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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzverriegelungsanordnung für ein Fahrzeug
und genauer eine Sitzverriegelungsanordnung, welche einen Sicherheitsgurtretraktor
sperrt und entsperrt.
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Es
ist ferner bei Fahrzeugen des Limousinen- bzw. Coupé-Typs üblich, den
Rücksitz
des Fahrzeugs mit einem Paar von Rückenlehnen für den Zugang
zum hinteren Ladebereich vom Inneren des Fahrzeugs zu versehen.
Die Rückenlehnen
können die
gleiche Breite haben, oder eine der Rückenlehnen kann eine Breite
von etwa 60 Prozent der Gesamtbreite des Rücksitzes aufweisen, und die
anderer Rückenlehne
kann eine Breite von etwa 40 Prozent der Gesamtbreite des Rücksitzes
aufweisen. Die Sitzanordnung wird üblicherweise mit im Verhältnis 60:40
teilbare umklappbare Sitzbank bezeichnet. Jede der Rückenlehnen
weist einen Riegel zum Sperren und Entsperren der Sitzbank von deren
aufrechter Position auf.
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Kraftfahrzeuge
sind ferner üblicherweise
mit Sicherheitsgurtrückhaltesystemen
zum physischen Zurückhalten
des Sitzinsassen, wenn das Fahrzeug einer hohen Verzögerungsrate
ausgesetzt ist, ausgestattet. Eine derartige schnelle Verzögerung kann beispielsweise
während
eines Fahrzeugzusammenstoßes
bzw. während
eines starken Bremsens auftreten. Es ist ferner bekannt, Kraftfahrzeuge
mit einer Sicherheitsgurtrückhalteeinrichtung
auszustatten, welche relativ zum Rücksitz mittig angeordnet ist,
um einen Fahrzeuginsassen, welcher in der Mitte des Rücksitzes
sitzt, physisch zurückzuhalten.
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Typische
herkömmliche
Sitzverriegelungssysteme umfassen einen dem Sicherheitsgurtretraktor
zugehörigen
Feststell riegel. Ist der Sitzriegel entriegelt, so ist der Sicherheitsgurtretraktor
nicht betriebsbereit, so dass ein Insasse nicht versehentlich den
Sicherheitsgurtretraktor verwenden wird, wenn der Sitz nicht richtig
verriegelt ist, wodurch möglicherweise
der Insasse verletzt wird.
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Eine
gattungsgemäße Sitzverriegelungsanordnung
ist aus der
FR 2 779
104 A1 bekannt. Dort ist ein zentraler Bedienungsgriff über zwei
Bowdenzüge
mit zwei Riegeln an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Sitzes
verbunden, um die beiden Riegel zu lösen. Dabei werden gleichzeitig
zwei Hebel angehoben, die ihrerseits einen dritten Hebel anheben,
der dann seinerseits mittels eines dritten Bowdenzuges auf nicht
näher dargestellte
Weise einen Gurtabroller sperrt, solange wenigstens einer der beiden
Hebel angehoben bleibt. Erst wenn beide Hebel wieder abgesenkt sind,
wird der Gurtabroller entsperrt. Der Mechanismus der
FR 2 779 104 A1 ist mechanisch
vergleichsweise aufwändig
und somit auch anfällig
für Fehler.
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Ein
anderer Mechanismus für
eine umklappbare Sitzrückenlehne
geht aus der
DE 298
03 764 U1 hervor. Diese Sitzrückenlehne kann einseitig am Fahrzeug
verriegelt werden. Solange die Rückenlehne
nicht vollständig
verriegelt ist, soll ein Gurtabroller gesperrt werden.
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Bei
einer weiteren, in der
WO
96/026089 A1 beschriebenen Sitzanordnung findet ebenfalls
lediglich eine einseitige Verriegelung der Sitzrückenlehne statt. Der Riegelmechanismus
verfügt über einen
visuellen Indikator, um dem Benutzer die entriegelte Stellung der
Sitzrückenlehne
anzuzeigen.
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Auch
bei der Sitzrückenlehne
gemäß
EP 0 917 997 A1 erfolgt
lediglich eine einseitige Verriegelung der Sitzrückenlehne.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die aus der
FR 2 779 104 A1 bekannte
Sitzverriegelungsanordnung für
ein Fahrzeug zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Sitzverriegelungsanordnung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Die
Sitzverriegelungsanordnung umfasst eine Rückenlehne mit einer ersten
und einer zweiten Seite. Ein erster Riegel ist zum Verriegeln der
ersten Seite der Rückenlehne
mit einem Abschnitt eines Fahrzeugs vorgesehen, wobei der erste
Riegel zwischen einer verriegelten Position und einer entriegelten
Position betätigbar
ist. Ein zweiter Riegel ist zum Verriegeln der zweiten Seite der
Rückenlehne
mit einem anderen Abschnitt des Fahrzeugs vorgesehen, wobei der
zweite Riegel zwischen einer verriegelten Position und einer entriegelten
Position betätigbar
ist. Eine Vorrichtung ist betätigbar
mit dem ersten und dem zweiten Riegel verbunden und ist bewegbar
zwischen einer gesperrten Position und einer entsperrten Position.
Ist der erste oder der zweite Riegel in der entriegelten Position,
so wird verhindert, dass sich die Vorrichtung in die entsperrte
Position bewegt, und sind sowohl der erste als auch der zweite Sitzabschnitt
in der verriegelten Position, so wird ermöglicht, dass die Vorrichtung
in die entsperrte Position gebracht wird.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung mechanisch mit dem ersten oder dem zweiten Sitzriegel über einen
Aktuator verbunden. Der Aktuator umfasst ein Gehäuse; ein Kabel mit einem ersten
Ende und einem zweiten Ende, wobei das erste Ende mit dem ersten
oder dem zweiten Sitzriegel verbunden ist; und eine Nockenscheibe,
welche gleitend in dem Gehäuse
gehalten wird. Ein Nockenelement weist ein erstes und ein zweites
Ende auf, wobei das erste Ende des Nockenelements geeignet ist zum
Verbinden mit dem zweiten Ende des Kabels und das zweite Ende des
Nockenelements geeignet ist zum Berühren der Nockenscheibe. Eine
Drehbefestigung zwischen dem ersten und dem zweiten Ende des Nockenelements
befestigt das Nockenelement am Gehäuse, wobei die Bewegung des
Kabels weg vom Gehäuse
ein Drehen des Nockenelements um die Drehbefestigung bewirkt, und
das zweite Ende des Nockenelements drängt die Nockenscheibe nach oben.
Ein Betätigungselement
ist mit der Nockenscheibe zum Bewegen der Vorrichtung zwischen der gesperrten
und der entsperrten Position verbunden.
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Verschiedene
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden Fachleuten
auf diesem Gebiet anhand der folgenden genauen Beschreibung des
bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung ersichtlich.
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1 ist
eine perspektivische Teilansicht eines hinteren Sitzbereichs eines
Fahrzeugs, welche einen Rücksitz
mit einer Sitzverriegelungsanordnung der Erfindung zeigt;
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2 ist
eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts der Sitzverriegelungsanordnung
der Erfindung;
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3 ist
eine Seitenansicht des rechtsseitigen, dargestellt in 2,
in einer verriegelten Position;
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4 ist
eine Seitenansicht des in 2 und 3 dargestellten
rechtsseitigen Sitzriegels in einer entriegelten Position;
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5 ist
eine Teilexplosionsansicht des Kabelanbringungsarms der Sperrklinke
und des Kabelendenanschlussstücks.
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6 ist
eine Seitenansicht des Kabelendenanschlussstücks entlang einer Linie 6-6
von 5;
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7 ist
eine perspektivische Ansicht einer Aktuatoranordnung und eines Sicherheitsgurtretraktors;
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8 ist
eine Vorderansicht der in 7 dargestellten
Aktuatoranordnung in einer entsperrten Position;
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9 ist
eine Vorderansicht der in 7 dargestellten
Aktuatoranordnung, welche die Aktuatoranordnung in einer gesperrten
Position darstellt;
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10 ist
eine Vorderansicht der in 7 dargestellten
Aktuatoranordnung, welche die Aktuatoranordnung in einer gesperrten
Position darstellt; und
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11 ist
eine perspektivische Ansicht des in 8 bis 10 dargestellten
Nockens.
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnung zeigen 1 und 2 einen
Rücksitz 10 für ein Personenkraftfahrzeug.
Der Rücksitz 10 ist
derart dargestellt, dass dieser ein Sitzpolster 12 und
eine Rückenlehne 14 umfasst.
Die Rückenlehne 14 ist
befestigt an einem Strukturabschnitt des Kraftfahrzeugs um eine
Drehachse A, dargestellt in 1, zur Drehbewegung
zwischen einer aufrechten Position und einer nach vorne geklappten
Position angrenzend an ein Sitzposter 12. In 1 ist
die Rückenlehne 14 in deren
aufrechter bzw. angehobener Position verriegelt dargestellt. Die
Rückenlehne 14 umfasst
einen herunterklappbaren Rückenlehnenabschnitt
bzw. ein herunterklappbares Panel 16, welcher bzw. welches drehbar
an einem Strukturabschnitt des Fahrzeugs bzw. drehbar an der Rückenlehne 14 befestigt
werden kann. In 1 ist das Rückenlehnenpanel 16 in dessen
aufgerichteter Position dargestellt. Phantomlinien zeigen das Rückenlehnenpanel 16 in
dessen herabgelassener Position. Typischerweise ist die Rückenlehne 14 in
einem hinteren Sitzbereich des Fahrzeugs derart eingebaut, dass
diese vor einem Ladebereich bzw. Kofferraumladebereich (nicht dargestellt)
angeordnet ist. Typischerweise ist das Rückenlehnenpanel 16 ein
Zugangspanel, welches einen Zugang zum Ladebereich schafft.
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Die
Rückenlehne 14 umfasst
ferner eine Befestigungsstruktur bzw. einen Querbalken 22,
einstückig
angebracht an der Rückenlehne 14.
Der Querbalken 22 ist allgemein länglich mit einem im allgemeinen
C-förmigen
Profil und umfasst eine rechtsseitige Befestigungsscheibe 24 und
eine linksseitige Befestigungsscheibe 25, welche querverlaufend
an den distalen Enden des Querbalkens 22 angebracht sind. Das
linke und das rechte Ende des Querbalken 22 sind an Strukturabschnitten
des Fahrzeugs angebracht. Der Querbalken 22 liefert eine
Strukturauflage für
die Rückenlehne 14 und
nimmt eine Kraft auf, welche durch einen Sicherheitsretraktor 100 ausgeübt wird,
wenn ein Fahrzeuginsasse im Rücksitz durch
einen Sicherheitsgurt 101 zurückgehalten wird. Nach innen
verlaufende im allgemeinen U-förmige Anschlagstangen 26 sind
an einem Strukturabschnitt eines Fahrzeugs zum lösbaren Eingriff mit einem rechtsseitigen
Sitzriegel 32 und einem linksseitigen Sitzriegel 33 angebracht.
Es sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf eine Verwendung bei Rücksitzsystemen
mit lediglich einem herunterklappbaren Rückenlehnenpanel, wie in 1 dargestellt,
begrenzt ist, und bei Rücksitzsystemen
mit zwei oder mehr herunterklappbaren Rückenlehnenpanelen verwendet werden
kann, bei welchen der Querbalken 22 an einem der beiden
oder der mehreren Panele angebracht ist, bzw. bei einem Rücksitzsystem
mit keinen herunterklappbaren Panelen.
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In 2 bis 4 ist
eine Sitzverriegelungsanordnung allgemein mit 30 bezeichnet.
Die Sitzverriegelungsanordnung 30 umfasst den Querbalken 22,
einen rechtsseitigen Sitzriegel 32 und einen linksseitigen
Sitzriegel 33 (in 2 nicht
dargestellt), eine Kabelanordnung 34 und eine Aktuatoranordnung 36. Es
ist ersichtlich, dass der rechtsseitige Sitzriegel 32 und
der linksseitige Sitzriegel 33 eine ähnliche Funktion und Struktur
aufweisen und daher lediglich der rechtsseitige Sitzriegel 32 genauer
erläutert
wird. Der rechtsseitige Sitzriegel 32 umfasst einen Riegellösenocken 38 mit
einer Öffnung 40 zum
Aufnehmen eines Endes einer Riegellösestange 42 und einen
Nockenarm 44 mit einer Nockenfläche 46. Der Riegellösenocken 38 und
die Riegellösestange 42 sind
drehbar an einer Riegelanordnungsbefestigungsscheibe 48 angebracht.
Die Riegellösestange 42 ist
ferner mit (nicht dargestellten) rechts- und linksseitigen manuell betätigbaren
federvorgespannten Lösegriffen
verbunden. Das andere Ende der Riegellösestange 42 ist an
einem (nicht dargestellten) Riegellösenocken des linksseitigen
Sitzriegels 33 angebracht. Eine manuelle bzw. automatische
Betätigung
des Lösegriffs dient
dem Drehen der Riegellösestange 42 und
des angebrachten Riegellösenockens 38,
wobei der Grund hierfür
nachfolgend erläutert
wird.
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Eine
federvorgespannte Sperrklinke 50 ist drehbar an der Befestigungsscheibe 48 über einen Drehzapfen 52 angebracht.
Die Sperrkline 50 umfasst einen ersten Nockenarm 54,
einen Kabelanbringungsarm 57 und einen zweiten Nockenarm 60.
Der erste Nockenarm 54 der Sperrklinke 50 umfasst
eine erste Nockenfläche 56 und
ist angeordnet zum Zusammenwirken mit dem Nockenarm 44 des
Riegellösenockens 38.
Wie in 5 dargestellt, umfasst der Kabelanbringungsarm 57 eine
nach außen
ver laufende im allgemeinen zylindrische Welle 64 mit einem
im allgemeinen ringförmigen
Flansch 65 am distalen Ende davon zum Anbringen eines Kabelendenanschlussstücks 66 eines
Kabels 58 der Kabelanordnung 34. Der zweite Nockenarm 60 umfasst
eine zweite Nockenfläche 62 und
eine dritte Nockenfläche 63.
Eine Vorspannvorrichtung bzw. Feder 67 (schematisch in 3 und 4 dargestellt)
spannt normalerweise die Sperrklinke 50 im Uhrzeigersinn
vor, wie in 3 dargestellt, und in Richtung
des Riegellösenockens 38.
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Die
Nockenscheibe 68 ist drehbar an der Befestigungsscheibe 48 angebracht
und umfasst eine erste Nockenfläche 70 und
eine zweite Nockenfläche 72,
welche mit dem zweiten Nockenarm 60 der Sperrklinke 50 zusammenwirken,
und einen Sperrschlitz 74 zum lösbaren Eingriff mit der Anschlagstange 26.
Eine Vorspannvorrichtung bzw. Feder 75 (schematisch in 3 und 4 dargestellt) spannt üblicherweise
die Nockenscheibe 68 in entgegen den Uhrzeigersinn und
in Richtung der Sperrkline 50 vor, wie in 3 dargestellt.
Ferner drängt
die Vorspannfeder 75 der Nockenscheibe 68 normalerweise
die Nockenscheibe 68 in Richtung einer entriegelten Position.
Die Befestigungsscheibe 48 umfasst einen Arm 76,
welcher bezüglich
der rechtsseitigen Befestigungsscheibe 24 nach innen verläuft. Der
Arm 76 weist eine (nicht dargestellte) im allgemeinen kreisförmige Öffnung auf,
welche darin ausgebildet ist, um ein Kanalendenanschlussstück 78 der
Kabelanordnung 34 aufzunehmen. Der rechtsseitige Sitzriegel 32 ist
an der Befestigungsscheibe 24 des Querbalkens 22 mittels
jeglicher geeigneten Einrichtung, wie beispielsweise Gewindebefestigungseinrichtungen,
Niete, bzw. mittels Schweißen
angebracht.
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Unter
Bezugnahme auf 2 bis 7 ist die
Kabelanordnung allgemein mit 34 bezeichnet. Die Kabelanordnung 34 umfasst
ein Kabelendenanschlussstück 66 mit
einem Schlitz 80 zum sperrbaren Aufnehmen des Flanschs 65 der
Sperrklinke 50. Ein länglicher
Kanal 82 ist innerhalb des Endenanschlussstücks 66 zum
Aufnehmen des Kabels 58 ausgebildet. Ein Falz 84 zum
Anbringen des Kabels 58 am Kabelendenanschlussstück 66 ist
angrenzend an das Kabelendenanschlussstück 66 gegenüberliegend
dem Kabel 58 angeordnet. Ein Kanalendenanschlussstück 78 ist
an gegenüberliegenden
Enden eines Kabelkanals 86 angebracht. Der Kabelkanal 86 enthält in gleitfähiger Weise
das Kabel 58. Die Kanalendenanschlussstücke 78 enthalten einen
Kranzabschnitt 88, einen erweiterbaren Endabschnitt 90 und einen
Halsabschnitt 92 zwischen dem Kranzabschnitt 88 und
dem Endabschnitt 90. Der Halsabschnitt 92 ist
geeignet, in der Öffnung
des Arms 76 der Befestigungsplatte 48 zurückgehalten
zu werden, wie in 2 und 3 dargestellt.
Selbstverständlich
kann die Kabelanordnung 34 jegliche geeignete Anordnung
zum operativen In-Eingriff-Gelangen mit der Aktuatoranordnung 36 sein.
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Unter
Bezugnahme auf 7 bis 10 ist die
Aktuatoranordnung allgemein mit 36 bezeichnet. Die Aktuatoranordnung 36 ist
am Querbalken 22 angebracht dargestellt, um eine Vorrichtung
wahlweise zu sperren bzw. zu entsperren. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Vorrichtung ein Sicherheitsgurtretraktor 100, kann
jedoch jegliche geeignete Vorrichtung sein, welche gesperrt werden
soll, wie beispielsweise ein integrierter Kindersitz, angebracht in
der Rückenlehne 14.
Die Aktuatoranordnung 36 hält einen Sicherheitsgurt 101 des
Sicherheitsgurtretraktors 100 lösbar in einer gesperrten Position,
wenn einer der beiden rechtsseitigen und linksseitigen Sitzriegel 32 bzw. 33 in
einer entriegelten Position ist. Der Sicherheitsgurt 101 ist
um eine (nicht dargestellte) Spule des Sicherheitsgurtretraktors 100 gewickelt. Sind
sowohl der rechtsseitige Sitzriegel 32 als auch der linksseitige
Sitzriegel 33 in einer verriegelten Position, so hält die Aktuatoranordnung 36 den
Gurt des Sicherheitsgurtretraktors in einer entsperrten Position.
Der Sicherheitsgurtretraktor 100 kann ein typischer herkömmlicher
Sicherheitsgurtretraktor mit einem Betätigungsarm 102 zum
wahlweisen Zurückziehen
und Freigeben des Gurts sein.
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Die
Aktuatoranordnung 36 umfasst ein allgemein rechteckiges
Gehäuse 104 mit
gegenüberliegenden
Enden 106, 108 und Seiten 110, 112.
(Nicht dargestellte) Öffnungen
sind in den gegenüberliegenden
Enden 106, 108 zum sperrbaren Aufnehmen der Kanalendenanschlussstücke 78 ausgebildet. Schlitze 118, 120 sind
zwischen den Öffnungen
und einer oberen Kante 122, 124 jedes Endes 106, 108 zum
Entfernen des Kanalendenanschlussstücks 78 von den Öffnungen 114, 116 durch
Schieben des Halsabschnitts 92 des Kanalendenanschlussstücks 78 durch
die Schlitze 118, 120 ausgebildet. Vorsprünge bzw.
Kontaktnasen 126, 128 verlaufen jeweils ausgehend
von den Seiten 106, 108 des Gehäuses 104 nach
außen.
Das Gehäuse 104 ist
vorzugsweise am Querbalken 22 mittels Befestigungseinrichtungen,
wie beispielsweise Gewindebefestigungseinrichtungen, angebracht,
welche durch Öffnungen 130, 132,
ausgebildet in jeder Kontaktnase 126, 128, und
in Zusammenwirkung mit entsprechenden Öffnungen im Querbalken 22 verlaufen.
Verstärkungsrippen 134 verlaufen
ausgehend von den Oberkanten 122, 124 der Enden 106, 108 zu
einer Basis 136 des Gehäuses 104.
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Ein
Kolben 138 ist mittig innerhalb des Gehäuses 104 angeordnet.
Der Kolben 138 umfasst einen im allgemeinen rechteckigen
Körper 140 und eine
im allgemeinen rechteckige Basis 144, eine Nockenfläche 146 an
einem Ende davon definierend. Ein im allgemeinen rechteckiger Flansch 148 ist
am Ende des Körpers 140 gegenüberliegend
der Basis 144 ausgebildet. Ein im allgemeinen zylindrisches Betätigungselement
bzw. eine im allgemeinen zylindrische Betätigungsstange 150 ist
am Körper 152 einer
Kappe 154 angebracht. Die Kappe 154 umfasst eine
Vielzahl von Schenkeln 156, welche ausgehend vom Körper 152,
gegenüberliegend
der Betätigungsstange 150,
nach außen
verlaufen. Jeder Schenkel 156 weist eine nach innen verlaufende
Lippe 158 auf, welche am distalen Ende davon zum Eingriff
mit dem Flansch 148 des Kolbens 138 ausgebildet
ist. Eine Feder 160, vorzugsweise eine schraubenförmige Druckfeder,
ist innerhalb einer Öffnung
im Flansch 148 des Kolbens 138 und zwischen den
Schenkeln 156 der Kappe 154 angeordnet. Die Feder 160 drängt den
Körper 152 der
Kappe 154 weg vom Kolben 138, so dass der Flansch 148 des
Kolbens 138 gegen die Lippe 158 jedes Schenkels 156 der
Kappe 154 stößt.
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Im
allgemeinen V-förmige
Nocken 162, 164 sind drehbar am Gehäuse 104 durch
Drehzapfen 166 und 168 durch Öffnungen 167 bzw. 169 angebracht. Ein
erstes Ende 170, 172 jedes Nockens 162, 164 ist geeignet
zum Gleiteingriff mit der Nockenfläche 146 des Kolbens 138.
Ein zweites Ende 174, 176 jedes Nockens 162, 164 ist
geeignet zum Sperreingriff mit einem Kabelendenanschlussstück 66,
wie zuvor beschrieben. Die zweiten Enden 174, 176 jedes
Nockens 162, 164 umfassen eine nach außen verlaufende
im allgemeinen zylindrische Welle 178. Ein im allgemeinen
ringförmiger
Flansch 180 ist am distalen Ende der Welle 178 zum
drehbaren Anbringen des Kabelendenanschlussstücks 66 ausgebildet.
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Arme 182, 184 verlaufen
nach außen
bezüglich
der Seiten 110, 112 des Gehäuses 104, gegenüberliegend
der Basis 136, und sind geeignet zum Gleiteingriff mit
den Schlitzen 186, 188, ausgebildet im Körper 152 der
Kappe 154. Ein im allgemeinen zylindrischer Kranz 190,
bei welchem ein im allgemeinen ringförmiger Flansch 192 an
einem Ende davon ausgebildet ist, ist an jedem Arm 182, 184,
mittig bezüglich
des Gehäuses 104,
angebracht. Der Kranz 190 umfasst einen Axialkanal 194,
welcher geeignet ist zum gleitenden Aufnehmen der Betätigungsstange 150.
Ein freitragender Balken 196 ist am Sicherheitsgurtretraktor 100 angebracht
und verläuft
nach außen
ausgehend von einer Fläche
des Sicherheitsgurtretraktors 100. Ein Schlitz 198 ist
im Balken 196 ausgebildet und ist geeignet zum sperrenden
Aufnehmen des Kranzes 190 des Gehäuses 104.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist der rechtsseitige Sitzriegel 32 in
dessen gesperrter Position dargestellt. Bei Betrieb bewirkt die
Betätigung
des rechtsseitigen manuell betätigbaren
federvorgespannten Lösegriffs
ein Entriegeln des rechtsseitigen Sitzriegels 32 durch
Drehen der Riegellösestange 42 und
des angebrachten Riegellösenockens 38 im
Uhrzeigersinn, wie in 3 zu sehen. In ähnlicher
Weise bewirkt die Betätigung
des linksseitigen Lösegriffs
ein Entriegeln des linksseitigen Sitzriegels durch Drehen der Riegellösestange 42 und
des entsprechenden Riegellösenockens
des linksseitigen Sitzriegels. Es ist ersichtlich, dass der rechts-
und der linksseitige Sitzriegel durch Betätigung des rechts- bzw. des linksseitigen
Lösegriffs
entriegelt werden kann bzw. sowohl der rechts- als auch der linksseitige
Sitzriegel durch Betätigung
entweder des rechts- oder des linksseitigen Lösegriffs entriegelt werden
können.
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Ein
Drehen der Riegellösestange 42 im
Uhrzeigersinn, wie in 3 zu sehen, bewirkt einen gleitenden
Eingriff der Nockenfläche 46 des
Nockenarms 44 des Riegellösenockens 38 mit dem
ersten Nockenarm 54 der Sperrklinke 50, wodurch
die Sperrklinke 50 gewaltsam entgegen den Uhrzeigersinn
gegen die Kraft von deren Vorspannfeder 67 gedreht wird.
Die Drehung entgegen den Uhrzeigersinn der Sperrklinke 50 bewirkt
einen gleitenden Eingriff der zweiten Nockenfläche 62 des zweiten
Nockenarms 60 mit der ersten Nockenfläche 70 der Nockenscheibe 68,
und einen gleitenden Eingriff der dritten Nockenfläche 63 des
zweiten Nockenarms 60 mit der zweiten Nockenfläche 72 der
Nockenscheibe 68, wodurch ein Bewegen der Nockenscheibe 68 durch
die Vorspannfeder 75 der Nockenscheibe 68 entgegen den
Uhrzeigersinn in Richtung der entriegelten Position ermöglicht wird. 4 zeigt
den rechtsseitigen Sitzriegel 32 in dessen entriegelter
Position.
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Wird
die Nockenscheibe 68 zu deren vollständig entriegelter Position
gedreht, wie in 4 dargestellt, so wird die Anschlagstange 26 aus
dem Sperrschlitz 74 der Nockenscheibe 68 gelöst, wodurch
die Rückenlehne 14 zu
einer zusammengeklappten Position bewegt werden kann. Es ist ersichtlich,
dass "vollkommen
entriegelt" allgemein
bedeutet, dass die Sperrklinke 50 entgegen den Uhrzeigersinn
gedreht hat, bis die erste Nockenfläche 70 der Nockenscheibe 68 in
Berührung
mit dem ersten Nockenarm 54 der Sperrklinke 50 ist,
wie in 4 dar gestellt, wodurch die Anschlagstange 26 aus
dem Sperrschlitz 74 gelöst
wird.
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Die
Drehung entgegen den Uhrzeigersinn der Sperrklinke 50 bewirkt
ferner ein Bewegen des Kabels 58, wodurch wiederum ein
Drehen des Nockens 162 um den Drehzapfen 166 entgegen
den Uhrzeigersinn bewirkt wird, wie in 8 bis 10 zu
sehen. Bei einem Drehen des Nockens 162 um den Nockenstift 166 gelangt
das erste Ende 170 des Nockens 162 in gleitenden
Eingriff mit der Nockenfläche 146 des
Kolbens 138, wodurch ein Gleiten der Schlitze 186, 188 der
Kappe 154 entlang der Arme 182, 184 des
Gehäuses 104 bewirkt
wird und der Kolben 138 und die Kappe nach oben gedrängt werden. Berührt die
Stange 150 den Betätigungsarm 102 des Sicherheitsgurtretraktors 100,
so wird eine Kraft auf den Betätigungsarm 102 ausgeübt, wodurch
der Betätigungsarm 102 nach
oben gedrängt
wird, wodurch der Sicherheitsgurtretraktor 100 gesperrt
und eine weitere Bewegung des Betätigungsarms 102 verhindert
wird.
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Der
Nocken 162 dreht weiter um den Drehzapfen 166,
bis der Sitzriegel 32 sich in dessen entriegelter Position
befindet, wie in 4 dargestellt, und bis die Aktuatoranordnung 36 sich
in einer vollständig
gesperrten Position befin det, wie in 10 dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass vollständig
gesperrt allgemein bedeutet, dass der Betätigungsarm 102 um
eine ausreichende Strecke gedrängt
wurde, um den Sicherheitsgurtretraktor 100 zu sperren,
so dass der Sicherheitsgurt 101 nicht von der Spule des Sicherheitsgurtretraktors 100 freigegeben
werden kann. Da eine weitere Aufwärtsbewegung des Aktuatorarms 102 verhindert
wird, drängt
die Drehung des Nockens 102 den Kolben 138 gegen
die Kraft der Feder 160, wodurch die Feder 160 zusammengedrückt und
der Flansch 148 des Kolbens 138 weg von den Lippen 158 der
Schenkel 156 in Richtung des Körpers 152 der Kappe 154 bewegt
wird, wie in 10 dargestellt.
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Ein
wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass der Sicherheitsgurtretraktor 100 zu
dessen gesperrter Position bewegt wird, nachdem lediglich eine geringe
Kraft auf den Betätigungsarm 102 durch
die Betätigungsstange 150 ausgeübt wird,
und deutlich bevor entweder der rechtsseitige Sitzriegel 32 bzw.
der linksseitige Sitzriegel vollständig entriegelt sind, wie in 4 dargestellt.
Die zum Sperren des Sicherheitsgurtretraktors 100 erforderliche
Kraft wird auf den Betätigungsarm 102 ausgeübt, nachdem
ein Bewegen der Betätigungsstange 150 lediglich
um eine geringe Strecke bewirkt wird, wie beispielsweise von etwa
4 bis etwa 6 Millimeter, wie in 9 dargestellt.
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Ein
weiterer wichtiger Aspekt der Erfindung, wie deutlich in 8 bis 10 dargestellt,
besteht darin, dass der Sicherheitsgurtretraktor 100 gesperrt ist,
wenn lediglich einer der beiden Sitzriegel, der rechtsseitige Sitzriegel 32 bzw.
der linksseitige Sitzriegel 33, sich in der entsperrten
Position befindet. Eine Drehbewegung lediglich eines der Nocken 162 bzw. 164 ist
ausreichend, um den Kolben 138, die Kappe 154 und
die Betätigungsstange 150 nach oben
zu drängen,
wodurch eine Kraft auf den Betätigungsarm 102 des
Sicherheits gurtretraktors 100 ausgeübt und der Retraktor 100 gesperrt
wird. Obwohl eine Betätigung
des rechtsseitigen Sitzriegels 32 und eine Drehbewegung
des Nockens 162 dargestellt sind, ist ersichtlich, dass
eine Betätigung
des linksseitigen Sitzriegels 33 und eine Drehbewegung des
Nockens 64 bzw. eine gleichzeitige Betätigung des rechtsseitigen Sitzriegels 32 und
des linksseitigen Sitzriegels 33 ausreichend sind, um den
Kolben 138, die Kappe 154 und die Betätigungsstange 150 nach
oben zu drängen,
wodurch der Sicherheitsgurtretraktor 100 gesperrt wird.
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Wird
die Rückenlehne 14 nach
oben in Richtung einer aufrechten Position bewegt, so gelangt die Anschlagstange 26 in
Eingriff mit dem Sperrschlitz 74 der Nockenscheibe 68,
wodurch ein Drehen der Nockenscheibe 68 im Uhrzeigersinn
hin zu deren verriegelter Position bewirkt wird, wie in 3 dargestellt. Die
Anschlagstange 26 wird dann innerhalb des Sperrschlitzes 74 zurückgehalten,
wodurch eine Bewegung der Rückenlehne 14 aus
deren aufrechter Position verhindert wird. Dreht die Nockenscheibe 68 im
Uhrzeigersinn, so drängt
die Vorspannfeder 67 der Sperrklinke 50 die Sperrklinke 50 im
Uhrzeigersinn, wodurch das Kabel 58 in Richtung des Gehäuses 104 bewegt
wird. Die Bewegung des Kabels 58 in Richtung des Gehäuses 104 dreht
den Nocken 162 im Uhrzeigersinn, wodurch der Kolben 138,
die Kappe 145 und die Betätigungsstange 150 gesenkt
werden, wodurch die Kraft vom Betätigungsarm 102 entfernt
und der Sicherheitsgurtretraktor 100 entsperrt wird.
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Obwohl
die Erfindung im Kontext einer Sitzverriegelungsanordnung beschrieben
wurde, welche einen Sicherheitsgurtretraktor wahlweise sperrt und entsperrt,
ist ersichtlich, dass das Verfahren der Erfindung für Sitzverriegelungsanordnungen
verwendet werden kann, welche wahlweise andere Vorrichtungen sperren
und entsperren, wie beispielsweise Kindersitze.
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Ferner
sollte klar sein, dass, obwohl die Erfindung im Kontext eines Sitzriegels
beschrieben wird, welcher betriebsfähig mit einer Aktuatoranordnung über ein
Kabel verbunden ist, zufriedenstellende Ergebnisse mittels eines
Sitzriegels erzielt werden können,
welcher operativ mit dem Aktuator über eine andere Einrichtung
als ein Kabel verbunden ist.
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Das
Prinzip und die Wirkungsweise der vorliegenden ERfindung wurden
in den bevorzugten Ausführungsbeispielen
davon beschrieben. Jedoch sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende
Erfindung in anderer Weise als spezifisch dargestellt und beschrieben
ausgeführt
werden kann, ohne von deren Umfang abzuweichen.