DE2913211C2 - 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin, Verfahren zu seiner Herstellung und es enthaltende pharmazeutische Mittel - Google Patents
2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin, Verfahren zu seiner Herstellung und es enthaltende pharmazeutische MittelInfo
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Description
sowie seine Salze, insbesondere seine pharmakologisch verträglichen Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise 2-ThiopropionyIgIycin in Gegenwart einer Base,
insbesondere Natrium- oder Kaliumcarbonat mit Thiophen-2-carbonsäurechIorid insbesondere in einem wäßrigen Medium umsetzt
3. Pharmazeutisches Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2-(2-Thenoylthio)propionylglycin
der im Anspruch 1 angegebenen Formel (I) als aktiven Bestandteil und/oder mindestens eines
seiner pharmakologisch verträglichen Salze, gegebenenfalls in Kombination mit mindestens einem
pharmazeutischen Träger- und/oder Hilfsstoff.
4. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 3, enthaltend als aktive Komponente das Natriumsalz
des 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycins (1).
Die Erfindung betrifft das 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin der Formel
<f
CH3
C-S-CH-C-NH-CH2-C-OH
Il
ο
l
ο
Il
ο 0)
sowie seine Salze, insbesondere seine pharmazeutisch verträglichen Salze. Die erfindungsgemäße neue Verbindung weist eine die Leber schützende, mucolytische
und Bronchialspasmen lindernde bzw. lösende bzw. Antibronchialspasmen-Aktivität auf.
Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung der oben genannten Verbindung (I) sowie
pharmazeutische Mittel, welche die Verbindung (I) oder pharmakologisch verträgliche Salze davon als aktive
Komponente (Wirkstoff) enthalten, die sich eignen für die Behandlung von akuten und chronischen Lebererkrankungen sowie die Folgen von Vergiftungen.
Es ist bekannt, daß 2-MercaptopropionyIglycin der
Formel
SH
(Π)
zur Behandlung von akuten und chronischen Lebererkrankungen sowie für die Folgen von Vergiftungen
geeignet ist. Allerdings besitzt das 2-Mercaptopropionylglycin (II) wegen seiner geringen Stabilität und
wegen seines unangenehmen Geruchs, der selbst nach einer kurzen Lagerung von Formulierungen der
Verbindung (II) ausgeht, Nachteile; Diese Eigenschaft
übt offensichtlich einen negativen psychologischen Effekt auf den Patienten aus, während sie gleichzeitig
die therapeutischen Eigenschaften der Formulierung (Zubereitung) beeinträchtigt Diese Instabilität von
2-Mercaptopropionylglycin (H) nimmt mit steigender Temperatur, wie sie in warmen Klimagebieten oder in
tropischen Ländern vorkommt, offensichtlich zu.
Es wurde nun gefunden, daß 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin, das durch die vorstehend genannte Formel
(I) charakterisiert ist, optimale pharmakologische Eigenschaften aufweist, die es definitiv geeignet machen
für die Behandlung von akuten und chronischen Lebererkrankungen sowie die Folgen von Vergiftungen,
und das auch eine viel höhere Stabilität als die Verbindung (II) aufweist Das vollständige Fehlen eines
Geruchs und Geschmacks, ein Charakter itikum der erfindungsgemäßen Verbindung, garantiert darüber
hinaus eine optimale klinische Verträglichkeit durch den Gastrointestinaltrakt unter verschiedenen Testbedingungen.
Es wurde auch überraschend gefunden, daß 2-(2-Thenoylthioj-propionylglycin eine mucolytische und Bronchienspasmen lösende Aktivität aufweist, welche die
Verwendung dieser Verbindung für die Behandlung von akuten Infektionen der Atemwege, die durch eine
Bronchienhypersekretion charakterisiert ist, sowie für die Behandlung von Mucoviscidosis-Syndromen und
anderen ähnlichen Erkrankungen ermöglicht
Erfindungsgemäß wird die Verbindung (1) hergestellt durch Umsetzung des Chlorids der Thiphen-2-carbonsäure mit 2-Thiopropionylglycin in Gegenwart einer
Base. Die Umsetzung kann in einem wäßrigen Medium durchgeführt werden, wobei man als Base ein
Alkalimetallcarbonat, insbesondere Natrium- oder Kaliumcarbonat, verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das folgende Beispiel näher erläutert
40
278 g Mercaptopropionylglycin werden in 1600 ml
Wasser eingeführt Die dabei erhaltene Suspension wird unter Rühren vorsichtig mit 653 g Kaliumcarbonat
versetzt Unter weiterem Rühren werden zu der dabei
erhaltenen Lösung 240 g Thiophen-2-carbonsäurechlorid zugetropft. Die Temperatur wird bei 20° C gehalten.
Die dabei erhaltene Lösung wird bis zum vollständigen Verschwinden von acyclischen Chloridtropfen (etwa
4 Stunden) geschüttelt Anschließend wird die Lösung
vorsichtig mit 10%iger Schwefelsäure bis auf pH 3
angesäuert. Dabei erhält man einen kristallinen Niederschlag, der unmittelbar danach durch Filtrieren
gesammelt, mit destilliertem Wasser gewaschen und an der Luft bei 40° C getrocknet wird. Nach einer
ii Acetonitril-Umkristallisation erhält man anschließend
472 g eines farblosen Produktes, vom Schmelzpunkt 168 bis 170" C Die Natur der Verbindung wird durch ihre
verwandten analytischen und spektroskopischen Daten (IR, NMR) bestätigt Die Verbindung (I) ist in einer
ho gesättigten NaHCOj-Lösung und auch in Chloroform
löslich; sie ist in allen anderen anorganischen Lösungsmitteln kaum löslich. Die Verbindung ist geruchlos und
praktisch geschmacklos.
Wie bereits angegeben, weist 2-(2-Thenoylthio)-pro
pionylglycin eine bemerkenswerte Leberschutz-Aktivi
tät auf, die sich in den nachfolgend beschriebenen Untersuchungen als signifikant höher erwiesen hat als
diejenige, die 2-Mercaptopropionylglycin, das als
10
15
20
Vergleichsarzneimittel verwendet wurde, besitzt. Auch
die toxikologischen Daten erwiesen sich als sehr zufriedenstellend, wie die nachfolgend beschriebenen
Untersuchungen zeigen.
a) Akute Toxizität bei der Maus
Zur Durchführung des Tests wurden Albino-Mäuse des Summes Schweiz mit einem Körpergewicht von 20
bis 23 g verwendet, die in Gruppen zu 5 Teilen aufgeteilt wurden, die 16 Stunden vor der Untersuchung fasteten
und denen Wasser in beliebiger Menge gegeben wurde. 2-{2-Thenoylthio)-propiony!alycin (I) und 2-Mercaptopropionylglycin (II) wurden sowohl oral als auch
intravenös in einer einzigen Verabreichung mit zunehmend höheren Dosen in regelmäßigen Zeitabständen verabreicht
Orale LDM
Die orale LDm lag, wie gefunden wurde, bei beiden
Verbindungen oberhalb 2500 mg/kg. Während jedoch kein Tier bei der höchsten verabreichten Dosis von
2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin siarb, führte das Vergleichsarzneimittel bei der Dosis von 2500 mg/kg zu
einer Mortalität der Tiere von 20% (vgl. die weiter unten folgende Tabelle 1).
(O
Die intravenöse LD» lag, nie sich gezeigt hat, bei
beiden Verbindungen oberhalb 1250 vig/kg. Auch in diesem Falle wurden bei Verabreichung der Verbindung π
(I) keine toten Tiere festgestellt, während das Vergleichsarzneimittel bei der Dosis von 1250 mg/kg zu einer
Mortalität von 30% führte (Tabelle II).
b) Akute Toxiiitäl bei der Ratte 4"
140 Albinoratten vom Stamm Sprague-Dawley mit einem Körpergewicht von 120 von 120 bis 135 g, die in
Gruppen zu jeweils 5 Tieren aufgeteilt wurden, wurden für diese Untersuchung verwendet. Den Tieren, die 16 v,
Stunden vor der Behandlung fasteten, wurden sowohl oral als auch intramuskulär in einer einzigen Verabreichung und in steigenden Dosen die beiden Verbindungen , d.h. 2-(2-Thenoylthio)-propionyIglycin (I) und
2-Thiopropionylglycin (II) (Vergleichsarzneimittel) verabreichL FQr jede einzelne Verbindung wurde die LD50
nach Litchfield und Wilcoxon bestimmt auf der Basis der
7 Tage nach der Behandlung auftretenden Mortaütätsrate.
Orale LD50 "
Auch bei der Ratte wurden bei der höchsten Dosis der Verbindung (I) keine toten Tiere festgestellt, während
im Falle des Vergleichsarzneimittels bei der höchsten Dosis eine Mortalität der Ratten von 20% beobachtet ω
wurde (vgl. die weiter unten folgende Tabelle 111).
Die LDso des untersuchten Produkts betrug, wie f,·,
gefunden wurde, 1801 mg/kg, während sie im Falle des Vergleichsarzneimittels 1630 mg/kg betrug (vgl. die
folgende Tabelle IV).
Tabelle | I | Dosis | Dosis | Dosis | der Maus | Anzahl | Morta- | LD51, |
Orale LD5n bei | mg/kg | mg/kg | mg/kg | Anzahl | der | I mil | ||
Verab | der | toten | in% | |||||
reichte | Tiere | Tiere | ||||||
Verbin | pro | |||||||
dung | 1500 | 500 | 1500 | Dosis | 0 | 0 | ||
2000 |
750
1000 |
2000 | 10 | 0 | 0 | 2500 | ||
2500 | 1250 | 2500 | 10 | 0 | 0 | |||
I | 1500 | 500 | 1500 | 10 | 0 | 0 | ||
2000 |
750
1000 |
2000 | 10 | 1 | 10 | 2500 | ||
2500 | 1250 | 2500 | 10 | 2 | 20 | |||
H | II | III | 10 | |||||
Intravenöse LD | Orale LD50 bei | Maus | ||||||
Tabelle | Verab | Verab | I50 bei der | Anzahl | Morta | LD50 | ||
reichte | reichte | Anzahl | der | lität | ||||
Verbin | Verbin | der | toten | in% | ||||
dung | dung | Tiere | Tiere | |||||
pro | ||||||||
Dosis | 0 | 0 | ||||||
I | I | 10 |
0
0 |
0
0 |
1250 | |||
10
10 |
0 | 0 | ||||||
10 | 0 | 0 | ||||||
II | Il | 10 |
0
1 |
0
10 |
1250 | |||
10
10 |
3 | 30 | ||||||
Tabelle | 10 | |||||||
der Ratte | Anzahl | Morta | LD3n | |||||
Anzahl | der | lität | ||||||
der | toten | in% | ||||||
Tiere | Tiere | |||||||
pro | ||||||||
Dosis | 0 | Cl | ||||||
10 | 0 | Cl | 2500 | |||||
10 | 0 | 0 | ||||||
10 | 0 | 0 | ||||||
10 | 0 | 0 | 2500 | |||||
10 | 2 | 20 | ||||||
10 | ||||||||
reichte mg/kg der der lil.it
dung pro Tiere
Dosis
1250 1500 1750 2000
10 10 10 10
4 10
40
100
1801
(1747-
1864)
Fortsetzung
Verab | Dosis | Anzahl | Anzahl | Morta- LDsii |
reichte | mg/kg | der | der | liiiii |
Verbin | Tiere | loten | in % | |
dung | pro | Tiere | ||
Dosis |
!250
1500
1750
2000
1500
1750
2000
10
10
10
10
10
10
10
20
60
100
1630
(1580-
1692)
c) Chronische Toxirität bei der Ratte und beim Hund
Rauen:
80 Albinoratten (Sprague Dawley — Körpergewicht 100 g), aufgeteilt in zwei Gruppen: (1)
Kontrolle (Carboxymethylcellulose); (2) 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin
(200 mg/kg/im) wurden für die Durchführung der Untersuchung verwendet.
Die Behandlungen wurden täglich, 6rk;al wöchentlich
16 Wochen lang durchgeführt
Ergebnisse:
Mortalität:
innerhalb der Norm
generelle Bedingungen:
optimal
optimal
Verträglichkeit:
optimal
optimal
Verhalten:
normal bei den behandelten und Kontrolltieren
Körpergewichtszunahme:
höher als bei den Kontrolltieren
Blutmorphologie und chemische Parameter:
wie bei den Kontrolltieren
wie bei den Kontrolltieren
Organgewichte:
wie beiden Kontrolltieren
Die Ergebnisse waren auch bei den Hunden optimal.
Schutzaktivität (Schutzwirkung) bei der
Tetrachlorkohlenstoff- Vergiftung
Tetrachlorkohlenstoff- Vergiftung
Zur Durchführung der Behandlung wurden 50 männliche Ratten <Sprague-Dawley, Körpergewicht
180 bis 200 g) verwendet, die in fünf Gruppen aufgeteilt
wurden: eine Gruppe wurde nicht behandelt, während die restlichen vier Gruppen an 7 aufeinanderfolgenden
Tagen mit CCU in einer Dosis von 0,5 ml/mg, die
subkutan verabreicht wurden, vergiftet wurden.
Den Tieren wurden gleichzeitig intramuskulär 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin
(200 und 300 mg/kg) und 2-Thiopropionylglycin (300 mg/kg) verabreicht.
Ergebnisse
Sowohl die erfindungsgemäÜe Verbindung jis ,.ich
2-Thiopropionylgiycin können die Zunahme de; Gcwich'.s
der Leber, die eine Folge der Verabreichung von CCU ist, verhindern. Die beiden Arzneimittel übten
ι einer einen günstigen Effekt auf die Leberlipide (der
Fettgehalt wurde herabgesetzt) und die Leberproteine «us (der rToteiingthalt war deutlich höher als bei den
Tieren, uie nur der Vorgiitungsbeliandlung unterworfen
wurden). Bei der äquivalenten Dosierung der Verbindung (I) zeigte sich im Vergleich zu der Verwendung
von 2-Mercaptopropionylglycin eine statistisch signifikante
Wirksamkeit in bezug auf die Verhinderung der Zunahme des Gewichtes der Leber sowie in bezug auf
die Herabsetzung des Leberfettgehaltes.
Schutzaktivität (Schutzwirkung) bei der
Brombenzolvergiftung
Brombenzolvergiftung
ίο Für die Untersuchung wurden 50 männliche Ratten
(Sprague-Dawley, Körpergewicht 180 bis 200 g) verwendet, die in 5 Gruppen zu jeweils 10 Tieren aufgeteilt
wurden, denen die folgenden Verbindungen oral verabreicht wurden:
1.) 5% Gummiarabikum in Leitungswasser
2.) 5% Gummiarabikum in Leitungswasser
3.) 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin — 200 mg/kg
4.) 2-(2-Thenoylthio)-propionylgIycin — 300 mg/kg
5.) 2-MercaptopropionyIglycir {300 mg/kg).
7 Tage später wurde den Tieren der Gruppen 2—3—4—6 Brombenzol subkutan verabreicht (150 mg/
Ratte), während der restlichen Gruppe (Kontrolle) ein en'sprechendes Volumen einer Kochsalzlösung verabreicht
wurde. Weitere 7 Tage später wurde 5 der Tiere jeder Gruppe Nembutal (25 mg/kg) intraperitoneal
verabreicht, und die Ruhezeit wurde bestimmt. Den restlichen fünf Tieren jeder Gruppe wurde Bromo-
jo phthalein in einer Dosis von 50 mg intravenös verabreicht; 30 Minuten später wurden die Tiere
getötet, und sowohl das in dem Blut vorhandene Bromophthalein als auch die SGPT (Serum-Glutamin-Brenztraubensäure-Transaminase)
wurden bestimmt.
Ergebnisse
Das erfindungsgemäße Arzneimittel war, wie gefunden wurde, in der Lage, den durch Brombenzol
hervorgerufenen Leberschaden zu verringern mit einer daraus folgenden statistisch signifikanten Abnahme der
Ruhezeit. Die Behandlung mit dem Arzneimittel führte zu einer signifikanten Abnahme der Serumkonzentrationen
von SGPT, die durch den durch Brombenzol hervorgerufenen Leberschaden deutlich erhöht waren.
Die Rate der Ausscheidung von Bromophthalein fiel weniger eindeutig aus nach der Verabreichung von
2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin als im Falle der vergifteten Kontrolltiere.
Die Überwachung dieser Parameter ergab, daß 2-Thiopropionylglycin eine geringere Leberschutzwirkung
ausübte ais die erfindungsgemäße Verbindung und diese war statistisch nicht signifikant.
«In vivow-Schutzwirkung gegen
Quecksilberverbindungen
Quecksilberverbindungen
Zur Durchführung der Untersuchung wurden 40 männliche Mäuse (Stamm Schweiz, mittleres Körpergewicht
22 g), aufgeteilt in 4 Gruppen, verwendet, die wie folgt behände !t wurden:
1.) Quecksilber(II)-chlorid, 20 mg/kg/intraperitoneal
2.) Quecksilber^ I)-chlorid, 20 mg/kg/intraperitoneal
+ Verbindung (1) 200 mg/kg/intraperitoneal
3.) QuecksiiberUO-chlorid, 20 mg/kg/intraperitoneal
+ Verb.iidung(I), 300 mg/kg/intraperitoneal
4.) Quecksilber(ll)-chlorid, 20 mg/kg/intraperitoneal
+ 2-Thiopropionylglycin, 300 mg/kg/intraperitoneal.
Die auftretenden Todesfälle wurden innerhalb der ersten fünf Stunden stündlich und danach nach 24
Stunden aufgezeichnet.
Ergebnisse
Alle Tiere, denen nur Quecksilber^ l)-chlorid verabreicht
worden war, starben innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung.
Verbindung (I)1
200 mg/kg/intraperitoneal
2-Thiopropiony !glycin,
2-Thiopropiony !glycin,
300 mg/kg/intraperitoneal
Verbindung (I),
Verbindung (I),
300 mg/kg/intraperitoneal
10% Tote
Stabilitätstests
Wie bereits weiter oben angegeben, ist 2-(2-Thenoyl-(hio)-propionylglycin
(I) deutlich stabiler als das entsprechende 2-Thiopropionylglycin (I I).
Die Stabilitätstests wurden unter Anwendung des nicht-isothermischen Verfahrens von Rogers durchgeführt,
das in geeigneter Weise integriert wurde durch die Bestimmung der physikalischen Daten, des Schmelzpunktes,
der Gewichtsänderung und spektrophotometrischen Analyse. Für jede einzelne Verbindung wurden
die Tests mit einer Reihe von Proben mit einem Gewicht von 100 mg durchgeführt, denen zur Durchführung
der Naßtests I ml destilliertes Wasser zugesetzt wurde. Im Falle der Verbindung (I) erhielt man eine
weiße Suspension, während das 2-Thiopropionylglycin
Physikalische l:.igen<chaficn und (icwichisveründcrungen
eine klare Lösung ergab. Die nachfolgende Tabelle V zeigt die Ergebnisse in bezug auf das Aussehen, die
physikalischen Eigenschaften und die Gewichtsveränderungen. Die Proben wurden bei von 25 bis 80* C
steigenden Temperaturen in einem Thermostaten gehalten. Die Endtemperatur wurde ausgewählt unter
Berücksichtigung des niedrigsten Schmelzpunktes der beiden untersuchten Verbindungen (2-Thiopropionylglycin,
Schmelzpunkt 93 bis 95°C). Die Temperatur, die nach der Formel von Rogers programmiert wurde,
betrug nach der ersten Stunde 40°C. nach der zweiten
Stunde 5O0C, nach der dritten Stunde 570C, nach der
vierten Stunde 63° C, nach der fünften Stunde 69° C. nach der sechsten Stunde 73°C, nach der siebten Stunde
77°C und, wie bereits angegeben, am Ende der achten Stunde 8O0C.
In der folgenden Tabelle V beziehen sich die Proben (1) his (5) für jede der beiden Verbindungen auf die
Trockensubstanz, während die Proben (6) bis (10) sich auf die Lösung oder die wäßrige Suspension beziehen,
die wie oben angegeben erhalten wurde. Das Endgewicht der verschiedenen Proben wurde zum Zeitpunkt
der Entnahme aus dem Thermostaten, d.h. nach I1/:
Stunden bei den Proben Nr. 1, nach 3 Stunden bei den Proben Nr. 2, nach 51A Stunden bei den Proben Nr. 3.
nach 8 Stunden bei den Proben Nr. 4 und 5 bestimmt. Im Falle der naßbehandelten Proben wurde das Endgewicht
nur bei den Proben Nr. 10 bestimmt, nachdem diese durch 8stündiges Erhitzen unter Vakuum bei 60"C
getrocknet worden waren.
Sühst.in/ | I'rnhe Nr. |
I ..rhj | Geruch | Gewicht I mi:1 zu Hejjirm .mi ImIc |
98.3 | GeuiciiU- '· er.Ui(Ie- riincen in |
2-rili·)- | ] | weiß | schwach mich Mercaptan | 98." | 93.Ii | - 5.4 |
propionv i- | weiß | schwach nach Mercaptan | 99.0 | 94 > | - M)6 | |
giycin | weiß | schwach nach Mercaptan | 100.5 | 95.7 | - 5.67 | |
4 | weiß | schwach nach Mercaptan | !01.3 | 198.9 | - s <; | |
w ei ίί | deutlich nach Mercaptan | 204.7 | -2.83 | |||
fi | farblos | schwach nach Mercaptan | 101.6 | - | ||
7 | farblos | schwach nach Mercaptan | 102.1 | - | ||
farblos | schwach nach Mercaptan | 100.4 | - | |||
gelblich | schwach nach Mercaptan | 9S.5 | 193.8 | |||
10 | wasserfreie Bedingungen: gelbes Pulver |
wasserfreie Bedingungen: deutlich nach Mercaptan |
200.0 | 95.4 | -3.1 | |
2-<2-The- | 1 | weiß | fast keiner | !00.7 | 94.5 | - 5.26 |
rioylthio)- | "1 | weiß | fast keiner | 99.5 | 95.1 | - 5.03 |
propionyi- | 3 | weiß | fast keiner | !00.5 | v-i .9 | - 5.3" |
glycin | 4 | weiß | fast keiner | 100.7 | 194.1 | -5."4 |
5 | weiß | tasi keiner | 201.5 | - | -3.6" | |
6 | weiße Suspension | fast keiner | 100.4 | - | ||
7 | weiße Suspension | fast keiner | 103.2 | - | ||
ς | weiße Suspension | fast keiner | ■ui.O | - | ||
V | weiße Suspension | fast keiner | 95.6 | 20i.3 | ||
; τ: | w.riserfreie Bedingungen: weiße? Pulver |
wasserfreie Bedingungen: fast keiner |
20~.4 | -2.94 |
Der Schmelzpunkt wurde in einer Kapillarrohre unter identischen Bedingungen bestimmt, und zwar bei den
Proben Nr. 5 nach Sstündigem Erhitzen unter den oben angegebenen Bedingungen, und bei den Proben Nr. IO
nach dem Erhitzen und Eindampfen zur Trockne, wie
10
oben angegeben. In der folgenden Tabelle Vl sind die
erhaltenen Ergebnisse angegeben; während die Verbindung (I) keine Änderungen zeigte, trat bei 2-Thiopropionylglycin
(II) eine deutliche Senkung des Schmelzpunktes im Falle der nassen Probe auf.
Tabelle VI
Schmelzpunkt
Schmelzpunkt
Produkt Anfangs- l-'nd-Schmcl/punkl
Schmelzpunkt
trockene nasse
Bedingungen Hedmgungen
(Probe 5) (Probe 10)
(Probe 5) (Probe 10)
93-95 ( 92-94 C 86-88 C
166-167 C 166-167 C 166-167 C
(Zersetzung) (Zersetzung) (Zersetzung)
Auch die Änderungen der Ergebnisse der spektrophotometrischen Untersuchungen der beiden Verbindungen
beim Variieren der Erhitzungszeiten führen zu beachtlichen Betrachtungen:
Es ist zu berücksichtigen, daß 2-Thiopropionylglycin eine maximale Extinktion E = 0,329 bei 232 nm
aufweist, während die Verbindung (1) eine E = 0,438 bei 292 nm aufweist.
Die Proben Nr. 1 bis 9 der beiden Verbindungen ergeben unter den oben angegebenen Erhitzungszeiten
die in der folgenden Tabelle VII angegebenen Änderungen der Extinktion (und der spektrophotometrischen
Analyse): daraus ergibt sich die höhere Stabilität der erfindungsgemäßen Verbindung (1).
lixtinVtionen und spektrophotometrische Analyse
Substanz | Probe Nr. | Ciewicht | I· bei | i: bei | Gehall |
in mg | 2.12 nm | 2<>2 nm | in "« | ||
2-Thiopropionylglycin (II) | (als solches) | 99.8 | 0.329 | - | 101.43 |
1 | 98.7 | 0.325 | - | 101.32 | |
2 | 99.0 | 0.324 | - | 100.70 | |
3 | 100.5 | 0.325 | - | 99.50 | |
4 | 101 3 | 0.324 | - | 98.41 | |
6 | 101.6 | 0.333 | - | 100.85 | |
7 | 102.1 | 0.325 | - | 97.94 | |
8 | 100.4 | 0.320 | - | 98.06 | |
9 | 98.5 | 0.300 | - | 93.71 | |
2-(2-ThenoyIthio)- | (als solches) | 100.0 | - | 0.438 | 100.0 |
propionylglycin (I) | 1 | 100.7 | - | 0.440 | 99.76 |
2 | 99.5 | - | 0.435 | 99.81 | |
3 | 100.5 | - | 0.440 | 99.96 | |
4 | 100.7 | - | 0.440 | 99.76 | |
6 | 104.0 | - | 0.455 | 99.88 | |
7 | 103.2 | - | 0.450 | 99.60 | |
8 | 101.0 | - | 0.435 | 99.33 | |
9 | 95.6 | _ | 0.412 | 98.25 |
Die Daten der vorstehenden Tabelle VII wurde unter Anwendung des Rotpn-Verfahren bestimmt, wobei die
Werte der Aktivierungsenergien der Zersetzungsreaktionen unter trochenen und nassen (feuchten) Bedingungen,
die spezifischen Geschwindigkeitskonstanten sowie die Haltbarkeitsperioder! aufgezeichnet wurden. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Substanz | Bedin | ■\kti- | K | bei 25 ( | llallharkeitsperiotle | Tage | a I Jahre | 8 Monate |
gungen | vierungs- | in | SItI. ' | agc | ||||
energic in | ||||||||
Kcal/Mol | Tage | = 4 Jahre | 7 Mc.nate | |||||
2-Thiopropionylglycin | trocken | 15.66 | 2. | 58.10 " | 40847 Std. | |||
naß | 11.54 | 2. | 14.10 ' | 4924 SId. - | ||||
2-(2-Thenoylthio)- | trocken | 12.28 | 0 | unbegrenzt | ||||
propionylglycin | naß | 13.27 | 2. | 61.10 " | 4Ο377 Std. = | |||
- 1702 | ||||||||
205 T | ||||||||
·= 1682 | ||||||||
Die deutlich bessere Stabilität von 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin (I) geht auch aus den Daten der Tabelle
VIII hervor.
Für ihre therapeutische Verwendung als Leberschutzmittel kann die Verbindung (I) zu Kapseln mit einem
Gewicht von 100 bis 400 mg sowie zu Sirupen, welche solche Dostskonzentrationen enthalten, daß die entsprechenden Einheitsdosen erzielt werden, verarbeitet
werden.
Das tägliche Dosierungsprogramm beträgt 2 bis 4
Kapseln von 250 mg, eine oder mehrere Ampullen zu 250 mg, die intramuskulär oder intravenös verabreicht
werden, sowie 2 bis 3 Eßlöffel Sirup für eine ungefähre Dosierungskonzentration von 250 mg in jedem Eßlöffel.
Mucolytische und Bronchialspasmen lösende Aktivität
a) Experimentell erzeugte Bronchitis bei der Ratte
Die mucolytische Aktivität der Verbindung (I) wurde bei einer Ratte untersucht, die einer durch SO2-lnhalierung hervorgerufenen bronchopulmonären Störung
unterworfen wurde.
Zu diesem Zweck wurden 40 männliche Ratten vom Stamm Spraque-Dawley mit einem Gewicht von 320 bis
370 g, aufgeteilt in 4 Gruppen zu jeweils 10 Tieren, den folgenden Behandlungen unterworfen:
Gruppe 1:
Gruppe 2:
Vergiftung mit SO1 und Aerosol-Behandlung mit
der Verbindung (I)
Gruppe 3:
Vergiftung mit SO2 und Aerosol-Behandlung mit
der Verbindung (I)
Gruppe 4:
Vergiftung mit SO2 und subkutane Behandlung mit
der Verbindung (I).
In jedem Fall betrug die Dosis der Verbindung (I) *=
50 mg/kg.
Zur Induktion der Vergiftung wurden die Tiere einem
konstanten Luftstrom ausgesetzt, der SO2 in einer
Konzentration von 0.03% enthielt. Die Vergiftungsbehandlung wurde 15 Tage lang durchgeführt, wobei die
Ratten 2 Stunden täglich einer Inhalierung von SO; für
I5-Minuten-Zeiträume ausgesetzt wurden. Gleichzeitig
wurde die Schutzbehandlung mit der Verbindung (I) in den Gruppen durchgeführt, in denen sie angegeben ist.
Die Tiere wurden an dem auf die letzte Inhalierung folgenden Tag getötet. Die Lungen wurden zusammen
mit der Luftröhre entnommen, in 10%igem Formalin fixiert und einer makroskopischen Untersuchung
unterworfen, danach wurden sie 24 Stunden in die gleiche Fixierflüssigkeit und anschließend I Stunde in
absolutes Äthanol eingetaucht. Die Bronchialverästelung wurde anschließend mit Alkian-Blau sichtbar
gemacht; darüDer hinaus wurde eine nachfolgende Anfärbung mit dem Schiffschen Reagens durchgeführt,
um die Mucopolysaccharide nachzuweisen. Jede Lunge wurde unter Anwendung der nachfolgend angegebenen
willkürlichen Bewertungsskala bewertet:
1.) Makroskopische Untersuchung:
60
0 = normale Lunge
1 = gerötete Lunge
2 = wenige hämorrhagische Flecken (Stellen)
3 = viele hämorrhagische Flecken
4 = einige hämorrhagische Flecken
5 = große hämorrhagische Flecken
2.) Sichtbarmachung der Bronchialverästelung mit Alcian-Blau
0 = gleichmäßige Anfärbung
1 = fast gleichmäßige Anfärbung
2 = unregelmäßige Anfärbung
3 = völlig unregelmäßige Anfärbung
3.) Broncho-pulmonare Veränderungen bei der mikroskopischen Untersuchung
0 = keine Veränderungen
1 = schwache Veränderungen
2 = mäßige Veränderungen
3 = relevante Veränderungen
Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen angegeben.
I Hi/werlunc Mittelwert £ St.iiHlariHehlei.
S signifikant pope η Kontrollen
ti s. hoch Mpinfilunt
Sichtbarmachung des- Bronchialtnikts
Tabelle IX Makroskopische Untersuchung |
2 | 1. 12 ± 0.39 h.s. |
4 |
Gruppen I |
1.25 ±0.31 h.s. |
1.25 ±0.36 h.s. |
|
Ei 4.00 ±0.26 S |
|||
1 MlO | ( | pen | .26 | f | 2l> | is!, dt | e I | ΐ | 87 | ±0.2' | ') | 4 | ±0 | .31 | |
1 | It.87 ± 0. | 0. | S. | 0.75 | |||||||||||
1. | 2 | ± 0 | ler l-rliiulcmnt! | h.s. | it.Ie | h. | lic | IX | h.s. | ||||||
S | der S\ nil· | .ibe | |||||||||||||
'. B-. | ;eh | nlersuchiing | |||||||||||||
r.ibei; | e Xl | ■ :Ί Ι | ,1^·· | 75 | |||||||||||
M.tkr< | iskopi | e I | .16 | 0 | .S. | ± 0.3 | 1 | I | ±0 | .26 | |||||
i | 0.S7 '." 0 | Ii | l\ | 1.00 | |||||||||||
I | -Ii | .icr f.ri.iiiKTuiV' | ι- ■■ | Hi· | h.s. | ||||||||||
lld S, in! | |||||||||||||||
Il- He. | |||||||||||||||
imp | |||||||||||||||
.50 | |||||||||||||||
-■;■'! | |||||||||||||||
sch | |||||||||||||||
7 ^ | |||||||||||||||
■u-l |
Sowohl die erziehen Ergebnisse als auch inre hohe
Signifikanz lassen die Feststellung zu. daß die Verbindung (I) eine ausgeprägte Schutzwirkung in
bezug auf die bei der Ratte durch Inhalierung von SO; induzierte experimentelle Bronchitis aufweist.
b) Experimentell hervorgerufene Bronchitis mittels
Zitronensäure bei Meerschweinchen
Zitronensäure bei Meerschweinchen
Zur Durchführung der Untersuchung wurden 24 gefleckte Meerschweinchen vom Stamm Morini mit
einem Körpergewicht von etwa 450 g, aufgeteilt in 4 Gruppen zu jeweils 6 Tieren, verwendet, die den
folgenden Behandlungen unterworfen wurden:
Gruppe I:
V ergiftungsbehandlung mit Zitronensäure
Gruppe!:
Behandlung mit Zitronensäure und anschließend oraie Behandlung mit der Verbindung (I)
Gruppe 3:
Behandlung mit Zitronensäure und anschließend mit der Verbindung (1) durch Aerosol-Verabreichung
Gruppe4:
Behandlung mit Zitronensäure und anschließend rektaie Behandlung mit der Verbindung (1).
In jedem Falle betrug die Dosis der Verbindung (I) 5G mg/kg.
Die Vergiftung wurde durchgeführt, indem man die Versuchstiere täglich 15 Minuten lang an 6 Tagen
wöchentlich 4 Wochen lang in dicht verschlossene Plexiglaskäfige setzte, die eine 7,5o/oige Zitronensäureiösung
enthielten. Gleichzeitig mit der Vergiftungsbehandlung
wurde die Behandlung mit der Verbindung (I) in aii der, Fällen durchgeführt, in denen die Behandlung
mit der Verbindung (I) angegeben worden ist.
Einen Tag nach der letzten Applikation wurden die Tiere getötet, und die Lungen wurden den gleichen
Behandlungen und den gleichen Untersuchungen wie im Falle der Ratten unterworfen, wobei auch die gleichen
Bewertungsäkaicn angewendet wurden. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen anseeeben.
16
Tabelle XI! Makroskopische Untersuchung |
2 | 3 | 4 |
Gruppen 1 |
2.00 ± 0.36 h.s. |
2.33 ±0.49 h.s. |
1.83 ±0.40 h.s. |
E 4.00 ± 0.25 S |
|||
Fußnote: Bezüglich der Erläuterung der Symbole vgl. Tabelle IX.
Tabelle XIII Sichtbarmachung des |
Bronchialtrakts | 3 | 4 |
Gruppen I |
2 | 1.00 ±0.36 h.s. |
I.00±0.44 h.s. |
E 2.83 ±0.16 S |
1.16+0.30 h.s. |
||
Fußnote: Bezüglich der Erläuterung der Symbole vgl. Tabelle IX.
Tabelle XIV Mikroskopische Untersuchung |
2 | 3 | 4 |
Gruppen 1 |
0.83 ±0.30 h.s. |
1.00 ±0.36 h.s. |
0.66 ± 0.42 h.s. |
[·: 3.00 ±0.00 S |
|||
Fußnote: Bezüglich der Frläulerurtg der Symbole vgl. Tabelle IX.
Die dabei erzielten Ergebnisse erlauben die Aussage, (IMi die Verbindung (I) eine ausgeprägte Schutzwirkung
iiiifweisi im Falle einer durch Inhalierung von
Zitronensäure bei Meerschweinchen experimentell hervorgerufenen Bronchitis.
c) Bronchialspasmen, hervorgerufen durch ein
Histamin Aerosol bei Meerschweinchen
Histamin Aerosol bei Meerschweinchen
30 männliche gefleckte Meerschweinchen des Stammes
Morini rnit einem Körpergewicht von 400 bis 500 g wurden zur Durchführung der Untersuchung verwendet,
aufgeteilt in 5 Gruppen zu jeweils 6 "fieren. Die Tiere wurden einzeln in einen dicht verschlossenen
Plcxiglaskäüg gesetzt, in dem eine 0,l%ige I listaminhydrochloridlöMing
in Form eines Aerosols versprüht wurde. Die Dauer der Beständigkeit gegen Spasmen
wurde vom Moment des Hineinsetzens in den Käfig bis
zu dem Ze ijv.inkt des Auftretens der Dyspnose Krisis
bestimmt. Die Ergebnisse wurden nach 24 Stunden und nach I Stunde wiederholt, wobei die folgenden
behamiliruren durchgeführt wurden:
Gruppe I:
Kontrolltiere ohne Behandlung
Gruppe 2:
behandelt mit der oral verabreichten Verbindung (I)
Gruppe 3:
behandelt mit der durch ein Aerosol verabreichtet Verbindung(l)
Gruppe 4.
behandelt mit der intraperitoncal verabreichter
Verbindung (I)
Gruppe 5:
behandelt mit der rcaktnl verabreichen Yerbin
dung (I)
In jedem Falle betrug die Dosis der Verbindung (I
mg/kg.
Die erzielten l-rgebmss». sind iti den folgende)
Tabellen angegeben
Gruppen
116.8±4.73 116.00±8.84 113.00±5.62 U2.16±7.9 117.5±6.39
E = Bewertung: Mittelwert ± Standardfehler, ausgedrückt in Sekunden.
Die Gruppen waren statistisch homogen.
Bronchialspasmen lösende Wirkung der Verbindung (I)
Nachweis eine Stunde nach der Behandlung
Gruppen
12 3
E 114.1 ±5.4
S
184.7 ±14.2 170.3 ±10.9 187.2 ±16.1
178.5 ±11.9
Die Ergebnisse lassen die Feststellung zu, daß die Verbindung (I) eine bemerkenswerte Bronchialspasmen
lösende Wirkung bei allen untersuchten Verabreichungsarten ausübt Die Ergebnisse der pharmakologischen Untersuchung in Verbindung mit der sehr
geringen Toxizität der Verbindung (I) erlaubten den sofortigen Beginn von klinischen Tests beim Menschen.
Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefaßt werden:
d) Klinische Tests
Das Arzneimittel wurde in bezug auf seine mucolytische Wirkung bei 30 älteren Patienten (mittleres Alter
57 Jahre. Höchstalter 87 Jahre, Durchschnittsalter 72 Jahre) untersucht. 26 von ihnen zeigten eine ausgeprägte Verbesserung, bezogen auf die klinischen Ausgangs·
bedingungen, nachdem sie an 6 aufeinanderfolgenden Tagen täglich zwei Suppositorien erhalten hatten, von
denen jedes 0,36 g der Verbindung (I) enthielt. Die Verbesserung wurde auf der Basis der nachfolgend
angegebenen Parameter bestimmt:
- Abnahme der täglichen Menge des Sputums
- Abnahme der Viskosität des Sputums
- Zunahme des Tiffeneau-Index
- verbesserter Wert der Erythrozyten-sedimentationsrate.
Eine Gruppe von 20 Patienten mit dem gleichen mittleren Alter wurde zu Vergleichszwecken mit einem
bekannten Arzneimittel, wie z. B. N-Acetylcystein, behandelt Obgleich die mit N-Acetylcystein erhaltenen
Ergebnisse insgesamt vergleichbar waren mit denjenigen, die mit der Verbindung (I) in bezug auf die
Verringerung des Sputums erhalten worden waren, wurde festgestellt, daß sich die Verbindung (I) in bezug
auf die Schnelligkeit der Wirkung als deutlich besser erwies.
Die Überlegenheit der Verbindung (I) gegenüber N-Acetylcystein zeigt sich darüber hinaus bei der
Verabreichung in Form eines Aerosols: es wurde nämlich im Falle der Verabreichung der Verbindung (I)
kein Hustenanfall beobachtet, während hingegen bei der Verabreichung von N-Acetylcystein in Form eines
Aerosols an Patienten ein solcher häufig auftrat.
3) Klinische Tests (in der Pädiatrie)
Bei der Durchführung eines klinischen Tests, mit dem
die mucolytische Wirksamkeit der Verbindung (I) bei Bronchopneumopathien im Kindesalter bestimmt werden sollten, wurden 50 Patienten mit einem Alter
innerhalb des Bereichs von 3 Monaten bis zu 9 Jahren (mittleres Alfer 26 Monate) in bezug auf das Vorliegen
eines akuten infektiösen inflammatorischen Zustandes der Atemwege, charakterisiert durch eine Bronchienhypersekretion oder, in einigen Fällen, durch ein
Mucovisicidosis-Syndrom, behandelt. Die erhaltenen Ergebnisse waren bei 45 Patienten (90%) deutlich
positiv in bezug auf die Normalisierung der folgenden Parameter:
so — Husten — Dyspnoe
nasses Geräusch bei der Auskultation
Darüber hinaus ergab sich eine mittlere Abnahme des Vi Viskositätswertes der Schleimhaut von
292,4 ±92,1 g/Hg auf 155,4 ±613 g/Hg.
f) Pharmazeutische Formulierungen bzw. Präparate
J5
40
45
M)
Ampullen für die Aerosol-Verabreichung oder die
intramuskuläre Verabreichung
- 2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin-natriumsalz 0360 g
- Natriummetabisulfit 10 mg
- keimfreies destilliertes Wasser 3 ml
19
Sirup
— 2-(2-Thenoyltbio)-propionylglycin-oatriumsalz
— Sorbit (70%ig)
— Saccharose
— Äthanol
— p-Hydroxybenzoate
— Aromastoffe
— destilliertes Wasser
— Saccharin
Suppositorien für Erwachsene
— 2-(2-Thenoylthio)-prop!onylglycin-natriumsalz
— Natriummetabisulfit
— Arzneimittelträger
29 13 | ml | 211 | 20 | 0,180 g |
ml ίο | Pädiatrische Suppositorien | 0,005 g | ||
- 2-(2-Thenoylthio)-propionyl- | in einer | |||
glycin-natriumsalz | ausreichen | |||
- Natriummetabisulfit | den Menge | |||
5 | - Arzneimittelträger | für ein Sup | ||
positorium | ||||
3,60 g 15g 50 g 1 ml 0,5 ml 0,5 ml
ad 100 ml OiOg
0360 g 15
0,020 g ausreichende Menge zur Herstellung eines Suppo- 20
sitoriums
100 g enthielten jeweils:
2-(2-Thenoylthio)-propionyl-
glycin-natriumsalz 3,60 g
Claims (1)
1.2-(2-Thenoylthio)-propionylglycin der Formel
CHj
Ii
Ii
Ii
ο . 0),
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