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Vereinigte Flugtechnische Werke-Fokker
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Gesellschaft mit beschränkter Haftung Vorrichtung zum Spannen von
Seilpaaren Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spannen von Seilpaaren
geschlossener Seil schleifen.
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Zum Spannen von Seilen ist es üblich, Spannvorrichtungen einzusetzen.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Seiltrommeln, die in Abhängigkeit
von dem Seilzug entgegenwirkenden Federn das Seil aufwickeln. Während eine solche
Spannvorrichtung für einfache Zug- oder Führungroeile in der Regel ausreichen, lassen
sich damit Seilpaare geschlossener Seilschleifen insbesondere dann nicht hinreichend
spannen, wenn diese Seilschleifen erheblichen Längenänderungen unterliegen.
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Seilpaare in der Fori geschlossener Seilschleifen werden zum Beispiel
bei Rettungsgeräten benutzt, die bei Brandkatastrophen in Hochhäusern die Rettung
von Menschen aus hohen und sehr hohen Etagen gestatten. Bei solchen Geräten sind
zwei ein Seilpaar bildende Seilschleifen vorgesehen, die über entsprechende Führungselemente
geleitet sind und zwischen sich Förderkörbe für die zu rettenden Menschen aufweisen.
Die bekannten Rettungsgeräte dieser Art sind
wegen des mobilen Einsatzes
auf Lastkraftwagen angeordnet, wobei mit Hilfe eines verstellbaren Hubmastes die
erforderliche Höhe für die oberen Führungselemente erreicht wird. Weitere Führungselemente
am Lastkraftwagen sorgen dabei für eine einwandfreie Führung der beiden das Seilpaar
bildenden Seilschleifen.
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Bei diesen Rettungsgeräten besteht nun das Problem, daß die Höhe des
Hubmastes für das Hochfahren der oberen Führungselemente nicht konstant ist, so
daß sich für die Seilschleifen des die Förderkörbe tragenden Seilpaares laufend
unterschiedliche Längen ergeben. Die bekannten Spannvorrichtungen sind aber, wie
eingangs schon erwähnt, nicht in der Lage, derart grone Schwankungen von Seil längen
auszugleichen, so daß derartige Rettungsgeräte sich für einen universellen Einsatz
nicht eignen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Spannen von Seilpaaren geschlossener Seilschleifen vorzusehen, die in der Lage ist,
auch Schwankungen relativ großer Seillängen auszugleichen. Gemäß der Erfindung wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die zwischen den Seilen eines Seilpaares angeordnete
Vorrichtung zwei durch eine Antriebsvorrichtung antreibbare und auf einer gemeinsamen
Achse angeordnete Seiltrommeln aufweist, welche die über Umlenkrollen seitenvertauscht
durch die Vorrichtung geführten Seile in Abhängigkeit der Seilspannung auf- und/oder
abwickeln.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, durch ihre Anordnung
zwischen den Seilen eines Seilpaares die Führung der Seilschleifen nicht zu beeinträchtigen
und ermöglicht dadurch ein gleichmäßiges Auf- und Abwickeln erheblicher Seil längen.
Das hat zur Folge, daß sich auf diese Weise die Längen der Seilschleifen für Rettungsgeräte
durch Spannen beträchtlich variieren.und damit die Einsatzmöglichkeiten wesentlich
verbessern lassen. Dabei
ist es zweckmäßig, der Vorrichtung eine
elliptische Form zu geben und in deren Mittelpunkt die Achse der Seiltrommeln anzuordnen.
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Die den Abstand der Seile eines Seilpaares bestimmenden Umlenkrollen
werden zweckmäßigerweise an den Enden der elliptischen Längsachse angeordnet. Vorteilhaft
ist es auch, die Vorrichtung an ihren die Umlenkrollen tragenden Außenbereichen
flach auszubilden und ihre Außenwände in Höhe der austretenden Seile mit jeweils
einem der Seilstärke entsprechenden Wulst zu versehen.
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Hierdurch wird die Führung der Seilschleifen auch dann gewährleistet,
wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung über Führung elemente, zum Beispiel Umlenkrollen
läuft.
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Zum Antreiben der Seiltrommeln kann in der Vorrichtung ein Elektromotor
vorgesehen sein, der über ein Getriebe, eine Antrieb welle und ein zwischen den
Seiltrommeln angeordnetes Kegelrad, das an je einem Zahnkranz der Seiltrommeln kämmt,
antreibt. Die Energieversorgung für den Elektromotor kann mit Hilfe eines in der
Vorrichtung vorgesehenen Akkumulators oder über ein in der Seele der Seile angeordnetes
Kabel erfolgen. Für den Antrieb der Seiltrommeln kann aber auch ein Federtriebwerk
eingesetzt werden. Zum Fixieren der Seiltrooueln ist es darüberhinaus noch zweckmäßig,
eine Bremse zwischen der Lagerachse der entsprechenden Seiltrommel anzuordnen Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Seilspannvorrichtung, Fig. 2 eine
Vorderansicht einer Seilspannvorrichtung im Schnitt, Fig. 3 eine Draufsicht der
Seilspannung nach Fig. 2 in Schnitt.
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In der Prinzipdarstellung nach Fig. 1 sind zwei ein Seilpaar bildende
Seile 1, 2 zu sehen, die zum Zwecke einer besseren Unterscheidung als voll ausgezogen
bzw. strichpunktierte Linien dargestellt sind. Der Abstand des Seilpaares 1, 2 wird
durch die Vorrichtung 4 bestimmt, die zum Spannen der Seile 1, 2 zwischen diesen
angeordnet sind. Wie die Prinzipdarstellung nach Fig. 1 andeutet, bilden die Seile
1, 2 Seilschleifen, welche durch die Vorrichtung 4 jeweils seitenvertauscht werden.
Durch Auf- und/oder Abwickeln auf die in den Vorrichtungen 4 angedeuteten Seiltrommeln
5 können die Seilschleifen somit auf die Jeweils gewünschten Längen gleichmäßig
eingestellt werden.
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Die Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 zeigen Fig. 2
und Fig. 3. Die gesamte Vorrichtung ist in einem elliptischen Gehäuse 10 untergebracht,
das in seinem Mittelpunkt eine gemeinsame Achse 11 für beide Seiltrommeln 5 aufweist.
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Zwei Gehäusedeckel 12, welche auf ihren Innenseiten jeweils ein Lager
für die Achse 11 aufweisen, decken zu beiden Seiten des Gehäuses 10, jeweils ein
im Zentrui vorgesehenes Loch 13 ab, über welche auch der Einbau der Seiltrommeln
5 erfolgt.
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Zwei weitere Deckel 14 welche auf einer Seite des Gehäuses 10 seitlich
angeordnete Durchbrüche 15 verschließen, erleichtern die Montage und eine gegebenenfalls
erforderliche Reparatur.
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Die Seiltrommeln 5 b-sitsen-ln Bohrungen ihrer gegenüberliegenden
Stirnseiten jeweils eine mit der Achse 11 zusaPmenwirkende Bremse 17 zum Fixieren
der Trommeln 5 nach erfolgtem Spannen.
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Die Betätigung dieser Bremsen 17 erfolgt durch eine elektromagnetische
Schaltvorrichtung 18. Für den Antrieb der Seiltrommeln 5 ist ein Elektromotor 19
eingesetzt, der an einer vom Gehäuse 10 in den Innenraum hineinragenden Halteplatte
20 befestigt ist.
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Der Elektromotor 19 treibt über ein Getriebe 21 eine Antriebswelle
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an, welche mit einem darauf sitzenden Kegeiritzel 23 an Zahnkränzen 24 der Seiltrommeln
5 kämmt. Weitere Kegelritzel 25, die mit Hilfe eines Abstandhalters 26 zwischen
den Seiltrommeln 5 fixiert sind, sorgen dabei für einen entsprechenden Kraftausgleich.
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Die Seile 1,2, welche jeweils durch eine Querbohrung der Seiltrommeln
5 durchgesteckt sind, werden mit Hilfe von Umlenkrollen 30 umgelenkt, die zu beiden
Seiten der Vorrichtung 4 an den Außenbereichen 31 des elliptisch geformten Gehäuses
10 angeordnet sind. jeweils zwei Umlenkrollen 30 sind dabei in den flach ausgebildeten
Außenbereichen 31 der Vorrichtung 4 auf einer gemeinsamen Achse 32 angeordnet und
durch eine im Gehäuse 10 vorgesehene Zwischenwand 33 voneinander getrennt. Beidseitige
Durchbrüche 34 in den Außenbereichen 31 gestatten das Kin- und/oder Herausführen
der Seile 1, 2. Der Abstand der beiden die Umlenkrollen 30 tragenden Achsen 32 bestimmt
dabei den Abstand 3 des Seilpaares gemäß Fig. 1. Auf der Außenwand trägt das Gehäuse
10 der Seilstärke entsprechende WUlste 35, welche in Höhe der austretenden Seile
liegen. Diese Wülste 35 greifen statt der Seile 1, 2 in die Führungselemente der
Seilschleifen ein und gewährleisten damit auch dann die Seilführung, wenn die Vorrichtung
4 über eine zur Seilführung torgesehene Umlenkrolle geleitet wird. Der Abstand der
Wülste zum aus der Vorrichtung heraustretenden Seil ist durch die flache Bemessung
der Außenbereiche 31 so gewählt, daß nennenswerte Beeinträchtigungen beii Übergang
SeilAulst nicht zu erwarten sind.
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Wie bereits ervähnt, hat die erfindungageiäße Vorrichtung den Vorteil,
Seilpaare von relativ großen Seillängen durch Auf- und/oder Abrollen spannen zu
können, was um so mehr gelingt, Je mehr ertindungsgemaße Vorrichtungen eingesetzt
werden. Die Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Rettungsgeräten
zur Rettung von Menschen bei Brandkatastrophen in Hochhäusern ermöglicht daher,
beträchtliche Höhenunterschiede auszugleichen, wodurch ein solches Rettungsgerät
wesentlich leistungsfähiger wird.
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Die Energie für den Elektromotor kann dabei von einem im Gehäuse 10
angeordneten Akkumulator geliefert werden oder zum Beispiel über ein in den Selen
der Seile vorgesehenes Kabel zugeführt werden. Der Antrieb für die Seiltrommeln
kann aber auch mit einem einfachen Federantrieb und damit ohne zusätzliche Energie
verwirklicht werden.
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