DE2929871A1 - Waessriges konzentrat fuer dialyse-loesungen - Google Patents
Waessriges konzentrat fuer dialyse-loesungenInfo
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Description
- 3 Wässriges Konzentrat für Di alvse-Lösur.oea
Es ist bekannt, natriumbicarbonathaltige Hämodialysa-Lösungen zu verwenden, die Natrlumbicarbonat zusammen mit Natriumchlorid
und gegebenenfalls anderen Alkali- und Erdalkalichloriden enthalten. Als Nachteil solcher bicarbonathaltiger Dialyse-Lösungen
hat man aber festgestellt, daß Calcium- und Magnesiumcarbonate ausfallen können. Um dies= Nachtsiis zu vermeiden, ist
nan verschiedene Wege gegangen. Ein Weg bestand darin, das
Bicarbonat durch Natriumacetat /.n ersetzen, da die Erdalkaliacetate
leicht löslich sind, so daß keine Niederschläge schwer löslicher Calcium- oder Magnesiumverbindungen entstehen. Da aber
das Acetat bei der Dialyse teilweise in das Blut überführt wird, beobachtete man bisweilen bei den Patienten Azidose, was die
Verwendung von Acetat statt Bicarbonat in Hämodialyse-Lösungen unerwünscht macht. Ein anderer Weg bestand darin, in die Dialyse-Lösung
Kohlendioxid einzuperlen, um auf diese Weise den pH-Wert der Dialyse-Lösung im sauren Bereich zu halten und die
Bildung schwer löslicher Magnesium- und Calciumcarbonate zu unterdrücken. Das Einperlen von Kohlensäure ist aber ein umständliches
und störanfälliges Verfahren, bei dem die eingeführte Kohlendioxidmenge und damit der pH-Wert nur relativ
schlecht zu steuern sind.
Hinzu kommt, daß die Medizin daran gewöhnt ist, für Dialyse-Lösungen lagerfähige Konzentrate zu bevorzugen, die lediglich
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mit Wasser verdünnt werden müssen, um verwendungsfähig zu sein.
Konzentrate von wässrigen Natriumblcarbonatlösungen, die Calciumionen
enthalten, sind aber nicht langfristig stabil und nur begrenzt bakteriostatisch.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin,
Konzentrate für Dialyse-Lösungen zu erhalten, die kein Acetat oder nur geringe Mengen an Acetat enthalten, andererseits aber
lagerbeständig und bakteriostatisch sind und bei ihrer Verwendung nicht zusätzlich mit Kohlendioxid vereinigt werden müssen.
Die erfindungsgemäßen wässrigen Konzentrate für Dialyse-Lösungen, die Natriumchlorid, Carbonatanionen, Calciumkationen und gegebenenfalls
Magnesium- und/oder Kalium-Kationen enthalten, sind dadurch gekennzeichnet, daB sie auf zwei getrennte Behältnisse aufgeteilt
sind, vou denen das eine eine wässrige Lösung (A) von Natriumcarbonat
und das andere eine wässrige Lösung (B) von Salzsäure, der Calcium- und gegebenenfalls der Magnesium-Kationen entnält.
Es ist ungewöhnlich, in physiologischen wässrigen Lösungen starke Säuren, wie Salzsäure, zu verwenden. Diese aber wird beim Zusammengeben
mit der Natriumcarbonat enthaltenden wässrigen Lösung unmittelbar umgesetzt,wobei eich Natriumchlorid bildet.
Aus dem Natriumcarbonat wird bei dieser Umsetzung die äquivalente
Menge Natriumbicarbonat gebildet und bei entsprechender Bemessung der HCl-Menge wird ein kleinerer Teil dieses Natriumbicarbonat·
unter Bildung von weiterem Natriumchlorid und Kohlendioxid zer-
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setzt, welches die Funktion des in üblicher Weise eingeperlten Kohlendioxids hat und den pH-Wert der Dialyse-Lösung einstellt.
Da also die in dem Ansatz (B) enthaltene Salzsäure einerseits zur vollständigen Umwandlung des Natriumcarbonats in
Natriumbicarbonat und andererseits zur Zersetzung eines kleineren Teils des gebildeten Natriumbicarbonats unter Entstehung
von Kohlendioxid dient, ist es bevorzugt, in dem Ansatz (B) 1,05 bis 1,3, vorzugsweise 1,05 bis 1,2 Mol HCl je Mol Na3CO3
in dem Ansatz (A) zu haben. Ein Mol dieser Salzsäure wird benötigt, das Natriumcarbonat quantitativ in Natriumbicarbonat
umzuwandeln, während die restliche Salzsäuremenge zur Freisetzung von CO _ dient.
nie entstehende Menge an Natriumchlorid bei diesen Reaktionen läßt sich errechnen, so daß man den Ansätzen (A) und/oder (B)
die für die Dialyse-Lösung erforderliche Menge an Natriumchlorid, abzüglich der in den obigen Reaktionen gebildeten Natriumchlorid-Menge zusetzt. Dieses Natriumchlorid, welches in der
weitgehend Dialyse-Lösung erforderlich ist, um diese/isotonisch mit der
Blutflüssigkeit zu machen, kann jedem der beiden Ansätze A und B oder beiden anteilweise zugesetzt werden. Außerdem
werden dem Konzentrat in üblicher Weise Calciumchlorid und
gegebenenfalls Magnesiumchlorid und Kaliumchlorid zugesetzt. Die Mengen dieser Verbindungen in den Dialyse-Lösungen sind
bekannt und unterscheiden sich vom Stand der Technik nicht. Zweckmäßig ist es allerdings, im Ansatz A lediglich Natrium-
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carbonat, im Ansatz B dagegen außer der Salzsäure alle übrigan Stoffe enthalten zu haben, da dann dsr Ansatz A als Standardansatz
für unterschiedlich konzentrierte Lösungen 3 verwendet werden kann, sofern nur deren Salzsäurekonzentration entsprechend
den obigen Angaben der Natriumcarbonatkonzentration im Ansatz A entspricht.
Da kleinere Mengen an Acetat nicht gefährlich sind, ist es auch möglich, einen kleinen Teil der Salzsäure durch Essigsäure zu ersetzen.
Beispielsweise könnte man pro Mol Natriumcarbonat in der Lösung A 1 Mol HCl und 0,05 bis 0,3 Mol Essigsäure in der Lösung B
vorliegen haben.
Die wässrigen Konzentrate für Dialyse-Lösungen nach der Erfindung haben verschiedene wichtige Vorteile gegenüber den Konzentraten,
die Natriumbiaarbonat enthalten. Der erste Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Konzentrate unbegrenzt
lagerbeständig sind, da in keiner der beiden wässrigen Lösungen A und B schwer lösliche Verbindungen gebildet werden können, die
im Konzentrat ausfallen könnten.
Ein zweiter Vorteil der erfindungsgemäßen wässrigen Konzentrate besteht darin, daß sie das Natriumcarbonat in höherer Konzentration
enthalten können, als sie Natriumbicarbonat enthalten könnten, da die Löslichkeit von Natriumcarbonat besser als die von Natriumbicarbonat
ist.
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• t · ·
• ft··»·
Schließlich bekommt man eine erhöhte Autosterilität gegenüber Konzentraten mit NätriuntaLcarbcnat, da bei einem pH-Wert von 12,
wie er bei hohen Konzentrationen von Natriumcarbonat vorliegt, die meisten Mikroorganismen nicht mehr wachsen können, so daß
die erfindungsgemäßen Konzentrate erhöhte bakterostatische und autosterile Eigenschaften besitzen.
In der praktischen Verwendung werden die beiden Konzentratansätze A und B in der Dialysevorrichtung unmittelbar vor der
Membran miteinander vermischt, wobei zweckmäßlgerweise die Lösung A mit Wasser verdünnt und sodann die Lösung B zudosiert
wird. Dies kann zweckmäßig durch Zwangsdosierung erfolgen, um das richtige Mengenverhältnis der beiden Ansätze A und B miteinander zu vermischen, wobei in der Mischeinrichtung die Lösung
auch auf die erforderliche Temperatur gebracht wird. Weiterhin kann eine Leitfähigkeits- und gegebenenfalls eine pH-Wert-,
Dichte- und/oder Durchfluß-Kontrolle als Sicherheitsmaßnahme vorgesehen sein. Gegebenenfalls könnte der Zulauf der Lösungen
A und/oder B auch von vorgenannten Meßwerten abhängig gemacht und durch diese Messungen der Zulauf reguliert oder gesteuert
werden.
Beispiel
Ansatz (A):
Wasser-Vorlage 1000 1
Na2CO3 wasserfrei 211,47 kg Auffüllen mit Wasser auf
Gesamtvolumen 1500 1
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Ansatz (B):
Wasser-Vorlage 750 1 NaCl 181,0 kg
HCl, 37 %ig 212,1 kg MgCl2.6H2O 10,674 kg CaCI2.6H2O 20,13 kg
Auffüllen mit Wasser auf Gesamtvolumen 1500
HCl, 37 %ig 212,1 kg MgCl2.6H2O 10,674 kg CaCI2.6H2O 20,13 kg
Auffüllen mit Wasser auf Gesamtvolumen 1500
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Claims (4)
1. Wässriges Konzentrat für Dialyse-Lösungen, enthaltend
Natriumchlorid, Carbonatanionen, Calciumkationen und gegebenenfalls Magnesium- und/oder Kaiiumkationen, dadurch
gekennzeichnet, daß es auf zwei getrennte Behältnisse aufgeteilt ist, von denen das eine eine wässrige Lösung (A)
von Natriumcarbonat und das andere eine wässrige Lösung (B) von Salzsäure, der Calcium-Kationen und, wenn Magnesium-Kationen
enthalten sind, der Magnesium-Kationen enthält.
2. Konzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in der Lösung (B) 1,05 bis 1,3, vorzugsweise 1,05 bis
1,2 Mol HCl je Mol Na2CO3 in der Lösung (A) enthält.
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3. Konzentrat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es das Natriumchlorid und gegebenenfalls das Kaliumchlorid in der Lösung (A) und/oder der Lösung (B) enthält.
4. Konzentrat nach Anspruch 1 bis 3f dadurch gekennzeichnet,
daß in ihm bis zu 0,3 Mol-% des HCl durch Essigsäure ersetzt
sind.
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