DE225185C

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Publication number: DE225185C
Application number: DENDAT225185D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-ΛΙ.225185-KLASSE 52«. GRUPPE

in BIELEFELD.

Zweiarmiger Stoffschieber für Greifernähmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Dezember 1909 ab.

Auf der Nähmaschine werden mitunter Arbeiten ausgeführt, bei denen die Verschiebung des Werkstückes nach jedem Stich in beliebiger Richtung von Hand ausgeführt werden muß, weil der Stoffschieber der Maschine selbst den Stoffvorschub nur geradlinig vor- oder rückwärts gestattet. Damit bei solchen Arbeiten die Zähnchen des Stoffschiebers nicht hindernd im Wege sind, hat man Einrichtungen geschaffen, um den Stoffschieber der Nähmaschine zeitweilig außer Tätigkeit zu setzen, sei es durch eine besondere Nähplatte, durch die die erwähnten Zähnchen überdeckt werden, oder durch Vorrichtungen, durch die das Hervortreten dieser Zähnchen über die Stichplatte verhindert werden kann. Von den bisher bei Greifermaschinen bekannt gewordenen Einrichtungen dieser Art benutzt die eine (Patent 111502) eine zwischen Hubexzenter und Stoffschieber eingeschobene keilartige Zunge, durch deren Herausziehen die Zähnchen tief genug unter die Stichplattenoberfläche sinken, um nicht mehr mit dem Stoff in Berührung zu kommen. Eine andere Einrichtung (Patent

154188) gestattet das Feststellen des Hubexzenters in seiner Tieflage, so daß die Hubbewegung der Stoffschieberzähnchen aufhört, und schließlich sind bei einer dritten Einrichtung dieser Art (Patent 169166) die Stoffschieberzähnchen drehbar gelagert und können seitlich umgeklappt werden.

Auf der beigegebenen Zeichnung ist eine neuartige Lösung der gleichen Aufgabe dargestellt. Fig. ι zeigt eine Unteransicht des in Betracht kommenden Teiles einer Greifernähmaschine, Fig. 2 deren Stirnansicht unter Weglassung des Greifers, und Fig. 3 und 4 stellen Schnitte durch den Stoffschieber dar.

In dem vorderen Greiferwellenlager α der Nähmaschinenplatte b ist die den Greifer c tragende Welle d in bekannter Weise gelagert. Das Hubexzenter e, das sonst unmittelbar hinter dem Greifer zu sitzen pflegt, ist bei vorliegender Einrichtung hinter das Lager a versetzt. .Infolgedessen muß der Stoffschieber, der in bekannter Weise auf dem zylindrischen Bolzen f der zwischen Spitzen g schwingenden Stoffschieberwelle h drehbar gelagert ist, zwei Arme i und k erhalten. Der vordere Arm i trägt in bekannter Weise die Vorschiebungszähnchen I, die beim Nähen den Stoff weiterschieben. Der hintere Arm k ist in neuartiger Weise zu einem Gelenk ausgebildet. Er geht nämlich nicht in einem Stück bis zum Hubexzenter durch, sondern endet bei m als Drehpunkt für einen zweiarmigen Hebel, dessen eines Ende η auf dem Hubexzenter aufliegt, während das andere Ende 0 gewöhnlich auf der im hinteren Arm k des Stoffschiebers sitzenden Schraube p ruht. Durch den auf den Stoffschieber wirkenden Zug der am vorderen Arm i in bekannter Weise angreifenden Spiralfeder q wird die kraftschlüssige Verbindung des Stoffschiebers mit dem Hubexzenter hergestellt, so daß die Vorschiebungszähnchen bei der in Fig. 3 gezeigten Stellung der Schraube p in der zum Stoff vorschub beim Nähen erforderlichen Weise gehoben und gesenkt werden.

Um nun diese Zähnchen außer Tätigkeit zu

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setzen, braucht nur die Schraube ft etwas zurückgedreht zu werden. Unter der Einwirkung des Zuges der Spiralfeder q. senkt sich dann der Stoffschieber, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Der vordere Arm samt den Zähnchen I geht in die in Fig. 2 punktiert gezeichnete Stellung herunter, wodurch die Zähnchen unter die Oberfläche der Stichplatte r verschwinden. Damit sie nicht zu tief heruntergehen und auf den Greifer stoßen können, sitzt hinter dem Greifer ein zylindrischer Ring s, dessen Halbmesser gleich dem kleinsten Radius des Hubexzenters e ist. Auf diesen Ring legt sich der vordere Arm i des Stoff Schiebers auf.

Es ist ersichtlich, daß nunmehr das Hubexzenter e nur noch den Hebel η berührt, ohne auf den Stoffschieber selbst eine Wirkung auszuüben.

Durch Hineinschräuben der Schraube^ wird der vordere Arm i wieder gehoben, der Hebel η legt sich wieder fest auf das Hubexzenter, wodurch der Stoffschieber wieder in Tätigkeit gesetzt wird.

Die Schraube ft muß natürlich gegen Herausfallen gesichert sein, auch muß eine Einrichtung vorhanden sein, um die Zähnchen nach Bedarf ; höher stellen zu iörih|h, doch ist 'beides, als den ErnridungsgedanKen nicht berührend, nicht mit dargestellt.

Claims

. Patent-Anspruch:

Zweiarmiger Stoffschieber für Greifernähmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Arm (i) in bekannter Weise die Vorschiebungszähnchen trägt, während ^; der hintere Arm (k) einen zweiarmigen Hebel trägt, dessen eines Ende (n) beim Nähen unter der Wirkung einer Spiralfeder auf das hinter dem vorderen Greiferwellenlager (α) angebrachte Hubexzenter (e) gezogen wird, während sich sein anderes Ende (0) auf eine Schraube (ft) im' hinteren Stoffschieberarm stützt, durch deren Zurückdrehen das Senken des Stoffschiebers unter die Stichplatte veranlaßt wird, wobei sich der vordere Stoffschieberarm in seiner Tieflage auf einen an Stelle des Hubexzenters hinter dem Greifer sitzenden zylindrischen Ring (s) legt und der Stoffschieber selbst der Einwirkung des Hubexzenters entzogen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.