DE2852136C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer unlöslichen Anode für die Chloralkali-Elektrolyse
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Es sind bereits unlösliche Elektroden für die Chloralkali-
Elektrolyse bekannt, bei denen auf einem elektrisch leitfähigen
Substrat eine Beschichtung aus einem oder mehreren
Metallen der Platingruppe und/oder deren Oxiden, u. a.
Palladiumoxid, ausgebildet ist (DE-OS 15 71 721; DE-OS
19 17 040; DE-OS 22 45 709; DE-OS 24 51 092).
Die früher übliche Alkalimetallelektrolyse nach dem
Quecksilberverfahren ist in jüngster Zeit durch das Diaphragmaverfahren
ersetzt worden. Bei dem Diaphragmaverfahren wird
die Elektrolyse gewöhnlich bei einem höheren pH des Elektrolyten
durchgeführt als bei dem Quecksilberverfahren.
Die für das früher übliche Quecksilberverfahren verwendeten
Elektroden haben eine niedrige Sauerstoffüberspannung.
Daher enthält das bei Verwendung dieser Elektroden beim
Diaphragmaverfahren oder beim Ionenaustauschmembranverfahren
entwickelte Chlor etwa 1 bis 3% Sauerstoff. Ein derartiges
anolytisches Gas kann daher nicht direkt in petrochemischen
Anlagen weiterverarbeitet werden. Man benötigt
spezielle Apparaturen und komplizierte Verfahrensschritte,
um den Sauerstoff aus dem anolytischen Gas zu entfernen.
Zur Überwindung dieser Nachteile werden Elektroden benötigt,
welche in einem geringeren Maße zur Sauerstoffentwicklung
neigen. Das Elektrodenpotential des Sauerstoffs ist im Gleichgewichtszustand
(E O₂) geringer als das Chlorpotential (E Cl₂).
Wenn man nun eine Elektrode verwendet, welche hinsichtlich der
Elektrodenreaktion des Sauerstoffs und des Chlors keinerlei
Selektivität zeigt, so werden große Mengen Sauerstoff beim
Potential der Chlorentwicklung entwickelt. Zur Verringerung
der Sauerstoffentwicklung ist es daher erforderlich, eine
Beschichtung vorzusehen, welche gemäß der Theorie der
Reaktionsgeschwindigkeiten die Sauerstoffelektroden-Reaktion
inhibiert. Die Selektivität einer Elektrode für eine bestimmte
Elektrodenreaktion wird als elektrokatalytische Aktivität
bezeichnet. Diese kann abgeschätzt werden anhand der Austauschstromdichte
der Beschichtung der Elektrode.
Es ist bekannt, daß Metalle der Platingruppe, wie Ru, Pd, Rh, Pt
und Ir derartige elektrokatalytische Effekte zeigen. Die
Austauschstromdichten dieser Platingruppen-Metalle hinsichtlich
der Sauerstoffelektrodenreaktion folgen der nachstehenden
Reihe:
Ru < Ir < Rh < Pd < Pt.
Die Austauschstromdichten hinsichtlich der Chlorelektrodenreaktionen
folgen jedoch der nachstehenden Reihe:
Pd < Ru < Ir < Rh < Pt.
Daher ist unter dem Gesichtspunkt einer geringeren Sauerstoffentwwicklung
und einer größeren elektrokatalytischen
Aktivität für die Chlorelektrodenreaktion Palladium optimal.
Wenn man jedoch eine Elektrode, bei der Palladium in Form
von Palladiummetall abgeschieden ist, praktisch verwendet,
so wird das Palladiummetall während der Elektrolyse aufgelöst.
Daher sind diese Elektroden wegen der geringeren
Korrosionsfestigkeitseigenschaften praktisch nicht verwendbar.
Zur Überwindung dieser Nachteile hat man daher vorgeschlagen,
korrosionsfeste Elektroden aus einer Platin-
Palladium-Legierung herzustellen oder ein Substrat mit
einer Platin-Palladium-Legierung zu beschichten oder die
Oberfläche der Platin-Palladium-Legierung zu oxydieren (DE-OS
15 71 721; GB-PS 11 47 442; GB-PS 11 95 871). Wegen der Verwendung einer
Legierung des Palladiums reicht jedoch die elektrokatalytische
Aktivität einer solchen Elektrode nicht an die elektrokatalytische
Aktivität des Palladiums selbst heran. Darüber hinaus sind
die Korrosionsfestigkeitseigenschaften einer solchen
Elektrode bei längerem Gebrauch der Elektrode nicht
befriedigend.
Es wurde daher vorgeschlagen, eine Elektrode zu verwenden,
welche aus einem Platin-Palladium-Legierungsoxid besteht (DE-OS
19 17 040; DE-OS 22 45 709; DE-OS 24 51 092; GB-PS 11 47 442; 9 84 973). Zur Bildung des
Legierungsoxids auf einem Titansubstrat ist es erforderlich, eine
Behandlung bei hoher Temperatur in einer Sauerstoffatmosphäre
unter hohem Druck durchzuführen. Bei dieser Behandlung wird
das Titansubstrat drastisch oxydiert und ist daher kaum als
Elektrode verwendbar. Daher wird bei dem vorgeschlagenen
Verfahren zunächst das Titansubstrat mit der Platin-Palladium-
Legierung beschichtet und dann wird das Legierungsoxid durch
anodische Oxidation gebildet. Die Charakteristika einer
solchen Elektrode sind im wesentlichen die gleichen wie
diejenigen einer durch Oxidation der Oberfläche der Platin-
Palladium-Legierung hergestellten Elektrode.
Andererseits haben die Erfinder versucht, ein Substrat aus
Titan direkt mit Palladiumoxid zu beschichten.
Die Haftfestigkeit des Palladiumoxids auf dem Titansubstrat
ist jedoch unzureichend. Daher sind diese Versuche
fehlgeschlagen.
Die Erfinder haben fernerhin mit Erfolg versucht, eine praktisch
verwendbare Elektrode durch Zusatz einer geringen Menge eines
anderen Metalloxids zu einer großen Menge des Palladiumoxids
zum Zwecke der Verbesserung der mechanischen Festigkeiten
herzustellen. Dabei wird jedoch der Elektrodenverbrauch
im wesentlichen noch nicht auf Null gesenkt. Die Erfinder
haben nach Gründen gesucht, warum diese vollkommene Korrosionsfestigkeit
im Falle einer solchen Beschichtung des Titansubstrats
mit Palladiumoxid nicht erreicht werden kann. Es
wurde festgestellt, daß die Korrosion durch eine geringe
Menge metallischen Palladiums verursacht wird. Wenn Titan
direkt mit Palladiumoxid oder mit der nicht-umgesetzten
Palladium-Verbindung bei der Herstellung der Palladiumoxid-
Beschichtung des Titansubstrats nach dem thermischen Zersetzungsverfahren
in Berührung kommt, so wird die Palladiumverbindung
durch das Titan reduziert, wobei metallisches
Palladium gebildet wird, welches das Palladiumoxid verunreinigt.
Es wird daher angenommen, daß bei einem Langzeitgebrauch
der Elektrode der verbesserten mechanische Festigkeit
die Korrosionsfestigkeitseigenschaften dadurch herabgesetzt
werden, daß das durch die beschriebene Reduktion
gebildete metallische Palladium während der Elektrolyse
aufgelöst wird, so daß die Beschichtung porös wird und
durch Entwicklung von Gas an der Oberfläche der Elektrode
teilweise abfällt. Die Erfinder haben daher
vorgeschlagen, eine Elektrode herzustellen durch Beschichtung eines
Ventil-Metallsubstrats aus Titan, Tantal oder Zirkon mit
Palladiumoxid in Form eines vollständigen (ausschließlichen)
Oxids und mit Platinmetall (DE-OS 28 18 829). Das wesentliche
Merkmal dieser Art der Herstellung der Elektrode unterscheidet sich
von der direkten Herstellung durch direkte Beschichtung des
Substrats mit einer thermisch zersetzbaren Palladiumverbindung
gefolgt von einer thermischen Zersetzung. Bei dem verbesserten
Verfahren wird zunächst Palladiumoxid in vollständiger
ausschließlicher Form (ohne Palladiummetall) durch
thermische Zersetzung von Palladiumchlorid in Sauerstoff
oder durch Oxydation von Palladiumschwarz in Sauerstoff
gebildet. Das erhaltene Palladiumoxid wird in einer Butanollösung
einer Platinverbindung, welche thermisch zu Platinmetall
zersetzt werden kann, wie Chlorplatinsäure, dispergiert,
wobei eine Aufschlämmung für die Beschichtung erhalten wird.
Ein durch Ätzen auf mechanische oder chemische Weise vorbehandeltes
Substrat wird mit dieser Aufschlämmung beschichtet
und die Beschichtung wird danach bei erhöhter Temperatur
gebacken oder gebrannt.
Bei diesem Verfahren kommt es nicht zur Bildung von Palladiummetall
und man erhält eine dicke Schicht mit der mehrfachen
Dicke einer nach den herkömmlichen thermischen Zersetzungsverfahren
erhaltenen Beschichtung. Diese Beschichtung wird mit
einem einstufigen Beschichtungsverfahren erhalten. Darüber
hinaus sind die Teilchen des aufgetragenen Palladiumoxids
größer als die nach dem herkömmlichen thermischen Zersetzungsverfahren
erhaltenen Teilchen. Daher erzielt man eine verbesserte
Korrosionsfestigkeit der Elektrode. In diesem Falle
sollte die mit dem Palladiumoxid vermischte Platinkomponente
Platinmetall sein, so daß die Haftfestigkeit des aufgetragenen
Palladiumoxids auf dem Substrat verbessert wird und der
elektrische Kontakt zwischen den Palladiumteilchen zur Herabsetzung
des elektrischen Widerstandes des Palladiumoxids
und zur Verbesserung der elktrokatalytischen Aktivität
erhöht wird.
Eine solche Elektrode hat eine befriedigende elektrokatalytische
Aktivität und ausgezeichnete Korrosionsfestigkeitseigenschaften.
Sie hat jedoch den Nachteil, daß die Beschichtung leicht
mechanisch abgelöst werden kann, so daß sich während der
Elektrolyse Aufwerfungen oder Blasen bilden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen,
mit dem eine Elektrode mit hervorragender elektrokatalytischer
Aktivität und verbesserten Korrosionsfestigkeitseigenschaften,
insbesondere einer verbesserten Haftung der
Beschichtung auf dem leitfähigen Substrat, erhalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Anspruch 1
definierte Verfahren gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt in beliebiger
Reihenfolge eine zweimalige oder mehrmalige Beschichtung unter
Ausbildung einer Mehrschichtenstruktur. Dabei erhält man eine
Elektrodenbeschichtung durch Beschichten und Backen der Aufschlämmung
von Palladiumoxid, welche die Platinverbindung enthält,
sowie eine Platinbeschichtung durch Beschichten und
Backen der Lösung, welche die Platinverbindung enthält.
Dabei werden die porösen Hohlräume der Elektrodenbeschichtung
wirksam mit dem Platin ausgefüllt. Daher erzielt man mit diesem
Verfahren verschiedene Vorteile. Insbesondere werden feine
Teilchen von Palladiumoxid wirksam festgehalten und die Ablösung
der Elektrodenbeschichtung durch Ausbildung von Blasen im
Verlauf der Elektrolyse wird verhindert. Ferner wird der
elektrische Widerstand durch Erhöhung der Anzahl der Strompfade
in der Beschichtung herabgesetzt und der Anteil des
effektiven Palladiumoxids mit elektrokatalytischer Aktivität
wird erhöht.
Bei der Ausbildung der Beschichtung aus Palladiumoxid mit
Platin kann man der Aufschlämmung des Palladiumoxids, welche
die thermisch zu Platinmetall zersetzbare Platinverbindung,
wie Chlorplatinsäure, Platinhalogenide und Platincarbonsäuresalze
enthält, eine geringe Menge einer anderen
Metallverbindung einverleiben, welche thermisch zu dem
entsprechenden Oxid zersetzt werden kann, z. B. zum Oxid des
Cers, des Zirkons, des Zinns, des Antimons, des Titans,
des Tantals oder des Wolframs. Als Metallverbindung kann
man z. B. ein Metallhalogenid, insbesondere ein Chlorid,
einsetzen, oder eine organische Verbindung, z. B. eine
Alkylverbindung. Die Menge des weiteren Metalloxids im
Gemisch des Palladiumoxids und des Platinmetalls beträgt
gewöhnlich weniger als 30 Mol-% und vorzugsweise weniger
als 15 Mol-% bezogen auf die Gesamtmetallkomponente.
Bei der thermischen Zersetzung wählt man vorzugsweise einen
Sauerstoffpartialdruck von 0,002 bis 0,5 bar und eine Backtemperatur
von 400 bis 800°C bei einer Backtemperatur von 5 bis 10 min
für jede Beschichtung und dieser Vorgang wird zwei- oder
mehrmals wiederholt und danach wird in einer abschließenden
Stufe nochmals 10 bis 60 min gebrannt oder gebacken.
Als Lösungsmittel kann man bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren vorzugsweise Wasser, Äthanol oder Butanol einsetzen.
Man kann auch ein Dispersionsmittel verwenden, z. B. ein
kationisches oberflächenaktives Mittel, ein anionisches
oberflächenaktives Mittel oder ein nicht-ionisches
oberflächenaktives Mittel.
Die Konzentration dieser Verbindungen im Lösungsmittel
liegt gewöhnlich im Bereich von 0,01 bis 10 g/ml und
speziell von 0,2 bis 2 g/ml, berechnet als Gesamtmetallkomponente.
Die Konzentration hängt ab von der Viskosität,
der Leichtigkeit, mit der die Beschichtung hergestellt werden
kann und der gewünschten Schichtdicke.
Die Beschichtungsaufschlämmung wird derart
hergestellt, daß man in der Beschichtung eine Zusammensetzung
von 99 bis 55 Mol-% PdO und 1 bis 95 Mol-% Pt
und speziell 70 bis 30 Mol-% PdO und 30 bis 70 Mol-% Pt
erhält, und zwar unter dem Gesichtspunkt der
Korrosionsfestigkeitseigenschaften.
Zur Prüfung der Korrosionsfestigkeit der Elektrode der
vorliegenden Erfindung wird ein beschleunigter Test gemäß dem
Vaaler-Verfahren durchgeführt (J. Electro Chem. Soc., 117, 219
(1970)). Dabei verwendet man eine mit Chlor gesättigte wäßrige
Lösung von Natriumchlorid (2,5 Mol/l) bei 65°C und bei pH 3
in einer Elektrolyse mit einer Stromdichte von 100 A/cm².
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen erläutert.
Chlorplatinsäure wird in Butanol aufgelöst, wobei eine
Lösung erhalten wird und ein feines Pulver von Palladiumoxid
wird gleichförmig in der Lösung dispergiert. Dabei erhält
man eine Aufschlämmung von 0,1 g/ml, berechnet als Gesamtmetall-
Gehalt von 70 Mol-% PdO-Gehalt und 30 Mol-% Pt-Gehalt.
Chlorplatinsäure wird in Butanol aufgelöst, wobei eine
Beschichtungslösung mit 0,1 g/ml Pt erhalten wird.
Ein scheibenförmiges Titansubstrat mit einem Durchmesser von
13 mm und einer Dicke von 1 mm wird zum Entwachsen oder Entfetten
mit Trichloräthylen gewaschen und die Oberfläche des
Substrats wird durch Behandlung mit einer 10%-igen wäßrigen
Lösung von Oxalsäure bei 80°C während 30 bis 300 min angelöst.
Die Beschichtungsaufschlämmung (a) und die Beschichtungslösung
(b) werden wiederholt mit einem Pinsel auf das Titanscheibensubstrat
aufgetragen und gebacken oder gebrannt und zwar in
der folgenden Reihenfolge
a: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt=70 : 30)
b: Beschichtungslösung (Pt)
a: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt=70 : 30)
b: Beschichtungslösung (Pt)
In der Brennstufe oder Backstufe brennt man die Beschichtung
jedesmal während 5 min bei 500°C an Luft. In der letzten
Stufe brennt man jedoch während 30 min bei 500°C an Luft.
Die Elektrode wird durch Röntgenfluoreszenz-Analyse untersucht,
sowie durch Röntgenbeugung. Es wird festgestellt,
daß die Beschichtung einen Pd-Gehalt von etwa 550 µg aufweist
sowie einen Pt-Gehalt von etwa 750 µg, entsprechend
40 Mol-% PdO und 60 Mol-% Pt. In der Beschichtung findet
sich kein freies Palladiummetall (Elektrode A).
Zum Vergleich stellt man eine Elektrode mit einer Beschichtung
her, welche aus 40 Mol-% PdO und 60 Mol-% Pt besteht. Dies
geschieht durch wiederholtes Beschichten und Backen einer
einzigen Beschichtungsaufschlämmung aus 40 Mol-% PdO und
60 Mol-% Pt nach dem gleichen Verfahren (Elektrode B).
Mit den erhaltenen Elektroden führt man eine Elektrolyse einer
mit Chlor gesättigten wäßrigen Lösung von NaCl (2,5 Mol)
durch, und zwar bei 65°C bei pH 3 und einer Stromdichte von
100 A/dm² während 400 h (Vaaler′s beschleunigter Test).
Nach der Elektrolyse wird der Elektrodenverzehr durch
Röntgenfluoreszenz-Analyse festgestellt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Zur Messung der mechanischen Haftfestigkeit der Beschichtung
wird ein Ablösetest zur Anwendung von Ultraschallschwingungen
während 5 min durchgeführt. Danach wendet man bei der Elektrolyse
die bei der Elektrolyse eingesetzte Probe. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Man erkennt aus den Ergebnissen, daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Elektrode, welche zwei Arten
von Beschichtungen, nämlich eine Beschichtung mit einer
Beschichtungsaufschlämmung und eine Beschichtung mit einer
Beschichtungslösung aufweist, überlegene mechanische Festigkeit
und Haftfestigkeit zeigt im Vergleich zu einer Elektrode,
welche die gleichen Beschichtungskomponenten enthält, die
jedoch nur mit einer einzigen Beschichtungsaufschlämmung
aufgebracht wurden.
Chlorplatinsäure, Cerchlorid und Zirkonoxychlorid werden in
Äthanol aufgelöst, wobei man eine Lösung erhält. Ein feines
Pulver von Palladiumoxid wird gleichförmig in dieser Lösung
dispergiert. Dabei erhält man eine Beschichtungsaufschlämmung
mit 0,1 g/ml Gesamtmetallgehalt, welche 80 Mol-% PdO, 10 Mol-%
Pt, 5 Mol-% Ce und 5 Mol-% Zr aufweist.
Ferner wird Chlorplatinsäure in Butanol aufgelöst, wobei
man eine Beschichtungslösung mit 0,1 g/ml Pt-Gehalt erhält
(identisch mit der Beschichtungslösung (b) des Beispiels 1).
Mit der Aufschlämmung (a′) und der Beschichtungslösung (b)
wird wiederholt ein Titanscheibensubstrat mit Hilfe eines
Pinsels wie bei Beispiel 1 beschichtet und jedesmal
gebrannt oder gebacken, und zwar in folgender Reihenfolge:
a′: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt : Ce : Zr = 80 : 10 : 5 : 5)
b: Beschichtungslösung (Pt)
a′: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt : Ce : Zr = 80 : 10 : 5 : 5)
b: Beschichtungslösung (Pt)
In den Backstufen oder Brennstufen brennt man jedesmal während
5 min bei 500°C Luft. In der letzten Brennstufe brennt
man während 30 min bei 500°C an Luft. Die Elektrode wird
durch Röntgenfluoreszenzanalyse und Röntgenbeugung untersucht.
Es wird bestätigt, daß die Beschichtung einen Pd-Gehalt von
etwa 1000 µg aufweist und einen Pt-Gehalt von etwa 800 µg
entsprechend 70 Mol-% PdO und 30 Mol-% Pt. In der Beschichtung
findet sich kein freies Palladiummetall.
Nach dem beschleunigten Vaaler-Verfahren des Beispiels 1
wird die erhaltene Elektrode hinsichtlich der Korrosionsfestigkeit
getestet. Es wird festgestellt, daß die Elektrolyse
während 1000 h bei einer Zellenspannung von 2,0 Volt während
der Elektrolyse durchgeführt werden kann, wobei der Verlust
der Pd-Komponente während der Elektrolyse nur 3,0% beträgt.
Nach dem Testverfahren des Beispiels 1 wird die Ablösungsneigung
unter Beaufschlagung mit Ultraschallschwingungen
untersucht, wobei man die bei der Elektrolyse eingesetzte
Elektrode verwendet. Es wird festgestellt, daß die Verluste
der Pd-Komponente und der Pt-Komponente jeweils weniger als
3,0% betragen.
Chlorplatinsäure wird in Butanol aufgelöst, wobei man eine
Lösung erhält und ein feines Pulver von Palladiumoxid wird
gleichförmig in dieser Lösung dispergiert, wobei man eine
Beschichtungsaufschlämmung mit 0,1 g/ml Gesamtmetall-Gehalt
erhält. Der Metallgehalt besteht zu 50 Mol-% aus PdO und
zu 50 Mol-% aus Pt.
Chlorplatinsäure wird in Butanol aufgelöst, wobei man eine
Beschichtungslösung mit 0,1 g/ml Pt-Gehalt erhält (identisch
mit der Lösung (b) des Beispiels 1). Die Beschichtungsaufschlämmung
(a′′) und die Beschichtungslösung (b) werden
wiederholt mit einem Pinsel auf ein Titanscheibensubstrat
des Beispiels 1 aufgetragen und es wird jedesmal gebrannt.
Dabei geht man in der nachstehenden Reihenfolge vor.
a′′: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt = 50 : 50)
b: Beschichtungslösung (Pt)
a′′: Beschichtungsaufschlämmung (PdO : Pt = 50 : 50)
b: Beschichtungslösung (Pt)
In den Backstufen brennt man jeweils während 5 min an
Luft bei 500°C und in der letzten Stufe während 30 min an
Luft bei 500°C. Die Elektrode wird analysiert und es wird
bestätigt, daß die Beschichtung etwa 1600 µg Pd-Komponente
und etwa 2200 µg Pt-Komponente enthält, entsprechend
40 Mol-% PdO und 60 Mol-% Pt, ohne daß freies Palladiummetall
vorhanden ist. Es wird wiederum der Korrosionsfestigkeitstest
nach dem beschleunigten Verfahren von Vaaler
des Beispiels 1 durchgeführt, wobei die erhaltene Elektrode
verwendet wird. Es wird festgestellt, daß die Elektrolyse
während 1200 h bei einer Zellenspannung von 1,8 bis 1,9 Volt
durchgeführt werden kann, wobei der Verlust des Pd-Gehaltes
während der Elektrolyse nur 5,0% beträgt. Nach dem Testverfahren
des Beispiels 1 wird die Ablösungsneigung unter
Beaufschlagung mit Ultraschallschwingung untersucht, wobei
die Elektrode nach der Elektrolyse während 1200 h eingesetzt
wird. Die Verluste an der Pd-Komponente und an der Pt-Komponente
betragen jeweils etwa 4 bis 5% und die Herabsetzung
der Festigkeit und Haftfestigkeit der Elektrodenschicht
durch die Elektrolyse ist vernachlässigbar.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer unlöslichen Anode
für die Chloralkali-Elektrolyse durch Ausbildung einer
Palladiumoxid und Platinmetall enthaltenden Beschichtung
auf einem elektrisch leitfähigen Substrat,
dadurch gekennzeichnet, daß man das
Substrat je zweimal oder mehrmals
- (a) mit einer Palladiumoxidaufschlämmung, welche eine thermisch zu Platinmetall zersetzbare Platinverbindung in solcher Menge enthält, daß eine Beschichtung mit 99 bis 5 Mol-% Palladiumoxid und 1 bis 95 Mol-% Platinmetall erhalten werden kann, und
- (b) mit einer Lösung einer thermisch zu Platinmetall zersetzbaren Platinverbindung in beliebiger Reihenfolge beschichtet, wobei die Platinverbindung aus der Gruppe Halogenide, Carbonsäuresalze des Platins und Halogen platinsäuren ausgewählt ist und wobei das Brennen des beschichteten Substrats in Anwesenheit von Sauerstoff bei 400 bis 800°C vorgenommen wird und in der abschließenden Stufe nochmals während 10 bis 60 Minuten gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein leitfähiges Substrat aus Titan, Tantal oder
Zirkon einsetzt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Wasser
oder einen Alkohol verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man der die Platinverbindung enthaltenden
Aufschlämmung des Palladiumoxids eine Verbindung
von Cer, Zirkon, Titan, Tantal oder Wolfram, welche thermisch
zum Oxid zersetzt werden kann, einverleibt.
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