DE290409C

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Publication number: DE290409C
Application number: DENDAT290409D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 290409-KLASSE 50 c. GRUPPE

HARRO CRAMM in NEUKÖLLN.

Die Erfindung betrifft eine nach Art einer Trommelmühle mit fallendem Mahlkörper arbeitende Zerkleinerungsmaschine, die zum Zerkleinern und Pulverisieren, insbesondere von körnigen und stückigen Stoffen, wie Anilinfarben, Körnerfrüchten, Fruchtschalen, Mineralien, Harzen, Salzen und ähnlichen Stoffen, geeignet ist. Es sind bereits Ausführungsformen solcher Maschinen bekannt geworden,

ίο bei denen eine zur Aufnahme des Mahlgutes dienende, schräg gelagerte Trommel aus mehreren im Querschnitt elliptischen und gegeneinander versetzten Kammern besteht und lose Flintsteine oder Kugeln als Mahlkörper. enthält. Dadurch kann zwar eine genügende Durchmischung der Mahlkörper mit dem Mahlgut erzielt werden, aber einerseits wird die ganze Anordnung infolge der besonderen Art der Unterteilung und Lagerung der Trommel

ao umständlich und teuer, andererseits bringt die Wahl eines elliptischen Kammerquerschnittes den Nachteil mit sich, daß bei einem zwecks hohen Anhebens der Mahlkörper langgezogen angenommenen elliptischen Querschnitt der Fassungsraum der Trommel in ungünstiger Weise verringert wird, während bei einer nur wenig vom Kreis abweichenden Querschnittsellipse sich für das wechselweise Anheben und Fallenlassen der Mahlkörper eine für eine rasche und vollkommene Zerkleinerung erforderliche Hubhöhe nicht erzielen läßt. Zur Vermeidung dieses Übelstandes hat man schon vorgeschlagen, im Innern der Trommel Rippen oder Vorsprünge zum Anheben von vorzugsweise stabförmigen Mahlkörpern vorzusehen. Doch geht man hierdurch des Vorteils einer innen glattwandigen Trommel verlustig, der, außer in der einfacheren Bauart und Herstellung, vor allem in der Möglichkeit der leichten und gründlichen Reinigung besteht, die insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn die gleiche Maschine nacheinander zum Zerkleinern von verschiedenen, streng voneinander zu trennenden Stoffen benutzt werden soll.

Bei der den Erfindungsgegenstand bildenden Zerkleinerungsmaschine wird ein wirksames Zusammenarbeiten einer Mahlguttrommel von glatter Innenwand und eines oder mehrerer darin lose liegender und beim Umlauf der Maschine abwechselnd ansteigender und herabfallender Schlegel von ungefähr der Trommellänge in einfacher Weise dadurch erreicht, daß die Zerkleinerungstrommel drei- oder mehrseitigen Querschnitt erhält und infolgedessen bei ihrem Umlauf den Schlegel mit dem Arbeitsgut auf eine beträchtliche Höhe hebt, bis er nach Freilegung nach unten auf das Arbeitsgut zurückfällt. Auf diese Weise ergibt sich eine Zerkleinerungsmaschine, die eine einfache Form der Trommel und eine große Widerstandsfähigkeit der Mahlkörper aufweist und gleichzeitig mit einem verhältnismäßig geringen Kraftbedarf eine wirksame Zerkleinerung des Arbeitsgutes erzielt.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Zerkleinerungsmaschine nach der Erfindung unter Zugrundelegung eines dreiseitigen Trommelquerschnittes durch Fig. 1 in Seitenansicht veranschaulicht, während Fig. 2 bis 5 Querschnitte der Trommel darstellen, die den Arbeitsvorgang beim Umlauf der Trommel erkennen lassen.

ν 7"

Innerhalb der in einem Gestell ι liegend gelagerten und beispielsweise durch eine Riemscheibe 2 antreibbaren Trommel 3 von dreiseitigem, herzförmigem Querschnitt liegt lose ein Schlegel 4, der nahezu die ganze Länge der Trommel einnimmt und beispielsweise zylindrischen Querschnitt hat. Die Trommel wird durch eine mittels Deckels 5 verschließbare Füllöffnung bis auf etwa ein Drittel ihres Inhaltes mit dem Arbeitsgut gefüllt und nach Schließung des Deckels 5 durch die Riemscheibe 2 in Drehung gesetzt. Die Umdrehungszahl der Trommel wird so geregelt, daß bei dem sich während der Trommeldrehung ständig überschießenden Arbeitsgut ein möglichst hoher Böschungswinkel erreicht wird.

Hierbei vollzieht sich der aus Fig. 2 bis 5

ersichtliche Arbeitsvorgang. Bei der Stellung der Trommel nach Fig. 2 liegt der Schlegel 4 unten. Wird nun die Trommel in der Pfeilrichtung gedreht, so überschießt sich das im Innern der Trommel befindliche Arbeitsgut ständig und überdeckt zunächst den Schlegel 4, wie beispielsweise aus Fig. 3 und 4 hervorgeht, wo die Trommel 3 gegenüber der Lage nach Fig. 2 um 45 bzw. 125° gedreht ist. Sobald der Schlegel 4 durch die Drehung der Trommel 3 so weit gehoben ist, daß er ganz oder nahezu freiliegt, was beispielsweise nach einer Drehung von 190⁰ der Fall ist, wie Fig. 5 zeigt, fällt er nach unten auf das Arbeitsgut zurück und übt dadurch bei Erreichen der in Fig. 5 mit gestrichelten Linien bezeichneten Stellung eine zerkleinernde Wirkung auf das zwischen ihm und der Trommelwand liegende Gut aus. Dieser Vorgang des wechselweisen Hebens und Zurückfallens des Schlegels 4 vollzieht sich bei dem Umlauf der Trommel 3 ständig von neuem. Es wird dadurch eine sehr rasche und wirksame Zerkleinerung des Arbeitsgutes mit verhältnismäßig geringem Kraftbedarf erzielt, indem infolge des dreiseitigen, herzförmigen Querschnittes der Schlegel jeweils auf eine große Höhe angehoben wird und daher eine bedeutende Zerkleinerungsarbeit beim Niederfallen leisten kann, ohne daß, wie bei kreisförmigem Trommelquerschnitt, eine hohe Tourenzahl nötig ist. An Stelle des in der Zeichnung dargestellten dreiseitigen, herzförmigen Querschnittes kann die Trommel auch einen vier- oder mehrseitigen Querschnitt erhalten, ebenso wie zwei oder mehrere Schlegel statt eines einzigen innerhalb der Trommel angeordnet sein können.

Claims

Patent-Anspruch:

Zerkleinerungsmaschine mit einer das Arbeitsgut aufnehmenden Trommel und mindestens einem darin lose liegenden, nahezu die ganze Länge der Trommel einnehmenden Schlegel, der beim Umlauf der Trommel wechselweise gehoben wird und durch sein Eigengewicht auf das Gut zurückfällt, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise mit glatter Innenwand versehene Zerkleinerungstrommel drei- oder mehrseitigen Querschnitt hat.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.