DE2855981C2 - Gerät für das Kennzeichnen von Schlachttierkörpern mit Brandmarken - Google Patents
Gerät für das Kennzeichnen von Schlachttierkörpern mit BrandmarkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kcn'izeichnen von Schlachttierkörpern oder -körperteilen
mit Brandmarken, mittels eines eine Anzahl Brennsegmente umfassenden Brenners.
Beim Schlachten von Schweinen sind verschiedene Kennzeichnungen der Körper erforderlich, beispielsweise das Anbringen von Kennzeichen für die
Blutentnahme, Qualitätsmarkierungen zum Zwecke der Abrechnung mit den Einlieferern, also z. B. den Bauern,
Streifenniarkierungen im Hinblick auf den Export etc.
Ein Problem entsteht bei solchen Kennzeichnungen im Zusammenhang mit deren Haltbarkeit, weil insbesondere die Blutentnahme-Markierungen sehr widerstandsfähig sein müssen, da anschließend insbesondere bei
Schweinen ein Brühen stattfindet, worauf eine Förderung zu einem Sengofen erfolgt, um Borsten und Haare
zu beseitigen, und darauf ein Abschaben sowie ein
Waschen in heißem Wasser, Eine weitere Schwierigkeit
liegt darin, daß man zwischen den verschiedenen Markierungen für unterschiedliche Vorgänge oder
Informationen, z. B. in Verbindung mit der Blutentnahme oder der Qualität, frei wählen können muß. Ein
besonderes Problem tritt in Verbindung mit der Blutentnahme bei der Identifikation der Schlachtkörper
und der Behälter auf, in denen das Blut aufbewahrt wird. Auch wäre es vorteilhaft, die verschiedenen Markierun
gen bzw. deren Anbringung mit anderen Registrierungs
geräten, Arbeitseinrichtungen und -ausrüstung sn, z. B.
der KSA-Messung für das Messen der Speckdicke von Schweinen, kuppeln zu können.
Zur Herstellung von Markierungen auf größeren
is Fleischstücken wie z. B. Schinken ist bereits eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung mit einem gasbeheizten Brennstempel bekannt (DE-OS
18 12 675), der eine Anzahl erhabener Brennsegmente umfaßt, die in ihrer Gesamtheit eine Markierung
erzeugen bzw. bilden. Damit ist es zwar möglich, ausreichend haltbare Markierungen auf den Fleischstükken herzustellen, jedoch läßt sich damit kein hinreichend individuelles Markieren der Schlachttierkörper
oder -körperteile im Hinblick auf die vorerwähnten
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der beschriebenen Art zu schaffen, mit der ein individuelles
Kennzeichnen der Körper oder Körperteile geschlachteter Tiere möglich ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Brennsegmente mittels elektrischer Energie und unabhängig voneinander aktivierbar sind und jedes für
sich oder zusammen mit einem oder mehreren der anderen Brennsegmente eine Markierung bilden. Damit
ist man in der Lage, beliebig zwischen verschiedenen Markierungen wechseln zu können, und zwar abhängig
davon, welche Brennsegmente jeweils aktiviert werden. Da die Brennsegmente elektrisch erwärmt werden,
können in einfacher Weise andere Registrierungsgeräte
sowie sonstige im Zusammenhang mit dem Brennmarkieren oder außerhalb desselben erforderliche Einrichtungen angeschlossen werden, wobei solche Geräte in
Abhängigkeit von dem Brennmarkieren elektrisch aktiviert werden können.
Um in einfacher Weise Ziffern von 0 bis 9 auswählen zu können, sind nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Brennsegmente in einem Muster
nach dem Digitalprinzip angeordnet. Die Ausgestaltung der Brennsegmente nach dem Prinzip der Digitalzahlen
anzeige ermöglicht auch das Brennmarkieren mit
Buchstaben. Das Digitalzahlprinzip ermöglicht zugleich einen kompakten Aufbau des Brenners.
Bei dem Brenner ist eine gewisse Erwärmungszeit erforderlich, um die Brennsegmente auf eine Tempera
tür zu bringen, die für das Einbrennen einer Markierung
in die Schlachttierkörper genügt. Neben der Erwärmungszeit ist aber auch die Abkühlungszeit für den
Übergang von einer Markierung zu einer anderen von Bedeutung, indem die Segmente der vorher vorgenom
menen Markierung in einem Maße abgekühlt sein
sollen, daß sie keine Markierung mehr in den Körpern ergeben, sondern allein ein Einbrennen der neuen
Markierung erfolgt. Um dieses Ziel verwirklichen zu können, ist nach einer weiteren Ausbildung der
Erfindung vorgeschlagen, daß die Brennsegmente zu ihrer Erwärmung eine Grundbeaufschlagung und eine
Impulsbeaufschlagung erhalten, die für die einzelnen Brennsegmente unabhängig voneinander aktivierbar
sind, wobei die Grundbeaufschlagung geringer als die
für das Brennen oder Prägen einer Markierung in den Schlachttierkörpern erforderliche Beaufschlagung ist.
Die Auf- oder Vorwärmzeit der Brennsegmente ist somit merklich reduziert, da diese schon vorgewärmt
sind und dann nur noch einem Impulseffekt bzw. einer Impulsbeaufschlagung unterzogen werden, die die
Temperatur der Segmente von der Vorwärmtemperatur auf die Markierungstemperatur anhebt. Um eine
noch schnellere und günstigere Umschaltfrequenz zu erzielen und zu vermeiden, daß das Markieren zu einem
Engpaß in dem Gesamt-Verfahrensablauf des Schlachtens führt, ist es vorteilhaft, im Brenner zur Abkühlung
der Brennsegmente eine Kühlvorrichtung vorzusehen, wodurch die Abkühlzeit für das Umschalten zwischen
den verschiedenen Markierungen wesentlich reduziert werden kann. Dabei wird eine solche Kühlvorrichtung
vorzugsweise im Mantel und/oder im Griff des Brenners vorgesehen so daß man den Brenner selbst mit völlig
ungeschützter Hand bedienen kann. Als Kühlmedium wird zweckmäßigerweise Wasser verwendet.
Gemäß einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung kann der Brenner vorzugsweise Su ausgeführt
werden, daß die Impulsbeaufschlagung durch Berühren mit dem Schlachttierkörper aktiviert wird. Dies hat den
Vorteil, daß der Impulseffekt nur ausgelöst werden kann, wenn er tatsächlich benötigt wird, und die
Brennertemperatur wird außerhalb solcher Einsatznotwendigkeiten stets auf einem niedrigen Temperaturniveau
gehalten. Als Körperdetektor dient vorteilhaft eines der Brennsegmente, dem gegenüber den übrigen
Brennsegmenten ein anderes Signalniveau im Verhältnis zum Mantel des Brenners zugeordnet werden kann.
Um einen Spannungsübergang innerhalb der Brennsegmente und Unglücksfälle durch die elektrische
Spannung zu vermeiden, ist es zweckmäßig, für die Brennsegmente eine im Verhältnis zur Umgebung
niedrige elektrische Spannung, z. B. von der Größenordnung
2,5 Volt, zu verwenden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele nähei erläutert, wobei die Kennzeichnungsgeräte
in Verbindung mit einer Blutauffanganlage einer Schweineschlachterei verwendet werden. Es zeigt
Fig. 1 ein Brenn-Kennzeichnungsgerät mit Betätigungsschema,
F i g. 2 die Endansicht eines Brenners und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Schlachtlinie im Bereich der Blutauffanganlage.
Eine Blutauffanganlage weist eine Anzahl Arbeitseinheiten
1 auf, z. B. deren sechs, die in einem Karussel 2 aufgehängt sind (in der Zeichnung nur teilweise gezeigt)
und einen Blutauffangbehälter 3 samt einem Stechmesser 4 zur Entnahme des Blutes von Schlachttierkörpern
5 umfassen, die mit Hilfe eines Förderers 6 der Blutauffanganlage 2 zugeführt werden. Um einen
rationellen Arbeitsgang zu erzielen, teilt man die Schlachttiere in Reihen von z. B. zwanzig auf und
entnimmt diesen das Blut im gleichen Behälter 3, worauf man zu einer neuen Einheit 1 wechselt usw Befund und
Genehmigung (Zulässigkeit) des Blutes hängen von der Prüfung der Körper bei der Veterinärkontrolle ab, die
erst später in der Schlachtlinie stattfindet, nachdem die Tiere geöffnet sind. Wenn nur ein Körper einer Reihe
für nicht zulässig erachtet bzw. befunden wird, muß das ganze Blut dieser Reihe vernichtet werden. Da die
Veterinärkonirolle nicht unmittelbar nach der Blutentnahme stattfindet, sondern erst wesentlich später im
Schlachtprozeß, ist ein Kennzeichnen der Schlachttierkörper und des Blutauffangbehälters 3 zu Identifizierungszwecken
erforderlich, so daß man in der Lage ist, ggf. automatisch den Behälter 3 wider aufzufinden, in
dem sich das Blut des betreffenden Einzeltiers befindet. Die Kennzeichnungseinrichtung nach der Erfindung
umfaßt ein Transformatorgehäuse 7, einen Schaltkasten
6 und einen Brenner 9.
Das Transformatorgehäuse 7 umfaßt einen Reguliertrafo mit Anschluß für die Grundbeaufschlagung oder
-last sämtlicher neun Brennsegmente 10 im Brenner 9. Neben dem Reguliertrafo enthält das Transformatorgehäuse
7 einen Transformator für jedes der Brennsegmente, der zum Zwecke der Abgabe der Impulse -an die
Brennsegmente bestimmt und entsprechend ausgelegt ist. Diese Anordnung ermöglicht eine voneinander
unabhängige Änderung der Grundbeaufschlagung und der Impulsbeaufschlagung. Weiter umfaßt das Transformatorgehäuse
7 ein Zeitrelais mit Fernbedienung für die Regelung der Impulszeit, die auf ca. 2 see für den
Impulseffekt angesetzt wird. Im Transformatorgehäuse
7 ist ferner eine Diodenmatrize rr:; zugehörigem
Effcktrelais für die Nummernwahl irn Brenner samt
einem mechanischen Zähler für das Zählen der jeweiligen Nummerierungen eingebaut. Dieser Zähler
ist mit einer automatischen Rückstellung versehen. Im Bodenbercich des Transformatorgehäuses 7 befindet
sich ein Anschluß 11 für den Brenner 9.
Der Schaltkasten 8 umfaßt einen Bedienungsschalter 12 mit zugehöriger Kontrollampe 13. Durch diesen
Schalter 12 kann die Anlage sowie ein Mignetventil 14 für das Brenner-Kühlwasser mit Spannung versorgt
werden. Weiterhin unfaßt der Schaltkasten 8 zwei Nummernwähler 15, 16, und zwar einen für jede der
Ziffern des Brenners 9. Auch umfaßt der Schaltkasten 8 eine Einstelleinrichtung 17 für die Impulszeit des
Impulseffekts.
Der Brenner 9 ist für die Bedienung mit einer Hand ausgeführt und hat ein Gewicht von ca. 2 kg. Die
Nummern bzw. Ziffern werden mit schrägen Segmenten 10 nach dem Digitalprinzip aufgebaut, wodurch sich
eine deutlichere Numerierung ergibt. Die Segmente 10 besteicn aus einer Chrom-Nickel-Legierung, so daß sie
mechanischen Belastungen bei der Reinigung mit einer Stahlbürste ohne weiteres standhalten. In den Brenner 9
ist eine Kühlspirale zur Kühlung eines Mantels 18 und eines Griffs 19 des Brenners eingebaut, so daß schnell
und wirksam die überschüssige Wärme der Impulsbeaufschlagten Segmente 10 abgeführt werden kann,
so wodurch man eine schnelle und hohe Umschaltfrequenz mit dem Brenner 9 erzielt. Der Anschluß an das
Transformatorgehäuse 7 erfolgt mit Hilfe eines mehrpoligen Verbinders für die Elektrizität und einer
Schnellkupplung für Kühlwasser 20, 21, wobei 20 den Kühlwassrreinlaß und 21 den Kühlwasserauslaß bezeichnet.
Um die Bedienung des Brenners zu erleichtern, ist dieser mit einer Eitlastungseinrichtung 22 versehen
bzw. an einer solchen aufgehängt.
Der Brenner ist gebrauchsfähig und -fertig, wenn man den Bedif-nungsschalter 13 angeschlossen und die
Nummernwähler 15, 16. den Zähler im Trafogehäuse 7 und die Impulsdauer der Einstelleinrichtung 17 eingestellt
bzw. abgeglirhen hat. Die Segmente 10 des Brenners 9 werden dann von der Gnindbeaufschlagung
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vom Trafogehäuse 7 vorgewärmt. Wird der Brenner 9 gegen den Körper eines geschlachteten Tieres gedrückt,
so wird der Impuls ausgelöst und in den Körper e;ne Markierung eingebrannt. Dieser Impuls wird über das
Zeitrelais 17 gesteuert, das den Impuls entsprechend der
eingestellten Zeit automatisch erzeugt. Diese Zeit wird normalerweise auf 2 see angesetzt. Gleichzeitig registriert
und zählt der Zähler im Trafogehäusc 7 eine Kennzeichnung. Hat der Zähler die gewünschte Anzahl
von Brennvorgängen gezählt, wird ein Signal gegeben. Darauf wird eine neue Nummer eingestellt, und
gleichzeitig wird zu einem neuen Blutauffangbehälter 3 übergewechselt, der mit der neuen Nummer markiert ist
bzw. wird. Nunmehr kann das Kennzeichnen erneut beginnen, und zwar mit der neuen Nummer.
Der vorstehend beschriebene Arbeitsablauf und die Ausführung der erforderlichen Funktionen sind für
manuelle Bedienung vorgesehen, jedoch ist selbstverständlich auch eine Automatisierung möglich.
Im vorstehenden sind die Brenn-Kennzeichnungsgerate
gemäß der Erfindung in Verbindung mit einer Blutentnahmeanlage für Schweine näher erläutert
worden, bei der man Ziffern zum Markieren der
geschlachteten Tierkörper verwendet. Es ist aber ebenso gut möglich, die Kenn/eichnungsgeräte in
Verbindung mit der Qualitätskennzeichnung von Schweinen einzusetzen, bei der man Buchstaben für das
Kennzeichnen verwendet. Übrigens kann man die Art der eingesetzten Marke. Ziffern. Buchstaben, Figuren
oder eine Zusammensetzung solcher Einzel-Kennzeichnungselemente, von der Ausgestaltung und dem Aufbau
der Brennsegmente abhängig machen.
Außerdem sei darauf hingewiesen, daß sich die vorstehende Beschreibung zwar auf die Kennzeichnung
geschlachteter Schweine bezieht, jedoch können die erfindungsgemäßcM Geräte selbstverständlich ebenso
gut für Körper anderer Schlachttiere, z. B. Rindern oder Schafen, verwendet werden, wobei die Erwärmung der
Brennsegmente in Abhängigkeit davon eingestellt werden kann, welche Tiere jeweils zu kennzeichnen
sind, oder weiche Körperteile.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Kennzeichnen von Schiachttierkörpern oder -körperteilen mit Brandmarken,
mittels eines eine Anzahl Brennsegmente umfassenden Bienners, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennsegmente (10) mittels elektrischer Energie und unabhängig voneinander aktivierbar
sind und jedes für sich oder zusammen mit einem oder mehreren der anderen Brennsegmente (10)
eine Markierung bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennsegmente (10) in einem
Muster nach dem Digitalprinzip angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennsegmente (10) zu ihrer
Erwärmung eine Grundbeaufschlagung und eine Impulsbeaufschlagung erhalten, die für die einzelnen
Brennsegmente (10) unabhängig voneinander aktivierbar sind, wobei die Grundbeaufschlagung geringer als die für das Prägen oder Brennen einer
Markierung in den Schlachttierkörpern (5) oder -körperteilen erforderliche Beaufschlagung ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kühlvorrichtung zum Abkühlen der Brennsegmente (10)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung im Mantel (18)
und/oder Griff (19) des Brenners (9) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmedium Wasser ist.
7. Vorrich"'jng nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsbeaufschlagung durch
Berühren mit dem Schlacnttierkörper (5) oder -körperteil aktivierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruc.« 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Körperdetektor eines der Brennsegmente (10) dient, dem gegenüber den übrigen
Brennsegmenten (10) ein anderes Signalniveau im Verhältnis zum Mantel (18) des Brenners (9)
zugeordnet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch I oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennsegmente (10) mit
einer im Verhältnis zur Umgebung niedrigen elektrischen Spannung, z. B. von der Größenordnung 2,5 Volt, beaufschlagbar sind.
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