DE289563C - Verfahren zur Gewinnung von Stickstoffoxyden und Ammoniak - Google Patents

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

Das Verfahren des Hauptpatentes 286751 zur Gewinnung von Stickstoff neben Stickstoffoxyden durch Verbrennung von Ammoniak in atmosphärischer Luft ist darin begründet, daß der Sauerstoff im reagierenden Luftammoniakgemisch bei hoher Ammoniakkonzentration nicht im Überschuß vorhanden ist, so daß nach der Gewinnung von Stickoxyd und höheren Stickstoffoxyden reiner Luftstickstoff erhalten wird.

Es wurde nun gefunden, daß man, unter Innehaltung des für das Hauptverfahren wesentlichen Verhältnisses von Ammoniak und Sauerstoff, auch Verbrennungsluft mit höherem Sauerstoffgehalt verwenden kann, als der Zusammensetzung der atmosphärischen Luft entspricht.

Dieses Verfahren besitzt besondere Vorteile, wenn die außer dem atmosphärischen Stickstoff herstellbaren Stickstoffoxyde in noch höheren Konzentrationen als beim Verfahren des Hauptpatents erhalten werden sollen.

Man kann z. B. das im Beispiel 2 des Hauptpatentes beschriebene Verhältnis von 12,3 Raumteilen Ammoniakgas zu dem in 87,7 Raumteilen Luft enthaltenen Sauerstoff nun auch dadurch herstellen, daß man diese Luft in beliebigem Grade durch Sauerstoff ersetzt. Das Grenzverhältnis ist in diesem Falle 2 Raumteile Ammoniakgas auf 3 Raumteile Sauerstoff, d. i. ein 40 prozentiges Ammoniaksauerstoffgemisch. Dieses Gasgemisch ist explosiv. Ersetzt man aber die Verbrennungsluft etwa bis zur Hälfte durch Sauerstoff, so besteht eine Explosionsgefahr nicht mehr, wie z. B. bei der Mischung von 12,3 Raum teilen Ammoniakgas mit nur 40 Raumteilen Luft und 10 Raumteilen Sauerstoff, oder, was dasselbe ist, mit 50 Raumteilen einer an Sauerstoff reicheren Luft von 36,8 Prozent Gehalt an Sauerstoff. Bei weiterer Zurückdrängung der Luft und steigendem Gehalt an Sauerstoff wird das Ammoniak-Luft-Sauerstoffgemisch brennbar und Maßnahmen gegen das Zurückschlagen der Flamme in die Mischgefäße sind erforderlich.

Das vorliegende Verfahren kann man selbstverständlich auch unter höheren Drucken ausführen. Man erhält dann gemäß dem Hauptpatent z. B. Stickstoff te troxyd (Beispiel 1 ev. modifiziert nach Beispiel 4) direkt und ohne Tiefkühlung in flüssigem Zustande.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 286751 zur Gewinnung von Stickstoffoxyden und Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Luft, unter Innehaltung des für das Hauptverfahren wesentlichen Verhältnisses von Ammoniak und Sauerstoff, zum Teil durch Sauerstoff ersetzt wird.