DE290197C

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Publication number: DE290197C
Application number: DENDAT290197D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für Köpeförderanlagen, durch welche das Übertreiben der Förderkörbe verhindert werden soll. Bisher suchte man dieser Gefahr in der Hauptsache entweder dadurch vorzubeugen, daß man den Fahrkorb vom Seil löste und dann auffing, oder daß man die Fördermaschine durch Anziehen der Bremsen plötzlich stillsetzte, wenn der Fahrkorb eine

ίο gewisse Strecke über die Hängebank hinausgefahren war.

Einrichtungen der ersteren Art sind wegen der notwendigen Benutzung der nicht immer zuverlässigen Fangvorrichtungen nicht genügend betriebssicher. Die der letzteren Art wirken nachteilig auf die Fördermaschine.

Nach der Erfindung werden diese Übelstände dadurch vermieden, daß durch den zu hoch gehenden Korb ein Rutschen des Förderseiles auf der Treibscheibe erzeugt wird. Zu dem Zweck sind zwei auf das Seil wirkende Bremsen angeordnet, von welchen jeweils die am herabgehenden Seiltrum befindliche durch den zu hoch gehenden Förderkorb eingeschaltet wird. Die Bremsen bestehen dabei z. B. aus zwei Klemmbacken, die durch eine Sperrvorrichtung entgegen der Wirkung eines Gewichtes o. dgl. auseinandergehalten werden. Jede der Sperryorrichtungen ist dann mit einer Auslösevorrichtung versehen, die mit einem Anschlag in Verbindung steht. Die Verbindung kann in beliebiger bekannter Weise, z. B. durch Zugstangen oder einen elektrischen Stromkreis, hergestellt sein.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung in Fig. 1 im Aufriß, und in Fig. 2 im Grundriß als Beispiel dargestellt. Zu beiden Seiten des Förderseiles α sind die Klemmbacken b und c angeordnet, die zweckmäßig mit Holzfutter d versehen sind. Die beiden Klemmbacken, die durch die Gelenkstange e verbunden sind, werden durch das Gewicht f an das Seil gepreßt, sobald die Sperrklinke g, die den Hebel h festhält, zurückgezogen wird. Die Klinke steht durch ⁴^ die Zugstange m und die Hebelverbindung η, ο mit dem Hebel φ in Verbindung, der an der Führung q des am anderen Seilende befestigten Förderkorbes angebracht ist und durch die Traverse r des hochgehenden Förderkorbes verstellt wird. Zur elektrischen Auslösung der Sperrklinke kann der Elektromagnet i dienen, durch dessen Anker k der Hebel I, der mit der Klinke auf einer Achse sitzt, gehoben wird.

Es ergibt sich die folgende Wirkungsweise: Wenn der Korb zu hoch gehoben wird, stößt er gegen den Hebel p und es wird dadurch die Sperrklinke g an der Bremsvorrichtung des herabgehenden Seiles zurückgezogen. Das herabgehende Seil wird somit festgeklemmt und dadurch ein Rutschen des Seiles auf der Förderscheibe erzeugt, so daß der aufsteigende Förderkorb nicht höher gehoben und nicht gegen die Förderscheibe geschleudert werden kann.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Sicherheitsvorrichtung zur Verhütung des Übertreibens der Förderkörbe bei der

Köpeförderung, gekennzeichnet durch zwei auf das Seil wirkende Bremsen, von welchen jeweils die an dem herabgehenden Seiltrum befindliche durch den übertreibenden Förderkorb eingeschaltet wird.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung aus drehbar angeordneten Klemmbacken (b, c) besteht, die durch eine Sperrvorrichtung entgegen der Wirkung eines Gewichtes (f) o. dgl. in der unwirksamen Stellung festgehalten werden und nach der Auslösung sich gegen das Seil legen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.