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Dipl.-lng. Hans Albrecht Dipl.-lng.Dierck-Wilm Lüke Stapelvorrichtung
für stab- oder brettförmiges Stückgut Die Erfindung bezieht sich auf eine Stapelvorrichtung
für stab- oder brettförmiges Stückgut mit den Merkmalen des Gattungsbegriffes des
Patentanspruches 1.
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Eine solche Stapelvorrichtung ist aus der DE-OS 27 35 469 bekannt.
Bei dieser wird die unmittelbar auf den Oberseiten der Ständer gebildete Stapellage
von den eingefahrenen Auslegerarmen von an den Ständern vertikal verfahrbaren Stapelwagen
angehoben und durch Ausfahren der Auslegerarme und Absenken der Stapelwagen von
der Ablagefläche entfernt, auf welcher nach dem Abheben der Stapellage eine neue
Stapellage gebildet werden kann. Mit einer solchen Stapelvorrichtung
wird
ein Stapel auf einer vertikal feststehenden Palette von unten nach oben durch Ablegen
aufeinanderfolgender Stapellagen gebildet, wozu die vertikal an den Ständern verfahrbaren
Stapelwagen erforderlich sind.
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Es ist auch bekannt, die Paletten zur Bildung der Stapel auf Hubtischen
anzuordnen, die nach Ablage einer jeden Stapellage um die Stapellagenhöhe abgesenkt
werden. Hierzu ist es bekannt, die Auslegerarme vertikal unbeweglich unmittelbar
in der Höhe der Oberkanten der Ständer zu montieren, so dass die Auslegerarme nur
horizontal aus-und einfahrbar sind. Diese Stapelvorrichtung arbeitet noch schneller
als die Stapelvorrichtung mit verfahrbaren Stapelwagen. Es besteht jedoch der Nachteil,
dass die Auslegerarme beim Wiedereinfahren mit ihren Oberflächen an den unteren
Flächen des die Stapellage bildenden Stückgutes entlangreiben und dieses in ungewünschter
Weise verschieben oder sogar beschädigen.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, könnten die Auslegerarme wiederum
in Stapelwagen gelagert werden, die einen kleinen Hub ausführen, so dass die Auslegerarme
beim Einfahren unterhalb der Unterfläche der Stapellage bewegt werden und anschliessend
die Stapellage wiederum von der Ablagefläche auf der Oberseite der Ständer abheben.
Eine solche Ausbildung der Stapelvorrichtung mit Stapelwagen ist jedoch
aufwendig
in der Herstellung und bedingt eine aufwendige Hub- und Senksteuerung für die Stapelwagen.
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Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Stapelvorrichtung
der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass mit geringem Bauaufwand ein
Reiben der Oberflächen der einfahrenden Auslegerarme an den Unterseiten der Stapellage
vermieden ist. Gleichzeitig wird angestrebt, die gattungsgemässe Stapelvorrichtung
zum Entstapeln geeignet auszubilden.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1. Durch die Anordnung von Hubbalken an den Ständern wird in
baulich wenig aufwendiger Weise ermöglicht, dass die Stapellage oberhalb der Oberflächen
der gleichzeitig wiedereinfahrenden Auslegerarme gebildet wird , so dass diese ohne
an der Stapellage zu reiben oder diese zu verschieben wieder eingefahren werden
können.
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Die Hubbalken befinden sich bei Bildung einer Lage in angehobener
Stellung, wobei die Oberfläche der Hubbalken oberhalb der Oberfläche der Auslegerarme
liegt.Ein Einfahren der Auslegerarme ist somit unbehindert möglich.
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Unmittelbar nach dem Einfahren der Auslegerarme werden die Hubbalken
abgesenkt, wobei die Stapellage auf die Auslegerarme übergeben wird und die Hubbalken
mit ihren Oberflächen um einen geringen Betrag unter die Ebene der Oberflächen der
Auslegerarme abgesenkt werden. Noch
während die eine Stapellage
mittels der Auslegerarme nun ausgefahren wird, können bereits die ersten Bretter
der neuen Stapellage abgelegt werden, wobei als vorübergehende Ablagefläche die
Oberkante der Ständer dient. Sobald die vorangegangene Stapellage voll ausgefahren
ist,werden die Hubbalken zusammen mit den schon abgelegten Brettern der neuen Stapellage
wieder angehoben und die neue Stapellage wird auf den Hubbalken fertig gebildet.
Hierzu ist die Länge der Hubbalken zweckmässigerweise grösser als die maximale Breite
einer Stapellage.
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Die erfindungsgemässe Stapelvorrichtung mit Hubbalken ermöglicht eine
erhebliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit gegenüber den im Stand der Technik
bekannten Stapelvorrichtungen. Darüber hinaus ist die erfindungsgemässe Stapelvorrichtung
mit Hubbalken auch zum Entstapeln geeignet. Hierzu wird eine vom Stapel z.B. mittels
der Auslegerarme selbst abgenommene Stapellage durch Einfahren der Auslegerarme
bei abgesenkten Hubbalken und durch Anheben der Hubbalken auf diese aufgebracht
und von den rückwärts angetriebenen Mitnehmern von als Transporteinrichtung an den
Ständern angeordneten Umlauf förderern abgenommen. Zum Zurückschieben der Stapellage
sind hierzu im Bereich der Ablagefläche horizontal auf die Stapellage einwirkende
Förderelemente angeordnet, die insbesondere unmittelbar an den Hubbalken gelagert
sind und oberhalb der Oberfläche der Hubbalken die Ablagefläche bilden.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1,3,5,7 und 9 Seitenansichten des oberen Teiles der
Ständer einer Stapelvorrichtung mit verschiedenen Stellungen des erfindungsgemässen
Hubbalkens, Fig. 2,4,6 und 8 Seitenansichten zu den Fig. 1 bzw. 3, bzw.5, bzw. 7
und Fig. 10,11 und 12 Seitenansichten des oberen Teiles eines Ständers einer zum
Entstapeln mit dem erfindungsgemässen Hubbalken versehenen Stapelvorrichtung.
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In den Zeichnungen sind jeweils die oberen Bereiche eines Ständers
einer Stapelvorrichtung in Prinzipzeichnungen dargestellt. Eine solche Stapelvorrichtung
besteht aus mindestens zwei im Abstand parallel zueinander angeordneten Ständern
1, auf deren Rückseiten Umlauf förderer 2 mit Mitnehmern 3 angeordnet sind, die
Bretter 4 vertikal aufwärts transportieren und mittels an den Mitnehmern 3 angeordneter
Anschläge 5 die Bretter auf die im Bereich der Oberseiten der Ständer 1 vorgesehene
Ablagefläche 6
zur Bildung einer Stapellage 7 ablegen.
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Erfindungsgemäss sind an den Ständern 1 parallel zu deren Oberseite
Hubbalken 8 gelagert, deren Oberflächen die Ablagefläche 6 bilden. Die Hubbalken8,deren
Länge grösser ist als die maximale Breite einer Stapellage 7, sind über Parallelogrammlenker
9 schwenkbeweglich gelagert, die von nicht dargestellten Antrieben bewegt und an
den Ständern 1 gelagert sind Im Bereich der Oberkanten der Ständer 1 sind Auslegerarme
10 horizontal hin- und her verfahrbar gelagert , deren Oberfläche um einen geringen
Betrag höher angeordnet ist als die Oberfläche der Oberseite der Ständer 1. Am hinteren
Ende der Auslegerarme 10 sind Ausschubklinken 11 schwenkbewegbar derart gelagert,
dass diese aus einer Stellung unterhalb der Oberfläche der Auslegerarme 10 in eine
Stellung bringbar sind, in welcher diese eine Ausschubfunktion für die Stapellage
8 bilden können.
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Die Hubbalken 8 sind mit ihren Oberflächen aus einer Ebene unterhalb
der Oberfläche der Auslegerarme 10 in eine Ebene oberhalb der Oberfläche der Auslegerarme
10 bewegbar, wozu die Parallelogrammlenker 9 unter Wirkung deren nicht dargestellter
Antriebe dienen.
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Die Wirkungsweise dieser Stapelvorrichtung wird anhand der Fig. 1
bis 9 nachstehend erläutert: In Fig. 1 ist der Hubbalken 8 in seiner oberen Stellung
dargestellt. Auf dem Hubbalken 8 ist eine Stapellage 7 gebildet worden. Das letzte
Brett 12 wird gerade mittels eines Mitnehmers 3 auf das Ende des Hub balkens 8 abgelegt,
auf welchem die Stapellage 7 mittels des Anschlages 5 des folgenden Mitnehmers 3
nach vorn geschoben wird, so dass die Stapellage 7 bündig mit dem vorderen Ende
des Hubbalkens 8 liegt ( Fig. 3). Der Auslegerarm 10 ist eingefahren. Gemäss Fig.
5 wird der Hubbalken 8 abgesenkt, wobei seine Oberfläche in eine Ebene unterhalb
der Oberfläche des Auslegerarmes 10 zu liegen kommt, so dass die Stapellage 7 auf
diesen abgelegt wird. Mit dem Absenken des Hubbalkens 8 wird über mit dessen Parallelogrammlenkerantrieben
mechanisch gekoppelte, nicht dargestellte Antriebselemente die Ausschubklinke 11
hochgeschwenkt, so dass diese in Eingriff mit dem rückwärtigen Ende der Stapellage
7 gelangt.
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Der Auslegerarm 10 wird nun über den zu bildenden Stapel 13 ausgefahren(Fig.
7), während weitere Bretter 12'zur Bildung der nächstfolgenden Stapellage 7' auf
die nun als Ablage fläche dienende Oberseite der Ständer 1 aufgeschoben werden.
Sobald der Auslegerarm 10 mit der Stapellage 7 ausgefahren ist, wird der Hubbalken
8 zusammen mit den bereits darauf befindlichen Brettern 12 der weiteren Stapellage
7'
wieder angehoben ( Fig. 9)) woraufhin die weitere Stapellage 7' auf dem Hubbalken
8 weitergebildet wird. Der Auslegerarm 10 fährt mit nun eingeschwenkter Ausschubklinke
11 wieder ein, wobei vertikal heb- und senkbare Rückhalter 14 die abgelegte Stapellage
7 zurückhalten (Fig. 8).
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Oberhalb des Stapels 13 kann sich ein Leistenmagazin 14 ( Fig. 1)
befinden, aus welchem auf jede Stapellage eine Anzahl Zwischenleisten abgelegt werden
kann.
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Bei dieser Stapelvorrichtung sind die Mitnehmer 3 des Umlaufförderers
2 derart ausgebildet, dass diese die abzulegenden Bretter 4,12 über die Oberseite
der Ständer 1 hinaus in die Höhe der Oberfläche der angehobenen Hubbalken 8 anheben
und dort ablegen können. Während der Hubbalken 8 unter die Oberfläche der Auslegerarme
10 abgesenkt ist, können die Bretter 4,12 auch während der Absenkbewegung der Mitnehmer
3 auf die Oberseite der Ständer 1 abgelegt werden. Wesentlich für die Funktion der
hier beschriebenen Stapelvorrichtung ist die Wirkung der Mitnehmer 3 in Verbindung
mit deren Anschlägen 5. Diese Wirkung ist in der DE-OS 27 35 469 vorbeschrieben.
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In ähnlicher Weise arbeitet die beschriebene Stapelvorrichtung beim
Entstapeln ( Fig. 10 bis 12).Eine Stapellage 15
wird vom Stapel
13 entweder mittels des Auslegerarmes 10 selbst oder eines Sauggreifers 16 abgehoben
und mittels des Auslegerarmes 10 auf die Ständer 1 gefahren ( Fig.11 ).
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Hier wird die zu entstapelnde Stapellage 15 vom Hubbalken 8 angehoben,
woraufhin der Auslegerarm 10, jedoch ohne Ausschubklinke 11 , wieder ausfahren kann,
ohne die zu entstapelnde Stapellage 15 zu beeinträchtigen. Mittels der Mitnehmer
3 der nun rückwärts in Richtung des Pfeiles 17 laufenden Umlaufförderer 2 werden
die einzelnen Bretter der zu entstapelnden Stapellage 15 vom Hubbalken 8 entnommen.
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Dieser weist zum Zurückfahren der zu entstapelnden Stapellage 15 in
Richtung des Pfeiles 18 einen Förderer 19 auf, insbesondere einen umlaufenden Band-
oder Kettenförderer, dessen oben liegendes Förderelement als Ablagefläche für die
zu entstapelnde Stapellage 15 und für deren Bewegung in Richtung des Pfeiles 18
dient.
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Zur gegebenenfalls erforderlichen Steuerung der Arbeitsbewegung des
Förderers 19 ist ein Endschalter 20 im hinteren Bereich des Hubbalkens 8 vorgesehen,
der beim Anstossen des hinteren, abzustapelnden Brettes der Stapellage 15 betätigt
wird.
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