DE286393C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 286393 KLASSE 63«. GRUPPE

Firma AUGUST WALLMEYER in EISENACH.

Zusatz zum Patent 260841.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juni 1914 ab. Längste Dauer: 7.Februar 1927,

Vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung der Maschine zum Zupfen von Roßhaar u. dgl. mit einem den Zuführungswalzen vorgelagerten und mit Haltern versehenen, drehbaren Gehäuse nach dem Hauptpatent 260841, und die Verbesserung ist im wesentlichen darin zu erblicken, daß der auf der Beschickungsseite des drehbaren Gehäuses unterhalb desselben angeordnete Haltebügel für den Roßhaarzopf des Hauptpatentes durch eine Einrichtung ersetzt ist, die den Roßhaarzopf zwar hält, aber in dem Maße dem Roßhaarzopf nachgibt, wie derselbe zwischen den Zuführungswalzen zum Zupfen herangezogen wird und dabei den Zopf teil so hält, daß er durch das drehbare Gehäuse und gegebenenfalls durch den exzentrischen Führungskörper des Hauptpatentes frei schwingen kann. Diese Haltevorrichtung besteht aus einer Stange, die das Ende des Zopfes oder - den gerade abgebundenen Teil des auf der Seiltrommel aufgebundenen Zopfes hält. Diese Stange ist in einer geeigneten Führung schräg nach unten und schräg gegen die Vorderseite

ϊ5 der Maschine gelagert und trägt an ihrem oberen Ende das Zopfende oder das abgebundene Zopfende derart, daß der Zopf, der durch das drehende Gehäuse und den Führungskörper in Schwingung versetzt werden kann_; gehalten wird, wobei das Gewicht des Zopfes derart auf die schräg angeordnete Stange drückt, daß diese in ihrer Führung festgehalten ist. In dem Maße nun, wie der Zopf von den Walzen bzw. von federnden Walzen des Hauptpatentes herangezogen wird, übt das Zopfende einen Zug auf die Stange derart aus, daß diese sich in ihrer Führung verschiebt, so daß ein selbsttätiges Verschieben der Stange in der Führung stattfindet, also die selbsttätige Zufuhr des zu verarbeitenden Zopfteiles herbeigeführt wird.

Der bei der Einrichtung des Hauptpatentes 260841 angeordnete Haltebügel 33, der den Roßhaarzopf an der Umdrehung seiner Mittellinie verhindern soll, hat sich nicht bewährt. Dagegen bietet vorliegende Einrichtung ein einfaches und bequemes, dabei die Bedienung der Maschine nicht erschwerendes Mittel, um das Ende des Zopfes zu halten und die gleichmäßige Zuführung des Zopfes zu den verarbeitenden Maschinenteilen herbeizuführen.

Diese Verbesserung der Roßhaarzupfmaschine des Hauptpatentes ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

Fig. ι zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht derselben,

Fig. 2 eine Stirnansicht.

Im Sinne des Hauptpatentes 260841 trägt der Maschinentisch 1 in geeigneten Lagern 2 die Achse 3 der .Stiftentrommel 4 und auch die Lager für die Zuführungswalzen 5 und 6,

welche das aufgedrehte Material auf die Stiftentrommel 4 aufgeben. Den Zuführungswalzens, 6 ist das an sich bekannte, drehbare und trichterförmig gestaltete Gehäuse 7 vorgelagert, das auf seiner den Zuführungswalzen 5, 6 zugekehrten Seite die aus zwei kraftschlüssig gegeneinander bewegten Walzen 20 bestehenden Halter trägt, die das Materialzopfende in der Drehung des Gehäuses 7 mitnehmen.

Das Gehäuse 7 kann in der in dem Hauptpatent angegebenen Weise mit einem angeschlossenen, den Materialroßhaarzopf in Schleuderbewegung versetzenden exzentrischen Führungskörper versehen sein. Statt daß nun im Sinne des Hauptpatentes unterhalb des Gehäuses 7 an dem Maschinengestell ein den Roßhaarzopf an der Umdrehung um seine Mittellinie verhindernder Haltebügel 33 vorgesehen ist, ist an dem Maschinengestell eine Stange 8 angeordnet, die zum Halten des rückwärtigen Roßhaarzopfteiles dient. Zu dem Zwecke kann die Stange 8 mit einem Haken 9, der sich an der Stange 8 drehen kann, oder einem anderen Haltemittel (Bindfaden usw.) versehen sein. Die Stange ist in ihrer am Maschinengestell vorgesehenen Führungshülse 10 geführt und hat eine derartige Winkelstellung zum Erdboden und zur Kopfseite der Maschine, daß das Eigengewicht und des darauf aufgehängten Materialzopfes 11 eine Verschiebung der Stange 8 in der Hülse 10 nicht vorzunehmen vermag, wohingegen bei der während der Arbeit der Maschine stattfindenden Verkürzung des rückwärtigen Materialzopfteiles die Stange 8 immer weiter nach abwärts, d. h. so verschoben wird, daß sich die Befestigungsstelle 9 des Zopfes an der Stange mehr und mehr der Führungshülse 10 nähert. Die Stange 8 ersetzt somit den Haltebügel 33 des Hauptpatentes; sie ermöglicht eine durch das drehbare Gehäuse 7 und gegebenenfalls durch den exzentrisch gelagerten Führungskörper 8 herbeigeführte Schwingung des Roßhaarzopfteiles. Da die Befestigungsstelle des Roßhaarzopfteiles mehr in der Flucht des sich nach hinten kegelförmig erweiternden und sich drehenden Gehäuses 7 liegt, wird die freie Bewegung des Zopfendes und das Drehen desselben wesentlieh erleichtert, so daß unter gewissen Bedingungen von einer Anordnung eines mit dem Gehäuse sich drehenden, den Materialzopf in Schleuderbewegung versetzenden, exzentrischen Führungskörpers des Hauptpatentes abgesehen werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Roßhaarzupfmaschine mit einem den Zuführungswalzen vorgelagerten und mit Haltern versehenen, drehbaren Gehäuse zum Aufdrehen der Materialzöpfe nach Patent 260841, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des Gehäuses (7) an dem Maschinengestell vorgesehene, den Materialzopf an der Umdrehung um seine Mittellinie verhindernde Haltebügel des Hauptpatentes durch eine Führungsstange (8) ersetzt ist, an welcher das Ende des Materialzopfteiles frei drehbar angeschlossen ist, und die unter einem solchen Winkel zum Erdboden angeordnet und derart schräg zur Kopfseite der Maschine in dem Gestell in einer Führung (10) geführt ist, daß die Stange (8) im Maße der während der Zupfarbeit eintretenden stetigen Verringerung der Länge des noch nicht aufgedrehten und durch das drehbare Gehäuse geschleuderten Zopfendes in der Hülse nach abwärts verschoben wird, dagegen eine freie Verschiebung der Stange (8) in der Führung (10) durch das Eigengewicht der Stange und des an ihm angehängten Materialzopfes nicht eintreten kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.