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Kontaktkopierverfahren sowie Vorrichtung zur
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Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein vorzugsweise
automatisch gesteuertes Kontaktkopierverfahren, wobei eine Montagefolie mit einem
Anpreßelement auf eine, auf einer Einlegefläche angeordnete, zu belichtende Druckplatte
unter Anwendung von Vakuum gepreßt, anschließend belichtet, das Anpreßelement und
die Montagefolie von der belichteten Druckplatte entfernt, und die Druckplatte in
an sich bekannter Weise entwickelt wird.
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Automatik-Kopieranlagen dieser Art sind bekannt. Sie bestehen aus
einem sehr stabilen, waagerecht angeordneten Kopierrahmen, auf dessen Einlegefläche
die Druckplatte positioniert und lagefixiert wird. Auf die Platte wird das Kopiergut,
die Montagefolie, gelegt und dann der deckelartig am Kopierrahmen angeordnete Glasplattenrahmen
geschlossen, wobei die Glasplatte auf dem Kopiergut aufliegt. Im Anschluß daran
wird ein Vakuum- Aufbau-System, das mit dem geschlossenen Kopierrahmen in Verbindung
steht, eingeschaltet und die Luft aus dem Kopierrahmen gesaugt. Durch das Vakuum
wird die Glasplatte fest auf das Schichtelement Trägerfolie - Druckplatte gepreßt,
wodurch gegebenenfalls vorhandene Einschlüsse zwischen dem
Schichtelement,
insbesondere Lufteinschlüsse und/oder Hohlräume,verdrängt werden sollen. Das Vakuum
muß so hoch gewählt werden, daß mit einiger Sicherheit keine Luftinseln oder Hohlstellen
zwischen dem Schichtelement zurückbleiben. Aus diesem Grund werden sehr leistungsstarke,
zweistufig gesteuerte Vakuumpumpen verwendet.
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Insgesamt stellt ein Kopierrahmen der beschriebenen Art, der üblicherweise
verwendet wird, ein sehr aufwendiges und schweres Gerät dar, dessen Herstellung
mit relativ hohen Kosten verbunden ist. Insbesondere verursacht auch die Verwendung
der schweren Glasscheibe nicht unerhebliche Herstellungskosten. Hinzu kommt, daß
die starre Glasplatte häufig verschmutzt und in den meisten Fällen nicht so plan
wie gewünscht auf das Schichtelement Trägerfolie - Druckplatte gepreßt werden kann,
so daß alle Luftinseln oder Hohlstellen verdrängt werden, weil gegebenenfalls das
Schichtelement selbst keine planparallele Oberfläche bildet.
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Der beschriebenen Kopieranlage haftet ein weiterer wesentlicher Nachteil
an. Die Film- und Kleberänder der Montagen auf der Trägerfolie werden nicht unterstrahlt
und dadurch häufig auf der Druckplatte sichtbar. Diesen Nachteil kann man kompensieren,
indem man längere Belichtungszeiten wählt. Dadurch aber erkauft man den anderen
Nachteil, daß auf der Druckplatte überbelichtete Stellen und damit zusammenhängend
Bildverfälschungen auf dem Druckerzeugnis auftreten. Eine weitere Möglichkeit zur
Kompensation der Unterstrahlung besteht darin, eine zeitweilige Belichtung unter
einer Streufolie durchzuführen, um die manuelle Korrektur mit chemischen Mitteln
weitgehend zu vermeiden. Die Streufolienbelichtung stellt einen zusätzlichen Verfahrensgang
dar und bringt in vielen Fällen nicht den gewünschten Erfolg.
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Die Belichtung während des Kopierens wird in der Regel automatisch
gesteuert und erfolgt meist mit einer sogenannten Punktlichtquelle, die über dem
Kopierrahmen fest installiert ist. Dabei wird eine Metall- Halogenidlampe verwendet,
die ohne Lichtabfall an den Rändern ein einwandfreies Aus leuchten der Plattenformate
gewährleisten soll. Dennoch ist eine Kopieranlage der bekannten Art nicht universell,
d.h. für jede gängige Druckplattengröße verwendbar. Vielmehr müssen, um ein einwandfreies
Ausleuchten zu gewährleisten, verschieden große Kopieranlagen zur Verfügung stehen.
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Schließlich kann ein weiterer Nachteil durch das hohe Vakuum bedingt
sein, das beim bekannten Kopierverfahren angelegt werden muß, um mit der starren
Glasplatte den gewünschten Erfolg zu erzielen. Infolge des hohen Unterdruckswird
der Leim, mit dem die Montageteile auf die Trägerfolie geklebt sind, aus dem Zwischenraum
zwischen Film und Trägerfolie durch den Glasplattendruck herausgepreßt und gelangt
auf die Druckplatte. Die belichtete Druckplatte muß deshalb in der Regel mit Benzin
abgewaschen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist, das Kopierverfahren zu vereinfachen und
eine Vorrichtung zu schaffen, die wesentlich einfacher ausgeführt ist als bekannte
Kopieranlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art gelöst, das sich dadurch auszeichnet, daß die Druckplatte auf
der Oberfläche einer Kopierplatte, die Teil eines evakuierbaren Hohlkörpers ist,
und auf der Druckplatte die Montagefolie angeordnet wird, wobei die Montagefolie
randseitig die Druckplatte überlappt und unter dem überlappenden
Randbereich
das Vakuum bzw. der Unterdruck angelegt wird.
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In überraschender Weise gelingt es mit diesen einfachen Mitteln, eine
ausgezeichnete Evakuierung zu erzielen, ohne daß ein sehr starkes Vakuum, wie es
bei den bekannten Kopieranlagen erforderlich ist, angelegt werden muß. Die Montageteile
der Trägerfolie sind, wie an sich bekannt, druckplattenseitig angeordnet. Es hat
sich gezeigt, daß die üblichen Trägerfolien so schmiegsam sind, daß sie sich durch
die Wirkung des Unterdrucks unter die Film- und Klebdcanten schmiegen und dadurch
sowohl das Auspressen des Leims verhindern als auch einen Streulichteffekt bewirken,
so daß die zeitweilige Belichtung unter einer Streufolie entfallen kann. Im übrigen
kann das Vakuum so gering gewählt werden, daß der Leim zwischen den Montageteilen
und der Trägerfolie durch den geringen Druck gar nicht zum Fließen gebracht wird.
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Die Überlappung des Randbereichs der Druckplatte muß nicht unbedingt
durch den Randbereich der Trägerfolie gewährleistet werden. Vielmehr können auch
Trägerfolien zum Einsatz kommen, die das gleiche Format wie die Druckplatten aufweisen.
In diesem Fall wird eine Deckfolie aus durchsichtigem Kunststoff verwendet, die
sowohl die Trägerfolie als auch die Druckplatte überlappt, wobei das Vakuum ebenfalls
im überlappenden Bereich angelegt wird. Als Deckfolie wird vorzugsweise eine an
sich bekannte schmiegsame Kunststoffstreufolie verwendet, die sich wie die Trägerfolie
und zusammen mit dieser beim Anlegen des Vakuums um die Film- und Klebekanten der
Montageteile schmiegt. Diese Streufolie erhöht die Effektivität der Lichtstreuung
an den Kanten, so daß diese Kanten auf
der Druckplattenkopie nicht
sichtbar werden. Längere Belichtungszeiten oder eine zusätzliche zeitweilige Belichtung
mit einer Streufolie -wie beim bekannten Verfahren-entfallen, wobei beim erfindungsgemäßen
Verfahren weder eine manuelle Nachbehandlung der belichteten Druckplatte (Klebstoffentfernung)
noch eine Nachbehandlung zur Entfernung von Kantenrändern erforderlich wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, als Deckfolie eine an sich bekannte,
einseitig mattierte Streufolie zu verwender, deren mattierte Seite etwas aufgerauht
ist,und diese Folie mit der mattierten Seite auf der Montagefolie anzuordnen. Diese
Verfahrensvariante führt zu einer schnelleren Abführung der Luft nach dem Anlegen
des Vakuums, weil die rauhe Oberfläche offenbar vorgegebene Luftabführkanäle bildet.
In diesem Zusammenhang war besonders überraschend, daß das erforderliche Vakuum
sich bei der erfindungsgemäßen Anordnung sehr viel schneller einstellt als bei den
bekannten Verfahren.
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Der überragende technische Fortschritt, der sich bei der Erfindung
insbesondere u.a. auch dadurch ergibt, daß eine besonders einfache Vorrichtung,wie
sie weiter unten beschrieben wird, verwendet werden kann, wird dadurch noch erhöht,
daß die Druckplatte mit Montagefolie und gegebennenfalls Deckfolie auf einer senkrecht
angeordneten Kopierplatte angebracht wird, die im überlappenden Randbereich Löcher
aufweist, die zum Hohlkörper führen, wobei im Hohlkörper vorzugsweise ein permanentes
Vakuum aufrechterhalten wird. Die senkrechte Anordnung der Kopierplatte ermöglicht,
die Rückwand des Hohlkörpers ebenfalls als erfindungsgemäße Kopierplatte auszubilden,
so daß mit der gleichen Vorrichtung gleichzeitig zwei parallel laufende Kopiervorgänge
auf der Vorder- und
Rückwand durchgeführt werden können, wenn beiderseits
vor den Kopierplatten die erforderliche Lichtquelle vorgesehen ist oder die beiden
Kopiervorgänge nacheinander vorgenommen werden, wenn nur einseitig eine Lichtquelle
angeordnet ist. Im letzteren Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn der Hohlkörper
um eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist. Die senkrechte Anordnung der Kopierelemente
ist auch deshalb vorteilhaft, weil Fremdteile ohne weiteres herabfallen oder auf
einfache Weise entfernt werden können.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt noch darin begründet, daß
die bei bekannten Verfahren erforderliche teure Glasplatte überflüssig wird und
damit auch das übliche und zeitaufwendige Säubern mit Alkohol oder dergleichen entfällt.
Die Glasplatte lädt sich meist statisch auf und zieht dadurch Staubpartikel an,
die die Lichtdurchlässigkeit beeinträchtigen können. Aus diesem Grunde ist es bei
den bekannten Kopieranlagen erforderlich, die Glasscheibe häufig zu säubern. Die
erfindungsgemäß wahlweise verwendete Deckfolie verschmutzt nicht so leicht wie eine
Glasscheibe und kann außerdem einfacher durch Bürsten gereinigt werden. Ferner stellt
sie im Vergleich zur Glasscheibe ein wesentlich billigeres Produkt dar, das auch
häufiger ausgewechselt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung
erfordern zudem wesentlich geringere Einrichtzeiten als bekannte Anlagen und erlauben
eine sehr viel bessere Kontrolle über Fremdeinschlüsse.
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Anhand der Zeichnung ist die Erfindung beispielhaft näher erläutert,
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Kopiervorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 schematisch eine Vorderansicht
der Kopierplatte der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In Fig. 1 ist eine senkrecht gestellte, zweiseitig benutzbare Kopiervorrichtung
1 mit einer Lichtquelle 2 abgebildet.Die an sich bekannte Punktlichtquelle 2 ist
vor dem Hohlkörper 3 derart angeordnet, daß die gesamte Vorderfront des Hohlkörpers
3 ausgeleuchtet werden kann.
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Der Hohlkörper 3 ist mit einem Drehzapfen 4 dreh- und arretierbar
auf dem Sockel 5 angeordnet. Vorzugsweise ist im Sockel 5 die Vakuumpumpe 6 untergebracht,
die mit einer Leitung 7 mit dem Hohlraum 8 des Honlkörpers 3 in Verbindung steht
und im Dauerbetrieb laufen kann, so daß im Hohlraum immer ein Unterdruck vorliegt.
Selbstverständlich ist die Verbindung zwischen Hohlraum und Vakuumpumpe so ausgeführt,
daß die Drehung des Hohlkörpers ungehindert erfolgen kann.
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Der Hohlkörper 3 besteht aus der Oberwand 9, der Unterwand 10, der
Vorderwand 11 und der Rückwand 12. Die Vorder- und Rückwand sind vorzugsweise gleich
ausgebildet und dienen als Kopierplatte. Jede Kopierplatte - bzw.
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Vorder- und/oder Rückwand - weist mindestens eine an sich bekannte
Paßmarke 13 sowie zusätzlich übliche Paßstifte 14 auf. Diese Elemente dienen in
an sich bekannter Weise zur Lagefixierung der Druckplatte 15, Montagefolie 16 und
gegebenenfalls der Deckfolie 17.
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Randlich ist in jeder Kopierplatte mindestens eine umlaufende Lochreihe
mit bis zum Hohlraum 8 durchgehenden Löchern 19 angeordnet. Vorzugsweise sind jedoch
mehrere
nebeneinander liegende Lochreihen, beispielsweise die Lochreihen
18, 18a und 18b,vorgesehen. Die Anordnung der Löcher kann beliebig sein. Die Reihen
bilden jedoch vorzugsweise ringsherum gehende bz#.umlaufende Lochreihen.
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Die Zahl der Lochreihen richtet sich nach der Größe der Druckplatten,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung belichtet werden sollen. Insofern kann
zur universellen Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Anzahl der
umlaufenden Lochreihen so gewählt werden, daß alle gängigen Druckplattenformate
innerhalb zumindest der äußersten umlaufenden Lochreihe zum Anliegen kommen. Beispielsweise
abgebildet sind die drei umlaufenden, nebeneinander angeordneten Lochreihen 18,
18a und 18b. Bei dieser Anordnung darf die größte zu belichtende Druckplatte nicht
über die äußerste Lochreihe 18 ragen. Andererseits ist es unerheblich, wenn die
Druckplatte einige Lochreihen überdeckt, sofern noch wenigstens eine umlaufende
Lochreihe freibleibt.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist besonders einfach.
Im Hohlraum 8 wird ein dauernder Unterdruck aufrechterhalten. Die zu belichtende
Druckplatte wird auf die Paßmarke 13 und Paßstifte 14 gehängt. Sofern sie eine umlaufende
Lochreihe überdeckt, wird sie geringfügig angesaugt, wodurch die Lagefixierung unterstützt
wird. Dann wird die Montagefolie 16 auf die Paßelemente 13, 14 gehängt, wobei unmittelbar
der Absaugvorgang beginnt, weil die Folie 16 die Druckplatte 15 und außerdem auch
die äußerste Lochreihe 18 überlappt. Der Abstand der Löcher einer Reihe ist bei
der Erfindung so gewählt, daß der überlappende Folie rand derart durch den Unterdruck
auf die Oberfläche der Kopierplatte gezogen wird, daß er den Innenraum zur Druckplatte
luftdicht abschließt, so daß lediglich Luft aus dem Zwischenraum zwischen Montagefolle
und Druck-
platte bzw. Druckplatte und Kcplerplattenoberfläche
gesaugt wird.
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In Fig. 1 auf der rechten Seite ist die Anordnung ohne Deckfolie 17
gezeigt. Es ist angedeutet, daß sich die Trägerfolie 16 um die Kanten der Montagefolie
20 schmiegt, so daß deren Konturen auf der außenliegenden Oberfläche der Montagefolie
sichtbar werden. Die Folie schmiegt sich sogar so scharf um die Kanten der Montageteile
20 und so fest an die Druckplattenoberfläche an, daß man die Konturen der Montageteile
mit den Fingern ertasten kann, obwohl ein relativ geringes Vakuum angelegt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise der Unterdruck so hoch gewählt,
daß das beschriebene Umschmiegen der Folien erfolgt.
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Auf der linken Kopierplatte in Fig. 1 ist eine Montagefolie 16 auf
einer Druckplatte 15 gleicher Größe angeordnet. Zur Übertragung des Unterdrucks
dient in diesem Fall die Deckfolie 17, die die Druckplatte mit Montagefolie und
die äußerste Lochreihe 18 überlappt. Bei dieser Anordnung wird die Luft ebenfalls
aus sämtlichen Zwischenräumen unter der Deckfolie abgesaugt, wobei sich auch die
Deckfolie derart anschmiegt, daß sich bei ihr ebenfalls die Konturen der Montagen
20 - wie in Fig. 1 angedeutet - auf ihrer außenliegenden Oberfläche abzeichnen.
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Die Belichtung zum Kopieren erfolgt in der üblichen Weise und kann
programmgesteuert sein. Während eine Belichtung durchgeführt wird, kann bei der
dargestellten Vorrichtung auf der gegenüberliegenden Seite des Hohlkörpers bereits
die nächste Einrichtung vorgenommen werden.