DE29307C - Verfahren und Apparate zur kontinuirlichen Darstellung von Chlor - Google Patents

Verfahren und Apparate zur kontinuirlichen Darstellung von Chlor

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DE29307C
DE29307C DENDAT29307D DE29307DA DE29307C DE 29307 C DE29307 C DE 29307C DE NDAT29307 D DENDAT29307 D DE NDAT29307D DE 29307D A DE29307D A DE 29307DA DE 29307 C DE29307 C DE 29307C
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hydrochloric acid
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furnace
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j. TOWNSEND in Glasgow
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung, bezweckt die Gewinnung von Natriumsulfat oder Kaliumsulfat und Chlor in verbesserten Apparaten und bei ununterbrochenem Betriebe.
Zu diesem Zweck wird Chlornatrium oder Chlorkalium mit schwefelsaurer Magnesia und Thon oder Kieselerde gemischt, das Gemisch nachher getrocknet und derart erhitzt, dafs sich eine poröse Masse bildet.
Das so erhaltene poröse Material wird auf Wagen α zum Ofen A geführt und oben in die aus feuerfestem Material hergestellten verticalen, flachen Muffelretorten C geschüttet. Diese Retorten werden von den auf dem Rost b erzeugten Feuergasen, welche den durch Pfeile vorgezeichneten schlängenförmigen Weg zum Abzug D ausführen, vollständig umspielt. Auf diese Weise wird das in dem unteren Theil der Muffelretorten C befindliche Material der gröfsten Hitze ausgesetzt, also zuerst fertig geröstet. Durch Oeffnen des Verschlusses c läfst man das fertige Material unten direct in Wagen d fallen, worauf die in den Retorten befindlichen oberen vorgewärmten Schichten nachrutschen und frisches Material wieder darauf eingeschüttet werden kann.
In den unteren Raum der Retorten münden Röhren e ein, welche in Form von Düsen endigen und zur Zuführung von Dampf dienen.
Durch die gemeinschaftliche Wirkung der Hitze und des Dampfes auf das in den Retorten befindliche Material werden die Chlorverbindungen in Sulfate verwandelt, welche unten ausgeschüttet werden, während die Salzsäure durch irdene Röhren / entweicht.
Zur Ausscheidung · des Chlors aus der Salzsäure dient der Apparat B, welcher nur durch den Abzug D der Feuergase von dem oben beschriebenen Ofen A getrennt ist.
Derselbe besteht aus feuerfesten, vertical angeordneten Schlangenretorten E.
Diese Schlangenretorten werden mit einem Gemisch in gleichen Theilen von Mangansuperoxyd oder Braunstein, Magnesiumoxyd und Thon gefüllt, welches ähnlich wie die Kalisalze vorher in einem Kollergang sehr innig gemengt und nachher in einem Muffelofen einer Temperatur von ungefähr 315° C. ausgesetzt und zu porösen Stücken geröstet wurde.
Durch die auf dem Rost h erzeugten Feuergase werden diese Retorten auf einer Temperatur von 205 bis 3150C. erhalten.
Durch diese, erhitzten Retorten wird die aus dem Apparat A entweichende Salzsäure geleitet.
Ehe letztere in dieselben einströmt, wird sie mit erwärmter Luft gemengt, welche durch das Rohr i zugeführt und deren Zuflufs durch die Klappe k regulirt werden kann.
Das Gemenge von Salzsäure und erwärmter Luft wird beim Durchgang durch die in den Retorten E befindliche poröse Masse in Chlor und Wasserdampf zerlegt, welche zusammen durch Röhren / in das Kühlschlangenrohr F strömen. Dabei condensirt der Wasserdampf und das Wasser fliefst an dem Ausgufs des Hebers m ab. Das gekühlte Chlor dagegen strömt weiter in die Chlorkammern G, worin dasselbe über dünn ausgebreiteten und frisch gelöschten Kalk streicht und dabei nach Sättigung der ersten Abtheilung allmälig zu der
zweiten, dritten etc. aufsteigt, bis es vollständig absorbirt ist. Der so mit Chlor gesättigte Kalk dient als Bleichpulver.
Um die Bewegung der sich entwickelnden Salzsäure im Apparat A und des Chlorgases in B zu beschleunigen und gleichzeitig die Menge der zutretenden Luft zu reguliren, ist das obere Ende der Chlorkammer durch das Rohr η mit einem Exhaustor in Verbindung gesetzt, wodurch in den flachen wie runden Retorten, die luftdicht verschlossen sind, bis zur Chlorkammer eine saugende Wirkung hervorgerufen wird.
Der Procefs der Umwandlung der Salzsäure in Chlor und Wasserdampf ist ein continuirlicher und bedarf keiner Erneuerung des in den Röhrenretorten E befindlichen Materials, da sich dasselbe selbst regenerirt.
Die chemische Reaction ist folgende:
Mn O2 + δ,HCl = Mn Ck + 2 H2O + 2 Cl.
MnCl2 H- MgO + 1H2O + O2 = MnO2 + MgO + 2.CI -f 2H2 O.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch ε:
    ι. Verfahren zur continuirlichen Darstellung von Chlor, bestehend in dem Erhitzen eines wie beschrieben hergestellten Gemisches aus Natrium- bezw. Kaliumchlorid, schwefelsaurer Magnesia und Thon unter gleichzeitigem Einleiten von Wasserdampf und dem Durchsaugen eines Gemenges aus dem so dargestellten Salzsäuregas und erhitzter Luft durch ein auf 205 bis 3150C. erhitztes Gemisch aus gleichen Theilen Mangansuperoxyd oder Braunstein, Magnesia und Thon.
    Der zur Gewinnung von Sulfaten dienende Ofen A, bestehend aus den verticalen, flachen, oben und unten verschliefsbaren Muffelretorten C aus feuerfestem Material, dem Verbrennungsrost b und den Dampfzuführungsröhren e e, sowie der zur Zerlegung der im Ofen A entwickelten Salzsäure in Chlor und Wasserdampf dienende Ofen B, bestehend aus den vertical angeordneten Röhrenretorten E aus feuerfestem Material, den Verbrennungsrosten h, den mit Klappe k versehenen Luftzuführungsröhren z, den Abzugsröhren /, dem Kühlschlangenrohr F, dem Heber m und der Chlorkammer G.
    Die Verbindung des oberen Endes der Chlorkammer G mit einem Exhaustor, um die Bewegung der sich entwickelnden Salzsäure im Apparat A und des Chlorgases in B zu beschleunigen und gleichzeitig die Menge der ■ zutretenden Luft - zu reguliren.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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