DE2931195B2 - Antriebseinrichtung für Werkzeugschlitten von Stanz-Biegeautomaten - Google Patents
Antriebseinrichtung für Werkzeugschlitten von Stanz-BiegeautomatenInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für Werkzeugschlitten von Stanz-Biegeautomaten mit
einem Rahmen, an dem eine Welle drehbar gelagert ist, welche an einem Ende ein Antriebsritzel zum Eingriff in
ein Zentralrad der Biegeeinheit aufweist und am gegenüberliegenden Ende eine Kurvenscheibe trägt, mit
deren Umfang die — in axialer Richtung der die Kurvenscheibe tragenden Welle gesehen — konvex
ausgebildete Stirnfläche eines Stößels in Berührung steht, welcher mit dem Werkzeugschlitten hin- und
herbeweglich geführt ist.
Eine derartige Antriebseinrichtung ist aus der US-PS 52 277 bekannt. In einer Übersichtszeichnung (Fig. 1,
2) ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Übertragungsorgan aus dem mit konvexer Kopffläche
versehenen Hinterende des Werkzeugschlittens selbst zu bestehen scheint. Eine solche Ausführung wäre
allenfalls bei extrem langsam laufenden Biegemaschinen brauchbar, da bei höheren Geschwindigkeiten sehr
schnell Abnutzungen an der konvexen Kopffläche des Schlittenhinterendes auftreten würden. Die Stanz-Biegevorgänge
würden dann nicht melr exakt ablaufen.
Um diesen Nachteil zu beheben, zeigt die US-PS 30 52 277 eine verbesserte Ausführung (Fig. 3,4), gemäß
welcher das Übertragungsorgan aus einer kleinen Rolle besteht, die auf einer am Schlitten befestigten Achse
drehbar gelagert ist. Derartige Antriebseinrichtungen haben sich in der Praxis bewährt Mit ihnen ist aber
gleichwohl die Hubzahl des Stanz-Biegeautomaten begrenzt Erhöht man nämlich die Hubzahl, so treten an
der Übertragungsrolle Abnutzungserscheinungen auf, und zwar wird die Übertragungsrolle unrund. Die Folge
ist daß die Stanz-Biegevorgänge nicht mehr exakt durchführbar sind und bei empfindlichen Werkstücken
Ausschuß produziert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Antriebseinrichtung der eingangs genannten Gattung dahingehend
weiter auszubilden, daß sie auch für Hochgeschwindigkeitsmaschinen eingesetzt werden kann und einen
störungsfreien Betrieb bei langer Lebensdauer gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einer Antriebseinrichtung der einleitend genannten Ausbildung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die konvexe Stirnfläche des Stößels eine Hartmetallbestückung aufweist und daß am
Rahmen ein hermetisch geschlossenes, eine ölfüllung enthaltendes Gehäuse befestigt ist, in welchem die
Kurvenscheibe aufgenommen ist und in welches der Stößel hineinragt, der durch eine Gehäusewand
hindurch unter Abdichtung durch eine Dichtung nach außen geführt ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil, daß der Stanz-Biegeautomat mit viel höherer Geschwindigkeit betrieben
werden kann als die bekannte Antriebseinrichtung, bei der das Übertragungsorgan aus einer kleinen Nachläuferrolle
besteht, und mit einem Vielfachen der Geschwindigkeit einer Antriebseinrichtung betrieben
werden kann, bei der die Kurvenscheibe unmittelbar auf den freiliegenden Vorsprung am Hinterende des
Werkzeugschlittens stößt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung gewährleistet dank der Ölfüllung im hermetischen Gehäuse eine
permanente Ölfilmbildung zwischen Stößel und Kurvenscheibe, so daß jegliches Fressen verhindert wird.
Daher sind Hubzahlen in der Größenordnung von 2000 UpM über lange Betriebsperioden möglich, ohne
daß Abnutzungen oder Betriebsstörungen auftreten. Obwohl gemäß der Erfindung zwischen Kurvenscheibe
und Stößel keine Abrollbewegung stattfindet, sondern eine reine Gleitbewegung, kann bei erfindungsgemäßer
Ausführung überraschenderweise dennoch die Leistungsfähigkeit des Automaten gesteigert und die
Lebensdauer erhöht werden. Es ist hier zu berücksichtigen, daß im bekannten Falle die Nachläuferrollen mit
relativ kleinem Durchmesser mit erheblich höherer Drehzahl als die Kurvenscheiben selbst rotieren und
laufend Beschleunigungen und Verzögerungen ausgesetzt sind, die bei Hochleistungsmaschinen ein relatives
Gleiten zwischen Kurvenscheibe und Rolle zur Folge haben. Diese ungleichmäßigen Abnutzungen an der
Rolle sind aber nicht tragbar.
Ausgestaltungen im Rahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Längsschnittansicht durch eine Antriebseinrichtung
gemäß der Erfindung und
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der F i g. 1.
Fig. 1 zeigt eine allgemein mit 10 bezeichnete Antriebseinrichtung, weiche einen Rahmen 12 aufweist,
in welchem ein Lager 14 für eine Welle 16 befestigt ist, welche an ihrem freien Ende ein Antrii-bsritzel 18 und
am gegenüberliegenden Ende eine erste Kurvenscheibe 20, sowie im Abstand von dieser eine zweite
Kurvenscheibe 22 trägt Die Welle 16 hat einen konischen Abschnitt 24, auf den ein Befestigungskörper
26 aufgespannt ist, der die zweite Kurvenscheibe 22 trägt, und zwar derart, daß die erste Kurvenscheibe 20
relativ zur zweiten Scheibe 22 stufenlos in Umfangsrichtung einstellbar ist
Am Rahmen 12 ist ein hermetisch geschlossenes Gehäuse 28 befestigt, welches Seitenwände 30, eine
hintere Stirnwand 32 und eine vordere Stirnwand 34 sowie eine dem Rahmen 12 gegenüberliegende Deckwand
36 aufweist Das hermetisch geschlossene Gehäuse 28 enthält eine ölfüllung.
Die vordere Stirnwand 34 des Gehäuses 28 weist zwei Bohrungen auf, in denen ein Stößel 38 bzw. ein
Schiebeglied 40 hin- und herbeweglich gelagert ist und die jeweils mit einer Abdichtung 42 bzw. 44 gegen
Leckölverluste abgedichtet sind. Der Stößel 38 hat eine zylindrisch konvex gewölbte Oberfläche, d. h. im
Axialschnitt gemäß F i g. 1 ergeben sich für die Wo bung achsparallele Mantellinien. Der Stößel 38 hat an seiner
Stößelkappe eine Hartmetallbestückung 46. Der Stößel 38 wird mittels einer noch zu beschreibenden Rückho! ·
einrichtung in Berührung mit dem Umfang der Kurvenscheibe 20 gehalten. Zwischen Kurvenscheibe 20
und Stößel 30 besteht Linienberührung.
Die beiden Schiebeglieder 38 und 40 sind außerhalb des Gehäuses 28 mit einem Schiebestück 48 verbunden,
an dem einstellbar ein Schlitten 50 für ein Biegewerkzeug befestigt ist
Das abdichtend durch die Gehäusevorderwand 34 hindurch in das Gehäuseinnere geführte Verbindungsbzw. Schiebeglied 40 ist mit einem Zugarm 52
verbunden, der in einer Gehäusestrebe 54 linear verschiebbar geführt ist. An diesem Zugarm 52 ist in
seiner Längsrichtung einstellbar ein Bolzen 56 befestigt, der einen stößelähnlichen Vorsprung 58 mit einer
Hartmetallbestückung 60 aufweist. Dieser Vorsprung 58 ist ebenfalls wie die Kappe des Stößels 38 konvex
gewölbt und steht mit der zweiten Kurvenscheibe 22 in Berührung. Die beiden Berührungsstellen zwischen
Kurvenscheibe 20 und Stößel 38 einerseits und Kurvenscheibe 22 und stößelähnlichem Vorsprung 58
andererseits liegen zueinander diametral, sind also bezüglich der Welle 16 um 180° versetzt.
In der in Fig.2 dargestellten Stellung hat die
Kurvenscheibe 20 über den Stößel 38 den Schlitten 50 in die eine Endstellung geschoben. Beim Weiterdrehen der
Welle 16 läuft der stößelähnliche Vorsprung 58 (F i g. 1) auf einen zunehmend auf größerem Radius liegenden
Abschnitt der Kurvenscheibe 22 und zieht somit über den Zugarm 52, das Verbindungs- bzw. Schiebeglied 40
und das Schiebestück 48 den Schlitten 50 wieder bis in die entgegengesetzte Endstellung zurück. Dank der
Tatsache, daß beide Kurvenscheiben-Stößelanordnungen 20, 38 und 22, 58 im ölbad laufen, können hohe
Hubzahlen ohne Schaden erreicht werden. Die Umfangsfläche der Kurvenscheiben 20, 22 ist zudem
gehärtet oder hat eine Hartmetall-Laufbahn, was ebenfalls einer hohen Lebensdauer zugute kommt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Antriebseinrichtung für Werkzeugschlitten von Stanz-Biegeautomaten mit einem Rahmen, an dem
eine Welle drehbar gelagert ist welche an einem ί Ende ein Antriebsritzel zum Eingriff in ein
Zentralrad der Biegeeinheit aufweist und am gegenüberliegenden Ende eine Kurvenscheibe trägt,
mit deren Umfang die — in axialer Richtung der die Kurvenscheibe tragenden Welle gesehen — konvex
ausgebildete Stirnfläche eines Stößels in Berührung steht welcher mit dem Werkzeugschlitten hin- und
herbeweglich geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die konvexe Stirnfläche des
Stößels (38) eine Hartmetallbestückung (46) aufweist und daß am Rahmen (12) ein hermetisch geschlossenes,
eine Ölfüllung enthaltendes Gehäuse (28) befestigt ist, in welchem die Kurvenscheibe (20)
aufgenommen ist und in welches der Stößel (38) hineinragt der durch eine Gehäusewand (34)
hindurch unter Abdichtung durch eine Dichtung (42) nach außen geführt ist.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Kurvenscheibe (20) eine
Nickel- oder Hartmetall-Laufbahn aufweist. 2>
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Rückhol-Kurvenscheiben-Stößelanordnung,
deren Kurvenscheibe auf der die Vorlauf-Kurvenscheibe tragenden Welle befestigt und deren
Stößel (Rückhol-Stößel) um 180° versetzt zum )0 anderen Stößel (Vorlauf-Stößel) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhol-Kurvenscheiben-Stößelanordnung
(22, 56, 58, 60) vollständig innerhalb des hermetisch geschlossenen Gehäuses (28) angeordnet und mit einem eine Gehäuse- Jr>
wand (34) abdichtend durchsetzenden Schiebeglied (40) verbunden ist.
4. Antriebseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückholstößel (58) längs
einstellbar an einem Zugarm (52) befestigt ist, welcher mit dem Schieberglied (40) verbunden ist,
das parallel zum Vorlaufstößel (38) durch dieselbe Gehäusewand (34) hindurchgeführt ist, und daß das
Schiebeglied (40) und der Vorlaufstößel (38) an einem gemeinsamen Schiebestück (48) des Schlittens
(50) befestigt sind.
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