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"Klebezwickmaschine"
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Die Erfindung betrifft eine Klebezwickmaschine mit einer Vorrichtung
zum Einspannen des Leistens, bestehend aus einer die Lage des Leistens rechtwinklig
zu seiner Sohle fest legenden Stütze und einer die Ausrichtung des Leistens etwa
parallel zur Leistensohle festlegenden Halterung, und mit einem dem Sohlenumriß
angenähert angepaßten Klebstoffauftragestempel, der im wesentlichen rechtwinklig
zu der und gegen die Sohle bewegbar ist. Die Stütze, die die Lage des Leistens rechtwinklig
zu seiner Sohle festlegt, die also die Höhenlage bestimmt, kann auch Schuhträger
genannt werden. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Maschine zum Klebezwicken
von Schuhspitzen. Sie wird vorzugsweise so ausgeführt, daß die Sohle des eingespannten
Leistens von unten her gestützt wird, daß also der Leisten mit der Brandsohle nach
unten weisend einzuspannen ist.
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Die heute üblichen Spitzeneinschermaschinen mit einer Ausstattung
für das Auftragen des Heißklebers sind durchweg
einstellig. Somit
werden linke und rechte Schuhe auf ein und derselben Maschine gezwickt, nämlich
abwechselnd nacheinander. Dazu werden die Schuhe in der Regel mittig in die Maschine
eingesetzt, also nach Spitze und Ferse ausgerichtet. Zu dieser so festgelegten Mittellinie
ist auch der Kopf zum Auftragen des Klebstoffs symmetrisch ausgerichtet. Dies führt
aber dazu, daß der Klebstoffauftrag auf der Innenseite des Schuhes anders ist als
auf der Außenseite. Insbesondere kann es geschehen, daß der Klebstoff auf der Schuhaußenseite
zu weit innen aufgetragen wird, während der äußere Teil des Umrisses des Auftragekopfes
außerhalb des Schuhes verläuft. Mit einem bekannten Vorschlag (DE-OS 19 27 041 vom
11.12.1969). soll diesem Mangel dadurch abgeholfen werden, daß der Auftragekopf
unterteilt ist, und zwar so, daß in seinem rückwärtigen Teil die Auftrageelemente
scharnierartig an die vorderen angelenkt sind und jeweils nach innen schwenken können.
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Diese Lösung ist aufwendig und auch störanfällig, zumal die aktiven
Elemente des Auftrageapparates heiß (beheizt) und auch außen voller Klebstoff sind.
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Die erfundene Vorrichtung ist frei von diesen Nachteilen.
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Insbesondere können in ihr einfache Klebstoffauftragewerkzeuge verwendet
werden und die bewegbaren Elemente lassen sich an Stellen lagern, an die kein Heißkleber
gelangt.
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Dementsprechend kann auch diese Lagerung einfacher und schon dadurch
widerstandsfähiger gegen Störungen, also auch sicherer ausgebildet werden.
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Die erfundene Klebezwickmaschine, die eine Vorrichtung zum Einspannen
des Leistens, bestehend aus einer die Lage des Leistens rechtwinklig zu seiner Sohle
festlegenden Stütze und einer die Ausrichtung des Leistens etwa parallel zur Leistensohle
festlegenden Halterung, und einen dem
Sohlenumriß angenähert angepaßten
Klebstoffauftragestempel aufweist, der im wesentlichen rechtwinklig zu der und gegen
die Sohle bewegbar ist, zeichnet sich dadurch aus, daß der Stempel und die Stütze
gemeinsam um eine durch den Spitzenbereich des Leistens gehende und im wesentlichen
rechtwinklig zu seiner Sohle liegende Achse schwenkbar sind. Der Schwenkwinkel ist
vorzugsweise begrenzt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in die aus Sohlenstütze
(Schuhträger) und Auftragegerät oder -stempel gebildete Einheit die Ausziehzangen
einbezogen; diese drei Elemente werden also als eine Einheit zur Anpassung an linke
und rechte Schuhe geschwenkt.
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Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung gibt nur
die wesentlichen Bestandteile wieder, ist also stark vereinfacht.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht des Leistens und der hier angesprochenen
Teile der Maschine von der Seite, Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II
von oben auf den Klebstoffaufträger, die Leistenstütze und die (in Fig. 1) nicht
gezeigten Überholzangen in der Stellung für das Zwicken eines linken Schuhes, Fig.
3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch für das Zwicken eines rechten
Schuhes,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Einrichtung nach Fig. 1,
etwa in der Schnittebene IV-IV der Fig. 1, Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende
Darstellung einer anderen Ausführungsform, Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende
Darstellung der Ausführungsform nach Fig. 5, und Fig. 7 eine der Fig. 2 entsprechende
Darstellung der Ausführungsform nach Fig. 5.
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In Fig. 1 ist der Leisten 2 in einer Lage gezeigt, in der er von der
Leistenstütze (Schuhträger) 3 gestützt und im übrigen so eingespannt ist, wie es
Fig. 2 bzw.
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Fig. 3 zeigt. Die Leistenstütze 3 ist fest mit einer Platte 4 verbunden,
die einen Hubzylinder 5 trägt, an dessen Kolbenstange 6 eine Brücke 7 befestigt
ist. Durch eine etwa waagerecht zu denkende Ebene, die im wesentlichen mit der Fläche
der Leistensohle und Brandsohle zusammenfällt, geht rechtwinklig und damit senkrecht
eine geometrische Achse 11, die die Schwenkachse der Platte 4 und der von ihr getragenen
Bauteile gegenüber einer diese Baugruppe 3 bis 6 tragenden Konsole 10 darstellt.
Diese Konsole 10 ist in Führungen 13 durch eine Hubzylindervorrichtung 12 in vertikaler
Richtung gegenüber dem Gestell, an der der Zylinder 12 befestigt ist, verschiebbar.
Die Drehachse 11 liegt nahe der Schuhspitze.
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Auf der von Kolben und Kolbenstange 6 getragenen Brücke 7 befindet
sich, durch Federn 8 abgestützt, ein Klebstoffauftragestempel 9, dessen Auftragflächen
1 eine Form haben,
die etwa der gewünschten Klebstoffverteilung
entspricht.
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Durch die Zylindergruppe 5, 6 wird dieser Stempel 9 im Zuge der Bearbeitung,
wie bekannt, zum Auftragen von Klebstoff mit seinen Auftrageflächen 1 gegen die
auf der Leistensohle befestigte Brandsohle gedrückt, so daß er dort in bekannter
Weise Klebstoff hinterläßt.
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Der Zylinder 12 dient dem Ausziehen des Schaftleders.
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Bei diesem Ausziehen und Überholen ist der Schaftrand in bekannter
Weise in Zangen 14 bis 20 festgehalten. In Fig. 2 ist strichpunktiert die Umrißlinie
des in dieser Draufsicht nicht sichtbaren linken Schuhes dargestellt.
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Die Mittellinie geht durch die Mitte der Ferse und die Schuhspitze
und damit zugleich durch die Drehachse 11.
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Wie ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, ist die Lage der Leistenstütze
3 und des Klebstoffaufträgers 9 der Lage der Sohlenfläche jeweils angepaßt, bei
linkem Schuh also nach links geschwenkt, bei rechtem Schuh nach rechts.
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Die Zangen 14 bis 20 haben in dieser Ausführungsform die symmetrische
Lage zur Schuhlängsmitte beibehalten. Die Neutrallage der gemeinsam um 41 schwenkbaren
Einheit 3, 9, 1 ist in den Fig. 2 und 3 strichpunktiert wiedergegeben.
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Fig. 4 zeigt den Antrieb für die Schwenkbewegung, der aus pneumatischen
oder hydraulischen Zylindern 21 und 22 besteht. Die Zeichnung offenbart, daß die
Konsole 10, die die Zylinder bei 21 und 22 trägt, an dieser Schwenkbewegung nicht
teilnimmt. Geschwenkt wird die Platte 4 mit den von ihr getragenen Elementen um
die Achse 11.
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Eine erweiterte Möglichkeit dieser neuen Form besteht darin, die gesamte
Zangenträgerplatte in die Links-Rechts-Schwenkbewegung mit einzubeziehen. Dabei
tritt an die Stelle der Konsole 10 nach Fig. 1 eine Konsole 23, die
den
Hubzylinder 5 und die Leistenstütze 3 unmittelbar trägt, also ohne Zwischenschaltung
eines Elementes, wie es die Platte 4 darstellt. Die Konsole 23 ist wiederum mittels
einer Führung 13 geführt, jedoch nicht unmittelbar am Maschinengestell, hier dargestellt
durch eine Konsole 25, sondern an einem Zwischenkörper 24, der seinerseits ähnlich
der Platte 4 um die Achse 11 auf der Konsole 25 schwenkbar ist. Die Konsole 23 wird
gegenüber dem schwenkbaren Zwischenkörper 24 durch einen Zylinder, der ebenfalls
vom Körper 24 getragen ist, in Hubrichtung zum Zwecke des Ausziehens des Schaftes
angetrieben. Der Körper 24 ist zugleich die Zangenträgerplatte und trägt die Zangen
14' bis 20'. Wie die Zeichnung zeigt, ist das zur geometrischen Achse 11 gehörende
Schwenklager tiefer gelegen, denn es verbindet die Teile 24 und 25 miteinander.
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Durch diesen Aufbau machen die Zangen die Schwenkbewegung, also die
Rechts-Links-Bewegung des Klebstoffaufträgers 9 und der Leistenstütze 3 mit. Sie
stehen demnach immer nahe dem Sohlenumriß, und zwar sowohl bei linken als auch bei
rechten Schuhen. Dadurch wird das Einlegen des Schuhschaftes wesentlich erleichtert.
Außerdem ist die Gefahr eines Reißens oder Verziehens des Schuhschaftes, wie sie
bei weit abstehenden Zangen besteht, vermieden.
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Bei dieser Ausführungsform kommt es auf die gemeinsame Bewegung des
Klebstoffaufträgers und der Zangen an; die Schwenkbewegung einer die Überholzangen
tragenden Platte zum Zwecke des Zurechtrückens des Schaftes auf dem Leisten ist
an sich bekannt (DE-AS 11 35 339).
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Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination erfindungswesentlich.
Schutz wird begehrt für das, was objektiv schutzfähig ist.
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Bezugszeichenliste: 1 Klebstoffauftrageflächen 2 Leisten 3 Leistenstütze,
Schuhträger 4 Platte 5 Hubzylinder 6 Kolbenstange 7 Brücke 8 Federn 9 Auftragestempel
10 Konsole 11 geometrische Achse 12 Hubzylindervorrichtung 13 Führungen 14 bis 20
Überhol- und Ausziehzangen 21 pneumatischer oder hydraulischer Zylinder 22 pneumatischer
oder hydraulischer Zylinder 23 Konsole 24 Zwischenkörper, Zangenträgerplatte 25
Konsole
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