DE2923550A1

DE2923550A1 - Sitz fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2923550A1
Application number: DE19792923550
Authority: DE
Inventors: Arnold Ing Grad Ensslen; Wilfried Ing Grad Schwanz
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1979-06-09
Filing date: 1979-06-09
Publication date: 1981-01-22

Description

Sitz für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, mit einer aus einer ersten, im wesentlichen vertikalen in eine zweite, im wesentlichen horizontale Stellung umklappbaren Rückenlehne, an der ein Sicherheitsgurt zur Rückhaltung des auf dem Sitz sitzenden Fahrzeuginsassen gehalten ist.
Die Lehnen der Pondsitzbänke von Personenkraftfahrzeugen sind häufig umklappbar ausgebildet, um ggf. bei Nichtbesetzung der Fondsitze den Laderaum des Fahrzeugs vergrößern zu können. Solche umklappbaren Sitzlehnen werden dabei in ihrer normalen, im wesentlichen vertikalen Gebrauchsstellung durch seitlich etwa am oberen Rand der Lehne angebrachte Verriegelungsvorrichtungen mit dem Fahrzeugrahmen verbunden.
Wenn nun die für die auf den Fondsitzen sitzenden Fahrzeuginsassen geforderten Sicherheitsgurte beispielsweise mit ihren Schulterbefestigungspunkten direkt an der Sitzlehne befestigt sind, dann werden die bei einem Fahrzeugunfall oder auch schon beim Bremsen in den Gurten wirksam werdenden Riickhaltekräfte über die Gurtanlenkpunkte auf die Lehne übertragen, so daß die Lehnenkonstruktion und die Verriegelungsvorrichtung zur gefahrlosen Aufnahme dieser Kräfte wesentlich verstärkt werden müssen. 4 Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist nun darin zu sehen, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem ohne eine wesentliche Verstärkung des Lehnenrahmene und der Lehnenverriegelung eine sichere Übertragung der in den an der Sitzlehne befestigten Sicherheitsgurten auftretenden Rückhaltekräfte in den Fahrzeugrahmen gewährleistet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß dem Sicherheitsgurt ein an der sückenlehne schwenkbar gehaltener Übertragungshebel zugeordnet ist, der durch die bei einem Rückhaltefall in dem Sicherheitsgurt erzeugten Gurtkräfte in eine kräfteübertragend am Fahrzeugrahmen eingreifende Stellung verschwenkbar ist. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird nun erreicht, daß die herkömmliche Konstruktion und Bemessung des Lehnenrahmens und der Lehnenverriegelung nicht verändert zu werden braucht, obwohl die Sicherheitsgurte für die auf diesem Sitz sitzenden Fahrzeuginsassen direkt an der umklappbaren Rückenlehne verankert sind. Die bei einem Rückhaltefall auftretenden Gurtkräfte werden vielmehr durch den Übertragungshebel direkt in den Fahrzeugrahmen abgeleitet, wobei dieser Übertragungshebel erst beim Auftreten dieser Gurtrückhaltekräfte in eine kräfteffbertragende Eingriffsstellung verschwenkt wird.
Dazu weist der erfindungsgemäße Übertragungshebel einen ersten eine Umlenkstelle für den Sicherheitsgurt aufweisenden Hebelarm sowie einen zweiten, in einer Verzahnung einer am Fahrzeugrahmen gehaltenen Rastschiene eingreifenden Hebelarm auf. Außerdem soll der Übertragungehebel von einer Feder außer Eingriff mit der Verzahnung der Bastschiene gehalten werden. Dabei soll diese Feder für den Fall, daß der Sicherheitsgurt mit einer federbelasteten Aufwickelvorrichtung ausgerüstet ist, so bemessen sein, daß sie ein größeres Drehmoment auf den Übertragungehebel ausübt, als die über den Gurt auf den ersten Hebelarm einwirkende Aufwicke ivorrichtung.
Ein Ausfübrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt die Zeichnung eine schematische Darstellung einer umklappbaren Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes mit einer daran befestigten Sicherneitsgurtanordnung.
In der Zeichnung ist mit 1 die um eine horizontale Achse 2 aus ihrer in der Zeichnung angedeuteten, im wesentlichen vertikalen Gebrauchsstellung in eine im wesentlichen horizontale Stellung umklappbare RUkkenlehne eines Fahrzeugsitzes bezeichnet. Solche llmklappbaren RUckenlehnen sind häufig insbesondere für die Fondsitze vorgesehen, wobei durch das Umklappen der Rückenlehne der hinter der Rückenlehne anschließende Laderaum wesentlich vergrößert werden kann.
Wie aus der Zeichnung weiter hervorgeht, ist in der Rückenlehne eine mit 4 bezeichnete Gurtaufwickelvorrichtung etwa in Höhe der Schultern eines hier nicht dargestellten Fahrzeuginsassen gehalten, von der aus der Sicherheitsgurt 3 nach Art herkömmlicher Gurtanordnungen, beispielsweise als Dreipunkt-Gurt über dem Sitz verläuft. Um die bei einem Rückhaltefall in dem Sicherheitsgurt erzeugten Rückhaltekräfte sicher und ohne Beschädigung des Lehnenrahmens und der hier nicht weiter gezeigten Lehnenverriegelung direkt in den Fahrzeugrahmen einleiten zu können, ist ein in der Lehne 1 mittels einer Lagerstelle 13 schwenkbar gelagerter Übertragungshebel 5 vorgesehen. Dieser Übertragungshebel 5 weist einen ersten Hebelarm 6 mit einem daran befestigten und als Umlenkstelle ausgebildeten Bolzen 7 auf, über den der aus der Gurtakfwickelvorrichtung 4 kommende Sicherheitsgurt 3 läuft. Ein zweiter Hebelarm des Übertragungshebels 5 ist mit 8 bezeichnet, der an seinem freien Ende einen Zapfen 9 aufweist. Dieser Zapfen 9 ist zum Eingriff an Verzahnungen 11 einer Raatschiene 10 vorgesehen, die mittels Flanschen 12 an dem hier nicht weiter gezeigten seitlichen Fahrzeugrahmen befestigt wird. Mit 14 ist noch eine Rückstellfeder bezeichnet, die den Übertragungshebel 5 außer Eingriff mit der Verzahnung 11 der Rastschiene 10 hält, indem diese Feder so bemessen ist, daß das von ihr auf den Umlenkhebel 5 ausgeübte Drehmoment größer ist als das, das von der in der Gurtaufwickelvorrichtung 4 integrierten Rückzugsfeder über den Gurt auf den Hebelarm 6 ausgeübt wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ist damit eo ausgebildet, daß im normalen Benutzungssustand ein kräfteübertragender Eingriff des Übertragungshebels 5 an der am Fahrzeugrahmen befestigten Rastschiene 10 nicht auftritt. Erst wenn bei einem Rückhaltefall, beispielsweise einem Fahrzeugunfall, die in dem Sicherheitsgurt erzeugten Rückhaltekräfte zur Wirkung kommen, erfolgt eine Verschwenkung des Übertragungshebels 5 in die Eingriffsstellung, wodurch die Gurtrückhaltekräfte direkt über den Übertragungshebel in den Fahrzeugrahmen abgeleitet werden. Eine Beanspruchung des Lehnenrahmens und der Lehnenverriegelung tritt damit nicht mehr auf.
Wie in der Zeichnung gezeigt ist, können an der Rastschiene mehrere zahnförmige Ausnehmungen 11 vorgesehen sein, um bei einer möglicherweise verstellbaren Rückenlehne die sichere Übertragung der Gurtkräfte bei den unterschiedlichen Lehnenstellungen zu erreichen.

Claims

ANSPRÜCHE l 1. Sitz für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, mit einer aus einer ersten, im wesentlichen vertikalen in eine zweite, im wesentlichen horizontale Stellung umklappbaren Rückenlehne, an der ein Sicherheitsgurt zur Rückhaltung des auf dem Sitz sitzenden Fahrzeuginsassen gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sicherheitsgurt (3) ein an der Rückenlehne (1) schwenkbar gehaltener Übertragungshebel (5) zugeordnet ist, der durch die bei einem Rückhaltefall in dem Sicherheitsgurt erzeugten Gurtkräfte in eine am Fahrzeugrahmen kräfteübertragend eingreifende Stellung verschwenkbar ist.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ttbertragungs hebel (5) einen ersten, eine Umlenkstelle (7) für den Sicherheitsgurt (3) aufweisenden Hebelarm (6) sowie einen zweiten, in einer Verzahnung (11) einer am Fahrzeugrahmen gehaltenen Rastschiene (10) eingreifenden Hebelarm (8) aufweist.
3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungshebel (5) von einer Feder (14) zum Nichteingriff mit der Verzahnung (i1) der Rastschiene (10) beaufschlagt ist.
4. Sitz nach Anspruch 3 mit einer dem Sicherheitsgurt zugeordneten federbelasteten Aufwickelvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Feder (14) auf den Übertragungshebel (5) ausgeübte Drehmoment größer ist als das von der Aufwickelvorrichtung (4) über den Gurt ausgeübte Rückzugsdrehmoment.