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Dosier- und Gießvorrichtung
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Es sind Dosier- und Gießvorrichtungen bekannt, bei denen ein am unteren
Enc e eines Tragstiels angeordneter und um eine horizontale Achse schwenkbarer Schöpflöffel
verwendet wird, dessen Schräglage zur Entnahme von Metall aus einem Schmelz- oder
Warmhalteofen veranderbar ist. Dabei taucht der Schöpflöffel von oben her in das
Metallbad ein. Ein elektrischer Fühler sorgt dafür, daß der Schöpflöffel nicht tiefer
in das Metallbad eintaucht als zum Füllen des Löffels notwendig ist. Beim Hochfahren
aus dem Metallbad verbleibt in dem Schöpflöffel, seiner Neigung entsprechend,eine
bestimmte Metallmenge, die durch ein horizontales Transportieren und durch eine
anschliessende Kippbewegung in die Füllbüchse einer Druckgußmaschine oder in eine
Gießform abgegeben werden kann.
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Steuerungstechnisch muß bei diesen Vorrichtungen ein gewisser Aufwand
hinsichtlich der Einstellung derMetalldosierung getrieben werden. Für den Transport,
der aus dem Metallbad entnommenen Metallmenge werden u.a. mitfahrende Antriebsmotoren
als auch Gewindespindelantriebe verwendet.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, durch Vereinfachung
der Konstruktion als auch der Metalldosierung die Betriebssicherheit und Rationalität
einer derartigen Dosier-und Gießvorrichtung zu verbessern sowie den Kostenaufwand
zu verringern.
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Zur Vereinfachung der Konstruktion sollen weitgehend Preßproftle bzw.
gezogene Profile verwendet werden, um den zusätzlichen BearbeitungsauSwand so klein
als möglich zu halten.
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Für das horizontale Bewegen des Schöpflöffels soll ein einfach er
Seiltrieb Verwendung finden.
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Da in den Gießereien normalerweise Druckluft vorhanden ist, wurde
für die Kippbewegung des am unteren Ende eines sechskantförmigen Tragstiels drehbar
gelagerten Schöpflöffels ein einfacher Druckluft zylinder vorgesehen, der am oberen
Ende des Tragstiels befestigt ist. Der Druckluftzylinder wird über eine mit der
Kolbenstange verbundene und an dem Tragstiel geführte Betätigungsstange auf die
Kippachse den Schöpflöffels ein. An der Betätigungsstange befindet sich ein verstellbarer
und an ihr festklemmbarer mit einer vorgespannten Feder versehener Anschlag, durch
den der Hub des Drucklui'tzylinders begrenzt und damit die Eintauchschräglage des
S(höpflöffels fixiert werden kann. Der Druckluftzylinder ist so dimensioniert1 daß
die pneumatische Kraft der großen Kolbenseite in der Lage ist, die vorgespannte
Feder um ein festgelegtes Maß zusammenzudrücken und dabei noch eine Restkraft verbleibt,
die der.
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beim Eintauchen des leeren Schöpflöffels in das Metallbad entgegenwirkenden
Auftrieb überwindet. Für die JIubbewegunE ist in den Tragstiel eine Verzahnung eingearbei;et
und für die Einstellung des Anschlages zur Metalldosierung ist am Tragstiel eine
Skala vorgesehen.
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Mit dem Impuls zum Hochfahren des gefüllten Schöpflöffels aus dem
Metallbad wird gleichzeitig mit Verzögerung ein Entlüften der großen Kolbenseite
des Druckluftzylinders ausgelöst.
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Hierdurch wird erreicht, daß der aus dem Metallbad ausgetretene Schöpflöffel
- auch bei maximaler Füllung - durch die sich entspannende Feder des Anschlages
um einen geringen Betrag hochgekippt wird, um einen sicheren horizontalen Weit ertransport
zu gewährleisten.
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Durch den festklemmbaren Anschlag wird ferner erreicht, daß auch bei
Ausfall der Druckluft aus dem mit flüssigen Metall gefüllten Schöpflöffel kein Metall
über die hintere Binlaufkante austK0en kann, da ein Zurückkippen des Schöpflöffels
nicht möglich ist.
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Um ein zu tiefes Eintauchen des Schöpflöffels in das Metallbad zu
verhindern, ist an dem Betätigungshebel zum Schwenken des Schöpflöffels ein elektrischer
Fühler so angeordnet, daß auch bei Veränderung der Neigung des Schöpflöffels die
notwendige Eintauchtiefe jeweils zwangläufig erreicht wird.
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Am Ende des horizontalen Verfahrweges kann entweder von einem Bedienungsmann
oder automatisch ein Auskippen des flüssigen Metalls in die Füllbüchse einer Druckgußmaschine
oder in eine Gießform ausgelöst werden. Hiernach fährt der Schöpflöffel zum Metallbad
zurück.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im nachfolgenden unter
Bezugnahme auf die Beiliegende Zeichnungen näherbeschieben.
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Es zeigen: Figur 1 die Dosier- und Gießvorrichtung in stark verkleinerter
und schematischer Darstellung.
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Figur 2 in natürlichem Maßstab den Aufbau des zur Fixierung der Schräglage
des Schöpflöffels dienenden federnden Anschlages.
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Figur 3 in etwas verkleinertem Maßstab die Rollenführung für die senkrechte
Bewegung des Tragstiels für den Schöpflöffel.
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Figur 4 in gleichem Maßstab wie Fig. 3 die Rollenfuhrung für die horizontale
Bewegung des Tragstieles.
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Figur 5 in verkleinertem Maßstab die Anordnung des Schöpflöffels am
unteren Ende des Tragstieles.
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In Fig. 1 ist der an einem Tragstiel (2) auf und ab bewegbare, horizontal
verfahrbare und kippbar angeordnete Schöpflöffel (1) in einer Stellung zwischem
dem Metallbad (M) eines Schmelz-oder Warmhalteofens und der Füllbüchse (F) einer
Druckgußmaschine dargestellt. Am oberen Ende des Tragstiels (2) ist ein Druckluftzylinder
(4) befestigt, der über die am Tragstiel (2) in den Führungen (101 und 102) geführte
und mit der Kolbenstange des Druckluft zylinder (4) verbundene Betätigungsstange
(3) die Kippbewegung des Schöpflöffels (1) bewirkt. Zur Begrenzung der Hubbewegung
des Zylinders (4) und zur Fixierung der Schräglage des Schöpflöffels zur Metallentnahme
dient der schematisch angedeutete sowie an der Betätigungsstange (3) festklemmbare
federnde Anschlag (5). Der sechskantförmige Tragstiel (2) ist mit einer Verzahnung
versehen, mittels derer der an dem Wagen (11) angeordnete Hubmotor (7) den Tragstiel
(2) auf und ab bewegen kann.
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Zur senkrechten Führung des Tragstiels (2) dienen vier an dem Wagen
(11) angeordnete Rollen (12). Mittels des Seiltriebs (6) kann der Wagen (11) in
dem Träger (8) hin und her bewegt werden. Der Träger -(8)ist an der Tragsäule (9)
befestigt.
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Der in Fig. 2 dargestellte federnde Anschlag besteht aus der Feder
(51) der Führungshülse (52) sowie aus der auf der Betätigungsstange (3) geführten
Hülse (53), , wobei durch die Ringmutter (54) die Vorspannung der Feder (51) erzeugt
wird.
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In das obere Ende der Führungshülse (52) ist das Teil (55) eingeschraubt,
das zum Festklemmen an der Betätigungsstange (3) dient. Beim Anfahren des federnden
Anschlages gegen die Führung (101) kann durch den Zylinder (4) die vc>rgespannte
Feder (51) noch um das Maß (S) zusammengedrückt werden. Die dabei erzeugte Federkraft
dient beim Entlüften der großen Kolbenseite des Zylinder (4) dazu, den Schöpflöffel
(1) nach dem Verlassen des Metallbades um einen geringen Betrag hochzukippen. Zur
Einstellung des federnden Anschlages ist am Tragstiel (2) eine Skala (13) angebracht.
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In Fig. 3 ist in Ansicht und Draufsicht die senkrechte Führung des
Tragstiels (2) durch 4 Rollen (12) dargestellt, die an dem Wagen (11) angeordnet
sind.
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Fig. 4 zeigt einen Teil der Rollenführung für die horizontale Bewegung
des Tragstiels (2). Hierzu sind zwei untere Laufrollen und zwei obere Führungsrollen
(14) an dem Wagen (11) befestigt. Für die Führung der Rollen (14) dienen mit dem
Träger (8) verschraubte sechskantförmige Laufschienen (16) Der für die horizontale
Bewegung des Wagens (11) vorgesehene Seiltrieb ist über die Mitnahmelasche (15)
mit dem Wagen verbunden.
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Fig. 5 zeigt den am unteren Ende des Tragstiels (2) kippbar angeordneten
Schöpflöffel (1), der mittels der Betätigungsstange (3) und mittels der Verbindungsstange
(18) bewegt wird. Mit der Kippachse (21), die in der am Tragstiel (2) befestigten
Halterung (20) drehbar gelagert ist, sind der Schöpflöffel (1) und der Betätigungshebel
(19) fest verbunden.
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Wie weiter aus Fig. 5 zu erkennen ist, kann bei Vergleich der Stellung
des Schöpflöffel (1) in ausgezogener Linie zu der mit (1') bezeichneten gestrichelten
Stellung des Schöpflöffels eine unterschiedliche Menge an flüssigem Metall von dem
Schöpflöffel aufgenommen werden.
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Der am Ende des Betätigungshebels (19) angeordnete elektrische Fühler
(17) sorgt dafür, daß der Schöpflöffel (1) nur so tief unter den Badspiegel (B)
bzw. (B') eintaucht, wie zum einwandfreien Einfließen von flüssigem Metall über
die hintere Einlaufkante des Schöpflöffels erforderlich ist, wobei bei der angetroffenen
Anordnung des Bühlers (17) die Neigung des Schöpflöffels (1) keine Rolle spielt.
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