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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für einen
Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
Fahrzeugsitzen, insbesondere bei Fahrzeugrückbänken, ist es häufig erwünscht, den
Sitz umklappen zu können,
um auf diese Weise einen größeren Laderaum
zu erhalten und sperrige Gegenstände
besser transportieren zu können.
Der Fahrzeugsitz soll also zwischen einer Sitzposition und einer
umgeklappten Position bewegbar sein. Gleichzeitig ist es jedoch
auch erforderlich, dass der Sitz in seiner Sitzposition festgelegt
werden kann, um dem Fahrgast genügend
Halt zu bieten, insbesondere bei Unfällen des Fahrzeugs. Zu diesem
Zweck ist üblicherweise
eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, um den Sitz in seiner
Sitzposition gegenüber dem
Fahrzeug verriegeln zu können.
Damit die Stabilität
möglichst
hoch wird, ist dabei häufig
auf jeder Seite des Fahrzeugsitzes ein Riegel vorgesehen.
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Damit
der Fahrzeugsitz umgeklappt werden kann, müssen alle Riegel gelöst werden.
Ist auf jeder Seite des Fahrzeugsitzes ein Riegel vorgesehen, so kann
das Lösen
dieser beiden Riegel umständlich sein.
Beispielsweise kann es erforderlich sein, dass der Benutzer des
Fahrzeugs in das Fahrzeug hineinkriecht und mit jeder Hand je ein
Betätigungselement zum
Lösen jeweils
eines Riegels betätigt.
Alternativ kann er zunächst
den einen Riegel auf der ersten Fahrzeugseite lösen, dann um das Fahrzeug herumgehen
und anschließend
den zweiten Riegel auf der anderen Fahrzeugseite lösen. Auch
dies ist umständlich
und zeitraubend.
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Im
Interesse einer besseren Handhabbarkeit sind Verriegelungsvorrichtungen
für Fahrzeugsitze bekannt,
bei denen ein gemeinsames Betätigungselement
zum Lösen
beider Riegel vorgesehen ist. Eine Verriegelungsvorrichtung dieser
Art ist in der
FR 2 779
104 A1 offenbart. Auf der Rückseite der Fahrzeugrückbank ist
dort ein Betätigungsgriff
angebracht. Wird er betätigt,
so ziehen zwei in entgegengesetzte Richtungen von dem Betätigungsgriff
verlaufende Bowdenkabel an den beiden Riegeln, um diese zu lösen. Nachteilig
daran ist jedoch, dass der Betätigungsgriff
in der Mitte der Fahrzeugrückbank
angeordnet sein muss, um eine gleichmäßige Kraft auf die beiden Riegel übertragen
zu können.
An dieser Stelle ist der Betätigungsgriff
für den
Fahrgast schwer zugänglich.
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Eine
verbesserte Lösung
ist aus der
DE 102 46
834 A1 bekannt. Die dort beschriebene Verriegelungsvorrichtung
sieht eine Stange vor, die quer in der Fahrzeugrückbank verläuft und an jedem ihrer beiden
Enden betätigt
werden kann, um durch eine Drehung um ihre Achse jeweils beide Riegel
auf den beiden Fahrzeugseiten zu lösen. Bei bestimmten Fahrzeugtypen
ist diese Verriegelungsvorrichtung jedoch nicht einsetzbar, wenn
eine quer in der Fahrzeugrückbank
verlaufende Stange wegen der speziellen geometrischen Anforderungen
oder aus anderen Gründen
nicht erwünscht
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verriegelungsvorrichtung
für einen
Fahrzeugsitz zur Verfügung
zu stellen, die unter Beibehaltung einer guten Handhabbarkeit durch
den Benutzer auch für
Fahrzeuge einsetzbar ist, bei denen eine Querstange im Fahrzeugsitz
unerwünscht
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Gegenüber der
DE 102 46 834 A1 besteht der
Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, dass statt einer Riegellösestange
ein Lösekabel
vorgesehen ist, das erheblich leichter ist und sich der Geometrie
des jeweiligen Fahrzeugsitzes besonders gut anpassen lässt. Gegenüber der
FR 2 779 104 A1 besteht
der Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, dass die Handhabung
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
erheblich verbessert ist, weil nicht nur ein einziger Betätigungsgriff
in der Fahrzeugmitte, sondern vielmehr zwei an unterschiedlichen
Stellen im Fahrzeug anordbare Betätigungselemente vorgesehen
sind. Darüber
hinaus ist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
in ihrer Konstruktion deutlich einfacher, weil nicht mehr – wie bei der
FR 2 779 104 – pro Riegel
ein eigenes Lösekabel vorgesehen
werden muss, sondern weil erfindungsgemäß bereits ein einziges Lösekabel
genügen kann,
um beide Riegel lösen
zu können.
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Vorzugsweise
ist die Verriegelungsvorrichtung im Fahrzeugsitz anordbar oder angeordnet. Dies
hat den Vorteil, dass sie zusammen mit dem Fahrzeugsitz als modulare
Einheit hergestellt und im Fahrzeug montiert werden kann. Die Riegel
der Verriegelungsvorrichtung können
dann mit Teilen der Fahrzeugkarosserie in Eingriff gebracht werden.
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Im
Unterschied zu den herkömmlichen
Verriegelungsvorrichtungen für
Fahrzeugsitze kann die erfindungsgemäße Vorrichtung jedoch auch
außerhalb
des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug anordbar oder angeordnet sein. Dies
hätte den
Vorteil, dass der Fahrzeugsitz ohne irgendwelche beweglichen Teile besonders
schnell, leicht und kostengünstig
herstellbar wäre.
In diesem Fall würden
die Riegel ausgehend von der Verriegelungsvorrichtung mit entsprechenden Öffnungen
im Fahrzeugsitz in Eingriff bringbar sein.
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Um
die Stabilität
des Fahrzeugsitzes zu erhöhen,
können
die beiden Riegel bei jeder der obengenannten Möglichkeiten an gegenüberliegenden Seiten
des Fahrzeugsitzes angeordnet sein, wobei sie entweder am Fahrzeugsitz
oder an Teilen des Fahrzeuggehäuses
befestigt sind.
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Im
Interesse einer möglichst
guten Handhabbarkeit ist es vorteilhaft, wenn die Betätigungselemente
an gegenüberliegenden
Seiten des Fahrzeugsitzes angeordnet sind. Bei geöffneter
Fahrzeugtür kann
der Benutzer auf diese Weise zumindest eines der Betätigungselemente
bequem bedienen, ohne dafür
in das Fahrzeug hineinsteigen zu müssen.
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Zweckmäßig ist
es, wenn das Lösekabel
mittels der Betätigungselemente
in unterschiedliche bzw. entgegengesetzte Richtungen unter Zug zu
setzen ist, weil auf diese Weise mittels des Lösekabels besonders gut eine
Löskraft übertragen
werden kann.
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Vorteilhaft
ist es ferner auch, wenn jeder Riegel durch ein Federelement in
seine verriegelte Position vorgespannt ist, weil auf diese Weise
eine besonders sichere Verriegelung des Fahrzeugsitzes ermöglicht wird.
Das Federelement kann dabei beispielsweise eine Spiral-, Schrauben-
oder Blattfeder sein. Sie kann dafür sorgen, dass der Riegel wird
in seine Verriegelungsposition gebracht wird, wenn der Benutzer
den Sitz von der umgeklappten Stellung in die Sitzposition zurückklappt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante der
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ist mindestens eines der Betätigungselemente über zwei
Wegabschnitte bewegbar, wobei eine Bewegung über eine erste Wegstrecke zum
Erzeugen einer Löskraft
auf den zugeordneten Riegel dient und eine Bewegung über eine
zweite Wegstrecke zum Erzeugen einer Zugkraft auf das Lösekabel
dient. Auf diese Weise kann der Benutzer bestimmen, ob er bei der
Betätigung
eines Betätigungselementes
nur den direkt zugeordneten Riegel löst, in dem er das Betätigungselement
nur über
die erste Wegstrecke bewegt, oder ob er das Betätigungselement zusätzlich über die
zweite Wegstrecke bewegt und mit Hilfe des Lösekabels auch den anderen Riegel
löst.
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Vorteilhaft
ist es, wenn mindestens einem, vorzugsweise aber beiden Betätigungselementen
ein Querbalken zugeordnet ist, mittels dessen bei Betätigung des
Betätigungselementes
eine Kraft sowohl auf den zugeordneten Riegel, als auch auf das
Lösekabel übertragbar
ist. Der Querbalken dient dabei zum Aufteilen der Kraft auf den
zugeordneten Riegel einerseits und auf das Lösekabel und den zweiten Riegel
andererseits.
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Zweckmäßig ist
es, wenn das Betätigungselement
und der Querbalken über
ein erstes Drehgelenk miteinander verbunden sind. Der Querbalken kann
auf diese Weise verschiedene Bewegungen, insbesondere Drehbewegungen,
ausführen,
ohne starr an das Betätigungselement
gekoppelt zu sein.
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Zweckmäßig ist
es ferner, wenn das erste Drehgelenk dabei in einem mittleren Bereich
des Querbalkens angeordnet ist. Zum einen können auf diese Weise die Lösekräfte besonders
gut verteilt werden. Zum anderen können dann beide Endpunkte des
Querbalkens als Fixpunkte für
Drehungen dienen.
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Vorzugsweise
ist der Querbalken mit einem Gestänge zur Betätigung des zugeordneten Riegels verbunden.
Zwar kann der Querbalken alternativ auch direkt mit dem zu geordneten
Riegel verbunden sein; eine Kopplung über ein Gestänge ermöglicht jedoch
eine besonders geeignete Ausrichtung der Lösekraft.
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Insbesondere
können
der Querbalken und das Gestänge
dabei über
ein zweites Drehgelenk miteinander verbunden sein, so dass sich
das Gestänge
in seiner Ausrichtung an die jeweils herrschenden Kräfte anpassen
kann.
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Das
Drehgelenk zur Verbindung von Querbalken und Gestänge kann
dabei beispielsweise an einem ersten Endabschnitt des Querbalkens
angeordnet sein, um eine besonders gute Hebelwirkung zu erzielen.
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Die
Verbindung zwischen dem Querbalken und dem Lösekabel kann an einem zweiten
Endabschnitt des Querbalkens vorgesehen sein, um auch zur Kraftübertragung
auf das Lösekabel
eine besonders große
Hebelwirkung zu erzielen.
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Zur
Verwendung des Querbalkens und des Lösekabels kann beispielsweise
ein drittes Drehgelenk vorgesehen sein. Auf diese Weise kann sich
das Lösekabel
auch bei einer Bewegung des Querbalkens stets optimal zur jeweils
herrschenden Zugkraft ausrichten.
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Bei
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist der Querbalken bei
Betätigung
durch das Betätigungselement
zunächst
um die Verbindung mit dem Lösekabel
schwenkbar. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Reibung zwischen
dem Lösekabel und
einer Umhüllung
des Lösekabels
so hoch sein, dass das Lösekabel
zunächst
seine Position beibehält
und der Querbalken daher um den Verbindungspunkt mit dem Lösekabel
verschwenkt.
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Wenn
ein erster Stopper zum Begrenzen der Bewegung des ersten Endabschnittes
des Querbalkens bei Betätigung
durch das Betätigungselement vorgesehen
ist, so kann die Bewegung dieses ersten Endabschnittes gestoppt
werden, nachdem eine zum Lösen
des Riegels ausreichende Bewegung stattgefunden hat.
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Indem
der Querbalken so gestaltet wird, dass er um einen Kontaktbereich
zwischen seinem ersten Endabschnitt und dem ersten Stopper schwenkbar
ist, sobald zwischen diesen beiden Elementen ein Kontakt hergestellt
wurde, kann die weitere Bewegung des Querbalkens dazu genutzt werden,
das Lösekabel
unter Zug zu setzen.
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Ein
zweiter Stopper kann dann sinnvoll sein, um bei weitergehender Betätigung durch
das Betätigungselement
auch die Bewegung des zweiten Endabschnitts des Querbalkens zu begrenzen.
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Bevorzugt
ist der einem Betätigungselement zugeordnete
Querbalken bei Zugbeanspruchung des Lösekabels durch das andere Betätigungselement um
sein erstes Drehgelenk schwenkbar, um eine Lösekraft zum Lösen des
ihm zugeordneten Riegels zu erzeugen. Der Querbalken erhält dadurch
eine Doppelfunktion: Zum einen dient er zur Verteilung der durch
das "eigene" Betätigungselement
ausgeübten Riegellösekraft
auf den eigenen Riegel und den anderen Riegel. Zum anderen dient
er als Kopplungselement zwischen dem Lösekabel und dem eigenen Riegel,
wenn das "fremde" Betätigungselement
bedient wurde.
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Günstig ist
es, wenn die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
symmetrisch zu einer Längsmittelebene
des Fahrzeugsitzes ausgebildet ist, weil auf diese Weise die gleichen
Komponenten auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes verwendet werden
können,
was die Herstellung verbilligt.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher
beschrieben. Im Einzelnen zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
in der verriegelten Stellung,
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2 die
in 1 gezeigte Verriegelungsvorrichtung bei Betätigung eines
Betätigungselementes
nach dem Lösen
des ersten Riegels, und
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3 die
in den 1 und 2 gezeigte Verriegelungsvorrichtung
nach dem Lösen
beider Riegel.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 zum Verriegeln
eines Fahrzeugsitzes (nicht dargestellt) gegenüber der Struktur eines Fahrzeugs.
Diese Verriegelungsvorrichtung 1 weist zwei Baugruppen 2, 3 auf,
die zueinander spiegelsymmetrisch bezüglich einer Längsmittelebene 4 des
Fahrzeuges sind. Die linke Baugruppe 2 ist dabei der linken
Fahrzeugseite zugeordnet, während
die rechte Baugruppe 3 der rechten Fahrzeugseite zugeordnet
ist. Die Baugruppen 2, 3 sind hier im Inneren
des Fahrzeugsitzes angeordnet und dienen zur Verriegelung des Fahrzeugsitzes
an der den Fahrzeugsitz umgebenden Struktur des Fahrzeuges. Alternativ
dazu könnten
die Baugruppen 2, 3 auch an der Fahrzeugstruktur
montiert sein und von dort aus zur Verriegelung des Fahrzeugsitzes
dienen.
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Die
beiden Baugruppen 2, 3 der Verriegelungsvorrichtung 1 sind
an gegenüberliegenden
Seiten des Fahrzeugsitzes angeordnet. Jede Baugruppe 2, 3 verfügt über einen
Riegel 5, 6. In der hier gezeigten, verriegelten
Stellung der Verriegelungsvorrichtung 1 steht jeder Riegel 5, 6 mit
einer Verriegelungsöffnung 7, 8 in
Eingriff, wobei die Verriegelungsöffnung 7, 8 jeweils
in einer Komponente 9, 10 der Fahrzeugstruktur
vorgesehen ist.
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Zum
Lösen des
Riegels 5, 6 ist jedem der beiden Riegel ein Betätigungselement 11, 12 zugeordnet,
das auf der Außenseite
des Fahrzeugsitzes zugänglich
ist, beispielsweise auf der oberen Kante der Sitzlehne. Bei dem
Betätigungselement
kann es sich auch um ein elektrisches Betätigungselement handeln, beispielsweise
einen Knopf oder Schalter, mittels dessen ein Motor zum Erzeugen
einer Riegellösekraft
bedienbar ist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung 1 sind
die Betätigungselemente 11, 12 jedoch
mechanische Betätigungselemente,
die zur Betätigung
vom Fahrzeugsitz weggezogen werden können.
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Jedes
der beiden Betätigungselemente 11, 12 ist
fest mit einem Kopplungselement 13, 14 verbunden,
das an seinem vom Betätigungselement 11, 12 abgewandten
Ende über
ein erstes Drehgelenk 15, 16 mit einem Querbalken 17, 18 verbunden
ist. Das Betätigungselement 11, 12 kann
mit seinem Kopplungselement 13, 14 auch einstückig ausge bildet
sein, so dass das Betätigungselement 11, 12 jeweils
direkt über
ein erstes Drehgelenk 15, 16 mit dem zugeordneten
Querbalken 17, 18 verbunden ist. Das erste Drehgelenk 15, 16 ist
im mittleren Bereich des jeweiligen Querbalkens 17, 18 angeordnet.
Seine Drehachse ist etwa senkrecht zu der Bewegungsrichtung, die
das Betätigungselement 11, 12 bei
seiner Betätigung
ausführt
(siehe 2).
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An
einem ersten Endabschnitt 19, 20 jedes Querbalkens 17, 18 ist
ein zweites Drehgelenk 21, 22 vorgesehen, über das
der Querbalken 17, 18 mit einem Gestänge 23, 24 verbunden
ist. Jedes Gestänge 23, 24 besteht
aus einem ersten Gestängeabschnitt 25, 26 und
einem zweiten Gestängeabschnitt 27, 28, die
ihrerseits über
ein Drehgelenk 29, 30 miteinander verbunden sind.
Zwischen dem zweiten Gestängeabschnitt 27, 28 und
dem jeweiligen Riegel 5, 6 in seine in 1 gezeigte,
verriegelte Stellung vorspannt.
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Ein
zweiter Endabschnitt 33, 34 jedes Querbalkens 17, 18 ist
mit einem dritten Drehgelenk 35, 36 versehen, über das
der Querbalken 17, 18 mit einer Endhülse 37, 38 eines
Lösekabels 39 verbunden ist.
Da die Endhülsen 37, 38 die
beiden Endpunkte des Lösekabels 39 darstellen,
verbindet das Lösekabel 39 die
Querbalken 17, 18 der beiden Baugruppen 2, 3 miteinander.
Das Lösekabel 39 ist
hier als Bowdenzug-Kabel ausgebildet und verfügt in seinem mittleren Bereich über eine
Umhüllung 40.
Die Enden der Umhüllung 40 sind
an der jeweiligen Baugruppe 2, 3 festgelegt; von
dort aus liegt ein weiterer Abschnitt des Lösekabels 39 frei bis
zur jeweiligen Endhülse 37, 38.
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Im
montierten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 1 ist jedem
Betätigungselement 11, 12 ein Querbalken 17, 18 sowie
ein Riegel 5, 6 zugeordnet. Ferner ist im montierten
Zustand jeder der beiden Querbalken 17, 18 abgesehen
von der Festlegung der drei Drehgelenke 15, 21, 35 bzw. 16, 22, 36 frei innerhalb
eines Hohlraumes (nicht dargestellt) beweglich. Ist die Baugruppe 2, 3 im
Fahrzeugsitz montiert, so befindet sich der Hohlraum ebenfalls im
Fahrzeugsitz. Ist die Baugruppe 2, 3 in der Fahrzeugstruktur
montiert, so befindet sich auch der Hohlraum innerhalb der Fahrzeugstruktur.
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Anhand
der 2 und 3 wird nun die Funktionsweise
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 näher erläutert.
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Ausgehend
von der in 1 gezeigten, verriegelten Stellung
der Verriegelungsvorrichtung 1, bei der der Fahrzeugsitz
gegenüber
der Fahrzeugstruktur verriegelt ist, ist bei der in 2 gezeigten
Situation das rechte Betätigungselement 12 betätigt worden,
in dem das Betätigungselement 12 um
eine erste Wegstrecke A nach oben bewegt wurde. Die Bewegung des
Betätigungselementes 12 ist
mit dem Pfeil P1 bezeichnet.
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Durch
die Bewegung des Betätigungselementes 12 über die
Wegstrecke A werden auch das fest damit verbundene Kopplungselement 14 sowie das
erste Drehgelenk 16 im mittleren Bereich des Querbalkens 18 um
dieselbe Distanz A angehoben. Wegen der Reibung zwischen dem Lösekabel 39 und seiner
Umhüllung 40 nimmt
das Lösekabel 39 zunächst nicht
an dieser Bewegung teil. Insbesondere verbleibt somit die Endhülse 38 bzw.
das dritte Drehgelenk 36, über das das Lösekabel 39 und
der Querbalken 18 miteinander verbunden sind, an Ort und Stelle.
Dadurch bildet das dritte Drehgelenk 36 nun einen Fixpunkt
für eine
Drehbewegung, die der Querbalken 18 um das dritte Drehgelenk 36 herum
ausführt.
Bei dieser Drehbewegung des Querbalkens 18 vollzieht der
erste Endabschnitt 20 des Querbalkens 18 eine
in 2 mit dem Pfeil P2 bezeichnete Bewegung. Aufgrund
der Hebelwirkung des Querbalkens 18 ist die Wegstrecke,
die das zweite Drehgelenk 22 bei dieser Drehbewegung zurückbiegt,
größer als
die Distanz A.
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Über das
Gestänge 24 wird
die Bewegung des zweiten Drehgelenks 22 so übertragen,
dass die Blattfeder 32 von der Verriegelungsöffnung 8 wegbewegt
wird, so dass sich auch der Riegel 6 aus der Verriegelungsöffnung 8 zurückziehen
kann. Diese Bewegung, mit der der Riegel 6 den Eingriff
mit der Verriegelungsöffnung 8 verlässt, ist
in 2 mit dem Pfeil P3 bezeichnet. Durch diese Bewegung
des Riegels 6 wird die Verriegelung der Baugruppe 3 der
Verriegelungsvorrichtung 1 gegenüber der Fahrzeugstruktur 10 gelöst, so dass
der Fahrzeugsitz an dieser Seite des Fahrzeugs nicht mehr gegenüber dem
Fahrzeug festgelegt ist. Die andere Baugruppe 2 der Verriegelungsvorrichtung 1 bleibt
bis zu diesem Zeitpunkt jedoch am Fahrzeug verriegelt.
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Zu
dem in 2 gezeigten Zeitpunkt endet die nach oben gerichtete
Bewegung P2 des ersten Endabschnittes 20 des Querbalkens 18,
weil der Endabschnitt 20 an einen ersten Stopper 42 stößt, der die
Bewegung des Endabschnittes 20 begrenzt. Dieser Endabschnitt 42 kann
eine Wandung des Hohlraumes sein, in dem der Querbalken 18 beweg lich ist.
Ein entsprechender, erster Stopper 41 ist auch für den Querbalken 17 der
anderen Baugruppe 2 vorgesehen.
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Wenn
der erste Endabschnitt 20 des Querbalkens 18 an
den ersten Stopper 42 anstößt, so entsteht zwischen ihnen
ein Kontaktbereich 44. Dieser Kontaktbereich 44 dient
als Achse für
eine Drehung, die der Querbalken 18 ausführt, wenn
das Betätigungselement 12 weiter
bewegt wird.
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Diese
fortgesetzte Bewegung des Betätigungselementes 12 um
eine zweite Wegstrecke B ist in 3 dargestellt.
Durch die Bewegung des Betätigungselementes 12 werden
auch das damit verbundene Kopplungselement 14 und das erste
Drehgelenk 16 um eine entsprechende Wegstrecke B nach oben
bewegt. Wie bereits erwähnt,
bildet der Kontaktbereich 44 zwischen dem ersten Endabschnitt 20 des
Querbalkens 18 und dem ersten Stopper 42 einen
Fixpunkt für
eine Drehbewegung des Querbalkens 18, die der Querbalken 18 wegen
der nach oben gerichteten Bewegung des ersten Drehgelenkes 16 durchführen muss.
Aufgrund dieser Drehbewegung vollzieht der zweite Endabschnitt 34 des
Querbalkens 18 eine nach oben gerichtete Bewegung, die
in 3 mit dem Pfeil P4 bezeichnet ist. Bei dieser
Bewegung P4 wird auch die Endhülse 38 des
Lösekabels 39 mitgenommen,
so dass das Lösekabel 39 unter
Zugspannung gesetzt und aus seiner Umhüllung 39 herausgezogen
wird. Diese Bewegung des Lösekabels 39 ist
mit dem Pfeil P5 bezeichnet. Sie führt dazu, dass die der anderen
Baugruppe 2 zugeordnete Endhülse 37 des Lösekabels 39 eine
nach unten gerichtete Bewegung vollzieht, die in 3 mit
P6 bezeichnet ist. Da das Betätigungselement 11 dieser anderen
Baugruppe 2 seine Stellung nicht verändert hat, hat auch das damit
verbundene, erste Drehgelenk 15 seine Stellung nicht verändert. Wenn
sich nun die Endhülse 37 des
Lösekabels 39 in
der Richtung P6 nach unten bewegt, muss daher der Querbalken 17 dieser
Baugruppe 2 eine Schwenkbewegung um sein erstes Drehgelenk 15 ausführen.
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Diese
Drehbewegung führt
ihrerseits dazu, dass das dieser Baugruppe 2 zugeordnete
Gestänge 23 in
der mit dem Pfeil P7 bezeichneten Richtung bewegt wird. Durch diese
Bewegung des Gestänges 23,
insbesondere durch die damit verbundene Bewegung des zweiten Gestängeabschnitts 27,
wird die Blattfeder 31 von der Verriegelungsöffnung 7 entfernt,
so dass der Riegel 5 aus der Verriegelungsöffnung 7 entfernt
wird. Seine Be wegung ist dabei mit P8 bezeichnet. Aufgrund dieser
Bewegung löst
sich der Riegel 5 von der Fahrzeugstruktur 9,
so dass die Verriegelungsvorrichtung 1 nun auch auf der
Seite der Baugruppe 2 vom Fahrzeug gelöst ist. In diesem Moment kann
der Fahrzeugsitz daher umgeklappt werden.
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Zu
beachten ist, dass sowohl der Riegel 6, als auch der Riegel 5 allein
durch die Bedienung eines einzigen Betätigungselementes 12 nacheinander gelöst wurden.
Dadurch wird die Bedienung der Verriegelungsvorrichtung 1 durch
den Benutzer erheblich erleichtert.
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Wenn
der umgeklappte Fahrzeugsitz wieder in seine Sitzposition zurückgeklappt
werden soll, so wird das Betätigungselement 12 dabei
nicht mehr nach oben vom Sitz weggezogen. Folglich werden auch die
Blattfedern 31, 32 nicht mehr von den jeweiligen
Verriegelungsöffnungen 7, 8 weggezogen.
Sobald der Fahrzeugsitz genügend
weit aufgeklappt worden ist, können
die Riegel 5, 6 aufgrund ihrer Vorspannung durch
die Blattfedern 31, 32 daher wieder mit den jeweiligen
Verriegelungsöffnungen 7, 8 in Eingriff
gelangen, um den Fahrzeugsitz wieder sicher gegenüber dem
Fahrzeug zu verriegeln.
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Anstelle
des Betätigungselementes 12 kann auch
das Betätigungselement 11 verwendet
werden, um beide Riegel 5, 6 der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 zu
lösen.
Das Lösekabel 39 wird
dabei genau in der entgegengesetzten Richtung unter Zugspannung
gesetzt, wie dies vorstehend beschrieben worden ist. Ansonsten verläuft der
Lösevorgang
der Verriegelungsvorrichtung 1 genau symmetrisch zu dem
vorstehend beschriebenen Lösevorgang.
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Ausgehend
von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kann die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 in
vielfacher Hinsicht abgewandelt werden. Wie bereits erwähnt, müssen die
Betätigungselemente 11, 12 nicht
notwendigerweise mechanisch sein, sondern es sind auch elektrische
Betätigungselemente
denkbar, die bei ihrer Betätigung einen
Motor aktivieren, der dann seinerseits für eine Bewegung der entsprechenden
Querbalken 17, 18 und des übrigen Mechanismus sorgt. Statt
der Blattfedern 31, 32 können auch Schraubenfedern,
Spiralfedem oder andere Arten von Federn vorgesehen sein. Denkbar
wäre es
sogar, an dieser Stelle auf ein Federelement zu verzichten und die
Bewegung der Riegel 5, 6 in jeder Richtung auf
andere Weise festzulegen.
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Die
ersten Stopper 41, 42 müssen die Bewegung des jeweiligen
Querbalkens 17, 18 nicht unbedingt durch einen
Kontakt mit dem jeweiligen Endabschnitt 19, 20 begrenzen.
Möglich
wäre es
z.B. auch, dass eine Drehachse aus dem zweiten Drehgelenk 21, 22 herausgeführt wird,
das seinerseits mit einem ersten Stopper in Kontakt tritt.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Schwenkachsen des ersten Drehgelenks 15, 16,
des zweiten Drehgelenks 21, 22 und des dritten Drehgelenks 35, 36 jeweils
parallel zueinander. Auch dies muss nicht unbedingt der Fall sein,
sondern die Schwenkachsen können
auch auf andere Weise zueinander orientiert sein.
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Zweckmäßig ist
es, wenn ein zweiter Stopper 46 vorgesehen ist, um die
Bewegung des zweiten Endabschnittes 33, 34 des
Querbalkens 17, 18 zu begrenzen. Alternativ oder
zusätzlich
wäre es
allerdings auch denkbar, einen entsprechenden zweiten Stopper für eine Begrenzung
des jeweiligen Betätigungselementes 11, 12 vorzusehen,
damit die Bewegung des Betätigungselementes 11, 12 nach
den Distanzen A und B gestoppt wird.