DE2914606A1 - Saite aus kunststoff - Google Patents
Saite aus kunststoffInfo
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Description
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DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf Bez. Köln
Saite aus Kunststoff
Die Erfindung betrifft eine Saite aus Kunststoff und ein Verfahren zum Herstellen solcher Saiten.
Saiten, die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, sind bekannt, siehe z.B. DE-OS 27 28 339 und DE-OS
17 03 132. Sie werden für verschiedene Zwecke verwendet,
insbesondere als Saiten für Musikinstrumente, sowie zur Bespannung von S.chlägern, insbesondere Tennis-, Squash-,
Badmintonschlägern usw., und auch als Sehnen für Bögen und Armbrüste, \irobei die vorstehende Aufzählung lediglich
Beispiele angibt. Für alle diese Anwendungszivecke müssen
die Saiten, Sehnen od.dgl. bestimmte Eigenschaften hinsichtlich der Zugkraft und der Dehnung bei kurzfristiger
und wiederholter Belastung aixf weisen. Nach einer solchen
Belastung müssen die Saiten od.dgl. schnell und vollständig
auf ihre anfängliche Länge zurückkehren. Schließlich
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sollen die Saiten od.dgl. bei den verschiedenen im Gebrauch
auftretenden Bedingungen auch eine gute Widerstands fähigkeit besitzen, insbesondere eine gute Scheuerfestigkeit,
eine gute Biegsamkeit, eine weitgehende Unabhängigkeit
ihrer Eigenschaften von den Umweltbedingungen sowie insgesamt eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die verschiedenen
Belastungen, denen sie bei ihrer Montage an den verschiedenen Trägern ausgesetzt sind, für die sie
bestimmt sind. Das Anforderungsprofil für Tennisschlägersaiten ist z.B. in der Zeitschrift "Test" Nr. 6, 1978,
Seiten 512 bis 517 dargestellt.
Seit langer Zeit werden Darmsaiten für Musikinstrumente und zum Bespannen von hochwertigen Tennisschlägern verwendet.
Die Erholfähigkeit dieser Darmsaiten, d.h. ihre Fähigkeit nach einer kurzen oder mehrfachen Belastung
schnell und vollständig wieder die ursprüngliche Länge einzunehmen, ist hervorragend. Weiterhin ist bei Darmsaiten
die Längenzunahme bzw« Dehnung in Abhängigkeit von der ausgeübten Zugkraft linear und ändert sich von
Lastzyklus zu Lastzyklus praktisch nicht, was ein Indiz für das Fehlen eines Fließens ist. Alle Zugdehnungskraftkurven
weisen jedoch Stufen bzw. Sprünge auf, welche durch das Anreissen gewisser Einzelfasern oder auch der Auflösung
bzw, Auffaserung von Windungen der mit einem Drall versehenen Saiten entstehen. Die vorstehend,
beschriebenen Erscheinungen verkürzen dementsprechend die Lebensdauer von Darmsaiten. Bei Darmsaiten ist
die Lebensdauer deutlich dem Durchmesser derselben proportional; andererseits ist es jedoch nicht ohne weiteres
möglich, diesen Durchmesser einfach zu erhöhen, da dies zu verschiedenen Nachteilen führt, und zwar insbesondere
hinsichtlich der Elastizität der zugbelasteten Saite. Weiterhin haben Darmsaiten auch keine konstante
Qualität, da diese Qualität von den verwendeten
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Därmen (Schaf-, Rinder-, Sehweinedarm) abhängig ist, sowie von der Lagerungsbedingungen für die Saiten und. von
den im Moment der Verwendung der Saiten nerrschenden Feuchtigkeitsbedingungen. Da die Naturdarmsaiten eine
hohe Feuchtigkeitsaufnahme zeigen, in deren Folge Maßänderungen, d.h. Längungen der Saite auftreten, ändert
sich das elastische Verhalten sehr erheblich und zum Nachteil der Spieler. Darüber hinaus sind. Darmsaiten ausgespro
chen teuer in der Herstellung.
In neuerer Zeit sind nun eine Reihe verschiedener Saiten, die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, insbesondere
aus thermoplastischen Kunststoffen, entwickelt worden. Sie zeigen einen oft mehr oder weniger komplizierten
Aufbau:
1. Monofile Saiten, die bisher bekannt aus Polyamid, wie Nylon aus modifiziertem Polyvinylchlorid, aus Polyurethan
oder ans Polyester wie Polyäthylenterephthalat odei- auch
Polyäthylen oder aus Polypropylen extrudiert sind.
Die Herstellung dieser Saiten ist wirtschaftlich und
daher erstrebenswert und sie besitzen im Gebrauch eine gute Widerstandsfähigkeit. Andererseits ergibt sich
bei monofilen Saiten der Nachteil, daß sie - selbst nach Belastung mit einer relativ schwachen Zugkraft aufgrund
ihrer inneren Reibuig nur langsam in ihren Ausgangszustand
zurückkehren und daß sie bei einer höheren Zugbelastung eine irreversible Längung erfahren. Außerdem werden extrudierte monofile Saiten unter anderem
JO bei niedrigen Temperaturen brüchig; dies gilt insbesondere
für Polyamidsaiten.
2„ Saiten, die aus einem Bündel paralleler Multifilamente
bestehen, die jedoch nicht bis zum Korn bzw. zur Seele
imprägniert sind, sondern lediglich, und zwar insgesamt, außen von einem Schlauch bzw, einer Hülle aus extru-
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diertem Kunststoffmaterial umgeben sind. Die so aufge-
tr
bauten Saiten besitzen den Nachteil, daß sie gegen
Biegebeanspruchungen und im praktischen Einsatz wenig widerstandsfähig sind, da ihre dünne Hülle nur eine
schlechte Scheuerfestigkeit besitzt.
3. Saiten aus einem flachen Bündel aus parallelen Multifilamenten,
die durch Extrudieren mit thermoplastischem Material imprägniert sind, beispielsweise mit
einem Polyamid, wobei das flache Bündel, der Riemen bzw. das Band, das auf diese Weise erhalten wird, anschließend
bei erhöhter Temperatur verdrillt wird. Die auf diese Weise hergestellten Saiten haben den
Nachteil, daß die Windungen sich auflösen, wenn die Saite einer Zugkraft unterworfen wird.
4-, Saiten, die hinsichtlich ihrer Struktur gewissermaßen
eine Kombination der vorstehend angeführten Typen von Saiten darstellen, beispielsweise Saiten mit einem
monofilen, extrudierten Kern aus thermoplastischem Material, welches zur Verstärkung mit einem Faden,
einem Riemen oder Band umwickelt ist oder welcher von einer Hülle oder einem geflochtenen Schlauch umgeben
ist, wobei diese Umhüllungen imprägniert sind. Das Anbringen eines Verstärkungsfadens od.dgl. erhöht
die Reißkraft der Saite nur dann, wenn seine Reißdehnung höher ist als die des zu verstärkenden Fadens. Im
allgemeinen haben die Verstärkerfäden, z.B. Metall-, Carbon- oder Borfäden eine höhere Reißfestigkeit, einen
höheren Elastizitätsmodul, aber geringere Reißdehnung als die zu verstauenden Fäden. Wird die Reißdehnung
des Verstärkerfadens überschxdtten, so trägt nur noch
der im Querschnitt verringerte Ursprungfaden. Außerdem sind solche multifilen Saiten erheblich teurer in der
Herstellung als monofile Saiten.
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ORIGINAL INSPECTED
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Der überwiegende Teil der derzeit .hergestellten Saiten,
die zumindest teilweise aus Kunststoff Gestehen, haben Hysteresis-Kurven, die ein anfängliches Fließen offenbarer
und aus denen deutlich wird, daß nach einer Anzahl von
aufeinanderfolgenden Belastungen eine bleibende Dehnung zurückbleibt. Aus all diesen Gründen sind die derzeit erhältlichen
Saiten mit Kunststoffmaterialien nicht voll befriedigend,
insbesondere wenn sie als Bespannung für Tennisschläger verwendet werden sollen. Zwar lassen sich die
bekannten Saiten, bei denen mindestens ein Verfahrensschritt zum Extrudieren von thermoplastischen Materialien
stattfindet, um insbesondere einen monofilen Kern oder eine Imprägnierung eines Bandes von Multifilamenten durch·
zuführen, kontinuierlich und schnell sehr wirtschaftlich herstellen; andererseits sind die künstlich hergestellten
Saiten qualitätsmäßig ira Vergleich zu den Darmsaiten nicht konkurrenzfähig, und zwar in erster Linie aufgrund
der speziellen Eigenschaften, insbesondere des zu geringen Rückstellvermögens der verwendeten thermoplastischen
Materialien so;vie der zu geringen Elastizität.
Nach wie vor sind die multifilen Kunststoffsaiten als Tennisschlägerbespannung den hochwertigen Naturdarmsaiten
in den Spieleigenschaften unterlegen und höchstens vergleichbar den unteren Qualitäten der Naturdannsaiten..
Die reinen Kunststoffmonofile hingegen haben die schlechtesten Spieleigenschaften, was in erster Linie auf eine
zu geringe Elastizität zurückzuführen ist. Bei den bekannten Monofilen und Multifilen Kunststoff-Saiten werden bevorzugt
Polyamid 6 und 6.6 sowie im geringen Maße PoIyäthylenterephthalat
eingesetzt.
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ORiGINAL INSPECTED
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Sowohl bei Naturdarmsaiten als auch "bei Saiten aus Kunststoff,
insbesondere Polyamid stellt sich des v/eiteren als
nachteilig die Feuchtigkeitsaufnahme bzw. -abgabe dar. Je nach der jeweiligen Luftfeuchtigkeit und dem dadurch
bedingten Feuchtigkeitsgehalt der Saiten können die bespannten Saiten sich verkürzen oder verlängern. Selbst
bei einem so hochwertigen Kunststoff wie Polyamid 6 und 6.6 treten bei Änderung der relativen Luftfeuchtigkeit
von 25 bis 80 % noch Maßänderungen von ca. 2 % auf, bei
Naturdarmsaiten betragen diese ca 4 %. Durch diese Maßänderungen
tritt bei Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes der Saiten ein Abbau der Vorspannungskraft der gespannten
Saite auf, wodurch beispielsweise eine Tennisschlägerbespannung schlapp wird und der Ball nicht mehr beschleunig"
wird. Bei Erniedrigung des Feuchtigkeitsgehaltes der Saiten hingegen tritt eine Verkürzung derselben ein und
die Vorspannungskräfte werden erhöht, die gespannte Saite wird härter. Ein besonderer Kachteil von Saiten aus Polyamid
ergibt sich aus der Tatsache, daß bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Polyamides von ca. 3 %>
der sich bei Luftfeuchtigkeiten von 50 % relativer Feuchtigkeit einstellt,
der Glasübergangsbereich des Polyamides 6 und bereits bei ca. 200C liegt. Daher haben diese Saiten eine
hohe Dämpfung, sie stellen sich infolge der inneren Reibung schlechter zurück. Außerdem treten bei diesen Saiten
aus Polyamid starke Änderungen der Elastizität bei Temperaturänderimgen
auf.
Ausgehend, vom Stande der Technik liegt der Erfindxmg die
Aufgabe zugrunde, eine Saite aus Kunststoffmaterial zu schaffen, die praktisch die Vorteile von Darmsaiten und
die Vorteile d.er bekannten Saiten aus Kunststoffmaterialien, jedoch ohne deren Nachteile, aufweist sowie ein
Verfahren zum Herstellen solcher Saiten. 35
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
für die Saite als Kunststoff Polyvinylidenfluorid verwendet ist. Überraschend hat sich nxm gezeigt, daß die
erfindungsgemäßen Kunststoffsaiten aus Polyvinylidenfluorid
keine hohe Dämpfung bei Raumtemperatur haben und daher schneller zurückfedern, daß sie gleichzeitig wesent
lieh elastischer sind als alle bisher bekannten Kunststoff saiten und nicht so schnell altern. Es gelingt, die
Saiten aus Polyvinylidenfluorid in ihrer Elastizität bzw. in ihrem elastischen Verhalten demjenigen von hochqualifizierten
Naturdarmsaiten anzunähern. Darüber hinaus wird gegenüber von Saiten aus Naturdarm und insbesondere Polyamid
der Nachteil, der bei diesen durch Maßänderungen infolge Feuchtigkeitsaufnahme entsteht, vermieden, da die
I'euchtigkeitsaufnähme von Polyvinylidenfluorid im Sättigungszustand
unter 0,2 % liegt. Dies bedeutet, daß Polyvinylidenfluorid wesentlich feuchtigkeitsbeständiger ist
als die heute üblichen Kunststoffsaiten aus Polyamid.
Dies gilt insbesondere für den für den praktischen Gebrauch wichtigen Temperaturbereich von +15 C bis ^00G.
Darüber hinaus haben Saiten aus Polyvinylidenf lxiorid mit
die beste V/itterungsbeständigkeit von allen Kunststoffmonofilen.
Es ist völlig überraschend, daß es mit der erfindungsgemäßen Auswahl von Polyvinylidenfluorid gelungen ist,
eine Kunststoffsaite mit wesentlichen Eigenschaften von
Naturdarmsaiten zu schaffen, da es weder mit den bisher bekannten Saiten aus Polyamid (Nylon), Polyestern
(Polyäthylenterephthalat) oder Polypropylen oder Polyvinylchlorid gelungen war.
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Die Erfindimg wirkt sich besonders vorteilhaft "bei Ausbildung
der Saite aus mindestens einem PolyViriylidenfluoridmonofil
aus, wobei sie bei der wirtschaftlich am interessantesten monofilen Saite sich vollbewährt und die
Vorteile von Naturdarmsaiten mit den bisher bekannten Kunststoffsaiten verbindet. Die Saite kann jedoch auch
aus mehreren monofilen Fäden aus Polyvinylidenfluorid bestehen, die miteinander verdrillt, verflochten, verzwirnt
oder ähnlich miteinander verbunden sind. Hierunter
sind auch komplex aufgebaute Saiten zu verstehen, die neben Kunststcffäden auch noch v/eitere Bestandteile
aufweisen.
Bei der starken Belastung, denen Saiten im Betriebszustand
unterworfen sind, kann auch bei Polyvinylidenfluoridmonofilen ein Spleißen eintreten. Um dieses Spleißen
zu vermindern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Oberfläche des Polyvinylidenfluoridmonofils zu beschichten,
um den Reibungswiderstand zu erniedrigen und die Scheuerfestigkeit zu erhöhen, z.B. mit Polytetrafluoräthylen
oder Silikonölen. Die verminderte Spleißneigung der Saiten erweist sich insbesondere bei der Verwendung
der Saiten als Bespannung für Ballspielschläger von besonderem Vorteil, da hier die Scheuerfestigkeit der
Saiten wesentlich erhöht wird, zumindest wesentlich besser als diejenige von Naturdarmsaiten ist.
Die erfindungsgemäße Saite ist im wesentlichen durch ihr
Elastizitätsverhalten gekennzeichnet. Nach einem \ieiteren
Merkmal der Erfindung ist die Saite dadurch gekennzeichnet daß die Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles
bei einer Vorspannkraft der Saite im Bereich zwischen bis 320 N derjenigen einer Naturdarmsaite angeglichen
ist. Diese Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles kann unabhängig von der Dicke bzw. dem Durchmesser des
Monofiles eingestellt werden, so daß gleiche Spieleigen-
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schäften dickenunabhängig erreicht werden. Eine weitere
wesentliche Eigenschaft der erfindungsgemäßen Saite besteht darin, daß die Relaxation des Polyvinylidenfluoridmonofiles
gleich oder geringer -als bei Naturdarmsaiten ist, bei einer vergleichsweise aufgebrachten Vorspannkraft
von 200 N. Sonit zeichnen sich die erfindungsgemäß aus Polyvinylidenfluoridmonofilen ausgebildeten Saiten
durch eine hohe Elastizität bei einer geringen Relaxation aus. Die Elastizität beträgt nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung für die Saite aus Polyvinylidenfluoridmonofilen
bei einer Vorspannkraft von 200 N zwischen 2,0 bis
—4 —1 —M —1
5,0 χ 10 N , vorzugsweise annähernd 3,3 x 10 N
Das für eine Saite, insbesondere auch für die Bespannung
von Beispielschlägern erforderliche Verhältnis zwischen hoher Elastizität der Monofile und geringer Relaxation derselben
wird nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß das Polyvinylidenfluoridaonofil
im Verhältnis zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 axial verstreckt ist. Durch die Wahl der
Verstreckungstemperatur, der Verstreckungsverhältnisse und
der Verweilzeit kann man die Elastizität oberhalb einer
Dehnung von 7 bis 8 % stark vermindern. Man kann also
Saiten mit der gewünschten Elastizität bereits bei der Warmverstreckung herstellen. Spannt man diese Saiten ,jedoch
längere Zeit ein, so stellt man fest, daß einerseits die Spannung abfällt, andererseits aber auch die Elastizi-•
tat. Um daher die bei Raumtemperatur gewünschte, über große Zeiträume gleichbleibende Elastizität einzustellen,
wird bei höheren Temperaturen vorverstreckt, so daß die Saiten eine Elastizität haben, die etwa um 40 bis 70 %
höher ist als gewünscht und durch mindestens eine kalte
Rachvers treckung die Elastizität auf den gewünschten Wert bringt. Durch die Höhe der jeweils angelegten Sjonnung kam:
35sfm die Länge des linearen Kraftdehnungsbereiches festlegen.
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ORIGSNAL INSPECTED
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Polyvinylidenfluoridmonofile kennzeichnet diese dadurch,
daß sie mindestens noch einmal nachverstreckt sind.
Durch dieses Nachverstrecken v/ird insbesondere die Relaxation
des Monofils verringert, jedoch fällt auch die Elastizität ab und die Reißdehnung. Dieser Nachver Streckung
sind daher Grenzen gesetzt.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen ^O Saite ist die Verwendung als Bespannung von Ballspielschlägern
, insbesondere von Tennisschlägern. Von besonderem Vorteil lassen sich hier monofile Saiten aus Polyvinylidenfluorid
einsetzen, die durch den hochwertigen Naturdarmsaiten angenäherte Spieleigenschaften mit einer entsprechenden
Elastizität und Relaxationsverhalten zugleich die Forderungen der wirtschaftlichen Herstellung durch
Extrusion mit den Vorteilen der Witterungsbeständigkeit von Kunststoffen bei gleichbleibender Qualität verbinden.
Wie bei anderen makromolekularen Stoffen hängen auch
manche der Eigenschaften von Polyvinylidenfluorid, insbesondere der Kristallinitätsgrad von der thermischen
Vorgeschichte des Materials ab. V/ährend durch schnelles Abkühlen nach der Verarbeitung ein weitgehend amorphes
Material guter Plexiblität entsteht, führen langsames Abkühlen oder Tempern bei ca. 135° C zu hochkristallinen
Teilen, die bei höherer Dichte einen größeren Zug- und Biegemodul besitzen und eine verbesserte Zeitstandfestigkeit
aufweisen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist daher, ein besonders geeignetes Verfahren zum Herstellen
von Saiten aus Polyvinylidenfluorid vorzuschlagen. Das Verfahren zum Herstellen einer Saite gemäß der Erfindung
sieht vor, daß ein Strang aus Polyvinylidenfluorid bei einer Schmelzetemperatur des Polyvinylidenfluorids zwisehen
250 und. 55O0C, vorzugsweise zwischen 2600C und
280 C extrudiert und auf eine Temperatur zwischen 60 una
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ORlGSWAL IMSPECTED
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15O0C, vorzugsweise 130 bis 145°C abgekühlt und bei dieser
Temperatur axial verstreckt wird, danacfi das so erhaltene Polyvinylidenfluoridmonofil auf Raumtemperatur
(ca. 20°C) abgekühlt wird und anschließend kaltverstreckt wird. Durch die erfindungsgemäße Kombination der Verfahrensschritte
einer WarmverStreckung mit einer kalten jedoch
relativ geringen Nachverstreckung der Monofile werder
die hervorragenden Eigenschaften, die für eine Saite erforderlich sind, erreicht, nämlich ein den Naturdarmeaiten
angenähertes über lange Zeiträume gleichbleibendes elastisches Verhalten und eine Verringerung der Relaxation
des Polyvinylidenfluorids auf einen für die Spieleigenschaften
akzeptablen Wert. Bevorzugt wird die Kaltverstreckung des Polyvinylidenfluoridmonofiles bis zu einem *
Grade durchgeführt, daß eine Längung des Monofils um 1
bis 3 % erfolgt. Dieser Umfang der Kaltverstreckung ist ausreichend, um die gewünschte Redtizierung der Relaxation
zu erreichen. Bei der kalten NachverStreckung werden die
Knotenreißkraft und die Reißdehnung praktisch kaum verändert, während die Elastizität etwas ansteigt. Die erzielbare
Elastizität, Knotenreißkraft und Reißdehnung des Polyvinylidenfluoridmonofiles hängen auch von der Temperatur
ab, bei der die WarmverStreckung durchgeführt wird. Die Temperatur für die Warmverstreckung und auch das Ver-Streckungsverhältnis,
das bevorzugt zwischen 1 : 3 bis 1 .: 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 gewählt wird, hängen
auch von der erforderlichen Enddicke bzw. Durchmesser der
monofilen Saite ab. Um z.B. eine Enddicke von 1,2 bis 1,5 mm der monofilen Polyvinylidenfluoridsaite zu erhalten,
muß die zu verstreckende Dicke des Stranges bei einem Verstreckungsverhältnis von 1 : 5 zwischen 2,7 bis 5,4 nun
und bei einem Verstreckungsverhältnis z.B. von 1 :'8 zwischen 3,4 bis 4,2 mm gewählt werden.
*) solchen
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Vorteilhaft ist es auch, die bei einer Temperatur zwischen
150 bis 1450C warmverstreckten PVDF-Monofile vor Abkühlung
auf Raumtemperatur noch einer Temperatur bei über der Verstreckungstemperatur liegenden Temperatur
zu unterwerfen, tun Spannungen abzubauen.
Die gewünschte Kaltverstrecktmg wird beispielsweise erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das Polyvinylidenfluoridmonofil
mit einer gleichmäßigen Spannkraft von mindestens 200 K, vorzugsweise 230 bis 280 N aufgewickelt
wird und mindestens fünf Minuten, vorzugsweise bis zu einer Stund.e oder ggf. mehr unter Sjjätraung aufgewickelt
verbleibt, bis es nach seiner Entspannung seinem Verwendungszweck zugeführt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispie] als Tennisschlägex-saite näher erläutert« Nachfolgend werden
die Eigenschaften, die für den praktischen Einsatz der erfindungsgemäßen Saite aus Polyvinylidenfluorid für die
Bespannung von Tennisschlägern von Bedeutung sind, kurz beschrieben. Hierzu ist noch anzumerken, daß Tennisschlägersaiten
beim Bespannen mit einer Vorspannkraft Je nach der Spielart des Spielers zwischen I50 N bis 300 N, vorzugsweise
etwa 200 N aufgezogen werden. Es ergeben sich nachfolgende Anforderungen:
a) Zugfestigkeit:
a) Zugfestigkeit:
Aufgrund des Kraftverformungsdiagrammes eines Tennisballes
kann man abschätzen, daß von der Tennisschlägerbespannung etwa SO bis 250 N aufgenommen werden. Diese
Kräfte verteilen sich auf die einzelnen Saiten eines Tennisschlägers in unterschiedlicher Form. Da im allgemeinen
die Längssaiten eine höhere Vorspannung haben als die Quersaiten, werden diese Kräfte in stärkereis
Maße von den Längssaiten und in geringerem Maße von den Quersaiten aufgenommen. Die durch einen Ball auf
eine Saite ausgeübte Kraft dürfte schätzungsweise bei Durchschnittsspielern nicht mehr als 50 H betragen.
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ORIGINAL INSPECTED
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Diese Kraft addiert sich zu der Yorspannkraft einer Saite
von 160 bis ?00 N, nit der eine Saite "beim Einspannen
vorgespannt wird.
b) Spanmmtrsrelaxation:
Die Tennisschlägersaiten werden je nach Spieler und
Spielart mit 160 "bis 300 N, vornehmlich mit 200 N beim Bespannen vorgespannt. Mit steigender Spannkraft
wird der Verformungsweg verringert und die Kontaktzeit zwischen Ball und Bespannung reduziert, so daß
im allgemeinen die Ballführung schlechter ist und für die Beschleunigung des Balles eine hohe Geschwindigkeit
des Tennisschlägers notwendig ist. Die Spannkraft der Saiten sollte sich möglichst wenig mit der
Zeit ändern, also die Spannungsrelaxation gering sein. Ferner soll sich die Spannkraft durch Einwirkung von
Temperatur und Feuchtigkeit möglichst wenig ändern.
c) Knotenreißkraft:
Die Saiten müssen ausreichende Knotenreißkraft haben, jedoch kann man durch mehrmaliges Umlenken der Saite
beim Besjjannen die auf den Knoten wirkende Kraft
reduzieren.
d) Elastizitätsverhalten:
Eine der wichtigsten Eigenschaften der Tennisschläger-saiten
ist das Elastizitätsverhalten bei Spannkräften von ca. 200 K. Dieses kann wegen der Nichtlinearität
des Kraftverforinungsdiagrammes durch die Wahl der
* Spannkraft bzw. durch den Durchmesser der Saiten in einem gewissen Bereich variiert werden. Diese Eigenschaft
wirkt sich auf die Ballbeschleunigung, die Ballkontrolle und auf die Beanspruchung des Armgelenkes
aus.
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INSPECTED
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Ein 7ΛΧ. großer Verforaiungsweg bewirkt eine zu geringe
Ballbeschleunigung und ein zu kleiner Verforrrmngsweg
eine schlechte Ballführung. Die Naturdarmsaiten haben nach allen "bisherigen Erfahrungen ein Elastizi·
tätsverhalten, das sowohl eine gute Ballführung wrA
-beschleuni gung gewährleistet.
e) Rü ck s t e 11. ve nr. ö ge η:
Die Saite soll nach kurzzeitiger Belastung schnell in. ihren Ausgangs zustand zurückkehren. Das bedeutet,
daß die innere Reibung des verwendeten Materials klein sein soll. Ein Maß hierfür ist die Dämpfung,
f) Scheuerfcsitigkait:
Das "Verschleißverhalten v/ird einmal durch das
Scheuern von zwei Saiten an den Kreu^ungspunkten
einer Bespannung, zum anderen aber auch durch Staub und Schmutz hervorgerufen.
Nachfolgend wird die Herstellung einer iaonofilen Saite
aus Polyvinylidenfluorid gemäß der Erfindung, die als
Tennisschlägersaite zum Einsatz kommen soll, beschrieben
und in ihren Eigenschaften untersucht und verglichen Ttiit einer multifilen Kunststoffsaite des Typs
Ry-O-Sheep der Fa. Rucanor GmbH, Köln und einer Naturdarmsaite des Typs Victor Imperial der Fa. Hoffmann
von Cramm KG, Unteraching.
Mit einem Einschneckenextruder wird ein Strang aus Polyvinylidenfluorid
(Dyflor Typ M der Dynamit Nobel AG) mit einem Durchmesser von 2,6 mm bei einer Schmelztemperatur
von 2750C extrudiert und in einem nachfolgenden
Glyzerinbad von ca. 95 C etwa auf diese Temperatur abgekühlt. Der Strang wird dann in ein Temperbad aus
Glyzerin von einer Temperatur von 145°C eingebracht und
bei dieser Tenneratui- im Verhältnis 1 : 1V verstreckt.
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ORIGINAL INSPECTS)
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Das so erhaltene Monofil aus Polyvinylidenfluorid v/eist einen Durchmesser von 1,3 ram auf und wird nachfolgend in
einem Bad von ca. 200G abgekühlt. Das Monofil hat dann
eine Elastizität von etwa 5)5 x 10~ χ ΓΤ~ . Das auf Rauratemperatur
abgekühlte Monofil wird anschließend auf Wickel rollen aus Stahl mit einer gleichmäßigen Spannkraft von
250 W aufgewickelt und wird etwa 1 Stunde auf der Wickelrolle unter Spannung gehalten. Während dieser Zeit fällt
die Span.nungskra.ft ,jedoch von 250 N auf ca. 180 N ab.
Es ist möglich, durch stärkeres einmaliges Verstrecken bei höheren Temperaturen Saiten zu erhalten mit gleicher
Elastizität und gleichem oder besserem Relaxationsverhalten wie Naturdarjnsaiten. Spannt man diese Saiten mit dieser
Vorspannkraft ein, so erfolgt eine umorientierung der Moleküle in der Spannungsrichtung, durch welche die
Elastizität erniedrigt wird. Die Elastizität der Monofile im eingespannten Zustand steigt durch aufgebrachte Vorspannung
an. Gleichzeitig erfolgt durch, die ünorientierung eine Abnahme der Vorspannung.
Man könnte davon ausgehen, daß man das kalte Nachverstrecken
generell unterläßt und erst beim Einspannen der Saiten diesen Vorgang vornimmt. Das Einspannen müßte dann
wesentlich langer dauern, außerdem wäre nicht die Gleichmäßigkeit garantiert. Nach einer Stunde wird das Monofil
aus Polyvinylidenfluorid wiederum abgewickelt und ist nunmehr einsatzfertig, um als Saite auf einen Tennisschläger
aufgespannt zu werden.
Das so hergestellte Monofil aus Polyvinylidenfluorid JO weist nun bei einer Vorspannkraft von 200 IT, mit der es
auf den Tennisschläger aufgespannt wird, eine den hochwertigen Naturdarmsaiten entsprechende Elastizität auf
und das Relaxationsverhalten ist bei Vorspannkräften von 200 IT gleich oder sogar geringer als das von hocnfertigen
Katurdarmsaiten.
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ORIGINAL INSPECTED
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Nach dem Entspannen ist das so kalt nachgereckte Monofil
um etwa 1,5 % langer als das nicht über einen Zeitraum von einer Stunde mit einer Verspannkraft von 250 N gereckte
Honofil. Mit dieser kalten öachverstreckung wird
bei einer hohen Elastizität der Polyvinylidenfluoridnonofile
die gewünschte geringe Relaxation erzielt.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäSen Saite aus einem
Polyvinylidenfluoridmonofil im Vergleich zu der vorangehend spezifizierten Naturdarmsaite sowie einer hochwertigen
bekannten Kunststoff-Saite aus Polyamid sind
in den folgenden Tabellen und Abbildungen dargestellt.
Die Abbildung 1 zeigt die Zusammenstellung des Vergleichs der mechanischen Eigenschaften in tabellarischer Form.
Abbildung 2 zeigt ein Kraft-Dehnungs-Diagramm. Abbildung 3 stellt die Elastizität als Funktion der Vorspannungskraft
dar. Abbildung 4· zeigt den zeitlichen Verlauf der
Spannkraft nach dem Aufbringen einer Kraft (Relaxation). Abbildung 5 veranschaulicht das Kraftdehnungsverhalten.
Abbildung 6 die Abhängigkeit von Schubmodul und Dämpfung von der Temperatur. Abbildung 7 die Abhängigkeit des
Schubmodul und der Dämpfung von Polyamid 6.6. Abbildung 8 den Einfluß der Feuchtigkeit (Sorptionsisotherme).
Dier Elastizität cL ist definiert als das Verhältnis der
Dehnungsänderung^( £ bei einer Kraftänderung A /q
_ A c- Q £= Dehnungsänderung
A K. /\Ι<-~ Kraftänderung
für eine reversible Verformung.
35
35
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Die Elastizität lä.i-.t sich aus den Kraft-Dehnungs-Dia-·
graminen Abbildung 2 bestimmen. Die Elastizität als Funktion
der Vorspannung gibt die Abbildung 3 wied.er. Daraufgeht hervor, daß die erfindungsgemäß hergestellten PVDF-Monofile
bei Vorspannungskräften von etva 150 N bis
350 N praktisch die gleiche Elastizität haben wie hochwertige ITaturdarmsaiten. Dagegen haben die "Kunststoff-Saiter!"
ebenso wie Monofile aus Polyamid bei einer Vorspannungskraft
von 200 K eine wesentlich, geringere Elastizität.
Die Relaxation wurde entsprechend DIN 53 4-.4I ermittelt.
Die Änderung der Kraft als Funktion der Zeit bei konstanter Dehnung und einer Vorspannungskraft von 200 IT
enthält die Abbildung 4. Die PVDF-Monofile haben etwa
die gleiche P.elsxation wie die hochwertigen Natürdarmsaiten,
hingegen hat das Ausgangsmaterial \ror der Kaltverstreckung
eine wesentlich höhere Relaxation.
Die Abbildung 5 veranschaulicht das Kraft-Dehnungsverhalten
eines PVDF-Iionofils, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, und einer hochwertigen Naturdarmsaite.
Der Nullpunkt der Kraft™Dehnungs-Magraume
wurde so verschoben, daß die Kurven bei einer Kraft von 200 N sich berühren. In dieser Darstellungsart erkennt
man die Gleichwertigkeit beider Materialien im
Elastizitätsverhalten. Der Unterschied beider Materialien liegt darin, daß zum Erreichen einer Kraft von 200 N
bei den hier beschriebenen PVDF-Monofilen eine Dehnung
von 7}5 %■, bei den hochwertigen ITaturdarmsaiten von ca.
5 % erforderlich ist. Das Relaxationsverhalten beider Saiten ist ebenfalls gleich.
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ORIGINAL !NSPECTED
Das Temperatur-verhalten von hochwertigen Naturdarmsaiten,
"Kunst stoff-rSai ten" und Monofilen auc PVDF geben die
Temperaturkurven des Schubmoduls und der Dämpfung wieder (Abbildung 6). Die Messung erfolgt nach DIN 53 Vl-5· Bis
Monofile aus PVDP ändern den Schubmodul im Temperaturbe-.
reich von 15° C nur wenig. Dasselbe trifft für die hochwertigen
ITaturdaraisaitcn zu. Dagegen ändern sich die
Kunststoff~Saiten, insbesondere diejenigen aus Polyamid
in diesem Temperaturbereich sehr stark. Diese Änderung ist darauf zurückzuführen, daß durch den Feuchtigkeitsgehalt
die Glasübergangstemperatur des Polyamids erniedrigt wird und die Feuchtigkeitssättigung bei 2J°C und 50 % r F
eine Glasuberganizstemperatur von 20°C ergibt, siehe vergleichende
Darstellung in Abbildung 7. Aus der Abbildung 6
1S geht weiter hervor, daß die PVDF-Monofile bei 200C eine
sehr geringe Dämpfung aufweisen; deshalb haben diese Monofile
ein sehr gutes Rückstellvermögen.
Der Einfluß der Feuchtigkeit läßt sich am besten durch die
Sorptxonsisothcrme charakterisieren, siehe Abbildung 8,
V/ährend beim PVDF-fionofil der Feuchtigkeitsgehalt auch
bei 100 % r F \mter 0,2 bleibt, liegt dieser bei »Saiten
aus Polyamid bei ca. 9 % und bei Naturdarmsaiten bei
> 90 %.
Die Reißkraft wurde nach DIN 53 Z|-55 ermittelt. Bei der
Knotenreißkraft wurde in den zu prüfenden Faden ein. Knoten
gemacht und dann von dem Faden im Zugversiich nach DIN
53 4-55 die Reißkraft gemessen. Die Eigenschaftswerte sind
in der Abbildung 1 zusammengestellt.
Die Scheuerfestigkeit wurde mit einem Spezialprüfgerät
ermittelt. Zwei Saiten v/erden über Kreuz, jeder mit einer Vorspannungskraft von 200 N, eingespannt. Die Spannklemnen
für eine Saite stehen fest, die Spannklenimen für die andere
Saite sind beweglich» Die bewegliche Saite wird von
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29U6Q6
1 oben I-cominend unter die feststehende Saite hergezogen und
nach oben weitergeführt. Mit einer Tourenzahl von 100 Zyklen pro Minute wird diese Saite hin- und herbewegt. Der
Kreuzungspunkt beider Saiten kann sich während der Prüfimg
lj etwa um 10 ram hin- und herschieben. Die mit diesem Gerät
ermittelte Scheuerfnstigkeiv ist bei den Tennisschlägersaiten aus Polyamid am günstigsten. Die Naturdarmsaiten
unterscheiden sich in Scheuerfestigkeit sehr stark. Es gibt Saiten, die bereits notch 600 Zyklen reißen, andere
dagegen erst nach 2000 Zyklen« PVI)P-Monofile haben eine Scheuerfestigkeit, die geringfügig schlechter ist als die
der ITatui'darrasaitcn. Dagegen besitzen PVDF-Ncnofile, deren
Oberfläche z.B. mit Teflon beschichtet wurde, Scheuerfestigkeifcen,
die wesentlich besser als die scheuerfesten Waturdariasaiten sind, siehe auch Abbildung 1.
Die Gegenüberstellung der Eigenschaftswerte von Tennisschlägersaiten
aus Monofilen aus PVDF hochwertigem Natiirdarm
und von "Kunststoff-Saiten" zeigt, daß die PVDF-Monofilsaite
eine Vielzahl der Nachteile von den Naturdarm·- saiten sowie den bekannten Kunststoffsaiten nicht aufweist,
dagegen aber- durch das kalte Nachverstrecken so
eingestellt werden kann, daß die Elastizität sowie die
^Relaxation dieser PVDF-Saite vergleichbar rait hochwerti-gen
Naturdarmsaiten sind.
Tennisschläger, d/i e mit diesen PVDF-Monofilen bespannt
waren, zeigten in den Spieleigonschafton ein ähnliches
Verhalten wie' bei einer Bespannung aus bochwertigeni
Naturdarm.
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e e r s e
ite
Claims (12)
1. Saite aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet , daß als Kunststoff für die Saite
Polyvinylidenfluorid verwendet ist.
2. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mindestens einem Polyvinylidenfluoridmonofil· besteht
.
3. Saite nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Bündel von Polyv-inylidenfluoridnionofilen
besteht, die miteinander verdrillt, verflochten oder in ähnlicher V/eise verbunden sind.
M-. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyvinylidenfluoridnonofil mit einer den lieibxuigskoeffizienten erniedrigenden Beschichtung,
z.B. Polytetrafiuoräthylen versehen ist.
5. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis M-, dadurch gezeichnet,
daß die Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiis bei einer Vorspannkraft im Bereich zwischen
170 bis 320 N derjenigen einer Naturdarnsaite angenähert
ist.
6. Saite nach Anspruch 55 dadurch gekennzeichnet, daß
die Relaxation des Polyvinylidenfluoridmonofiles bei einer Vorspannkraft von 200 E gleich oder geringer als
bei einer Naturdaricsaite ist.
7= Saite nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elastizität des Pclyviriylidenfluoridmonofiles
bei einer Vorspannkraft von 200 N zwischen 2,0 bis
5,0 χ 10 1N , vorzugsweise annähernd 3,3 x 10~ N~'
beträgt.
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29 146U6
8. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polyvinylidenfluoridmonofil im Verhältnis
zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 axial verstreckt ist.
9» Saite nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylidenfluoridrnonofil mindestens einmal
nachverstreckt ist, wobei die Nachverstreckung eine Längung des Polyvinylidenfluoridmonofiles zwischen
1 bis 3 % bev/irkt.
10. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch die Verwendung als Bespannung von Ballspielschlägern,
insbesondere von Tennisschlägern mit einer Elastizität von 2,7 bis 3,6 χ 10~Z|"N"1 bei einer Vorspannkraft
von 200 N, einer Eeißdehnung von 16 bis 30 %, einer Reißfestigkeit zwischen 300 bis 500 N/W",
einer Knotenreißkraft von 200 bis 500 ET, einer
Relaxati on
20
20
Δ Kj (1ON bei einem Durchmesser
Δ iog10t
der Saite von 1,2 bis 1,5 nun.
11. Verfahren zum Herstellen einer Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Strang aus Polyvinylidenfluorid bei einer Schmelzetemperatur des Polyvinylidenfluorids zwischen 260
und 2800C extrudiert und auf eine Temperatur zwischen
60 und 1500C, vorzugsweise I30 bis 14-5°G abgekühlt
und bei dieser Temperatur axial verstreckt wird, danach das so erhaltene Polyvinylidenfluoridmonofil auf
Raumtemperatur (ca. 200C) abgekühlt wird und anschließend
kalt nachverstreckt
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12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyvinylidenfluorid-Strang im Verhältnis
1 : 3 "bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5
axial gereckt wird.
13· Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Kaltverstreckung des Polyvinylidenfluoridmonofiles eine Längung um 1 bis 3 % erfolgt
.
14-. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Kaltverstrecken das Polyvinyl id enf luoridinonofil mit einer gleichmäßigen Spannkraft
von mindestens I50 N, vorzugsweise 230 bis 280 N
aufgewickelt wird und mindestens fünf Minuten, vorzugsweise bis zu einer Stunde oder mehr unter Spannung
aufgewickelt verbleibt.
030042/0470
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