DE4414027C1 - Rücksitzbank für ein Fahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rücksitzbank für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei Personenkraftwagen, insbesondere solcher in Kombi­ bauart, ist es manchmal erwünscht, die Rücksitzbank in Fahrzeuglängsrichtung zu verstellen, die Rücksitzbank umzuklappen oder gar herauszunehmen. Dazu ist es be­ kannt, die Rücksitzbank über seitlich an ihr befestigte Gleitstücke und karosseriefeste Führungsschienen zu führen. Zur Verriegelung der Rücksitzbank dient zweck­ mäßig eine zentrale Verriegelungsvorrichtung, die zwi­ schen den Führungsschienen angeordnet ist und auch Sicherheitsgurte mitaufnehmen kann. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise der EP 0 572 300 A1 ent­ nehmbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der vor­ beschriebenen Art von Rücksitzbänken die Bedienung zu erleichtern. In Verbindung mit montierten Sicherheits­ gurten ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Krafteinleitung in die Fahrzeugkarosserie zu verbes­ sern.

Durch die Merkmale des Anspruches 1 wird eine Erleich­ terung beim Verstellen der Rücksitzbank geschaffen. In der Gebrauchslage ist die Rücksitzbank nur über die zentrale, zwischen den Führungsschienen angeordnete Verriegelungsvorrichtung fixiert. Die beiden Gleit­ schienen an der Rücksitzbank sind frei in den zugeordne­ ten Führungsschienen aufgenommen.

Soll die Rücksitzbank in Fahrzeuglängsrichtung ver­ stellt werden, dann ist nur die zentrale Verriegelungs­ vorrichtung zu lösen und die Rücksitzbank zu verschie­ ben. Das Lösen und anschließende Verriegeln der Verrie­ gelungsvorrichtung kann durch in an sich bekannte Ein­ richtungen erfolgen.

Wird das Sitzteil der Rücksitzbank nach Lösen der zen­ tralen Verriegelungsvorrichtung jedoch angehoben, um es umzuklappen oder heraus zunehmen, dann erfolgt eine selbsttätige Verriegelung der Gleitschiene in den zuge­ ordneten Führungsschienen. Dies hat den großen Vorteil, daß bei gelöster Verriegelungsvorrichtung während des Umklappvorganges oder bei der Montage des herausge­ nommenen Sitzteiles sich die Gleitschienen in den Füh­ rungsschienen nicht verschieben. Deshalb kann das Sitzteil leicht in die entsprechenden Aufnahmen in den Gleitschienen eingeführt werden. Ohne die Arretierung der Gleitschienen könnten diese seitlich versetzte Stel­ lungen einnehmen, was eine Montage des Sitzteiles un­ möglich macht. Ebenfalls unbequem ist es, wenn die Gleitschienen erst von Hand in die Endstellungen bewegt werden müßten.

Eine Abhilfe könnte darin bestehen, daß nicht eine zentrale Verriegelungsvorrichtung, sondern zwei seitli­ che, mit den Führungsschienen zusammenwirkende Verrie­ gelungsvorrichtungen verwendet werden. Dies ist jedoch sehr aufwendig und kann die zentrale Verriegelungsvor­ richtung meist nicht ersetzen, da daran oft die Sicher­ heitsgurte befestigt sind und eine Verstellung der Gurtbefestigung mit der Längsverstellung der Rücksitz­ bank gefordert ist.

Zur Verriegelung der Gleitschienen in den seitlichen Führungsschienen bei angehobener Rücksitzbank ist an jeder Gleitschiene um eine Achse schwenkbar ein Hebel mit einer Raste gelagert. Der Raste gegenüberliegend sind in der zugeordneten Führungsschiene mehrere Rastöffnun­ gen für verschiedene Raststellungen ausgebildet. Zwi­ schen der Gleitschiene und dem Hebel wirkt eine Feder, welche dafür Sorge trägt, daß bei angehobenem Sitzteil die Raste in die Rastöffnung der Führungsschiene ein­ greift. Bei abgesenktem Sitzteil, also bei in Ge­ brauchslage befindlicher Rücksitzbank, liegt ein Teil derselben so auf dem Hebel auf, daß die an ihm ange­ formte Raste außer Eingriff mit einer Rastöffnung in der Führungsschiene gelangt. Dabei ist auch die Feder­ kraft zu überwinden, die insgesamt nicht sehr hoch sein muß, da sie nur den nichtbelasteten Hebel verschwenken muß.

Zur Realisierung ist gegenüber den bekannten Lösungen also nur auf jeder Seite ein schwenkbarer Hebel sowie eine Feder erforderlich. Es muß wohl nicht im einzelnen ausgeführt werden, daß es sich dabei um keine Präzi­ sionsteile handeln muß.

Bei Rücksitzbänken mit Sicherheitsgurten, die je einen Beckengurt aufweisen, kann das äußere Ende jedes Beckengurtes vorteilhaft an dem zugeordneten Gleitschiene befestigt sein. Durch ein Verbindungsteil wird bei einer unfallbedingten Belastung des Beckengurtes der an der Gleitschiene gelagerte Hebel so verschwenkt, daß die an dem Hebel ausgebildete Raste in eine Rastöffnung der Führungsschiene eingreift. Dadurch wird erreicht, daß sich im Belastungsfall die Rücksitzbank nicht verschie­ ben kann und die Kräfte zuverlässig in die Bodengruppe des Fahrzeuges eingeleitet werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung für die Befestigung des Beckengurtes an der Gleitschiene ist Gegenstand des An­ spruches 3.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 als Explosionsdarstellung das Sitzteil einer Rücksitzbank, Sicherheitsgurte für die Rück­ sitzbank sowie Führungseinrichtungen zum Ver­ schieben bzw. zur Herausnahme der Rücksitz­ bank,

Fig. 2 die Einzelheit Z aus Fig. 1 in Seitenansicht und

Fig. 3 die Einzelheit Z aus Fig. 1 in perspektivi­ scher Darstellung.

Das Sitzteil 5 einer Rücksitzbank 7 für Fahrzeuge wird von seitlichen Gleitschienen 9 und 11 aufgenommen, wel­ che in bodenfesten Führungsschienen 13 und 15 ver­ schiebbar sind.

Zwischen den Führungsschienen 13 und 15 ist eine Ver­ riegelungsvorrichtung 17 angeordnet. Darüber läßt sich die Rücksitzbank 7 in verschiedenen Längsstellungen arretieren (nicht dargestellt). Die Verriegelungsvor­ richtung 17 läßt sich sowohl vom Fahrgastraum, als auch von einem sich daran nach hinten anschließenden Koffer­ raum aus durch einen Bügel 19 betätigen.

Der die Verriegelungshaken 21 aufweisende Abschnitt der Verriegelungsvorrichtung ist in nicht dargestellter Weise am Sitzteil 5 der Rücksitzbank 7 befestigt. Die­ ser Abschnitt der Verriegelungsvorrichtung 17 nimmt außerdem die Schlösser 23 von Sicherheitsgurten 25 für die Rücksitzbank 7 auf. Jeder Sicherheitsgurt 25 umfaßt einen Beckengurt 27, dessen äußeres Ende an der zuge­ ordneten Gleitschiene 9 bzw. 11 befestigt ist. Die Art der Befestigung ist in Fig. 2 gezeigt und wird nachfol­ gend näher beschrieben.

An der Gleitschiene 11 ist mittels einer Achse 29 ein Hebel 31 schwenkbar gelagert. Auf den Hebel 31 wirkt eine Zugfeder 33 ein, welche versucht, eine an dem Hebel 31 angeformte Raste 35 in eine Rastöffnung 37 der Führungsschiene 15 zu ziehen.

Um dieser Bewegung entgegenzuwirken, ist an dem Hebel 31 ein Ausleger 39 aus Blech befestigt, über den das Gewicht des Sitzteiles 5 der Rücksitzbank 7 auf den Hebel 31 einwirkt. Dazu ist an dem Sitzteil 5 als Auflager ein Bol­ zen 41 angebracht.

Wird jedoch das Sitzteil 5 angehoben, um das Sitzteil 5 umzuklappen oder um es zu entfernen, dann wird auch der Bolzen 41 von dem Ausleger 39 wegbewegt. Dies hat zur Folge, daß der Hebel 31 unter Einwirkung der Zugfeder 33 in seine Sperrwirkung verschwenkt, in der die Raste 35 an dem Hebel 31 in die Rastöffnung 37 der Führungs­ schiene 15 eingreift. Das Sitzpolster 5 kann dadurch in der gewünschten Position ohne Probleme angehoben und umgeklappt bzw. entfernt werden. Insbesondere bei der umgekehrten Bewegungsrichtung ist durch die vorbe­ schriebene Ausgestaltung sichergestellt, daß die Bolzen 41 an dem Sitzteil 5 stets zuverlässig in die Aufnahmen an den zugeordneten Gleitschienen 9 und 11 eingreifen.

Um das Sitzteil 5 verschwenken bzw. entnehmen zu kön­ nen, sind an den vorderen Enden der Gleitschienen 9 und 11 Schwenklager 43 befestigt (Fig. 1). In diese können abgeflachte Zapfen 45 im vorderen Bereich des Sitztei­ les 5 eingeführt bzw. entnommen werden, wenn das Sitz­ teil eine etwa vertikale Position einnimmt. In allen übrigen Winkelstellungen, insbesondere also auch in der etwa waagerechten Gebrauchsstellung, sind die Zapfen 45 in den Schwenklagern 43 gesichert.

In Fig. 2 ist schließlich noch die Befestigung der äußeren Enden der Beckengurte 27 an den entsprechenden Gleitschienen 9 bzw. 11 dargestellt. Jeder Beckengurt bildet an seinem Ende eine Schlaufe 47, welche eine U-förmige Schelle 49 durchgreift. Die Schelle 49 wird mittels einer Bundschraube 51 und einer Mutter 53 an der Gleitschiene 11 befestigt. Die Gleitschiene 11 ist dazu mit einer Aussparung 55 versehen. Wie Fig. 2 unmittel­ bar zeigt, ist eine zweite Aussparung 57 an der ent­ sprechenden Stelle in dem Hebel 31 ausgebildet. Während der Bund der Bundschraube 51 am unteren Rand der Aus­ sparung 55 anliegt, berührt er bei der Aussparung 57 deren oberen Rand. Insgesamt sind die beiden Aussparun­ gen 55 und 57 um einen solchen Betrag größer als der Durchmesser des Bundes der Bundschraube 51, so daß ein Eingriff der Raste 35 des Hebels 31 in eine Rastöffnung 37 der Führungsschiene 15 möglich ist, wenn der Becken­ gurt 27 unfallbedingt belastet oder die Rücksitzbank 7 angehoben wird.

Bei einer unfallbedingten Belastung des Beckengurtes 27 verbleibt natürlich der Bolzen 41 des Sitzteiles 5 auf dem Ausleger 39 aufliegend. Durch den Bund der Bund­ schraube 51 wird der Hebel jedoch ohne weiteres gegen die Auflagekraft nach oben gezogen. Dabei verbiegt sich der Ausleger 39, der zu diesem Zweck entsprechend aus­ gebildet ist und nicht an den Hebel 31 angeformt wurde.

Claims (3)

1. Rücksitzbank für ein Fahrzeug, welche über seitlich angeordnete Gleitschienen auf karosseriefesten Führungsschienen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und über Schwenklager an den vorderen Enden der Gleitschienen umklappbar ist, wobei zwischen den Führungsschienen eine Verriegelungsvorrichtung für die Rücksitzbank angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß jede Gleitschiene (9; 11) an dem hinteren Ende einen um eine Achse (29) schwenkbaren Hebel (31) mit einer Raste (35) aufnimmt,
• - daß der Raste (35) gegenüberliegend in der zuge­ ordneten Führungsschiene (13; 15) mehrere Rast­ öffnungen (37) ausgebildet sind,
• - daß zwischen der Gleitschiene (9; 11) und dem Hebel (31) eine Feder- (33) wirkt, welche die Raste (35) in die Rastöffnung (37) zieht oder drückt,
• - und daß bei in Gebrauchsstellung befindlicher Rücksitzbank (7) auf dem der Raste (35) abgewandten Bereich des Hebels (31) gegen die Kraft der Feder (33) ein Auflager der Rücksitzbank (7) derart einwirkt, daß die Raste (35) außer Eingriff mit der Rastöffnung (37) in der Führungsschiene (13; 15) steht.

2. Rücksitzbank nach Anspruch 1, mit je einen Becken­ gurt aufweisenden Sicherheitsgurten, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das äußere Ende jedes Beckengurtes (27) an dem Hebel (31) und der zugeordneten Gleitschiene (9; 11) derart befestigt ist, daß bei einer unfallbedingten Belastung des Beckengurtes (27) der Hebel (31) so verschwenkt, daß die an dem Hebel (31) ausgebildete Raste (35) in eine Rastöffnung (37) der zugeordneten Führungsschiene (13; 15) eingreift.

3. Rücksitzbank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beckengurt (27) zur Befestigung einen Haltestift (51) aufweist, der durch eine Aussparung (55) in der zugeordneten Gleitschiene (9; 11) sowie durch eine Aussparung (57) in dem Hebel (51) hindurchgeführt ist, und
daß die beiden Aussparungen (55; 57) um einen solchen Betrag größer als der Durchmesser des Haltestiftes (51) bemessen sind, daß ein Eingriff der Raste (35) des Hebels (31) in eine Rastöffnung (37) der zugeordneten Führungsschiene (13; 15) möglich ist, wenn der Beckengurt (27) belastet oder die Rücksitzbank (7) angehoben wird.