DE19527642A1 - Verfahren zur elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-Verbindung - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-VerbindungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-Verbindung, und beson
ders auf ein Verfahren zur Produktion von Cystein in einer sta
bilen Weise über eine lange Zeitspanne mit hohem Wirkungsgrad
durch elektrolytische Reduktion von Cystin.
Verbindungen mit einer HS-Gruppe werden verbreitet als Stabi
lisierer für Medikamente, als Rohmaterialien für landwirtschaft
liche Chemikalien, für Zwischenprodukte, für Kunstharze, usw.
benutzt.
Cystein, das eine bedeutende Aminosäure mit einer HS-Gruppe
ist, wird durch Bilden einer Lösung von Cystin, welches eine
Disulfid-Verbindung in Salzsäure oder Schwefelsäure ist, und
elektrolytischer Reduktion des Cystins in der Lösung produziert.
Ein Verfahren zur Gewinnung einer HS-Gruppen enthaltenden
Verbindung aus einer Disulfid-Verbindung durch elektrolytische
Reduktion wird seit langer Zeit durchgeführt, und ein Verfahren
zur Synthese durch elektrolytischer Reduktion einer derartigen
sauren, wässerigen Lösung wurde in U.S.Patent 2 907 703 offen
gelegt. Auch wurde kürzlich ein derartiges Verfahren in "a high
yield method for the electrochemical preparation of cysteine and
the analog thereof", beschrieben in JP-A-4-9486, gezeigt (der
hier benutzte Term "JP-A" bedeutet eine "ungeprüft veröffent
lichte japanische Patentanmeldung").
JP-A-4-9486 beschreibt genau die elektrolytischen Bedingun
gen, die Anodenmaterialien und die Kathodenmaterialien zur
Gewinnung von Cystein mit hohem Wirkungsgrad durch elektroly
tische Reduktion, und legt auch offen, daß die Auswahl des Ano
denmaterials und des Kathodenmaterials und die Auswahl eines
Diaphragmas zur Verhinderung des Verlustes durch Versickern von
Cystin oder Cystein in die Kathodenkammer wichtig sind. Ferner
legt eine solche Patentveröffentlichung offen, daß die Synthese
von Cystein durch elektrische Reduktion unter Benutzung einer
wässerigen Ammoniaklösung, einer wässerigen Aminlösung, usw.,
als Elektrolyt mit geringen Kosten durchgeführt werden kann.
In diesen bekannten Technologien wird Zinn, Kupfer, Silber,
Nickel, Kohlenstoff, fluorierter Kohlenstoff oder glasartiger
Kohlenstoff als Kathodenmaterial offengelegt, und eine silber
platierte Kathode wird zu industriellen Zwecken benutzt.
Jedoch sind die Kathodenmaterialien, die nach dem Stand der
Technik offengelegt wurden, Kathodenmaterialien mit vergleichs
weise niedrigem Wasserstofferzeugungspotential sowohl in alka
lischen Elektrolyten (die Salmiakgeist, ein Amin, usw. enthal
ten) als auch in sauren Elektrolyten (Salzsäure, Schwefelsäure,
usw.), und ferner wird dort offengelegt, daß ein poröses Mate
rial zwecks Steigerung des Wirkungsgrads der gewünschten Reak
tion benutzt wird. Jedoch ist das Material selbst z. B. im Fall
eines kohlenstoffhaltigen Materials spröde, und das Material
wird in einem Elektrolyten noch poröser. Dementsprechend wird
die Wasserstoffüberspannung niedriger, und die Wasserstoff
erzeugung wird leicht, wobei der Wirkungsgrad der gewünschten
Reaktion vermindert wird. Folglich gibt es ein Problem, daß das
gewünschte Reduktionsergebnis nicht stabil gewonnen werden kann.
Ferner wird als Anode üblicherweise eine Platin-plattierte
Titanplatte zur Vermeidung einer Verunreinigung durch schädliche
Schwermetalle benutzt. Auch legt JP-A-4-9486 unter anderem als
Anode Elektroden, die Platin- und Indium-beschichtetes Titan
enthalten, eine Blei- oder Bleidioxidelektrode und eine Elek
trode, die Titanoxid enthält (EBONEX, Ti₄O₇, Handelsname, von
Ebonex Technologies, Inc., hergestellt), offen.
Da jedoch Blei oder Bleidioxid schädliche Materialien sind,
ist eine solch ein Material enthaltende Elektrode ungeeignet für
den Zweck der Vermeidung der Verunreinigung durch ein Schwer
metall. Wenn eine Bleielektrode oder eine Bleidioxid-Elektrode
zur Elektrolyse in einem Elektrolyten, der ein Halogen-Ion, ein
Ammoniak-Ion, ein Amin, usw. enthält, benutzt wird, dann wird
die Elektrode auch stark verbraucht, und wird in dem Elektro
lyten als Blei-Ionen, Blei-Chloride, Blei-Hydroxide, Blei-
Komplex-Ionen usw. aufgelöst, oder führt zur Bildung von
Schwermetallschlamm im Elektrolyten.
Da eine Blei- oder Bleidioxid-Elektrode ein organisches Mate
rial wie etwa Amin elektrolytisch oxidiert, führt diese Elek
trode zu dem Problem, das Elektrolyt instabil zu machen.
Andererseits ist eine Platin-plattierte Elektrode oder eine
Platin-Iridium-beschichtete Elektrode (die z. B. durch Plattieren
einer Titanplatte mit Platin oder Platin und Iridium gebildet
wurde) unerwünscht, da das Edelmetall der Beschichtung in der
Haltbarkeit schlecht ist und als ein Edelmetall- oder ein Kom
plex-Ion aufgelöst wird, wobei das teure Edelmetall in kurzer
Zeitspanne verbraucht wird.
Wenn eine Elektrode, die Titanoxid enthält (EBONEX, Handels
name), als eine Anode zwecks Reduktion einer Disulfid-Verbindung
benutzt wird, hat die Elektrode den Nachteil, daß die Erzeugung
von Sauerstoff an der Anode zur Oxidation der Oberfläche der
Anode führt, um eine elektrisch nicht-leitende Oxidschicht zu
bilden, und dadurch steigt die Spannung in kurzer Zeitspanne an,
um die Elektrolyse unmöglich zu machen.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-Verbindung vorzusehen,
das stabil mit hohem Wirkungsgrad über eine lange Zeitspanne
betrieben werden kann, unter Benutzung einer Anode mit langer
Standzeit und einer Kathode mit hoher Reduktionsausbeute.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-Verbindung in einer
Kathodenkammer eines elektrolytischen, durch ein Diaphragma in
eine Anodenkammer und die Kathodenkammer aufgeteilten Bades vor
gesehen, welches die Durchführung der elektrolytischen Reduktion
enthält unter Benutzung (1) einer Elektrode mit einer aktiven
Elektrodenoberfläche, die (a) ein Metall aus der Gruppe Titan,
Tantal und Zirkonium, oder (b) eine Legierung aus mindestens
zwei Metallen aus der Gruppe Titan, Tantal, Niobium, Zirkonium,
Silber, Zinn, Kupfer, Aluminium, Eisen, Molybdän, Gold, Antimon,
Wismut, Palladium und Zink enthält, als Kathode, und (2) einer
nicht-löslichen Elektrode, die ein korrosionsbeständiges Metall
aus der Gruppe Titan, Tantal, Niobium und Zirkonium, oder eine
Legierung aus irgendwelchen zweien oder mehreren dieser Metalle
mit einer darauf beschichteten aktiven, Iridiumoxid enthaltenden
Elektrodensubstanz enthält, als Anode.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung enthält die Beschichtung der aktiven Elektrodensubstanz auf
der Anode auch mindestens ein Metall aus der Gruppe von Titan,
Tantal, Niobium, Zirkonium, Zinn, Kupfer, Antimon, Ruthenium,
Platin, Kobalt, Indium, Molybdän und Wolfram, oder mindestens
eines ihrer Oxide.
In der begleitenden Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische
Darstellung eines elektrolytischen Bades, das zur Nutzung in dem
elektrolytischen Reduktionsverfahren der vorliegenden Erfindung
geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung wird nun weiter unten genau
beschrieben.
In der in der vorliegenden Erfindung benutzten Kathode ist
das Wasserstofferzeugungspotential bei der elektrolytischen
Reduktion einer Disulfid-Verbindung gleich wie oder hoch ver
glichen mit dem konventionellen Material, wie etwa Blei, Zinn,
Kupfer, Silber, Niobium, Kohlenstoff, usw., wie nach dem Stand
der Technik offengelegt. Deshalb ist die in der vorliegenden
Erfindung benutzte Kathode nützlich für die elektrolytische
Reduktionsreaktion einer Disulfid-Verbindung. Ferner wird das
Wasserstofferzeugungspotential bei Benutzung der oben beschrie
benen Legierung als Kathode höher, d. h., vorteilhafter.
Ferner ist das in der vorliegenden Erfindung benutzte Katho
denmaterial ausgezeichnet hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit,
und ist weniger in dem Elektrolyten löslich. Auch ist bei Benut
zung der oben beschriebenen Legierung für die Kathode die Korro
sionsbeständigkeit weiter verbessert, wodurch die Verunreinigung
des Elektrolyten durch schädliche Schwermetalle verhindert wer
den kann.
Die Legierungen, die in der vorliegenden Erfindung benutzt
werden können, schließen Ti-5% Al-2,5% Sn (d. h., 5% nach Gewicht
Aluminium, 2,5% nach Gewicht Zinn, der Rest Titan), Ti-5% Mo,
Ti-45% Au, Ti-5% Nb, Zr-42% Zn, Ti-34 bis 65% Zn, Zr-2,5% Sn,
Ta-25% Pd, Sn-23% Pd, Au-42% Zr, Sn-10% Sb, Mo-10% Sn,
Sn-33 bis 56% Ti, Cu-20% Sn, Cu-10% Au, Ti-5% Cu-20% Sn,
Zr-32% Ag, Ti-65% Ag, Fe-65% Al, Sn-13% Bi und Ti-25% Bi ein.
Die Kathode kann ausgewählt werden nach ihrem Wasserstoff
erzeugungspotential und ihrer Korrosionsbeständigkeit in Abhän
gigkeit von der Art des benutzten Elektrolyten, aber zur sta
bilen Produktion von Cystein mit hohem Wirkungsgrad über eine
lange Zeitspanne durch elektrolytische Reduktion von Cystin wird
vorzugsweise besonders billiges Titan, Zirkonium oder eine
Legierung daraus benutzt.
Als Form der Kathode kann eine Plattenform, eine Maschenform,
eine Stabform oder ein poröser Körper, usw., benutzt werden.
Vom Standpunkt des Reaktionswirkungsgrades wird eine Maschen
form, ein poröser Körper oder eine andere Form mit erweiterter
Oberfläche bevorzugt, und ein poröser Körper, wie etwa ein aus
geweitetes Metall, ein gelochter Metallkörper oder ein poröser
Sinterkörper ist besonders geeignet. In einem ein konventionell
benutztes Material enthaltender, poröser Körper ist das Wasser
stofferzeugungspotential niedrig, und wenn solch ein konventio
neller, poröser Körper zur Verbesserung der Reaktionsausbeute
benutzt wird, wird daher die erzeugte Menge des Nebenproduktes
Wasserstoff vergrößert, aber da Kathodenmaterialien mit einem
hohen Wasserstofferzeugungspotential in der vorliegenden Erfin
dung nutzbar sind, wird die gewünschte Reaktionsausbeute nicht
verringert, wenn ein poröser Körper als Kathode benutzt wird,
der solch ein Material enthält. Dementsprechend kann die Reak
tionszeit gekürzt und der Elektrolyseapparat kann in den Aus
maßen verringert werden, was die Elektrolyse wirtschaftlich
macht.
Da in dem elektrolytischen Reduktionsverfahren nach der
vorliegenden Erfindung eine unauflösliche Elektrode, die ein
Elektrodensubstrat aus Titan, Tantal, Niobium, Zirkonium, oder
eine Legierung daraus enthält, mit darauf ausgebildeter
Beschichtung, die Iridiumoxid oder Iridiumoxid mit mindestens
einem Metall aus der Gruppe Titan, Tantal, Niobium, Zirkonium,
Zinn, Antimon, Ruthenium, Platin, Kobalt, Indium, Molybdän und
Wolfram enthält, als Anode benutzt wird, ist ferner die Anode
ausgezeichnet hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit, hat eine
lange Standzeit verglichen mit einer konventionell benutzten
Platin-plattierten Titanelektrode, Platin- Iridium-plattierten
Elektrode, Blei- oder Bleilegierungselektrode, Bleidioxidelek
trode oder Titanoxidelektrode (EBONEX, Ti₄O₇, Handelsname), und
zeigt eine geringere Auflösung der Elektrodenbestandteile in dem
Elektrolyten, wodurch die Elektrolyse über eine lange Zeit sta
bil ausgeführt werden kann.
Das Elektrodensubstrat auf der Anode kann wahlweise unter
Beachtung der Korrosionsbeständigkeit hinsichtlich des Elektro
lyten ausgewählt werden, aber Titan hat eine ausreichende Halt
barkeit, ist billig in dünnen, filmbildenden Metallen, und wird
vorzugsweise als das Elektrodensubstrat in der vorliegenden
Erfindung benutzt.
Selbst die durch Beschichten des Elektrodensubstrats nur mit
Iridiumoxid als Elektrodensubstanz gebildete Elektrode hat aus
reichende Haltbarkeit, aber durch Anwendung einer Beschichtung,
die Iridiumoxid und mindestens ein Metall aus der Gruppe Titan,
Tantal, Niobium, Zirkonium, Zinn, Antimon, Ruthenium, Platin,
Kobalt, Indium, Molybdän und Wolfram, oder mindestens eines
ihrer Oxide als Elektrodensubstanz enthält, kann die Standzeit
der Elektrode weiter verlängert werden.
Das Metall oder das Metalloxid, das zusammen mit Iridiumoxid
als Beschichtung der Elektrodensubstanz in der vorliegenden
Erfindung benutzt wird, kann wahlweise entsprechend der Art des
Elektrolyten oder der elektrolytischen Bedingungen ausgewählt
werden. Wenn die Beschichtung der Elektrodensubstanz mindestens
20% Iridiumoxid nach Gewicht enthält, wird das Potential der
Elektrode stabilisiert. Zum Beispiel kann eine Elektrode mit
einer Beschichtung von IrO₂-Ta₂O₅ oder IrO₂-SnO₂ in einer sauren
und einer neutralen Lösung benutzt werden, und eine Elektrode mit
einer Beschichtung von IrO₂-In₂O₃, IrO₂-Co₂O₃ oder IrO₂-SnO₂-In₂O₃
kann in einer alkalischen Lösung benutzt werden. Diese Beschich
tungsbestandteile können unter Beachtung der Korrosionsbestän
digkeit der Bestandteile ausgewählt werden.
Eine Zwischenschichtbeschichtung zur Verlängerung der Stand
zeit einer Elektrode kann zwischen dem Elektrodensubstrat und
der aktiven Elektrodensubstanz gebildet werden, wie im japani
schen Patent Nr. 1296429 (JP-B-60-22074), im japanischen Patent
Nr. 296432 (JP-B-60-22075), im japanischen Patent Nr. 1472759
(JP-B-63-20313) und im japanischen Patent Nr. 1767891 (JP-B-4-43985)
beschrieben wurde (der hier benutzte Term "JP-B" bedeutet
"geprüfte, veröffentlichte japanische Patentanmeldung"), wodurch
die Standzeit der Elektrode noch weiter verlängert wird.
Als Beschichtungsverfahren der Elektrodensubstanz auf das
Elektrodensubstrat kann ein Elektroplattierungsverfahren, ein
chemisches Plattierungsverfahren, ein Dampfablagerungsverfahren,
ein thermisches Zerlegungsverfahren, usw., oder eine Kombina
tion davon benutzt werden.
Die Beschichtungsmenge von Iridiumoxid auf das Anodensubstrat
wechselt in Abhängigkeit von den elektrolytischen Bedingungen,
usw., aber die Beschichtungsmenge sollte ausreichend sein, um
das anodische Potential der Anode über mehrere Jahre der Nutzung
zu stabilisieren, und um vorzeitiges Beenden des Betriebs zwecks
Auswechseln der Anode zu vermeiden. Deshalb ist vorzuziehen, daß
die Beschichtungsmenge der Elektrodensubstanz von 10 g/m² bis 60
g/m² beträgt.
Die Form der Anode kann eine Plattenform, eine Maschenform,
eine Stabform, usw., sein, und wird unter Beachtung der Strom
dichte, der Stromverteilung, der Wärmeentwicklung, der Flußrate
des Elektrolyten, usw., ausgewählt.
Als Diaphragma zur Benutzung in der vorliegenden Erfindung
kann eine Kationenaustauschmembran, eine Anionenaustauschmem
bran, eine neutrale Membran, eine amphoterische Membran, usw.,
benutzt werden, aber eine Kationenaustauschmembran, eine
Anionenaustauschmembran, eine neutrale Membran oder eine ampho
terische Membran der Fluorin- oder Kohlenwasserstoffserie wird
vom Standpunkt der Handhabbarkeit und des elektrischen Strom
verbrauchs bevorzugt.
Zur Vermeidung des Verlustes von Disulfid-Rohmaterial und der
Versickerung des Reaktionsproduktes in die Kathodenkammer durch
das Diaphragma, sollte das Diaphragma ausgewählt werden entspre
chend den Auflösungszuständen des Disulfid-Rohmaterials und des
Reaktionsproduktes im Elektrolyten, d. h., der Ladungen, der
Größen ihrer Ionen, usw.
Wenn zum Beispiel Cystin in einer sauren, wässerigen Lösung
mit einem pH-Wert von 5 oder weniger aufgelöst ist, welches der
isoelektrische Punkt ist, und seine elektrolytische Reduktion
durchgeführt wird nach Auswahl einer Membran mit einer Karboxyl
gruppe als Ionenaustauschgruppe als Kationenaustauschmembran,
kann der Verlust von Cystin durch Versickern in die Anodenkammer
verringert werden, verglichen mit einer Membran mit einer Schwe
felsäuregruppe als Ionenaustauschgruppe. Die Benutzung einer
Membran wie etwa einer SELEMION-Membran (Handelsname, herge
stellt durch Asahi Chemical Industry Co., Ltd.) wird bevorzugt.
Eine amphoterische Membran mit einer Kationenaustauschgruppe
und einer Anionenaustauschgruppe kann den Verlust der Disulfid-
Verbindung und des Reaktionsproduktes durch ihr Versickern in
die Anodenkammer verringern, und eine Membran wie etwa eine
NEOCEPTA-Membran (Handelsname, hergestellt durch Tokuyama Co.,
Ltd.) wird vorzugsweise benutzt.
Wenn Cystein (eine nützliche Aminosäure) in der vorliegenden
Erfindung durch elektrolytische Reduktion einer Disulfid-Verbin
dung wie etwa Cystin in einer Kathodenkammer eines elektroly
tischen Bades, das durch ein Diaphragma in eine Anodenkammer und
eine Kathodenkammer aufgeteilt ist, unter Benutzung einer Elek
trode, die eine hohe Bildungsausbeute an Cystein ergibt, wie
etwa aus einer Titan-Zinn-Legierung als Kathode, und einer sich
nicht-auflösenden Elektrode, die durch Beschichtung einer Iri
diumoxid enthaltenden, aktiven Elektrodensubstanz auf ein korro
sionsbeständiges Metall, das Titan, Tantal, Niobium, Zirkonium
oder eine Legierung daraus enthält, als Anode, hergestellt wird,
kann weniger mit Verunreinigungen verunreinigtes Cystein stabil
über einen bangen Zeitraum mit hohem Produktionswirkungsgrad
hergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung wird weiter unten durch die folgen
den Beispiele genauer beschrieben.
Eine Titanplatte mit einer Länge von 100 mm, einer Breite von
100 mm und einer Dicke von 3 mm, die mit einer heißen, wässeri
gen Oxalsäurelösung gebeizt worden ist, wurde mit einer wässeri
gen Lösung mit darin aufgelöster Hexachloroplatinsäure in einer
Konzentration von 150 g/l bezüglich Pt und Iridiumchlorid in
einer Konzentration von 50 g/l bezüglich Ir beschichtet. Nach
dem Trocknen wurde die so beschichtete Titanplatte in einem
Muffelofen bei 550°C in Luft 15 Minuten lang gebacken, um eine
Iridium-Platin-Beschichtung durch thermische Zerlegung zu bil
den. Durch zehnmalige Wiederholung der Schritte der Beschich
tung, Trocknung und des Backens wurde die Beschichtung mit 15
g/m² Iridium und 5 g/m² Platin gebildet, um eine Iridiumoxid-
Platin-beschichtete Anode zu erhalten.
Andererseits wurde Zinnplattierung mit einer Dicke von 5 µm
auf eine Titanplatte mit einer Länge von 100 mm, einer Breite
von 100 mm und einer Dicke von 3 mm durch Elektroplattierung
aufgebracht. Die so plattierte Titanplatte wurde dann mit einem
Elektronenstrahl unter verringertem Druck von 10-4 Torr
bestrahlt, um eine aus Titan-5% Zinn an der Oberfläche der
Titanplatte enthaltende Titan-Zinn-Legierung als Kathode zu
bilden.
Unter Benutzung der oben als Anode und Kathode eines elek
trolytischen Bades vom in Fig. 1 gezeigten Zweikammertypus
erhaltenen Elektroden und unter Benutzung einer wässerigen
Lösung von 1 Mol/Liter von Schwefelsäure als Anolyt und einer
wässerigen Lösung von 0,5 Mol/Liter von L-Cystin und 2 Mol/Liter
von Salzsäure als Katholyt, und unter Benutzung einer amphote
rischen Membran (NEOCEPTA-Membran, Handelsname, hergestellt
durch Tokuyama Co., Ltd.), mit einer quartären Ammoniakgruppe
als Anionaustauschgruppe und einer Schwefelsäuregruppe als Kat
ionenaustauschgruppe auf der entgegengesetzten Seite als Dia
phragma, wurde Elektrolyse durchgeführt, während die Elektrolyte
in externen Elektrolyttanks zirkulierten.
Bei der Durchführung der Elektrolyse mit einer Kathodenstrom
dichte von 15 A/dm² und einer Elektrolysetemperatur von 45°C
wurde L-Cystein hergestellt.
Die Kathodenstromdichte wurde beibehalten, und das Katholyt
wurde nach Fließen eines elektrischen Stroms über vier Stunden
durch ein iodometrisches Verfahren analysiert, um die Menge des
in L-Cystein umgewandelten L-Cystins zu bestimmen. Der Stromwir
kungsgrad wurde aus der in L-Cystein umgewandelten Menge und der
Menge des geflossenen Stroms berechnet. Die erhaltenen Ergeb
nisse sind in der untenstehenden Tabelle 1 aufgeführt.
Die Elektrolyse wurde in derselben Weise wie Beispiel 1 aus
geführt, außer daß eine Silberplatte, eine Graphitplatte und
eine Bleiplatte verschiedentlich als Kathode benutzt wurden, und
jeder Stromwirkungsgrad wurde ermittelt. Die erhaltenen Ergeb
nisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Wenn die Graphitplatte benutzt wurde, wurde der Zusammenbruch
des Graphits beobachtet, und Kohlenstoff wurde im Katholyt aus
geschwemmt. Die Stromdichte der Bleiplatte war gut, aber Blei
wurde während der Elektrolyse aufgelöst, und weißer Schlamm
wurde in dem Katholyt ausgeschwemmt, wodurch die Bleielektrode
nicht länger benutzt werden konnte.
Kathodenmaterial | |
Stromwirkungsgrad | |
Titan-Zinn-plattierte Platte|92,6% | |
Silberplatte | 42,2% |
Graphitplatte | 68,3% |
Bleiplatte | 82,4% |
Eine Titanplatte, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde mit
einer wässerigen Lösung von Zinnchlorid in einer Menge von 205
g/l bezüglich Sn und Iridiumchlorid in einer Menge von 150 g/l
bezüglich Ir beschichtet. Nach dem Trocknen wurde die so
beschichtete Titanplatte in einem Muffelofen bei 550°C in Luft
15 Minuten lang gebacken, um eine Iridium-Platin-Beschichtung
durch thermische Zerlegung zu bilden. Durch zehnmalige Wieder
holung der Schritte der Beschichtung, Trocknung und des Backens
wurde eine Iridiumoxid-Zinnoxid-beschichtete Anode mit einer
Beschichtung von 15 g/m² Iridium und 20,5 g/m² Zinn gebildet.
Andererseits wurde Zircaloy (Zr-2,5% Sn) mit einer Länge von
100 mm, einer Breite von 100 mm und einer Dicke von 3 mm als
Kathode benutzt, dasselbe elektrolytische Bad wie in Beispiel 1
wurde benutzt, eine wässerige Lösung von 1 Mol/Liter von
Ammoniumchlorid wurde als Anolyt benutzt, eine wässerige Lösung
von 2 Mol/Liter von Ammoniak, die 0,5 Mol/Liter von L-Cystin
enthielt, wurde als Katholyt benutzt, und NAFION 324 (Handels
name, hergestellt durch E.I. Du Pont de Nemours and Company)
wurde als Diaphragma benutzt.
Die Elektrolyse wurde durchgeführt, und nach Fließen eines
elektrischen Stroms über sechs Stunden mit einer Stromdichte von
10 A/dm² und einer Elektrolysetemperatur von 45°C wurde die
Kathode durch ein iodometrisches Verfahren analysiert, wodurch
die Menge des in L-Cystein umgewandelten L-Cystins bestimmt
wurde. Der Stromdichte wurde aus der in L-Cystein umgewandelten
Menge und der Menge des geflossenen Stroms berechnet. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der untenstehenden Tabelle 2
aufgeführt. In diesem Fall wurde weder die Anode noch die
Kathode gewechselt.
Die Elektrolyse wurde in derselben Weise wie Beispiel 2 aus
geführt, außer daß eine Silberplatte, eine Graphitplatte und
eine Bleiplatte verschiedentlich als Kathode benutzt wurden, und
jeder Stromdichte wurde ermittelt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Wenn die Graphitplatte benutzt wurde, wurde der Zusammenbruch
des Graphits beobachtet, und Kohlenstoff wurde im Katholyt aus
geschwemmt. Wenn die Bleiplatte benutzt wurde, wurde weißer
Schlamm in dem Katholyt ausgeschwemmt.
Kathodenmaterial | |
Stromwirkungsgrad | |
Zircaloy|86,8% | |
Silberplatte | 54, 6% |
Graphitplatte | 62,4% |
Bleiplatte | 76,3% |
Fünf Arten von Anoden, die jede Iridiumoxid und in Metall
oder andere Oxide, wie in Tabelle 3 unten gezeigt, enthielten,
wurden durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 vorbereitet.
Unter Benutzung jeder der so vorbereiteten Anoden wurde ein
langzeitiger, kontinuierlicher Haltbarkeitstest in einem elek
trolytischen Bad ohne Diaphragma in einer wässerigen Lösung von
5% Schwefelsäure und 3% Ammoniumchlorid durchgeführt, unter
Benutzung der in derselben Weise wie in Beispiel 1 vorbereiteten
Kathode als Gegenelektrode, bei einer Stromdichte von 10 A/dm²,
bei einer Elektrolysetemperatur von 45°C und bei einem Abstand
der Elektroden von 10 mm. Die Zeitdauer, in der die Elektrolyse
spannung auf 5 Volt höher als die Eingangsspannung anstieg,
wurde als Standzeit der Elektrode definiert. Die so erhaltenen
Standzeiten dieser Anoden werden in Tabelle 3 unten gezeigt,
zusammen mit der Zusammensetzung der Elektroden (Anoden).
Unter Benutzung einer Platin-plattierten Elektrode, einer
Platin-Iridium-plattierten Elektrode, einer Graphit-Elektrode,
einer Blei-Zinn-Legierungselektrode oder dem Titanoxid (EBONEX,
Ti₄O₇) als Anode wurde die Auswertung in derselben Weise wie
Beispiel 3 ausgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
3 aufgeführt.
In einem Verfahren zur elektrolytischen Reduktion einer
Disulfid-Verbindung (z. B. Cystin) unter Benutzung einer Titan-
Zinn-plattierten Elektrode oder einer Zirkonium-Zinn-Elektrode
als Kathode wird, wie oben beschrieben, eine reduzierte Verbin
dung (z. B. Cystein) mit hoher Ausbeute erhalten, und unter
Benutzung einer nicht-löslichen Elektrode, die einen Iridiumoxid
enthaltenden Elektrodenkatalysator einschließt, als Anode, wird
die Elektrolyse über eine lange Zeit stabil betrieben.
Claims (11)
1. Verfahren zur elektrolytischen Reduktion einer Disulfid-
Verbindung in einer Kathodenkammer eines elektrolytischen Bades,
das durch ein Diaphragma in eine Anodenkammer und die Kathoden
kammer aufgeteilt ist, welches die Durchführung der elektroly
tischen Reduktion enthält unter Benutzung (1) einer Elektrode
mit einer aktiven Elektrodenoberfläche, die (a) ein Metall aus
der Gruppe Titan, Tantal und Zirkonium, oder (b) eine Legierung
aus mindestens zwei Metallen aus der Gruppe Titan, Tantal,
Niobium, Zirkonium, Silber, Zinn, Kupfer, Aluminium, Eisen,
Molybdän, Gold, Antimon, Wismut, Palladium und Zink enthält, als
Kathode, und (2) einer nicht-löslichen Elektrode, die ein korro
sionsbeständiges Metall aus der Gruppe Titan, Tantal, Niobium
und Zirkonium, oder eine Legierung aus irgendwelchen zweien oder
mehreren dieser Metalle mit einer darauf beschichteten aktiven,
Iridiumoxid enthaltenden Elektrodensubstanz enthält, als Anode.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Beschichtung des
aktiven Elektrodenmaterials auf der Anode auch mindestens ein
Metall aus der Gruppe Titan, Tantal, Niobium, Zirkonium, Zinn,
Kupfer, Antimon, Ruthenium, Platin, Kobalt, Indium, Molybdän und
Wolfram, oder mindestens eines der Oxide dieser Metalle enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die aktive Elek
trodenoberfläche der Kathode die Legierung (b) enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Legierung eine Zinn
enthaltende Titanlegierung ist.
5. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Kathode die Form eines porösen Körpers hat.
6. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche,
wobei Titan, Zirkonium oder eine Legierung daraus als korro
sionsbeständiges Metall der Anode benutzt wird.
7. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die aktive Elektrodensubstanz der Anode mindestens 20%
Iridiumoxid nach Gewicht enthält.
8. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die aktive Elektrodensubstanz IrO₂-Ta₂O₅, IrO₂-SnO₂,
IrO₂-In₂O₃, IrO₂-Co₂O₃ oder IrO₂-SnO₂-In₂O₃ enthält.
9. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Disulfid-Verbindung Cystin ist, das zu Cystein
reduziert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, im wesentlichen wie oben in
irgendeinem der Beispiele 1 bis 3 beschrieben.
11. Reduziertes Produkt, wenn es durch ein Verfahren nach
irgendeinem der vorstehenden Ansprüche gebildet wurde.
Applications Claiming Priority (1)
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