DE2929702C3 - Endloser Kraftübertragungsriemen, Verfahren zu seiner Herstellung und Antriebssystem zur Verwendung desselben - Google Patents
Endloser Kraftübertragungsriemen, Verfahren zu seiner Herstellung und Antriebssystem zur Verwendung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Kraftübertragungsriemen der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen und durch die US-PS 23 47 798 bekanntgewordenen Art.
Riemengetriebene Kraftübertragungssysteme werden weithin verwendet. Im allgemeinen sind solche
Systeme koplanar, d. h. die treibende und die getriebenen Riemenscheiben sind in einer einzigen Ebene
angeordnet. Kraftübertragungssy'steme, bei denen die Riemenscheiben nicht koplanar liegen, sind ebenfalls
bekannt. Beispielsweise weist das in der US-PS 74 464 beschriebene System ein aufrechtes Antriebsrad,
ein Paar von in einem Abstand voneinanderliegenden aufrechten Umlenkrollen, mehrere voneinander in
einem Abstand liegende, komplanare angetriebene Räder, die sich um aufrecht stehende Achsen drehen,
und einen einzigen durchgehenden Riemen auf, der um die Räder gezogen ist und einen einzigen Umschlingungsbogen
an jedem Rad besitzt. Obwohl es nicht gesagt ist, erscheint dieser Riemen in den Zeichnungen
als Keilriemen.
Die Vorteile eines Keilriemens bei der Kraftübertragung im Vergleich zu Flach- und Rundriemen sind
bekannt Ein Keilriemen zwängt sich in eine Riemennut und kann Kraft selbst unter Bedingungen übertragen,
bei denen ein Flach- oder Rundriemen versagt
Wie vorher bemerkt, werden Keilriemen im allgemei-ηεη
in koplanaren Antriebssystemen verwendet Wird hingegen ein System mit mehreren Ebenen benutzt, wie
es in der US-PS 37 74 464 beschrieben ist, so muß der Riemen gedreht werden, um zu gewährleisten, daß er in
den verschiedenen Radnuten richtig zu liegen kommt
ίο Wenn der Riemen während des Laufes, insbesondere
während des Laufes mit hoher Geschwindigkeit, in der falschen Stellung auf das Rad aufläuft, so wird er
entweder die Kraft nicht richtig übertragen oder aus dem Riemenrad herausschnellen.
Eine Lösung des Problems des Riemenschlupfes ist in der US-PS 23 47 798 beschrieben, wo ein Antriebsriemen
mit mehreren Arbeitsflächen geoffenbart ist, die paarweise zur Kraftübertragung unter Ausnutzung der
normalerweise bei einem Keilriemen auftretenden Keilwirkung zur Anwendung kommen. Dieser Riemen
hat vorzugsweise die Querschnittsform eines gleichseitigen Dreiecks und weist einen gleichseitig dreieckigen
Cord aus verhältnismäßig nicht dehnbaren, in Gummi eingebetteten Cordfäden und darüber rund um den
Cord gelegte gummibeschichtete Stofflagen auf. Dieser dreieckige Riemen ist insofern einem Keilriemen
überlegen, als mehrere Arbeitsflächen statt nur der zwei Arbeitsflächen des Keilriemens vorhanden sind. Der
dreieckige Riemen neigt jedoch ebenso wie ein
jo Keilriemen zum Herunterfallen vom Riemenrad, wenn
er auf dieses in der falschen Stellung aufläuft.
Der dreieckige Riemen nach der US-PS 23 47 798 ist ebenfalls einem Rundriemen überlegen, weil dieser nicht
die nötige Keilwirkung hat, um einen Schlupf des Riemens im Gebrauch zu verhindern. Ein Rundriemen
muß jedoch nicht in einer bestimmten Stellung in eine Radnut einlaufen. Was deshalb erwünscht ist, ist ein
endloser Kraftübertragungsriemen, der die Keilwirkung eines V- oder polygonförmigen Riemens mit der
verminderten Neigung eines Rundriemens, aus einer Radnut herauszuspringen, kombiniert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Kraftübertragungsriemen der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Art insoweit zu verbessern, daß die Gefahr des Herunterfallens des Riemens vom Riemenrad,
wenn der Riemen auf dieses in der falschen Richtung aufläuft, beseitigt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
5(i Gestaltungsmerkmale vorgesehen, wobei noch in den
Unteransprüchen 2 bis 4 für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht
werden, die teilweise Überschneidungen mit dem Stand der Technik aufweisen.
Die Erfindung ausgehend vom Stand der Technik gemäß der US-PS 23 47 798 über die noch zu lösende,
von diesem Stand der Technik ausgehende und auf diesen Stand der Technik spezifizierte Aufgabe mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
bo Lösungsmitteln, also das Gestaltungsprinzip bei der
•Erfindung zu entwickeln, war nicht ohne weiteres und ohne erfinderische Überlegungen möglich, weil beim
Stand der Technik zur Entwicklung dieses Gestaltungsprinzips keine ausreichenden technischen Hinweise zu
hr, erkennen sind. Zwar sind Riemen mit einem runden
Querschnitt bekanntgeworden, so z. B. durch die GB-PS 11 27 822 und 6 40 386, jedoch hat dieser Stand der
Technik keinen Hinweis darauf geben können, einen
Riemen, wie er durch die US-PS 23 47 798 bekanntgeworden ist, von einer dreieckigen Kontur in eine runde
Kontur umzugestalten; denn bei dem zu verbessernden Stand der Technik ist die dreieckige Kontur das
Ergebnis einer symmetrischen Anordnung um einen dreieckigen Kern. Das Nächstliegendste mußte für den
Fachmann diese symmetrische Anorcitiung sein, die sich
ihm aus einer Reihe von Gründen anbot
Die Merkmale der Erfindung und deren technische Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eine» Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines Riemens zur Kraftübertragung durch in verschiedenen,
senkrecht zur Längsachse des Riemens liegenden Ebenen angeordnete Riemenscheiben,
Fig.2 einen Schnitt längs der Schnittlinie 2-2 in
Fig. 1,
Fig.3 einen Schnitt zur Veranschaulichung des Schneidens der Kernmanschette des Riemens gemäß
F i g. 1 und 2,
F i g. 4 bis 7 Schnitte durch verschieden aufgebauter Riemenkernmanschetten,
F i g. 8 einen Schnitt zur Veranschaulichtung des Umhüllens mit einem gummibeschichteten Stoff rund
um einen dreieckigen Kern und
Fig.9 einen Schnitt zur Veranschaulichung des Formens des Riemens zu seiner endgültigen Gestalt.
Der in Fig.2 dargestellte runde, mit einer Hülle versehene Riemen 10 weist eine dreieckige verstärkte
Zone bzw. einen Kern 11 auf, der eine Vielzahl vo:i die Last aufnehmenden, in eine Gummizusammensetzurig
13 eingebetteten Strängen 12 umfaßt Der dreieckige Kern 11 ist von mehreren Lagen 14 von Gummi und
Stoff umgeben und so geformt, daß sich ein runder Querschnitt ergibt
Die Anwendung eines Riemens 10 für den Antrieb von Riemenscheiben in verschiedenen Ebenen ist in
F i g. 1 gezeigt. Eine nicht dargestellte Kraftquelle treibt eine angeschlossene Riemenscheibe 15, um die der
Rundriemen 10 ebenso herumgeführt ist wie um Riemenscheiben 16 bis 20, wobei der Riemen 10 nur
einen einzigen Umschlingungsbogen an jeder der Riemenscheiben 15 bis 20 durchläuft. Der Begriff
»Umschlingungsbogen« kann als jener Bogen definiert werden, entlang dem der Riemen 10 die jeweilige
Riemenscheibe berührt. Während des Laufes des Riemens 10 um die Riemenscheiben 15 bis 20 richtet sich
der Riemen 10 selbst aus, d. h. der Riemen 10 rollt in die richtige Stellung innerhalb der Riemennut. Diese
Stellung ist in F i g. 2 dargestellt, bei der eine Spitze des dreieckigen Kernes 11 gegen die Mitte der Riemenscheibe
15 weist Wenn während des Laufes des Riemens 10 in den in F i g. 1 gezeigten verschiedenen
Ebenen derselbe sich wendet und" in eine der Riemenscheiben in einer von der Lage nach F i g. 2
abweichenden Stellung eintritt, so wird er zum Rollen neigen, um so wieder die gezeigte Lage einzunehmen.
Gemäß Fig.2 schließen zwei Keüflächen der
Riemenscheibe 15 miteinander einen Winkel A etwa im Bereiche von 50° bis 60°, vorzugsweise ungefähr 57° bis
59°, insbesondere von 58°, ein. Dieser Winkel A ergibt eine Keilwirkung der Riemenscheibe 15.
Bei der Herstellung des Riemens 10 wird zuerst eine Kernmanschette 21 (F i g. 3) aufgebaut. Der Aufbau der
Manschette 21 kann gemäß Fig.4 so erfolgen, daß nacheinander mehrere Lagen 22 eines Reifencordstof
fes init einer auf zumindest eine Seite aufgewalzten Gummikomponente um einen im Querschnitt kreisförmigen
Dorn 23 herumgewickelt werden. Die Manschette 21 kann aber auch nach F i g. 5 so gebildet werden,
κι daß abwechselnd Lagen von Reifenc&rdstoff 24 und
dünn ausgewalztem Gummi 25 um den Dorn 23 herumgeschlungen werden. Ferner kann die Manschette
21 durch Wickeln einzelner Stränge eines die Last aufnehmenden Cords — sei es gummibeschichteten
ι j Cords 26 (F i g. 6), sei es Cord 27 mit dazwischenliegenden
Schichten 28 von Gummi (Fi g. 7) — um den Dorn
23 herum aufgebaut werden.
Der obengenannte »Reifencordstoff« weist eine Vielzahl zueinander paralleler Zugglieder in Kettrichtung
und eine Vielzahl vergleichsweise schwacher Verbindungsstränge auf, die voneinander in einem
Abstand liegen, im wesentlichen zueinander parallel in Schußrichtung verlaufen und die Zugglieder im
wesentlichen parallel zueinander halten. In F i g. 5 sind diese Zugglieder mit der Bezugsnuinmer 29, die
Verbindungsstränge mit der Bezugsnummer 30 bezeichnet.
Unabhängig vom angewendeten Verfahren wird die Manschette 21 bis zu einer gewünschten Dicke
aufgebaut und dann bis zu einem gewünschten Vulkanisationsstadium nachbehandelt, das zumindest
ausreicht, daß die daraus geschnittenen Kerne 11 während der späteren Herstellungsschritte ihre beabsichtigte
Form behalten. Während der Vulkanisation fließt der Gummi zusammen, um so die Zugglieder zu
umgeben und einzubetten. Nach dieser Nachbehandlung wird die noch immer auf dem Dorn 23 befestigte
Manschette 21 entlang den Linien 31 geschnitten, um zumindest einen Kern 11 mit dem Querschnitt eines
gleichseitigen Dreieckes (F i g. 3) zu erhalten.
Der wenigstens teilweise vulkanisierte Kern 11 wird mit mindestens zwei Lagen 32 gummibeschichteten
Stoffes umhüllt (Fig.8). Gemäß einer bevorzugten Ausführung wird der Kern 11 mit zumindest vier Lagen
32 gummibeschichteten Stoffes umgeben. Der umwikkelte Kern wird sodann in eine kreisförmige Form 33
(F i g. 9) gelegt und zur Ausbildung des fertigen Riemens ausvulkanisiert.
Die Cordfäden 12 können von jedem beliebigen Cord
5ü bekannter Art mit einer Brauchdehnung etwa im Bereiche von 110 bis 116 Prozent, vorzugsweise von 112
bis 114 Prozent, sein. Geeignetes Cordmaterial sind Polyester, Polyamide od. dgl. Ein solcher dehnbarer
Cord wird benötigt, wenn der Cord an der Spitze des dreieckigen Kernes die maximale Beanspruchung
aufnimmt. Wäre dieser Cord im wesentlichen nicht dehnbar, so könnte er unter Spitzenbeanspruchung
reißen, was letztlich zur Zerstörung des Riemens führen würde.
Der hier und in den Ansprüchen verwendete Ausdruck »Gummi« soll jedes geeignete elastomere
Material umfassen.
Hierzu 1 Blatt Zeich.lungen
Claims (4)
1. Endloser Kraftübertragungsriemen, der einen dreieckigen Kern aufweist, wobei der Kern eine
Vielzahl von der Länge nach verlaufenden, die Last aufnehmenden und in eine Gummikomponente
eingebetteten Gliedern aufweist, wobei ferner mehrere Lagen gummibeschichteten Stoffes um den
dreieckigen Kern herumgewickelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Riemen einen
runden Querschnitt hat
2. Antriebssystem mit mehreren Riemenscheiben in verschiedenen Ebenen, von denen eine Riemenscheibe
(15) die Antriebsscheibe, die anderen (16—20) die getriebenen Scheiben sind und die eine
V-förmige Umfangsfläche besitzen, und mit einem einzigen kontinuierlichen Riemen (10) nach Anspruch
1, der über die Scheiben (15—20) gezogen ist und einen einzigen Umschlingungsbogen an jeder
Scheibe aufweist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheiben (15—20)
einen Winkeleinschluß (Vl^ etwa im Bereiche von 50°
bis 60°, vorzugsweise etwa 57° bis 59°, insbesondere 58°, aufweisen.
4. Verfahren zur Herstellung eines endlosen Kraftübertragungsriemens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) zuerst ein im Querschnitt dreieckiger Kern (11)
mit einer Vielzahl von der Länge nach verlaufenden, die Last aufnehmenden und in
eine Gummikomponente (13,25,28) eingebetteten
Gliedern (12,22,24,26,27,29) gebildet wird,
b) daß anschließend dieser Kern (11) mit zumindest zwei Lagen (14, 32) gummibeschichteten
Stoffes umhüllt wird
c) und daß schließlich zumindest ein Abschnitt der Länge des erhaltenen umwickelten Kernes in
einer Vulkanisierform (33) mit rundem Querschnitt nachbehandelt wird.
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