DE2919351C2 - - Google Patents
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Description
Zur Unterdrückung von
Funkenentladungen auf Oberflächen, die negativ
aufgeladen werden können, ist vorgeschlagen worden, die Oberfläche mit
einem Isopropylbenzolderivat zu behandeln, das in der 2- oder
4-Stellung in Bezug auf die Isopropylgruppen einen Substituenten
mit einer Hammett-Konstanten σ p von -0,17 bis +0,82
und in der 3-Stellung in Bezug auf die Isopropylgruppe einen
Substituenten mit einer Hammett-Konstanten σ m von 0,0 bis
+0,88 aufweist.
Überraschenderweise haben Oberflächen, die mit einem derartigen
Isopropylbenzolderivat behandelt wurden, eine geringere
Neigung zur Funkenentladung, wenn sie eine negative triboelektrische
Ladung tragen. Die Behandlung einer Oberfläche mit dem
Isopropylbenzolderivat verhindert weder die Entstehung der
negativen Ladung auf der Oberfläche noch die Entladung bzw.
Ableitung der negativen Ladung von der Oberfläche. Statt
dessen werden Funkenentladungen wirksam unterdrückt.
Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Verringerung
von Funkenentladungen bei photographischem Aufzeichnungsmaterial, insbesondere
Röntgenfilmen. Ein auf die Filmoberfläche aufgebrachtes
Isopropylbenzolderivat verringert die Entladungsspuren, die
von der elektrischen Kontaktaufladung herrühren.
Damit ein Isopropylbenzolderivat für photographisches Aufzeichnungsmaterial verwendbar ist,
muß es befähigt sein, auf die Gelatine-Schutzschicht aufgetragen
zu werden und die Belichtung des Aufzeichnungsmaterials bei der
Funkenentladung, die durch die bei der Handhabung bei niedriger
Feuchtigkeit erzeugten statischen Aufladung hervorgerufen
wird, zu verhindern. Im übrigen darf das Derivat die
photographischen Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials nicht beeinträchtigen.
Ferner muß es bei einer relativen Feuchtigkeit von 40%
oder weniger wirksam sein, da oberhalb dieser Werte die Gelatine
ausreichend hygroskopisch ist, um eine leitfähige Schicht
auf der Filmoberfläche auszubilden und eine statische Aufladung
zu verhindern.
Ferner muß das Isopropylbenzolderivat in niedriger Konzentration
in der für die Schutzschicht verwendeten Gelatinelösung
löslich sein. Das Derivat muß mit der Gelatine und
den Härtern verträglich sein und soll grenzflächenaktive
Eigenschaften aufweisen, die der Gelatinelösung eine geringe
Oberflächenspannung verleihen und es ermöglichen, daß sich
das Konzentrat an der Oberfläche des Überzuges konzentriert.
Schließlich soll das Isopropylbenzolderivat der Gelantineoberfläche
eine negative Aufladungscharakteristik verleihen,
da die Funkenentladung nur bei negativ aufgeladenen Oberflächen
unterdrückt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Isopropylbenzolderivate
zu schaffen, die zur Verringerung der Funkenentladungen bei
photographischem Aufzeichnungsmaterial verwendet werden können. Diese Aufgabe
wird gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 gelöst. Anspruch 4 betrifft die Verwendung der
Isopropylbenzolderivate gemäß
Anspruch 1 bis 3 in photographischem Aufzeichnungsmaterial.
Der Rest Rf ist ein fluorierter aliphatischer
Rest mit bis zu 20 und vorzugsweise mindestens
3 Kohlenstoffatomen, dessen Grundkette verzweigt oder unverzweigt
oder bei ausreichender Länge cycloaliphatisch sein
kann. Ferner kann die Grundkette durch zweiwertige Sauerstoff-
oder dreiwertige Stickstoffatome, die nur an Kohlenstoffatome
gebunden sind, unterbrochen sein, vorausgesetzt,
daß der Rest nicht mehr als ein Heteroatom (d. h. Stickstoff-
oder Sauerstoff) pro 2 Kohlenstoffatome in der Grundkette
enthält. Der Rest ist vorzugsweise vollständig fluoriert,
kann jedoch auch Wasserstoff- oder Chloratome als Substituenten
enthalten, vorausgesetzt, daß nicht mehr als eines
dieser Atome pro Kohlenstoffatom in dem Rest vorhanden ist.
Vorzugsweise ist der fluoraliphatische Rest ein Perfluoralkylrest,
dessen Grundkette verzweigt oder unverzweigt sein kann.
Die Änderung der grenzflächenaktiven Eigenschaften mit der
Größe der Kette Rf ist in Kirk-Othmer, Encyclopedia of
Chemical Technology, 2. Ausgabe, Vol. 9, S. 724-726, diskutiert.
Im Hinblick auf die ionische Leitfähigkeit und die
negative elektrische Aufladung, die durch die Fluorcarbonsäure
Rf hervorgerufen wird, können auch Reste mit 1 oder
2 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
Beispiele für geeignete Rest RfX⊖ sind Perfluoroctylsulfonat-
und -carboxylatreste sowie Perfluorpentylsulfonat-
und -carboxylatreste.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind mit Gelatine verträglich
und unterdrücken wirksam die Funkenentladung bei photographischem
Aufzeichnungsmaterial. Verbindungen, bei denen mindestens zwei
der Reste R², R³ und R⁴ Wasserstoffatome sind, reagieren mit
Formaldehyd und können daher nicht bei Aufzeichnungsmaterial eingesetzt
werden, das mit Formaldehyd gehärtet wurde. Dagegen unterdrücken
sie wirksam die Funkenentladung bei Aufzeichnungsmaterial, das mit
anderen Härtern, z. B. Chromalaun, gehärtet wurde. Verbindungen,
bei denen mindestens zwei der Reste R², R³ und R⁴
niedere Alkylreste sind, können auch bei mit Formaldehyd gehärtetem
Aufzeichnungsmaterial eingesetzt werden und sind bevorzugt. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Beschichtungslösungen
und anderen Oberflächenbeschichtungsmassen eingesetzt
werden.
Die Verbindungen der Erfindung können nach folgendem Reaktionsschema
hergestellt werden:
Die Leuckhart-Reaktion und die Eschweiler-Clarke-Reaktion
sind in Organic Reactions, Vol. 5, 1960, Wiley, die Leuckhart-
Wallach-Reaktion in Name Index of Organic Reactions, Gowan
and Wheeler, Longmans, 1960, beschrieben.
Die Acylierung von Isopropylbenzol erfolgt vorzugsweise in
Gegenwart von Aluminiumchlorid als Katalysator. Die übrigen
Stufen des Reaktionsschemas werden auf bekannte Weise durchgeführt.
Die Beispiele erläutern die Herstellung von Verbindungen der Erfindung.
In einem Kolben, der mit einem Tropftrichter und einer
Dean-Stark-Verbindung ausgerüstet ist, werden 78 g
Formamid bei 205 bis 208°C unter Rückfluß erhitzt. Hierbei
ist es wichtig, daß das Formamid unter Rückfluß klar bleibt.
Falls sich in dem Kondensat dunkelbraune Tropfen bilden,
muß das Material gereinigt werden. Zu dem siedenden Formamid
wird ein Gemisch aus 81 g 4-Isopropylacetophenon und 19 ml
Ameisensäure (98 bis 100%) getropft. Hierbei schäumt die
Flüssigkeit kräftig und in der Dean-Stark-Vorrichtung bilden
sich zwei Schichten. Die obere Schicht besteht hauptsächlich
aus dem Keton und wird in das Reaktionsgemisch zurückgeleitet.
Von der unteren Schicht zieht man die ersten 15 ml ab
und leitet dann ebenfalls zurück. Mit fortschreitender Zugabe
färbt sich die Reaktionslösung goldgelb und die Innentemperatur
fällt auf 180°C. Die Zugabe erfolgt innerhalb 1 Stunde
und das Reaktionsgemisch wird weitere 4 Stunden auf eine
Innentemperatur von 185°C erhitzt. Beim Abkühlen bleibt das
Reaktionsgemisch homogen. Falls sich die kalte Lösung in zwei
Phasen auftrennt, ist die Reaktion nicht vollständig. Das Reaktionsgemisch
wird in 300 ml 50prozentige Salzsäure gegossen,
wobei das Formamid schnell hydrolysiert und sich ein Öl abscheidet.
Bei Zugabe von 50 ml Äthanol erhält man eine klare
Lösung, die 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt wird. Nach dem
Abkühlen macht man die Lösung mit 40prozentiger Natronlauge
basisch, wobei sich ein gelbes Öl abscheidet. Das Öl wird
in der Kälte mit Äther extrahiert, worauf man die Ätherlösung
abtrennt und über Magnesiumsulfat trocknet. Beim Eindampfen
der Ätherlösung erhält man ein gelbes Öl, das bei der Destillation
im Wasserstrahlvakuum 1-(4-Isopropylphenyl)-äthylamin
als farbloses Öl ergibt, Kp. 106 bis 108°C/15,9 mbar (Literaturwert:
111 bis 113°C/19,9 mbar); Ausbeute 65%.
NMR-Daten:
1,17 δ (6H) d (J= 7Hz);
1,20 δ (3H) d (J= 7Hz);
1,29 w (2H) s;
2,78 δ (1H) m (J= 7Hz);
3,89 δ (1H) q (J= 7Hz);
7,10 δ (4H) d.
1,20 δ (3H) d (J= 7Hz);
1,29 w (2H) s;
2,78 δ (1H) m (J= 7Hz);
3,89 δ (1H) q (J= 7Hz);
7,10 δ (4H) d.
Das Perfluoroctylsulfonat wird dadurch hergestellt, daß man
eine Lösung von 16,1 g 1-(4-Isopropylphenyl)-äthylamin in
20 ml Äthanol mit einer Lösung von 50 Perfluoroctylsulfonsäure
in 150 ml Äthanol vermischt. Die Lösung wird zur Trockene
eingedampft, worauf man den Rückstand aus Chloroform
umkristallisiert. Hierbei erhält man weiche farblose Platten
der Titelverbindung, F. 158°C (Zers.).
Elementaranalyse (%) für C₁₉H₁₈F₁₇NO₃S:
ber.:C 34,40, H 2,73, N 2,11;
gef.:C 34,3, H 2,5, N 2,2.
Eine Suspension von 81 g 1-(4-Isopropylphenyl)-äthylamin
in einer Lösung von 50 g Natriumhydroxid in 250 ml Wasser
wird bei Raumtemperatur kräftig gerührt und innerhalb
1 Stunde tropfenweise mit 64 g Dimethylsulfat versetzt.
Hierauf läßt man die Suspension über Nacht in einem Kühlschrank
stehen, wobei sich drei Schichten bilden. Die oberste
Schicht des organischen Materials wird mit Äther extrahiert,
worauf man die Ätherlösung abtrennt und über Magnesiumsulfat
trocknet. Durch Abdampfen des Äthers unter vermindertem
Druck erhält man ein gelbes Öl, das bei der
Destillation im Wasserstrahlvakuum 61 g (69%) N-Methyl-1-
(4-isopropylphenyl)-äthylamin als farbloses Öl ergibt,
Kp. 112 bis 114°C/26,6 mbar.
Das Perfluorocytylsulfonat wird dadurch hergestellt, daß
man eine Lösung von 17,6 g N-Methyl-1-(4-isopropylphenyl)-
äthylamin in 20 ml Äthanol mit einer Lösung von 50 g Perfluoroctylsulfonsäure
in 150 ml Äthanol vermischt. Die
Äthanollösung wird unter vermindertem Druck eingedampft,
worauf man den festen Rückstand aus Chloroform umkristallisiert.
Hierbei erhält man 60 g weiche farblose Platten der
Titelverbindung.
Elemtaranalyse (%) für C₂₀H₂₀F₁₇NO₃S:
ber.:C 35,4, H 2,98, N 2,07
gef.:C 33,05, H 2,43, N 2,09
40 g 1-(4-Isopropylphenyl)-äthylamin werden vorsichtig unter
Kühlung zu 55 g Ameisensäure (98%) gegeben. Hierauf versetzt
man mit 125 ml Formaldehydlösung (32%) und erhitzt
die Lösung auf einem Dampfbad 16 Stunden unter Rückfluß.
Zunächst ist eine kräftige Gasentwicklung zu beobachten, die
jedoch allmählich aufhört. Nach dem Abkühlen versetzt man
mit 50 ml Salzsäure (35% G/V) und dampft die Lösung zu einem
Sirup ein, um Formaldehyd und Ameisensäure abzutrennen. Anschließend
macht man den Rückstand mit Natronlauge alkalisch
und extrahiert das organische Material mit Äther. Nach dem
Trocknen wird der Äther abgedampft, wobei ein braunes Öl zurückbleibt,
das bei der Destillation im Wasserstrahlvakuum
30 g (70%) N-N-Dimethyl-1-(4-isopropylphenyl)-äthylamin als
farbloses Öl ergibt, Kp. 124 bis 126°C/26,6 mbar.
NMR-Daten (5prozentige Lösung in Deuterochloroform):
1,2 δ (6H) d (J= 7 Hz),
1,3 w (3H) d (J= 7 Hz),
2,15 δ (6H) s,
2,83 δ (1H) m (J= 7 Hz),
3,7 δ (1H) m (J= 7 Hz),
7,1 δ (4H) s.
1,3 w (3H) d (J= 7 Hz),
2,15 δ (6H) s,
2,83 δ (1H) m (J= 7 Hz),
3,7 δ (1H) m (J= 7 Hz),
7,1 δ (4H) s.
Dieselbe Verbindung erhält man durch Methylieren von
N-Methyl-1-(4-isopropylphenyl)-äthylamin unter 6stündigem
Erhitzen mit Ameisensäure und Formaldehyd auf einem Dampfbad
(Ausbeute 74%).
Das Perfluoroctylsulfonat wird dadurch hergestellt, daß
man eine Lösung von 19,0 g N,N-Dimethyl-1-(4-isopropylphenyl)
-äthylamin in 20 ml Äthanol mit einer Lösung von 50 g
Perfluoroctylsulfonsäure in 150 ml Äthanol vermischt. Hierauf
dampft man die Äthanollösung unter vermindertem Druck
ein und kristallisiert den Rückstand aus Chloroform um. Es
werden 65 g der Titelverbindung in Form von farblosen Platten
erhalten, F. 65°C.
Elementaranalyse (%) für C₂₁H₂₂F₁₇NO₃S:
ber.:C 36,48, H 3,21, N 2,00
gef.:C 36,08, H 2,72, N 2,21.
Eine gerührte, wassergekühlte Lösung von 19,0 g N,N-Dimethyl-
1-(4-isopropylphenyl)-äthylamin in wasserfreiem Äter wird
innerhalb 30 Minuten langsam mit 25,2 g Dimethylsulfat in
100 ml wasserfreiem Äther versetzt. Die Reaktion verläuft
glatt, wobei sich ein viskoses Öl in Form von Tröpfchen in
dem Äther bildet. Nach Abschalten des Rührers wird das Öl am
Kolbenboden gesammelt und der Äther dekantiert. Das beim
Stehenlassen kristallisierte Öl wird in 50 ml wasserfreiem
Äthanol gelöst und zu einer Lösung von Natriumäthylat
(2,3 g Natrium) in 100 ml Äthanol gegeben. Die Äthanollösung
wird über Nacht bei 0°C stehengelassen, wobei sich langsam
ein Niederschlag von Natriummetosulfat bildet. Nach dem Abfiltrieren
des Niederschlags versetzt man das Filtrat mit
50 g Perfluoroctylsulfonsäure in Äthanol. Anschließend
dampft man die Lösung zur Trockene ein, läßt über Nacht bei
0°C stehen und kristallisiert den Rückstand aus Chloroform
um. Hierbei werden 62,3 g (88%) farblose Platten der Titelverbindung
erhalten.
Elementaranalyse (%) für C₂₂H₂₄F₁₇NO₃S:
ber.:C 37,46, H 3,43, N 1,99;
gef.:C 37,4, H 4,1, N 2,3
Eine kräftig gerührte Suspension von 50,3 g Perfluoroctylsulfonylfluorid
in 100 ml Aceton und 10,1 g Triäthylamin wird
langsam mit einer Lösung von 16,3 g 1-(4-Isopropylphenyl)-
äthylamin in 50 ml Aceton versetzt. Die Temperatur erhöht
sich auf 35°C und wird durch Kontrolle der Zugabegeschwindigkeit
bei diesem Wert gehalten. Mit fortschreitender Reaktion
klärt sich das Reaktionsgemisch und wird hellbraun. Die Lösung
wird eine weitere Stunde gerührt und dann zur Trockene
eingedampft. Hierauf wäscht man den Rückstand mit Wasser und
extrahiert den organischen Rückstand mit 200 ml Äther. Die
Ätherschicht wird sorgfältig mit Magnesiumsulfat getrocknet
und in einem Rotationsfilmverdampfer zu einem braunen Sirup
eingedampft. Anschließend versetzt man mit 100 ml Chloroform
und dampft die Lösung unter Atmosphärendruck auf eine Topftemperatur
von 63°C ein. Nach dem Stehenlassen über Nacht
bei 0°C kristallisiert das Produkt in Form von gelben Nadeln.
Durch Umkristallisieren aus Toluol und Entfärben mit Aktivkohle
erhält man 38 g (59%) farblose, flockige Kristalle
der Titelverbindung, F. 158°C.
NMR-Daten (5prozentige Lösung in DMSO-d₆):
1,21 δ (6H) d (J= 7 Hz)
1,51 δ (3H) d (J= 7 Hz)
2,9 δ (1H) m (J= 7 Hz)
4,4 δ (1H) m (J= 7 Hz)
7,34 δ (4H) s
8,15 d (3H) br [mit CF₃COOH].
1,51 δ (3H) d (J= 7 Hz)
2,9 δ (1H) m (J= 7 Hz)
4,4 δ (1H) m (J= 7 Hz)
7,34 δ (4H) s
8,15 d (3H) br [mit CF₃COOH].
Ursprünglich wurde angenommen, daß die hergestellte Verbindung
N-[1-(4-Isopropylphenyl)-äthyl]-perfluoroctylsulfonamid
ist. Die Analyse hat jedoch ergeben, daß die Verbindung
ein Sulfonsäuresalz ist. Offenbar wird während der Reaktion
ein Molekül Wasser aufgenommen. Dieses Wasser kann aus zwei
Quellen stammen:
- 1) Es wurde normales, nicht getrocknetes Aceton verwendet, das üblicherweise einige Prozent Wasser enthält. Diese Menge würde ausreichen, um das Perfluoroctylsulfonylfluorid insbesondere in Gegenwart von Triäthylamin zur Säure zu hydrolysieren.
- 2) Das Auswaschen des angenommenen Sulfonamids mit Wasser könnte die Verbindung zu dem Sulfonsäuresalz hydrolysieren.
Die Erklärung 1) gilt für die Bildung des Säuresalzes als
am wahrscheinlichsten.
In der folgenden Tabelle I sind die Daten von Verbindungen
angegeben, die nach dem Verfahren der Beispiele 1 bis 5 oder
auf ähnliche Weise hergestellt wurden. Bei allen Verbindungen
ist RfX⊖ die Gruppe -C₈F₁₇SO₃, mit Ausnahme der mit (*) bezeichneten
Verbindung, bei der RfX⊖ die Gruppe
-C₅F₁₁COO⊖ ist.
Die Funkenverhinderung durch die erfindungsgemäßen Verbindungen
wird an der Gelatine-Schutzschicht eines photographischen
Aufzeichnungsmaterials geprüft.
Die zur Untersuchung der Aufladungseigenschaften und des Auftretens
von Funkenentladungen verwendete Vorrichtung besteht
aus einer angetriebenen geerdeten Edelstahlwalze, die mit
einer feder-belasteten nicht-metallischen Walze in Berührung
steht. Eine Probe des Materials wird zwischen den Walzen durchgeführt
und in einem Trog aufgefangen. Die Oberflächenaufladung
des Materials wird mit einem Elektrometer gemessen. Die
Oberfläche der nicht-metallischen Walze kann durch Umwickeln
mit einem Materialblatt modifiziert werden, so daß die mit
dem zu prüfenden Material in Berührung stehende Oberfläche
eine unterschiedliche Austrittsarbeit aufweisen kann. Der Nachweis
und die Aufzeichnung von Funkenentladungen erfolgt mit
Hilfe eines photographischen Films, der hohe Empfindlichkeit
gegenüber blauem Licht besitzt. Jede Filmprobe wird
dann in einer Dunkelkammer mit geeigneter Sicherheitsbeleuchtung
zwischen den Walzen durchgeführt und anschließend auf
herkömmliche Weise entwickelt und fixiert. Auf einigen Proben
finden sich starke schwarze Markierungen, die durch die Belichtung
des lichtempfindlichen Materials während einer
elektrischen Entladung hervorgerufen wurden. Auch die Polarität
der statischen Aufladung, die während der Walzenbehandlung
auf dem Film induziert wird, läßt sich durch die
Art der Markierung unterscheiden. Ein negatives statisches
Potential auf der Oberfläche des photographischen Films ergibt
scharfe, dichte Bilder, die genau dem Bild eines Blitzes entsprechen.
Ein positives statisches Potential auf der Oberfläche
des photographischen Filmes ergibt dagegen diffuse
formlose Bilder, die sich deutlich von den durch eine negativ
aufgeladene Oberfläche hervorgerufenen Markierungen unterscheiden.
Die auf den einzelnen Filmen beobachteten Markierungen werden
visuell nach einer Skala von 0 bis ± 5 ausgewertet.
0 bedeutet einen Film ohne Markierungen, während sich der
Wert 5 auf einen Film bezieht, der so zahlreiche Markierungen
aufweist, daß er unbrauchbar ist. Das positive Vorzeichen
bezieht sich auf Markierungen, die durch ein positives statisches
Potential hervorgerufen werden, während ein negatives
Vorzeichen auf ein negatives statisches Potential hinweist.
In der folgenden Tabelle II sind die Ergebnisse von Tests
wiedergegeben, die beim Walzen eines photographischen Filmes, der die Funken
verhindernden Zusätze in der Schutzschicht enthält, bei
einer relativen Feuchtigkeit von 25% erzielt wurden. Hierbei
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen mit dem aus der
US-PS 38 50 642 bekannten Zusatz verglichen.
Claims (4)
1. Isopropylbenzolderivate der allgemeinen Formel I
in der die Reste R¹ bis R⁴ unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder niedere Alkylreste mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten, X⊖ die Gruppe -COO⊖ oder -SO₃⊖ darstellt und Rf ein fluorierter aliphatischer Rest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen
ist.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
RfX⊖ eine Perfluoroctylsulfonatgruppe ist.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Reste R², R³ und R⁴ niedere Alkylreste sind.
4. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 bis 3 in photographischem
Aufzeichnungsmaterial.
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