DE29152C - Feuerung für Flammöfen - Google Patents
Feuerung für FlammöfenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23B—METHODS OR APPARATUS FOR COMBUSTION USING ONLY SOLID FUEL
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Fig. i-ist die Oberansicht eines Flammofens
mit abgenommenem Deckel,
Fig. 2 ein verticaler Längsschnitt des Ofens.
Die Fig. 3 und 4 sind verticale Querschnitte des Ofens nach den Linien x-x und y-y.
Fig. 5 ist eine Seitenansicht des Ofens,
Fig. 6 eine Seitenansicht der gegenüberliegenden Seite des Ofens, die Züge im Schnitt darstellend;
Fig. 7 eine Ansicht des hinteren Endes des Ofens.
Im vorderen Theil des Ofens befinden sich eine Anzahl Muffeln A, die aus Sectionen oder
Ziegeln gebaut sind, und in welche das Feuerungsmaterial eingeführt wird, bevor dasselbe
nach dem Rost C gelangt. Die dargestellten Muffeln sind schräg angeordnet, können jedoch
horizontal oder unter einem anderen Winkel angeordnet werden; auch können dieselben
wie in Fig. 3 oder in einem anderen Verhältnifs zu einander gelagert sein. Sobald die
Muffeln vom Feuer umspült und die verbrauchten Producte der Verbrennung des auf dem Rost C
befindlichen Brennmaterials erhitzt sind, wird das Feuerungsmaterial durch die Trichter L in
die Muffeln A eingeführt, in welchen die Destillation bald vor sich geht. Der Koks wird dann
auf der geneigten Fläche B und dem Rost C vorwärts geschoben, bis er über dem inneren
Ende der oberen Muffeln aufgeschichtet ist.
Die Koksmasse auf der geneigten Fläche B und dem Rost C wird auf Weifsglühhitze erhalten.
Sämmtliche flüchtigen Bestandtheile des Feuerungsmaterials werden in den Muffeln A abdestillirt,
und statt dieselben in die Feuerung entweichen zu lassen, werden sie gezwungen, durch die heifse Koksmasse auf der schrägen
Fläche B entlang und nach dem Rost' C zu
streichen, wo die Feuchtigkeit in den flüchtigen Producten zersetzt und in Gas verwandelt
wird.
In der Seitenwandung des Ofens befindet sich eine Oeffnung B', welche durch einen
Schieber regulirt werden kann. Durch diese Oeffnung B' strömt die Luft in den Raum ein,
welcher unterhalb des unteren Endes und quer zur geneigten Fläche B liegt, von wo aus die
Luft durch die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Züge A' durch die Koksmasse entweichen mufs.
Es kann entweder Luft oder Dampf in den Raum und durch die Züge A' unter die Masse
des heifsen Koks eingeführt werden, so dafs derselbe in Kohlenoxyd und Wasserstoff verwandelt
wird.
Die Trichter L sind mit kleinen Oeffnungen versehen, so dafs Luft oder Dampf nach Bedarf
durch dieselben in die erhitzten Muffeln eingeführt werden kann, um den Koks in
Kohlenoxyd zu verwandeln und den Dampf zu zersetzen, wo ein Feuerungsmaterial, welches
eine nur geringe Quantität flüchtiger Bestandtheile enthält, verwendet wird, wie z. B. Anthracit.
Die Trichter L können von der gezeigten oder einer anderen geeigneten Construction
sein.
Der Aschenraum H unterhalb des Rostes C ist, wie in Fig. 5 gezeigt, an dem einen Ende
mit Thüren versehen, welche Einrichtungen zum Reguliren des Zuges enthalten.
Im ersten Falle wird das Feuer durch das Schürloch .S angemacht.
Der Herd D ist durch die übliche Brücke vom Rost geschieden und mit einem Wasserraum
J unterhalb derselben versehen, durch welchen Wasser auf geeignete Weise zum Circuliren
gebracht wird. Beim Schmelzen von Oxyden in einem Schmelz- oder Reverberirofen ist es oft sehr schwer, den Boden des
Ofens infolge der basischen Beschaffenheit der Charge und des Auflösens der Silicate, aus
welcher die Materialien des Bodens bestehen, intact zu erhalten.
Wird eine stete Wassercirculation durch den Raum J aufrecht erhalten, so werden die Materialien,
aus welchen der Boden besteht, auf einem Wärmegrad erhalten, bei welchem ein Auflösen der Bestandteile desselben nicht stattfindet.
Die Producte der Verbrennung strömen von dem hinteren Ende des Herdes nach oben,
durch den Zug G nach unten, durch den Zug M in den Zug E hinein, von hier aus nach dem
vorderen Ende des Ofens durch den Zug N, in den Raum O, durch das Mauerwerk J', um
die Muffeln A, durch das Mauerwerk J", in den Raum / und von hier aus durch den
Zug K nach dem Schornstein, welcher an einem beliebigen Punkt liegen kann. Das Mauerwerk
J' J" absorbirt ein grofses Quantum der verbrauchten
Wärme und hält dieselbe zurück, um die Muffeln heifs zu erhalten, so dafs sämmtliche flüchtigen Bestandtheile des Brennmaterials
abdestillirt werden. In den Zügen werden an geeigneten Punkten Vertiefungen Q
und in den Zügen E Wände oder andere Hindernisse /' angebracht, um Wirbelströme
in den abströmenden Verbrennungsproducten zu erzeugen, so dafs die abströmenden feinen
Partikelchen der edlen Metalle niedergeschlagen werden.
Beim Schmelzen der edlen Metalle werden viele Theile derselben mit den abströmenden
Verbrennungsproducten abgeführt, und dienen die Vertiefungen und Wände dazu, um diese
Theile oder Partikel aufzunehmen. Eine Anzahl Muffeln F laufen in horizontaler Richtung
durch , die Züge E, und sind an den inneren Enden so durchlocht, dafs sie mit den Luftzügen
D' communiciren, deren Thüren mit einer Reihe Durchlochungen versehen sind.
Diese Muffeln dienen zur Aufnahme einer Charge Erze behufs Oxydirens oder Desoxydirens desselben.
Will man Eisenerze zur Herstellung von Luppen oder Metallschwamm für das Stahlverfahren
mit offenem Herd desoxydiren, so wird das gepulverte Erz mit einem kohlenhaltigen
Material oder desoxydirenden Agens gemengt, in die Muffeln eingeführt und die Thüren geschlossen.
Nach dem Desoxydiren wird die Charge aus den Muffeln gezogen und in den Herd D eingeführt, wo dieselbe bis auf Schweifshitze erhitzt wird. Hierauf wird die Charge
vom Herd entfernt, unter einen Luppenhammer gebracht und in eine Luppe verwandelt oder
zur Stahlerzeugung geschmolzen.
Sollen die Erze oxydirt werden, so wird die Charge in die Muffeln eingeführt und Luftströme
durch dieselben geleitet, die durch den Zug D' nach der Feuerung entweichen. Der Zug C,
welcher, wie in Fig. ι gezeigt, am inneren Ende mit dem Zuge D' communicirt, läuft
durch die Seite des Ofens und durch die Brückenwand. Dieser Zug D' läuft um den
Zug E so herum, dafs die Luft im Zuge D' nicht allein beim Passiren der Brückenwandung,
sondern auch im Zuge D' mittelst der verbrauchten
Producte der Verbrennung erhitzt werden kann. Die heifse Luft strömt vom Zuge D' aus durch den kurzen Zug E, der
horizontal liegt, in den verticalen Zug F' hinein, wie in Fig. 4 gezeigt, und von hier aus in
den Zug G' über den Rost hinweg und so durch die Oeffnungen L' hindurch, dafs diese
heifse Luft gezwungen wird, sich mit den Gasen beim Passiren der Feuerbrücke zu mengen.
Diese erhitzte Luft liefert den Sauerstoff an die Verbrennungsgase, um eine vollkommene Verbrennung
und intensive Hitze am Herd D zu erzeugen. Ferner befinden sich am hinteren
Ende des Ofens eine Reihe Oeffnungen R, durch welche die Luft streicht, sich mit den Verbrennungsproducten
mengt, eine intensive Hitze im Zuge E und auf diese Weise ein Erhitzen
der Muffeln F erzeugt. Diese Oeffnungen R und die kurzen Züge E' sind mit an den
inneren Enden durchlochten Röhren so versehen, dafs die Luft beim Passiren dieser
Röhren völlig erhitzt und strahlenartig eingetrieben wird.
Ein Luftkanal oder Zug B', dessen Luftzufuhr, wie in Fig- 6 gezeigt, durch ein geeignetes
Ventil M" regulirt wird, läuft oberhalb des Zuges E durch das Mauerwerk hindurch. Will
man eine niedrige Temperatur am Herd, eine intensive Hitze dagegen im Zuge E haben, so
wird das Ventil M" geschlossen, um die Luftzufuhr nach dem Kanal H' abzuschneiden; auch wird
die in Fig. 5 gezeigte Oeffnung C gesperrt. Es
wird daher keine Luft zu den Gasen beim Passiren der Feuerbrücke geleitet, so dafs nur
eine reducirende oder desoxydirende Flamme im Herd erzeugt wird. Das Resultat ist eine
Kohlenoxydflamme, die eine niedere Temperatur im Herd erzeugt, während im Kanal eine intensive
Hitze hervorgebracht wird. Beim Verlassen des Zuges G' begegnen die Verbrennungsproducte
einem Luftstrom, der durch die Züge R und E' eingeführt wird, wo sie in
Kohlensäure verwandelt werden.
Die Muffeln werden wie gewöhnliches Mauerwerk aufgebaut und vor dem Aufmauern der
Umfassungswände mit einem Ueberzug aus Bleimennige, welche mit Wasser oder OeI verdünnt
ist, versehen. Die Bleimennige tritt in die Poren der Ziegeln ein und mengt sich mit den
durch die Hitze aufgelösten Theilen der Ziegelflächen. Die so gebildete Schlacke läuft in die
Fugen hinein und macht dieselben vollständig gas- und luftdicht. Salz und Thon können
auch zu gleichem Zweck verwendet werden. Das gewöhnliche Verfahren zur Fabrikation von
Muffeln verursacht zu grofse Mühe und Kosten sowohl in der Herstellung als bei dem nachherigen
Brennen. Selbst wenn die gebrannten Muffeln in ihrer Lage sind, sind sie dem Platzen
ausgesetzt, falls die angewendete Hitze nicht gleichmäfsig ist. Sind die Muffeln jedoch, wie
oben beschrieben, aus glasirtem Mauerwerk hergestellt, so dehnen sich die Fugen und ebenfalls
die Glasur aus, welche unter der Einwirkung der Hitze elastisch werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einer Flammofenfeuerung die Verbindung einer Anzahl geneigt angeordneter Muffeln A mit der mit Luftöffnungen A' versehenen schiefen Ebene B und dem Rost C.Hierzu I Blatt Zeichnungen,
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29152C true DE29152C (de) |
Family
ID=305346
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT29152D Active DE29152C (de) | Feuerung für Flammöfen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29152C (de) |
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0
- DE DENDAT29152D patent/DE29152C/de active Active
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