DE2903305C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sicherheitshelm für Bergleute mit inneren und äußeren Mänteln aus einem zähen, harten Stößen widerstehenden Material, die einen Abstand voneinan­ der aufweisen und an den Rändern so geschlossen sind, daß ein eingeschlossener Raum zwischen ihnen gebildet ist, mit einer schlitzartigen Öffnung am vorderen Teil des Helmrandes in den umschlossenen Raum, mit einem Sichtschild aus transpa­ rentem Material, der zurückziehbar und teleskopartig in dem Schlitz angebracht ist, wobei der Sichtschild eine doppelt gebogene Form in Übereinstimmung mit der Form des umschlosse­ nen Raumes aufweist, so daß der Sichtschild in voll eingezo­ gener Stellung fast vollständig in dem umschlossenen Raum liegt und sich in ausgezogener Stellung über das Gesicht des Trägers erstreckt, mit einer Luftzufuhrverbindung an der Rückseite des Helmes zur Verbindung mit einer Quelle von sau­ berer, gefilterter Luft zu dem umschlossenen Raum zwischen in­ neren und äußeren Mänteln.

Aus der DE-OS 14 35 759 ist ein derartiger mit einem Schutzanzug verbindba­ rer Kopfschutz mit einer Visiervorrichtung bekannt, der den Kopf und das Gesicht im wesentlichen umschließt. Dieser Kopf­ schutz weist eine starre Haube und eine über diese Haube pas­ sende, im Abstand dazu angeordnete Helmschale mit einem sich nach unten erstreckenden Vorderteil auf, in dem sich eine Fensteröffnung befindet. Die Fensteröffnung ist mit einem in­ nerhalb der Helmschale angeordneten, nach oben und vorwärts und rückwärts bewegbaren, durchsichtigen Visier verschließ­ bar. Hinter den Enden des Visiers sind von Hand betätigbare Vorrichtungen in der Helmschale angeordnet, die mit den Enden des Visiers zusammenwirken, um dieses nach vorne in Ab­ dichtberührung mit einem um die Fensteröffnung herum und zwi­ schen dem Visier und der Innenseite der Helmschale angebrach­ ten Dichtring zu drücken. Die Versorgung mit Frischluft ge­ schieht über eine an der Rückseite des Helmes einmündende Leitung.

Diese Frischluftversorgung kann mittels einer tragbaren Filter-Gebläse-Vorrichtung erfolgen, die aus der US-PS 34 13 972 bekannt ist. Die Gebläseleistung kann dabei mittels eines Schalters, der in Brusthöhe auf einem Tragriemen befestigt ist, von Hand zweistufig verstellt werden. Diese zweistufige Verstellbarkeit der Gebläseleistung mittels eines in einem Abstand zum Schutzhelm befindlichen Handschalters ist auch bei dem aus einer Halbschale bestehenden, unten offenen Schutzhelm gemäß US-PS 38 22 698 bekannt.

Bei Unterbrechung der Arbeit und Verbesserung der Umgebungs- Luftverhältnisse wird das Visier üblicherweise hochgeklappt, um die Sicht zu verbessern. Dabei erweist es sich bei den be­ kannten Schutzhelmen als nachteilig, daß die Frischluftzu­ fuhr unnötigerweise weiterläuft, was in den Augen als unange­ nehm empfunden wird und außerdem einen hohen Frischluftver­ brauch und damit hohe Filter- und Energiekosten zur Folge hat. Dieses Problem kann auch durch das Schalten der Gebläse­ leistung auf die niedrigere Stufe nicht beseitigt werden; au­ ßerdem ist dies mit einer umständlichen Handhabung des Hand­ schalters verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheits­ helm für Untertage-Bergarbeiter zu schaffen, bei dem die Frischluftzufuhr zum Sicherheitshelm auf einfache Weise un­ terbrochen werden kann, wenn die Umgebungsbedingungen dies erlauben, bzw. wenn der Träger dies wünscht.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine mittels der Sichtschilder betätigbare Schaltvorrichtung in dem um­ schlossenen Raum des Helmes vorgesehen ist und daß bei aus­ gezogenem Sichtschild die Schaltvorrichtung die Luftquelle zur Zuführung eines Luftstromes ein- und bei teilweise oder voll zurückgezogener Stellung des Sichtschildes ausschaltet.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert; in der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Helm mit vollständig herabge­ lassenem Sichtschild,

Fig. 2 einen Schnitt durch einen Helm nach Fig. 1 mit teilweise zurückgezogenem Sichtschild,

Fig. 3 einen Schnitt durch den Helm nach Fig. 1 und 2 mit voll­ ständig zurückgezogenem Sichtschild,

Fig. 4 eine Vorderansicht des Helmes,

Fig. 5 eine Draufsicht auf den Helm,

Fig. 6 eine Seitenansicht,

Fig. 7 eine teilweise aufgeschnittene Ansicht und

Fig. 8 einen Schnitt durch eine Filter/Gebläse-Einheit für den Helm.

Der in Fig. 1 dargestellte Helm umfaßt einen inneren Mantel 10 und einen äußeren Mantel 11 mit jeweils allgemein kugelförmiger Gestalt zur Umhüllung des oberen Teiles des Kopfes eines Trägers. Diese Mäntel können aus üblichen harten Kunststoffmaterialien, beispielsweise Polykarbonat-Kunststoff hergestellt sein und sind so in einem festen Abstand voneinander angeordnet, daß ein Innen­ raum 12 zwischen den Mänteln gebildet ist. Der innere Mantel weist Anbringungsmöglichkeiten 13 a, 13 b und 13 c für Bänder oder Gurt­ bänder 14 auf, die am Kopf des Trägers anliegen und der Außenmantel ist einstückig mit einem Halteaufbau 15 versehen, an dem eine Grubenlampe befestigt werden kann. An der Rückseite des Helmes befindet sich eine luftdichte Anschlußfassung 16 und ein Luft­ schlauch 17, die zu einem an der Hüfte des Trägers montierten, nicht dargestellten Luftgebläse mit Luftfilter führen. Dadurch wird ein Strom von sauberer gefilterter Luft unter Druck in den umschlossenen Hohlraum 12 eingeführt. Elektrische Leitungen 18 von einem ebenfalls an dem Körper des Trägers befestigten Batterie­ gehäuse führen durch den Schlauch 17 und den Hohlraum 12 zu einem Kleinschalter 19, der später näher beschriebenen Steuerzwecken dient und zur Stromzuführung für die erwähnte Grubenlampe.

Innerhalb der konzentrischen Helmmäntel ist ein transparenter Sicht­ schild 21 aus Kunststoffmaterial, vorzugsweise mit einer gehärteten Oberfläche, angebracht. Der Sichtschild hat eine zweifach gekrümmte Form, so daß eine Anpaß- und Rückholbewegung zwischen den Helm­ mänteln 10 und 11 möglich ist. In Fig. 1 ist der Sichtschild voll­ ständig herabgelassen und bedeckt Augen, Nase und Mund des Trägers. Der Mikroschalter 19 besitzt einen Schaltfinger 19 a, der auf der Oberfläche des Sichtschildes gleitet und er ist in dem dargestell­ ten Zustand geschlossen, wodurch die Luftzufuhr durch die Luft­ pumpe oder das Luftgebläse eingeschaltet ist. Aus dem Innenraum 12 fließt Luft zwischen den beiden Mänteln hindurch unter den Sichtschild und über das Gesicht des Trägers. Diese Strömung bildet nicht einen Luftvorhang, sondern einen sanften Spülstrom aus sau­ berer Luft.

Der Sichtschild gleitet in einer Bahn, die zwischen dem inneren und dem äußeren Mantel des Helmes ausgebildet ist und besitzt einen oberen Halteflansch 22, so daß in der voll ausgezogenen Stellung nach Fig. 1 durch die Anlage des Flansches 22 gegen die Innenfläche des äußeren Mantels ein Durchtritt von Luft an der Außenseite des Sichtschildes entlang verhindert ist. Nach oben steht von dem Sicht­ schild ein Teil 23 ab, das einen Gleitschuh 24 trägt, der längs der Oberfläche des Innenmantels 10 gleitet. Im voll ausgefahrenen Zu­ stand des Sichtschildes schlägt der Gleitschuh an einem Anschlag 25 an.

In Fig. 2 ist der Sichtschild teilweise zurückgeschoben und der Gleitschuh 24 ist so weit nach oben geschoben, daß er eine Stellung einnimmt, die hinter einer Rast 26 liegt. Der Flansch 22 ist an dem Kontaktarm 19 a des Mikroschalters 19 vorbeigetreten und hat diesen so geöffnet, daß die Luftzufuhr abgeschaltet ist. In die­ ser Stellung schützt der Sichtschild die Augen des Trägers, je­ doch kommt kein sauberer Luftstrom aus dem Helm über das Gesicht des Trägers.

In Fig. 3 ist der Sichtschild vollständig zurückgeschoben darge­ stellt und der Gleitschuh 24 liegt zwischen einem Rastnocken 27 und einem Anschlag 28. In dieser Stellung ist der Sichtschild un­ wirksam und es tritt keine Spülung mit sauberer Luft ein.

Die Vorderansicht in Fig. 4 zeigt den Außenmantel 11 und den Lampenaufbau 15. Gestrichelt ist der Sichtschild 21 in voll eingeschobener Stellung angedeutet. In der Draufsicht (Fig. 5) ist wiederum der voll eingeschobene Sichtschild 21 gestrichelt angedeutet.

Fig. 6 ist eine Seitendarstellung und Fig. 7 und 8 eine (teilweise aufgeschnittene) Rückansicht und ein Querschnitt durch eine Filter- und Pumpeneinheit für den Helm. Diesen Teil der Vorrichtung trägt der Helmträger an seinem Hüftgürtel an­ gebracht, so daß das Geräusch des Gebläses nicht störend in der Nähe seiner Ohren entsteht. Die Einheit ist in einem Kunststoff­ behälter 30 untergebracht und enthält eine auswechselbare Filter­ kassette 31 mit einem Papierfilter 32. Von außen angesaugte Luft strömt durch ein Schlitzgitter 33, durch das Papierfilter und das Gebläse 34 und verläßt die Einheit durch einen Rohrstutzen 35, der im Betrieb mit dem zu dem Helm (Fig. 1) führenden Schlauch 17 verbunden ist. Das Gebläse 34 wird durch einen kleinen Elektromotor 36 angetrieben und durch Batterien mit Leistung ver­ sorgt, die in dem Behälter 30 enthalten sein können oder die in einem separaten Batteriepaket angebracht sind. Der Motor wird durch den Kleinschalter 19 (Fig. 1) über die Leitungen 18 ein- und ausgeschaltet.

Es ergibt sich so ein Sicherheitshelm für Bergleute, an dem eine Lampe an der Vorderseite angebracht ist und der innere und äußere Mäntel aus einem zähen und harten Kunststoffmaterial mit allgemein halbkugeliger Form, dem oberen Teil des Kopfes des Trägers ange­ paßt, umfaßt. Die Mäntel weisen einen Abstand voneinander auf und sind an ihren Rändern geschlossen, so daß ein umschlossener Raum zwischen ihnen gebildet ist. Dabei ist eine schlitzförmige Öffnung am vorderen Teil des Helmrandes in den umschlossenen Raum hinein vorhanden und ein Sichtschild aus einem transparenten Kunststoff­ material zurückziehbar und teleskopartig in dem Schlitz angebracht. Der Sichtschild besitzt eine doppelt gekrümmte Form, die der Ge­ stalt des umschlossenen Raumes so angepaßt ist, daß der Sichtschild im voll eingezogenen Zustand fast vollständig in dem umschlossenen Raum liegt und sich im voll ausgezogenen Zustand über das Gesicht des Trägers erstreckt. Eine Luftzufuhrverbindung an der Rückseite des Helmes ist so ausgelegt, daß eine Verbindung zu einer Quelle sauberer gefilterter Luft geschaffen werden kann. Eine Schaltein­ richtung, die in dem Helm in dem umschlossenen Raum angebracht und der Gestaltung des Sichtschildes angepaßt ist, ist über elektrische Leitungen mit der Luftquelle so verbunden, daß im voll ausgefahrenen Zustand des Sichtschildes der Schalter zur Versorgung eines Luft­ stromes nach unten über das Gesicht des Trägers innerhalb des Sicht­ schildes die Luftquelle eingeschaltet hält und im teilweise oder voll eingeschobenen Zustand des Sichtschildes die Luftquelle ab­ schaltet.

Claims (4)

1. Sicherheitshelm für Bergleute mit inneren und äußeren Män­ teln aus einem zähen, harten Stößen widerstehenden Mate­ rial, die einen Abstand voneinander aufweisen und an den Rändern so geschlossen sind, daß ein eingeschlossener Raum zwischen ihnen gebildet ist, mit einer schlitzarti­ gen Öffnung am vorderen Teil des Helmrandes in den um­ schlossenen Raum, mit einem Sichtschild aus transparentem Material, der zurückziehbar und teleskopartig in dem Schlitz angebracht ist, wobei der Sichtschild eine dop­ pelt gebogene Form in Übereinstimmung mit der Form des um­ schlossenen Raumes aufweist, so daß der Sichtschild in voll eingezogener Stellung fast vollständig in dem um­ schlossenen Raum liegt und sich in ausgezogener Stellung über das Gesicht des Trägers erstreckt, mit einer Luftzu­ fuhrverbindung an der Rückseite des Helmes zur Verbindung mit einer Quelle von sauberer, gefilterter Luft zu dem um­ schlossenen Raum zwischen inneren und äußeren Mänteln, da­ durch gekennzeichnet, daß eine mittels des Sichtschildes (21) betätigbare Schaltvorrichtung (19) in dem umschlossenen Raum (12) des Helmes vorgesehen ist und daß bei ausgezogenem Sichtschild (21) die Schaltvorrich­ tung (19) die Luftquelle (30-34) zur Zuführung eines Luftstromes ein- und bei teilweise oder voll zurückgezogener Stellung des Sichtschildes (21) ausschaltet.

2. Sicherheitshelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Schaltvor­ richtung (19) zur Luftquelle (30-34) führenden elektrischen Lei­ tungen (18) in dem umschlossenen Raum (12) des Helmes und im Luftschlauch (17) geführt sind.

3. Sicherheitshelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Luft- Gebläse- (34) und -Filtereinheit (31, 32) umfassende Luftquelle (30-34) mittels Haltemittel im Hüftbereich des Trägers befestigbar ist.

4. Sicherheitshelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenmantel (11) ein zur Befestigung einer Lampe bestimmter Halteauf­ bau (15) angeformt ist.