H) markiertes östradiol wird mit Kaninchenuterusgewebe inkubiert und dabei gebunden. Sodann wird der Wirkstoff dem System zugesetzt und die Menge an freiem 3H-Östradiol, welches durch das zugesetzte Östradiol ersetzt wurde, wird bestimmt Die Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt Es wird festgestellt, daß der Gehalt an freiem 3H-östradiol steigt, ebenfalls der Gehalt an östradiol selbst Diese Tatsache beweist, daß der Östrogen-Rezeptor die erfindisngsgemäßen Wirkstoffe bindet
Im folgenden seien einige Mittel mit einem Gehalt der erfindungsgemäßen Wirkstoffe angegeben.
30
Mittel 1
Gew.-Teile
Wirkstoff (Beispiel 3) 50
Mannit 35
Sorbit 25
Carboxymethylcellulose 5
Magnesiumstearat 5
Talkum 40
Diese Komponenten werden vermischt und pulverisiert und zu Tabletten mit einem Durchmesser von 10 mm gepreßt.
Mittel 2
Gew.-Teile
Wirkstoff (Beispiel 2) 100
Lactose 500
Zucker-fettsäureester 10
Stärke 100
Wasser (1% Natriumcarboxy-
methylcellulose) 100
65
Die Verbindungen werden geknetet und durch ein Pelletisiergerät extrudiert, wobei man ein Granulat erhält Dieses wird getrocknet und gesiebt Man erhält Teilchen mit einer Teilchengröße von 10 bis 24 Maschen/2,5 cm. Diese dienen der oralen Verabreichung.
10 Mittel 3
Das Granulat des Mittels 2 wird in eine handelsübliche Kapsel gefüllt wobei man eine Kapsel mit einem Inhalt von 0,5 cm3 erhält
Mittel 4
Wirkstoff (Beispiel 1) Olivenöl
Gew.-Teile 5 95
Die Komponenten werden zur Herstellung einer Injektionsflüssigkeit erhitzt, vermischt und sterilisiert
Vergieichsversuche Bindungsfunktion
Es werden die Bindungsfunktionen von erfindungsgemäßen Verbindungen und von bekannten Verbindungen gegenüber spezifischen Zellen bestimmt
I. Verbindungen
(1) 3-Benzoyloxy-1,3,5( 10)-östratrien-170-[4-{4-[bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}-
butyryloxyjacetat (Erfindung)
(2) Pregn-4-en-3,20-dioxo-17-[4-|4-[bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}butyryloxy]acetat (DE-OS 27 02 509)
(3) Pregna-4,6-dien-3,20-dioxo-17-[4-{4[bis-
(2-chloräthyl)amino]phenyl}butyryloxy]acetat (DE-OS 27 02 509)
(4) l,3,5(lO)-östratrien-3,170-bis[2-{4-[bis-(2-chloräthyl)amino]phenyl}acetat
(J. Chem. Med. 12 (1969) 810)
(5) 4-{4-[Bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}-buttersäure
(6) 2-{4-[Bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}-essigsäure
II. Bestimmung der Bindungsfunktion
45
50 Die Verbindungen 4-{4[Bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}-buttersäure oder 2-(4-[Bis(2-chloräthyl)amino]phenyl}-essigsäure werden mit Tritium (3H) markiert 5 Wochen alten Mäusen werden Krebszellen (MM 102) (1 χ 106) unter den Beinen implantiert Nach 14 Tagen wird jeweils eine Lösung jedes markierten Wirkstoffs in Olivenöl mit einer Dosis von 0,153 χ 10~5 Mol/kg (40 μ Ci-Gehalt) p.o. verabreicht
10 Stunden nach der Verabreichung wird der Uterus der Mäuse entfernt, getrocknet, gewogen und in einem Probenoxidationsgerät verbrannt Die Asche wird in einem Lösungsmittelgemisch aus Toluol und Naphtalin abso-biert und die Radioaktivität wird mittels eines Szintillisationszählers gemessen. Die Bindungsfunktionen (10-13 M/mg-Gewebe) werden berechnet Es werden folgende Ergebnisse erhalten.
19 20
1 (D
2 (2)
3 (3)
4 (4)
5 (5)
6 (6)
Nr. Verbindung Bindungsfunktiori Bemerkung
8 x 10"13 (M/mg-Gewebe) Erfindung
0.8 x 10"13 (M/mg-Gewobe) Vergleichsbeispiel (DE-OS 27 02 509)
0.9 x 10"13 (M/mg-Gewebe) Vergleichsbeispiel (DE-OS 27 02 509)
0.6 x 10"1' (M/mg-Gewebe) Vergleichsbeispiel
[J. Chem. Med. 12 (1%9) 810]
0.5 x 10~13 (M/mg-Gewebe) Vergleichsbeispiel
0.4 X 10"13 (M/mg-Gewebe) Vergleichsbeispiel
Antitumoreffekte
Durch intraperitoneale Injektion werden Mäusen mit zwar durch intraperitoneale Injektion. Bei jeder Gruppe
einem Gewicht von 20 bis 23 g Krebszellen (p-388) wird der Durchschnitt der Überlebenstage bestimmt,
(1 χ 106) implantiert. Jede Lösung des Wirkstoffs in um die prozentuale Lebensverlängerung zu berechnen.
Sesamöl oder lediglich Sesamöl wird nach 24 Stunden Es werden folgende Ergebnisse erhalten, achtmal jeweils 10 Mäusen einer Gruppe injiziert, und 20
Nr. Verbindung Dosis Durchschnittliche Prozentuale
Überlebenslage Lebensverlängerung
(mg/kg/Tag)
1 (1) 20 27 300
2 (1) 5 23 255
3 (2) ?.O 13 144
4 (2) 5 12 133
5 (4) 20 11 122
6 (4) 5 12 133
7 Sesamöl (200) 9 100
Die Vergleichsversuche belegen die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindung hinsichtlich der Bindungsfunktion und des AntitumorefTekts im Vergleich zu den ähnlichsten bekannten Verbindungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Chlorambucilderivate der Formel
O O
Patentansprüche:
H3C
OCiCH^OCCHzCHjC^
CH2CH2Cl
DE2932607A 1978-08-14 1979-08-10 Chlorambucilderivate, Verfahren zur Herstellung derselben und Antitumormittel mit einem Gehalt derselben Expired DE2932607C2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP53098795A JPS5810393B2 (ja) 1978-08-14 1978-08-14 新規なエストラジオ−ル結合体とその製造方法及び抗腫瘍剤
JP15217578A JPS5810397B2 (ja) 1978-12-08 1978-12-08 新規なエストラジオ−ル誘導体とその製造方法及び抗腫瘍剤

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2932607A1 DE2932607A1 (de) 1980-02-21
DE2932607C2 true DE2932607C2 (de) 1982-07-29

Family

ID=26439904

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2932607A Expired DE2932607C2 (de) 1978-08-14 1979-08-10 Chlorambucilderivate, Verfahren zur Herstellung derselben und Antitumormittel mit einem Gehalt derselben

Country Status (13)

Country Link
US (2) US4261910A (de)
AU (1) AU516722B2 (de)
CA (1) CA1123427A (de)
CH (1) CH641817A5 (de)
DE (1) DE2932607C2 (de)
DK (1) DK147145C (de)
ES (1) ES483410A1 (de)
FR (1) FR2433540A1 (de)
GB (1) GB2028335B (de)
IT (1) IT1122489B (de)
NL (1) NL184684C (de)
PH (1) PH16515A (de)
SE (1) SE442016C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2176189A (en) * 1984-07-31 1986-12-17 Onkolog Nts Ak Med V Derivatives of 11-desoxy-17a-oxicorticosterone

Families Citing this family (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4261910A (en) * 1978-08-14 1981-04-14 Kureha Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha Process for the preparation of Chlorambucil derivatives
US4423151A (en) * 1981-09-24 1983-12-27 Peter S. Brune Process for preparation of control for use in estrogen receptor tests
US4784960A (en) * 1981-09-24 1988-11-15 Peter S. Brune Process for preparation of control for use in progesterone receptor
DE3210637A1 (de) * 1982-03-23 1983-09-29 Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum, 6900 Heidelberg Steroidester von n-(2-halogenethyl)-n-nitroso-carbamoylaminosaeuren und deren peptiden, sowie verfahren zu deren herstellung
JPS61293993A (ja) * 1985-06-21 1986-12-24 Kureha Chem Ind Co Ltd 新規な螢光物質,その製造方法及び薬剤
JPH0621072B2 (ja) * 1986-11-12 1994-03-23 呉羽化学工業株式会社 エストラジオ−ル誘導体よりなる免疫調節剤
JPH0794377B2 (ja) * 1987-07-22 1995-10-11 呉羽化学工業株式会社 エストラジオール誘導体を含有する注射剤
US4835182A (en) * 1987-08-21 1989-05-30 The United States Of America As Represented By The Department Of Health And Human Services Enhancing drug delivery to the brain
JP2520074B2 (ja) * 1992-06-11 1996-07-31 呉羽化学工業株式会社 新規なエストラジオ―ル誘導体−クロラムブチル結合体、その製造方法、及び医薬製剤
JPH07101977A (ja) * 1993-10-05 1995-04-18 Kureha Chem Ind Co Ltd ホルモン作用を軽減した新規なエストラジオール誘導体及びその増殖因子阻害剤
CA2601038A1 (en) * 2004-03-10 2005-09-22 Massachusetts Institute Of Technology Methods and compositions for treating cancer
US20090130017A1 (en) * 2007-11-19 2009-05-21 Searete Llc Targeted short-lived drug delivery

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1016959A (en) * 1963-04-09 1966-01-12 Leo Ab Substituted steroid hormones
US4029778A (en) * 1969-01-23 1977-06-14 Aktiebolaget Leo Cortical steroid nitrogen mustard compositions and treatment therewith
GB1272841A (en) * 1969-01-23 1972-05-03 Leo Ab New corticoid steroid compounds of cytostatic interest
GB1458372A (en) * 1973-03-05 1976-12-15 Leo Ab Steroid carbamates and allophanates
GB1558472A (en) * 1976-01-22 1980-01-03 Leo Ab 17-esters of 17- hydroxy gestogens
GB1527161A (en) * 1976-02-19 1978-10-04 Leo A Enol esters of steroids
GB1565680A (en) * 1976-12-31 1980-04-23 Leo Ab Method for the preparation of carboxylic acid esters
US4261910A (en) * 1978-08-14 1981-04-14 Kureha Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha Process for the preparation of Chlorambucil derivatives

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2176189A (en) * 1984-07-31 1986-12-17 Onkolog Nts Ak Med V Derivatives of 11-desoxy-17a-oxicorticosterone
DE3490749C2 (de) * 1984-07-31 1989-12-28 V Onkologiceskij Naucnyj Centr 11-Desoxy-17alpha-hydroxycorticosteronester

Also Published As

Publication number Publication date
DE2932607A1 (de) 1980-02-21
NL7906177A (nl) 1980-02-18
NL184684C (nl) 1991-05-16
CH641817A5 (de) 1984-03-15
SE442016B (sv) 1985-11-25
DK340679A (da) 1980-02-15
FR2433540A1 (fr) 1980-03-14
ES483410A1 (es) 1980-04-16
AU4977579A (en) 1980-02-21
PH16515A (en) 1983-11-08
NL184684B (nl) 1989-05-01
US4261910A (en) 1981-04-14
GB2028335B (en) 1982-12-15
US4332797A (en) 1982-06-01
SE7906761L (sv) 1980-02-15
IT1122489B (it) 1986-04-23
AU516722B2 (en) 1981-06-18
CA1123427A (en) 1982-05-11
FR2433540B1 (de) 1982-07-02
DK147145C (da) 1984-10-15
GB2028335A (en) 1980-03-05
IT7925083A0 (it) 1979-08-13
DK147145B (da) 1984-04-24
SE442016C (sv) 1992-06-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2932606C2 (de) Östradiol-Antitumorderivate
EP0417725B1 (de) Gallensäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung, Verwendung als Arzneimittel
EP0573848B1 (de) Gallensäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung dieser Verbindungen als Arzneimittel
DE2907828C2 (de) Germaniumhaltige organische Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2932607C2 (de) Chlorambucilderivate, Verfahren zur Herstellung derselben und Antitumormittel mit einem Gehalt derselben
DE4432708A1 (de) Modifizierte Gallensäuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE2923368A1 (de) Neue 5-fluor-( beta -uridin oder 2&#39;-desoxy- beta -uridin)-derivate, verfahren zur herstellung derselben und carcinostatische mittel mit einem gehalt derselben
DE2900061C2 (de) Prostaglandin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
CH637408A5 (de) Verfahren zur herstellung von 6-fluor-17-alpha-pregnanderivaten.
DE2831579C3 (de) Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
CH641678A5 (de) Entzuendungshemmendes und zur behandlung der benignen prostatahypertrophie geeignetes arzneimittel.
DE2603046C2 (de) 4&#39;&amp;alpha;- und 4&#39;&amp;beta;-Amino-4&#39;-desoxy-oleandrine, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltende pharmazeutische Präparate
CH644133A5 (de) Oxydierte sterylglycosid-derivate und sie enthaltende pharmazeutische praeparate.
EP0313935A2 (de) Enolether von 6-Chlor-4-hydroxy-2-methyl-N-(2-pyridyl)-2H-thieno(2,3-e)-1,2-thiazin-3-carbonsäureamid-1,1-dioxid, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
EP0031591A1 (de) 2,2-Dimethyl-3-oxoandrosta-4,6-dien-17S-spiro-5&#39;-(2&#39;-oxo-3&#39;-methyloxazolidin), Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel
DE1468424A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Steroid-Verbindungen
EP0021244B1 (de) Digoxin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in Arzneimitteln
DE2650366A1 (de) Antitumor - praeparat
DE1941933C3 (de) Basisch substituierte 10,11- Dihydro-5,10-endoxa-SH-dibenzo- [a,d] -cycloheptene und deren pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DE2357778C3 (de) Neue Ester von 21-Mercaptosteroiden, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
CH480070A (de) Röntgenkontrastmittel
DE2917890A1 (de) 1,6-di-(0-methansulfonyl)-3,4-di- (0-methyl)-d-mannit, verfahren zu seiner herstellung und diesen enthaltende arzneimittel
DE2307795C3 (de) 11 beta 17alpha, 21 Trihydroxy-6
DE1468681C3 (de) 17beta-Tetrahydropyranyloxy verbindungen der Androstanreihe sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und Heilmittel
DE19652408A1 (de) Steroidester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre pharmazeutische Verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
8126 Change of the secondary classification

Ipc: A61K 31/565

D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: SCHOENWALD, K., DR.-ING. VON KREISLER, A., DIPL.-CHEM. FUES, J., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. KELLER, J., DIPL.-CHEM. SELTING, G., DIPL.-ING. WERNER, H., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 5000 KOELN

8366 Restricted maintained after opposition proceedings
8305 Restricted maintenance of patent after opposition
D4 Patent maintained restricted
8339 Ceased/non-payment of the annual fee