EYER & LINSER PATENTANWÄLTE 291:' "'
PATENTANWÄLTE: DIPL.-ING. ECKHARDT EYER + PHYSIKER HEINZ LINSER
ROBERT-BOSCH-STR. 12A D-6O72 DREIEICH
Anmelderin:
Fräulein
Kate Kemper Furtstraße
8700 Küsnacht-Zürich
Vorrichtung zum Portionieren von Teig für Brötchen oder Kleinbrote
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ORIGINAL INSPECTED
Beschreibung;:
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Portionieren von Teig für Brötchen oder Kleinbrote mit
einem Teigeinfüllbehälter, sowie einem den Teig aus dem Behälter einer Meßkammer oder einer Gruppe von Meßkammern
zuführenden Kolben, wobei mehrere Meßkammern oder Gruppen von Meßkammern in einer drehbar gelagerten Trommel
radial angeordnet sind und jede Meßkammer einen Meßkolben aufweist, dessen Stellung in der Meßkammer in Abhängigkeit
von der Drehbewegung der Trommel veränderbar ist.
Eine Solche Vorrichtung geht beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
2 244 4-69 hervor, bei der der Teig bereits unterhalb eines Teigeinfüllschachtes mit Hilfe von zwei
gegenläufig angetriebenen Sternrädern durch portionsweises Abquetschen vorportioniert wird und in eine Kammer gelangt
in der ein zum Schacht hin mittels eines Messers abtrennbarer hin-und herbeweglich gelagerter Schieber den Teig in
eine Meßkammer oder eine Meßkammergruppe preßt. Der Antrieb der Sternräder zur Vorportionierung des Teiges erfolgt in
Abhängigkeit von der Stellung eines unterhalb dieser Sternräder angeordneten Fühlers, der bei Überschreiten einer
vorbestimmten Teigmenge in der Kammer den Antrieb der Sternräder unterbricht. Um mit Sicherheit zu kleine Teigportionen
zu vermeiden, muß die Kammer stets mit mehr als Meßkammerv-olumen
gefüllt werden, wobei der Überschuß vom Schieber aus der Kammer unter erheblicher Quetschung des Teiges zurückgedrückt
wird. Erhöht sich die zwischen dem Trennwerk-
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zeug und der Kammer befindliche Teigmenge, wird der überschüssige Teig durch eine öffnung nach oben gedruckt, wo
sich der Fühler befindet, der die Zuführung durch das Trennwerkzeug abschaltet und erst nach Absinken des Teigniveaus
wieder einschaltet. Besonders nachteilig ist es, daß mehrere Arbeitsgänge des Förderkolbens erforderlich sein können, ehe
die Sternräder die nötige Teigmenge abgeschnitten haben, so daß in jedem Fall mit einem Teigüberschuß gearbeitet
werden muß, wobei gewisse Überschußteigmengen wiederholt nach oben gequetscht werden.
Bei einem Quetschvorgang des Teiges werden jedoch in nachteiliger Weise organische Teigzellen zerstört, welche bei
dem späteren Backvorgang eine stärkere Kruste, eine dichtere Krume und eine dunkle Verfärbung der Krume zur Folge
haben.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 24 61 892 ist eine
weitere Vorrichtung der eingangs aufgeführten Art bekannt, welche ebenfalls mit zwei gegenläufig betriebenen Sternrädern
zur Vorportionierung des Teiges ausgerüstet ist, bei der zwar zwischen der Zuführvorrichtung und dem Vorraum
keine Stauungen auftreten, jedoch wird der Teig bereits durch die Vorportionierung mittels der Sternräder in nachteiliger
Weise Quetschungen unterworfen. Der Teigvorraum wird ebenfalls durch ein Messer abgeschlossen, wobei etwa
noch herausragender Teig, der sich vor dem Schieber zur Einführung des Teiges in den Meßkammern befindet, abgeschnitten
wird. Da der Schiebervorraum mit der Meßkammer
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größe nicht übereinstimmt, erfolgt ein erneutes Abschneiden des Teiges durch die Drehung der Trommel, wobei
der vor der Meßkammmer verbleibende Teig von dem
zurückgehenden Schieber mitgenommen und mit dem nachfolgenden Teig vermengt wird.
Derartige Vorrichtungen sind nicht nur hinsichtlich ihrer Bauweise aufwendig, sondern behandeln den Teig insoweit
nachteilig, als dieser mehrfachen Quetschungen und Abschneidungen unterworfen ist, welche sämtlich zellenzerstörend
wirken. Diese Zellenzerstörung wird beim nachfolgenden Backvorgang sichtbar, wie eingangs aufgeführt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Portionieren von Teig für Brötchen oder
Kleinbrote der eingangs aufgeführten Art zu schaffen, bei der der Teig einer äußerst schonenden Behandlung unterworfen
wird, wobei die Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermieden werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß zwischen dem Ausgang des Teigeinfüllbehälters
und dem Eingang einer in Teigfüllposition befindlichen Meßkammer ein Verdichtungsraum mit trichterförmig verlaufenden
ßeitenwandungen angeordnet ist.
Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß eine auf den Teig gleichmäßig einwirkende Raumpressung
auf die Teigzellen keine nachteiligen Wirkungen ausübt,
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da sich der Teig durch die gleichmäßige Gasbildung äußerst elastisch verhält. Aus diesen Gründen wird der
Teig in dem einer jeweiligen Meßkammer vorgeordneten Verdichtungsraum einer die Teigzellen nicht zerstörenden
gleichmäßigen Verdichtung unterworfen, wobei zellenzerstörende Quetschungen vermieden werden.
Der Verdichtungsraum nach der Erfindung ist im Querschnitt senkrecht zu seiner Achse an seinem Eingang rechteckig und
an seinem Ausgang kreisförmig ausgebildet, wobei die Änderung der Querschnittsform stetig verläuft. Durch diese Maßnahme
ist gewährleistet, daß auch die Verdichtung des Teiges stetig erfolgt.
Der Eingang des Verdichtungsraumes bzw. der Ausgang des Teigeinfüllbehälters ist durch ein messerförmiges Schieberteil
in Abhängigkeit von der Position des der Teigzuführung dienenden Kolbens schließbar.
Durch diese Maßnahme wird zwar ein Schnitt durch die Teigmenge am Eingang des Verdichtungsraumes durchgeführt, jedoch
wird dadurch erreicht, daß bei der Zurückführung des Kolbens die Teigmenge im Verdichtungsraum stehenbleibt,
so daß diese nicht der Kolbenbewegung folgt und somit keine fortlaufenden Druckänderungen auf den Teig einwirken, wobei
die in dem Verdichtungsraum zurückbleibende Teigmenge in die nächstfolgende Meßkammer geschoben wird. Der Teig durchwandert
damit die Vorrichtung zum gleichmäßigen Portionieren vom Einfülltrichter bis zu den Meßkammern schrittweise nach
vorn.
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Nach der Erfindung schließt sich der Ausgang des Verdichtungsraumes
hermetisch an die Wandung der Trommel bzw. die Eingangskanten der Meßkammer an, so daß ein
naht- und stufenloser Übergang vom Verdichtungsraum zur Meßkammer gegeben ist.
Damit ist sichergestellt, daß der Teig an den Wandungen des Verdichtungsraumes und an den Übergangsstellen zu
den Meßkammern keinen Quetschungen unterworfen ist.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, näher erläutert.
Hierbei zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch die Vorrichtung mit
Einfülltrichter und Trommel für die Meßkammern in schematischer Darstellung;
Figur 2 eine Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 1 ebenfalls in schematischer Darstellung;
Figur 3 einen vergrößerten Querschnitt durch den Verdichtungsraum und
Figur 4 eine Ansicht des Verdichtungsraumes von vorn
entsprechend der Figur 3 (um 90° geschwenkt).
Der Teigeinfüllbehälter 1 ist mit dem Kammerteil 2 fest verbunden und am unteren Ende des Teigeinfüllbehälters befindet
sich ein hin- und herbeweglicher Kolben 3, der mit Hilfe eines Kolbenhebels 55 eines Kolbenhebelarmes 6 und einer
Kurbelwelle 8 angetrieben wird. Der Motor zum Antrieb der
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Kurbelwelle ist nicht näher dargestellt. Eine Druckfeder
7 sorgt für eine federnde Wirkung des Kolbens 3, so daß
dieser in den Teig federelastisch eingreift und diesen schonend bewegt.
An der Kurbelwelle 8 befinden sich zwei Endschalter 19
und 20, wobei der Endschalter 19 die Kurbelwelle 11 über einen nicht näher dargestelltn Antrieb in Bewegung setzt
und über Gestänge 10 den Schieber 9 nach oben bewegt. Bei einer Drehung der Kurbelwelle 8 um 180° wird über
Nocken der Endschalter 20 betätigt und das Messer 9 bewegt sich wieder in entgegengesetzter Richtung.
Dem Teigeinfüllbehälter 1 schließt sich der durch das Schieberteil 9 abtrennbare Verdichtungsraum 4· an,dem
eine Trommel 12 mit radial gelagerten Meßkammern 13 zugeordnet
ist. Die Trommel 12 ist um ihre Achse 21 durch einen ebenfalls nicht naher dargestellten Antrieb drehbar
gelagert, so daß die verschiedenen am Umfang radial angeordneten Meßkammern 13 in Richtung des Pfeiles 25
die verschiedenen Stationen schrittweise durchlaufen.
Der Teig, der über den Teigeinfüllbehälter 1 eingegeben
wird, nimmt den gesamten unteren Raum ein und wird über den Kolben 3 in Richtung des Verdichtungsraumes 4- geschoben.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Meßkammer 13 in der in Figur 1 dargestellten Position, so daß
dadurch sowohl die Meßkammer, als auch der Verdichtungsraum 4- vollständig mit Teig gefüllt werden. Durch den Einfüllvorgang
und die Durchwanderung des Verdichtungsraumes 4· erhält der Teig eine gewisse Vorkomprimierung. Wenn der
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Kolben 3 seine vordere Stellung erreicht hat, die in Figur 1 dargestellt ist, wird über den Schalter 19 das Schieberteil
9 betätigt und der Teig, der sich in dem Verdichtungsraum 4 befindet, wird von dem im Teigeinfüllbehalter 1 befindlichen
Teig abgeteilt. Die Trommel 12 und damit sämtliche Meßkammern bewegen sich in Richtung des Pfeiles 25 und der
in der Meßkammer 13 eingefüllte Teig wird bei diesem Vorgang
von dem Verdichtungsraum 4 abgetrennt, so daß der Verdichtungsraum 4 auf der einen Seite von der Trommelwandung
12 und der anderen von dem Messerteil 9 geschlossen ist. Bei dieser Bewegung der Trommel 12 bewegt sich
auch der Kolben 3 wieder in Rückwärtsrichtung, so daß hierbei der über dem Kolben befindliche Teig den vom
Kolben 3 freigegebenen Raum unmittelbar einnehmen kann. Sobald der Kolben 3 seine hinterste Position erreicht hat
und damit dem Teig die Möglichkeit gegeben ist, den vom Kolben 3 freigegebenen Raum einzunehmen, wird über den
Endschalter 20 das Messerteil 9 nach unten bewegt, wobei zu diesem Zeitpunkt auch die nächstfolgende Meßkammer
den Ausgang des Verdichtungsraumes 4 bündig erreicht hat, so daß sich der Füllvorgang wiederholen kann.
Innerhalb der Trommel 12 befindet sich ein Kurvensegment 155 das auf die Meßkolben 14 bei der Drehung der Trommel
12 einwirkt und die Meßkolben 14 nach außen bewegt, bis der Teig in der Meßkammer nach einer Drehung der Trommel
12 von 180° vollständig ausgestoßen wird. Ein Rollenführungssegment
16 sorgt anschließend dafür, daß der Meßkammerkolben 14 bei Drehung der Trommel 12 in der Meßkammer zurückbewegt
wird, so daß die Kammer bei Erreichen des Verdichtungsraumes wieder mit Teig gefüllt werden kann.
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Der aus den Meßkammern 13 ausgestoßene Teig gelangt unmittelbar
zu der sich anschließenden und schematisch dargestellten Wirkmaschine 26 und wird nach dem Wirkvorgang
durch das Förderband 27 abgegeben.
Aus Figur 2 wird ersichtlich, daß die Meßkolben 14 mit Hilfe einer Kolbenführungsschiene 17 und einer Führungsrolle 18
von dem Kurvensegment 15 und nachfolgend dem Rollenführungssegment
16 betätigt werden. Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß die Meßkolben einer Gruppe die gleiche
Position einnehmen. Die Figur 2 zeigt weiter den konischen bzw. trichterförmigen Verlauf des Verdichtungsraumes 4.
In den Figuren 3 und 4 ist der Verdichtungsraum 4 im Vergleich zu den Figuren 1 und 2 in vergrößerter Darstellung
wiedergegeben. Die Seitenwandungen 24 verlaufen danach zur Achse 25 konisch bzw. trichterförmig, wobei der Querschnitt
senkrecht zur Achse-25 am Eingang 22 rechteckig und am Ausgang 23 kreisförmig ausgebildet ist. Der Übergang
von der rechteckigen zur kreisrunden Form erfolgt stetig, so daß bei Durchwanderung der Kammer auf den Teig
eine kontinuierlich zunehmende Pressung erfolgt, die jedoch auf den Teig keine nachteiligen Wirkungen ausübt,
da diese Pressungen innerhalb des Elastizitätsbereiches des Teiges erfolgt.
Wie es sich im Experiment ergeben hat, kann das messerförmige Schieberteil 9 noch fortgelassen werden, ohne daß der
Kolben 3 den Teig aus dem Verdichtungsraum 4 zurückzieht.
Somit wird auf den Teig bei der Portionierung eine äußerst schonende Behandlung ausgeübt.
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