DE284969C

DE284969C -

Info

Publication number: DE284969C
Application number: DENDAT284969D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Verwendung der gewöhnlichen T-förmigen Abzweigstücke für Wasserleitungsrohre mit rechtwinklig zum Hauptdurchgang liegendem Abzweig entsteht der Übelstand, daß in dem Falle, wenn das Wasser von oben durch ein abfallendes Rohr fließt, weil ein unterer Hahn offen ist, bei Öffnung des Hahnes eines abgezweigten Seitenrohres aus diesem kein Wasser strömt, weil der abwärts führende Wasserstrang eine Saugwirkung auf den Seitenstrang ausübt, so daß aus diesem erst dann Wasser ausfließen kann, wenn der untere Hahn geschlossen wird.

Dieser Nachteil wird bei dem den Gegenstand der Erfindung- bildenden T-förmigen Abzweigstück für Wasserleitungsrohre dadurch vermieden, daß im Innern des Abzweigstückes eine vom Boden der seitlichen Abzweigung ausgehende, hohlgekrümmte Wand und darüber eine andere umgekehrte, vollgekrümmte Wand angeordnet ist, von denen die erstere entgegengesetzt zur Richtung des Wassers ansteigt, während die letztere dem zuströmenden Wasser die erhabene Seite zukehrt und den noch verbleibenden unmittelbaren Durchgang des Wassers unterbricht.

Es ist zwar bei Wasserleitungen bereits bekannt, an der Einmündungsstelle eines Windkessels in der Hauptdurchlaßleitung eine Prellrippe einzubauen, um das Heraussaugen der Luft des Windkessels durch das durchströmende Wasser nicht nur zu vermeiden, sondern auch eine Anreicherung der Luft im Windkessel dadurch zu erzielen, daß das auf die Rippe auffallende Wasser die durch den Anprall frei werdende Luft in den Windkessel abgibt.

Der Einbau einer derartigen einfachen Prellrippe in ein T-Stück würde die bsi den eingangs erwähnten Fällen auftretenden Nachteile nicht verhüten, da das an der Rippe ohne jede Behinderung senkrecht vorbeifließende Wasser nach wie vor eine Saugwirkung auf. den im Seitenabzweig liegenden vollen Wasserstrang ausübt, der sich völlig anders verhält als ein senkrecht nach oben gerichteter Windkessel, unter den das Wasser quer hinwegfließt. Die saugende Wirkung des senkrecht abfallenden Wasserstranges auf den gefüllten Seitenstrang soll erst durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden.

In Fig. ι der beiliegenden Zeichnung wird ein einfaches T-förmiges Abzweigstück und in

Fig. 2 ein doppeltes T-förmiges Abzweigstück als Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung dargestellt.

Bei diesen Stücken ist angenommen, daß das Wasser in der Richtung des Pfeiles 7 zufließt, durch die Mündung 3 eintritt und durch die Mündung 4 austritt. Das Abzweigstück der Fig. ι hat in der Höhe des Bodens der seit-

lichen Abzweigung 2 eine hohlgekrümmte Innenwand 6, welche gewissermaßen ein Becken bildet und die Richtung des Stromes ändert. Damit die Wirkung der Wand 6 noch vervollkommnet wird, ist über ihr eine umgekehrt gestaltete Wand 5 angeordnet, welche das Wasser noch mehr zur seitlichen Abzweigung hinzwingt und gleichzeitig die unmittelbare Verbindung von oben nach unten unterbricht, welche infolge des am Ende der Wand 6 verbleibenden freien Durchganges doch noch zwischen Mündung 3 und Mündung 4 bestehen würde.

Das Abzweigstück der Fig. 2 ist doppelt, d. h. als Kreuzstück ausgebildet; es hat zwei seitliche Abzweigungen 2, 2¹, denen je eine hohlgckrümmte Wand 6, 6¹ und je eine vollgekrümmte Wand 5, 5¹ entspricht, welch letztere beide den zwischen den zwei hohlen Wänden verbleibenden freien Durchgang überdecken.

Diese Zusammenstellung der Wände 5 und 6 zwingt die Flüssigkeit, in der Höhe der seitlichen Abzweigungen 2, 2¹ in einem S-Bogcn zu fliei3en, so daß das Wasser mit seiner ganzen Zuflußgeschwindigkeit durch diese Abzweigungen abfließt, selbst wenn eine tiefer liegende Verbindung geöffet ist.

Desgleichen wird erzielt, daß das Wasser gleichmäßig bei allen den verschiedenen Abzweigstücken der senkrechten Leitung entsprechenden seitlichen Abzweigungen 2, 2¹ verteilt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. T-förmiges Abzweigstück für Wasserleitungsrohre, gekennzeichnet durch eine vom Boden der seitlichen Abzweigung ausgehende, hohlgekrümmte Wand (6), welche entgegengesetzt zur Richtung des Wassers ansteigt und den Wasserstrom zwingt, seine Richtung zu ändern, in Verbindung mit einer anderen umgekehrten, vollgekrümmten Wand (5), welche dem zuströmenden Wasser die volle Seite zukehrt und den noch verbleibenden unmittelbaren Durchgang des Wassers unterbricht.

2. T-förmiges Abzweigstück nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei seitliche Abzweigungen, welchen je eine hohle und je eine darüberliegende vollgekrümmte Wand entspricht, indem die vollen Wände den unmittelbaren Durchgang des Wassers unterbrechen und dieses zwingen, in einem S-Bogen das Abzweigstück zu durchfließen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.