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Anordnung zur Verhinderting des falschen Einfahrens
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auf Autobahnen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Verhinderung des
falschen Einfahrens auf Autobahnen oder ähnlichen ein- oder mehrspurigen Straßen
mit voneinander getrennten Richtiingsfahrbahnen.
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Autobahnen sind Schnellstraßen mit RichtungsfAhrbahnen, die von schnell-fahrenden
Kraftfahrzeugen benutzt werden. Dabei befinden sich auf einerRichtungsfahrballn
nur Kraftfahrzeuge, die in einer Richtung fahren, so daß also Kraftfahrzeuge, hierauf
vertrauend, rechts fahrende langsamere Fahrzeuge ohne Schwierigkeiten iiberholen
können, und zwar auch dann, wenn die Sichtweite geringer ist und einen Überholvorgang
auf einer normalen, in beiden Richtungen befahrenen Straße verbieten würde.
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Leider kommt es jedoch gerade in letzter Zeit immer häufiger vor,
daß Kraftfahrzeuge in der falschen Richtung fahren, so daß derartige "Geisterfahrer"
die Unfallgefahr auf Autobahnen und Schnellstraßen ganz erheblich vergrößern. Ein
rechtmäßig Uberholender, der, wie bereits ausgeführt, darauf vertraut, daß ihm auf
seiner
Richtungsfahrbahn kein anderes Fahrzeug entZegenkommt,erkennt
das verkehrswidrig entgegenkommende Fahrzeug meist zu spät, wobei auch aufgrund
der Tatsache, daß sich beide Fahrzeuge, also sowohl das richtig fahrende als auch
das falsch fahrende Kraftfahrzeug, mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu bewegen,
nur sehr kurze Zeit fiir das Ausweichmanöver zur Verfugung steht. Auch Rundfunkdurchsagen
können die von sogenannten =Gei.sterfahrern" ausgehende STefahr nicht beseitigen,
weil zum einen naturgemäß bis zur Durchsage eine gewisse Zeit vergeht und zum anderen
Voraussetzung ist,. daß sämtliche Kraftfahrzeuge in dem betreffenden vom Geisterfahrer
befahrenen Autobahnabschnitt mit einem Autoradio versehen sind und dieses auch hinsichtlich
der Verkehrsdurchsagen abhören. Der Geisterfahrer selbst erkennt auch nicht sofort,
daß er auf der falschen Richtungsfahrbahn ist, denn er ist aufgrund von Baustellen
gewöhnt, auch auf die andere Richtungsfahrbahn zur Umgehung der Baustelle geleitet
zu werden, so daß er zunächst im Glauben ist, eine Baustelle zu umfahren.
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Ein großer Teil, wenn nicht iiberhaupt der größte Teil aller Geisterfahrer
gelangt durch falsches Einfahren auf die Äutobahn auf die falsche Richtungsfahrbahn.
Bekanntlich weisen Autobahnen bzw. Schnellstraßen voneinander getrennte Ein- und
Ausfahrten auf, die jeweils nur im Einbahnverkehr, d. h. nur in einer Richtung,
befahren werden dürften. Dabei dient die Ausfahrt lediglich zum Verlassen der Autobahn,
während die Einfahrt einzig und allein das Einfahren der Kraftfahrzeuge auf die
Autobahn erlaubt. TJm das fische Einfahren von Kraftfahrzeugen auf die Autobahn,
d. h. die fälschliche Benutzung der Ausfahrt als Einfahrt, zu verhindern, ist es
bekannt,
im Bereich der Ausfahrt entgegen der Ausfahrrichtung weisende
Verbotsschilder für die Einfahrt aufzustellen, während gleichzeitig an der Einfahrt
Verkehrsschilder angebracht sind, die die vorgeschriebene Fahrtrichtung angeben.
Diese Verkehrsschilder sind jedoch zl7m einen, insbesondere bei Nebel, nur schwer
zu erkennen und werden andererseits von einem beispielsweise alkoholisierten oder
sonst i.n seiner Verkehrssicherheit beeinträchtigten Fahrer nicht erkannt, so daß
es zum aschen Einfahren kommt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Anordnung der
eingangs genannten Art anzugeben, mit der das falsche Einfahren verhindert, zumindest
aber vermindert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, auf wenigstens einer Seite
der Ausfahrt wenigstens eine entgegen der Ausfahrtrichtung ausgerichtete Schutzmann-Attrappe
aufzustellen.
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Weitere für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen
ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 11.
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Durch die Aufstellung einer oder mehrerer Schutzmann-Attrappen im
Bereich der Ausfahrt wird ein möglicherweise falsch einfahrender Kraftfahrer auch
dann, wenn er unaufmerksam oder gar alkoholisiert ist, nachhaltig auf das Verkehrswidrige
seines Verhaltens aufmerksam gemacht, so daß es gar nicht erst 7iim fischen Einfahren
kommt hzw, der berei ts falsch auf die Ausfahrtstraße eingefahrene Kraftfahrer noch
rechtzeitig seine Falsch-fahrt stoppen kann.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert, Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht
auf einen Autobahnabschnitt in schematischer Darstellung, Fig. 2 die Vorderansicht
einer Schutzmann-Attrappe und Fig. 3 den Teilausschnitt einer weiteren Ausführungsform
einer Schutzmann-Attrappe in der Hinteransicht.
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Fig. 1 zeigt schematisch die Draufsicht auf einen Autobahnabschnitt
mit Ein-und Ausfahrt. Die Autobahn besitzt zwei Richtungsfahrbahnen 1 1md 2, die
voneinander durch den Grünstreifen 3 getrennt sind. I)ie von den Kraftfahrzeugen
befahrenen Richtungen sind jeweils mit Pfeilen angegeben. ])anach diirfen die die
Richtungsfahrhahn 1 henutzenden Kraftfahrzeuge nur von rechts nach links, die die
Richtungsfahrbahn 2 beniitzenden Kraftfahrzeuge nur von linlcs nach rechts fahren,
Von der ltichtungsfahrbahn 2 geht die Ausfahrt 4 ah, während benachbart zu dieser
Ausfahrt 4 die Einfahrt 5 vorgesehen ist. Die Ausfahrt 4 und die Einfahrt 5 sind
durch die Verkehrsinsel 6, die etwa dreieckförmig ausgebildet ist, voneinander getrennt.
Die Ausfahrt 4 weist eine Ausscherfahrbahn 7 auf, die es ermöglicht, daß Kraftfahrzeuge,
die die Autobahn verlassen ollen und demzufolge ihre Geschwindigkeit vermindern,
bereits vor der eigentlichen Ausfahrt 4 von der Richtungsfahrbahn 2 auf die Ausscherfahrbahn
7 überwechseln können, so daß der nachfolgende Verkehr nicht behindert wird. Die
Einfahrt 5 weist eine Beschleunigungsspur bzw. Beschleunigungsbahn 8 auf, auf der
die Kraftfahrzeuge von der niedrigen Einfahrgeschwindigkeit auf die höhere Fahrgeschwindigkeit
auf der Richtungsfahrbahn 2 beschleunigen können,so daß das einfahrende Kraftfahrzeug
etwa mit gleicher
Geschwindigkeit oder nur mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz
zu den die Richtungsfahrbahn 2 benutzenden Kraftfahrzeugen von der Beschleunigungsspur
8 auf die Richtungsfahrbahn 2 überwechseln kann.
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Ein gemäß Pfeil A zur Einfahrt 5 hinfahrendes Fahrzeug könnte nun
irrtümlich auf die Ausfahrt 4 gelangen, so daß die Richtungsfahrbahn 2 in der falschen
Richtung befahren wird mit den bereits eingangs angesprochenen Folgen. Um dies zu
verhindern, sind nun im Bereich der Ausfahrt 4 Schutzmann-Attrappen 9 aufgestellt,
die entgegen der Ausfahrrichtung ausgerichtet sind, d. h. zum falsch einfahrenden
Kraftfahrzeug Seiten.
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Diese Schutzmann-Attrappen 9,die lebensgroß oder sogar überlebensgroß
ausgebildet sind, sind zu beiden Seiten der Ausfahrt 4 atifgestellt. Wie in Fig.
1 ersichtlich, können mehrere - in Fig. 1 zwei - Attrappen 9 hintereinander gestaffelt
aufgestellt sein. Zweckmäßigerweise sind die Attrappen 9 zu beiden Seiten der Ausfahrt
4 angeordnet, so daß sie ohne Schwierigkeiten auch dann, wenn die Sichtverhältnisse
schlecht sind, oder aber der falsch einfahrende Kraftfahrer müde bzw. alkoholisiert
ist, erkannt werden können. Die ersten beiden Attrappen 9 sind dabei entgegen der
Ausfahrtrichtung gesehen zu Beginn der Ausfahrt 4, also etwa im Abschnitt 1o , angeord
net, während weitere Attrappen 9 in Richtung zur Autobahn hin diesen ersten Attrappen
9 gestaffelt folgen.
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In Fig. 2 ist beispielhaft eine solche Schutzmann-Attrappe 9 in schematischer
Darstellung gezeigt. Die Attrappe 9, die im Umriß etwa Schutzmann-ähnlich ausgebildet
ist, steht auf einem Sockel 11 oder dgl. und ist zweckmäßigerweise mit dem Boden
verankert. Der eine, vorzugsweise rechte, Arm 12 der Attrappe 9
befindet
sich in der Haltstellung, d. h. er ist schräg nach oben abgewinkelt, wobei er eine
Kelle 13 trägt. Diese Kelle 13 weist einen zentral angeordneten Rückstrahler 14
airf, so daß die Attrappe 9 auch bei. Dunkelheit leicht zu erkennen ist und eine
entsprechende Warnwirkung von ihr ausgeht. Dieser Rückstrahler 14 kann mit einer
nicht weiter dargestellten strombetriebenen $Glühbirne gekoppelt sein, wodurch sich
die Warnwirkung weiter erhöht. I)ie Attrappe 9 besteht aus Blech mit einem korrosionsfesten
tjberziig bzw. alls einem korrosionsfesten Material und ist plan ausgebildet. Tn
einer anderen Ausführungsform besteht die Attrappe 9 nils einem geeigneten Kunststoff
und ist plastisch bzw. semiplastisch ausgebildet. Dabei soll unter"semiplastisch"
eine halbplastische Ausbildung verstanden werden, bei der die in Fig. 2 gezeigte
Vorderseite plastisch ausgebildet ist, während die Rückseite plan gestaltet ist
oder aber der Kontur der Vorderseite folgt.
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Tn Fig. 2 ist der Arm 12 fest, d. h. unbeweglich, mit der Attrappe
9 verbunden. Fig. 7 zeigt eine weitere Ausfithrungs form der Attrappe 9 von der
Riickseite her gesehen. Dabei ist der Arm 12 bei 13 schwenkbeweglich mit dem Korpusteil
der Attrappe 9 verhunden, so daß er in der Lage ist, Schwenkbewegungen auszuführen.
Am Arm 12 greift eine gelenkig mit ihm verbundene Koppelstange 141 an, deren anderes
Ende gelenkig mit der Scheibe 15 verbunden ist. Rs handelt sich also um ein Getriebe,
welches als Kurbelschwinge ausgebildet ist.
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Bei Rotation der Scheibe 15 wird der Arm 12 über die Koppelstange
14§ in eine Auf- und Abbewegung versetzt, wodurch sich ein weiterer vergrößerter
Warneffekt ergibt. Selbstverständlich kann das Getriebe mittels einer entsprechenden
Abdeckung, die nicht weiter dargestellt ist, gegen Wettereinflüsse oder del.
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abgekapselt sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung wird also mit großer Sicherheit
ein fisches Einfahren von Kraftfahrzeugen allf die falsche Richtungsfahrbahn vermieden,
so daß die lrerkehrssicherheit auf mit der Erfindjrng ausgerüsteten Autobahnen weiter
erhöht ist. Bei den benötigten großen Stilekzahlen für die Attrappen könnten diese
verhältnismäßig billig gefertigt werden, so daß die Ausrüstung der Autobahnen mit
derartigen Attrappen finanziell gesehen keine Schwierigkeiten bereitet, insbesondere
wenn die hierdurch stark vergrößerte Sicherheit auf Autobahnen berücksichtigt wird0
Schließlich sei noch angemerkt, daß die mit dem Rückstrahler 14 der Kelle 13 gekoppelte
Glühbirne als Blinklicht betrieben werden kann, wodurch sich die Warnwirkung weiter
erhöht.
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L e e r s e i t e