DE2849246C2

DE2849246C2 -

Info

Publication number: DE2849246C2
Application number: DE2849246A
Authority: DE
Inventors: Adrianus Cornelius Herkenbosch Nl Kuys
Original assignee: NEDERLANDSE STEENWOLFABRIEK ROERMOND NL BV
Current assignee: NEDERLANDSE STEENWOLFABRIEK ROERMOND NL BV
Priority date: 1977-11-15
Filing date: 1978-11-13
Publication date: 1992-01-30
Also published as: FR2408455A1; FR2408455B1; NL7712593A; GB2008491B; BE871884A; GB2008491A; CH637878A5; DE2849246A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Mineralfaserproduktes, insbesondere eines Mineralwollproduktes in Form von Platten, Bändern, Streifen, lamellierten Bahnen oder Rohrisolationsschalen.

Aus der DE-OS 22 06 790 ist ein Verfahren zur Herstellung von Schichtmaterial bekannt, und zwar einem Schichtmaterial mit zumindest einer Schicht aus natürlichem oder synthetischem Textilgewebe oder -stoff und einem Leder oder einem Textilgewebe oder -stoff in Beschichtung mit einem synthetischen Plastikmaterial. Die Schichten werden mittels eines thermoplastischen heißschmelzenden Klebemittels miteinander verbunden. Sämtliche Materialien sind infolge dessen brennbar. Bei diesem bekannten Verfahren kommt es nicht darauf an, mit einer möglichst geringen Menge an Klebemitteln auszukommen, sondern es steht das Hauptproblem im Vordergrund, daß durch Verwendung dieses thermoplastischen heißschmelzenden Klebemittels viele Gewebe hinsichtlich ihrer Struktur, ihres Aussehens, ihrer Handhabung oder anderer wünschenswerter Eigenschaften verdorben werden, wenn sie dem Ausmaß an Wärme ausgesetzt werden, das entweder bei der Aufbringung des Klebemittels oder Verbindungsmittels oder bei der Erzeugung der Verbindung zwischen den Schichten oder beim Trocknen oder Fixieren des Klebemittels erforderlich ist. Aus diesem Grunde wird zwar ein heißschmelzendes Klebemittel verwendet, das aber anschließend durch Abkühlung fixiert wird, so daß das Gewebe keiner Wärmebelastung unterworfen und somit nicht mehr verdorben wird. Wegen der Verwendung des heißschmelzenden Klebemittels ist eine besondere Auftragstechnik für die mittlere beidseitig zu beschichtende Bahn erforderlich, nämlich mittels Aufgreif- Rakel-Rollen und Auftragrollen. Diese Rollen tauchen in Bäder ein, in denen sich das Klebemittel befindet, so daß das von den Rollen aufgenommene Klebemittel beidseitig auf die mittlere Schicht übertragen wird. Die drei Schichten werden in Form von verhältnismäßig dünnen Bahnen sämtlich von Vorratsrollen abgewickelt, und nach dem Zusammenführen werden die beiden äußeren Bahnen mit der klebemittel beschichteten mittleren Bahn miteinander verpreßt.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches eine optimale Verbindung zwischen einer Metallfolie und einer durch die Metallfolie zu beschichtenden Oberfläche eines Mineralfaserproduktes geschaffen werden kann, und zwar mittels eines feuerfesten Bindemittels.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Verfahrensschritte gelöst:

a) Hindurchführen einer selbsttragenden Zwischenschicht aus Mineralfasergewebe durch ein Klebemittelbad, welches flüssiges, feuerfestes Klebemittel enthält, wobei die Oberflächen der Zwischenschicht mit dem Klebemittel versehen werden,
b) ein im wesentlichen gleichzeitiges Kontaktieren der Zwischenschicht noch während der flüssigen Phase des Klebemittels mit einer Metallfolie auf der einen und dem Mineralfaserprodukt auf der anderen Seite,
c) Verbinden der drei Schichten unter Druck,
d) Trocknen des Klebemittels.

Eine sehr kleine Menge der sehr flüssigen Klebemittelmasse kann auf diese Weise eine optimale Verbindung zwischen einer Oberfläche eines Mineralfaserproduktes und einer Metallfolie herstellen, welche als Beschichtung bzw. Kaschierung dient. Die Zwischenschicht dient dabei als Träger für die äußerst dünne Lage von Klebemittel, wodurch die Verbindung der Metallfolie und der Oberfläche des zu beschichtenden Mineralfaserproduktes hergestellt wird.

Zweckmäßigerweise wird eine Metallfolie, vorzugsweise eine Aluminiumfolie verwendet, welche eine Dicke von etwa 9 bis Mikromillimetern, vorzugsweise von etwa 40 Mikromillimetern, aufweist.

Die selbsttragende Zwischenschicht besteht vorteilhafterweise aus einer Glasfaserschicht mit einem Flächengewicht von 30 bis 300 g/m², vorzugsweise zwischen 40 bis 60 g/m². Die Zwischenschicht kann auch aus einem Glasfasergewebe bestehen, bevorzugt aus einem Glasfasergewebe mit einer Struktur in zwei Dimensionen.

Das feuerfeste Bindemittel ist vorteilhaft ein solches auf der Basis von Wasserglas, welchem ein oder mehrere Additive zugeführt werden können. Dieses Bindemittel wird auf die beiden Oberflächen der Zwischenschicht in einem einzigen Vorgang aufgebracht.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema dargestellt, und zwar zeigen

Fig. 1 in vereinfachter Weise eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und zwar zur Beschichtung von Mineralwollplatten und

Fig. 2 in vereinfachter Darstellung ein anderes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Beschichten einer Rohrisolationsschale.

Fig. 1 zeigt einen Förderer 1, beispielsweise einen Förderer mit einem endlosen Band bzw. eine Rollenbahn oder einen anderen geeigneten Förderer zum Tragen bzw. zur Aufnahme und zum Zuführen einer Mineralfaserplatte 2, die aus Glaswolle oder aus Steinwolle besteht. Die Förderrollen 3 und 4 dienen zur Zuführung dieser Platte 2.

Eine erste Rolle 5 dient zur Aufnahme und zum Speichern einer Metallfolie, vorzugsweise einer Aluminiumfolie 6 mit einer Dicke von 40 Mikromillimetern. Eine zweite Rolle 7 trägt in aufgewickeltem Zustand ein Glasfaservlies 8 mit vorzugsweise einer Dicke, die einem Flächengewicht von 40 bis 60 g/m² entspricht. Diese Schicht 8 aus Glasfaservlies wird mittels Führungsrollen 9 zu einem Befeuchter geführt, der in einfacher Weise als Rolle 10 ausgebildet ist, die in ein Klebemittelbad 11 eingetaucht ist, wobei dieses Klebemittelbad sich in einem Behälter 12 befindet.

Nachdem die Faservliesschicht das Bindemittelbad durchlaufen hat, wird sie über eine erste Führungsrolle 13 und anschließend über eine zweite Führungsrolle 14 weitergefördert, wobei diese letztere Führungsrolle in bezug auf eine dritte Führungsrolle 15 so angeordnet ist, daß die Aluminiumfolie 6 und das Faservlies 8 mit dem Bindemittel 11 beschichtet werden, wobei die Verbindung bzw. Berührung der Teile, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, nahezu gleichzeitig erfolgt.

Das Bindemittel basiert in seiner Zusammensetzung im wesentlichen auf Wasserglas, d. h. es wird vorzugsweise ein feuerfestes anorganisches Bindemittel gewählt.

Es versteht sich, daß auch andere Bindemittelzusammensetzungen, die feuerfest sind, im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden können.

Nachdem die Aluminiumfolie 6 in Berührung und Verbindung mit dem Faservlies 8, welches mit feuerfestem Bindemittel 11 beschichtet worden ist, gebracht worden ist, wird das ganze gegen die Oberfläche 16 der Mineralwollplatte 2 gepreßt. Mit Hilfe einer Andrückrolle 17, die mit den Rollen des Rollenförderers 1 zusammenwirkt, kann das Gesamte einem guten Preßvorgang unterworfen werden.

Das auf diese Weise fertiggestellte Produkt kann anschließend getrocknet und schließlich abgefördert bzw. entladen werden.

Anstelle von Faservlies 8 kann auch ein Glasfadengewebe mit einer Struktur in zwei Dimensionen als Zwischenschicht Verwendung finden, da derartige Fadengewebe sich besonders gut für die Verbindung einer Metallfolie mit einer Platte aus Mineralwolle eignen. Auf diese Weise erhält die Mineralwollplatte eine sogenannte dampfdichte Oberfläche (Dampfsperre).

Die Zeichnung zeigt eine Mineralwollplatte, worin sich die Fasern im wesentlichen parallel zur Länge der Platte erstrecken. Es können auch Lamellenbahnen Verwendung finden, die aus parallelen Streifen von Fasermaterial bestehen, wobei die Fasern bei derartigen Bahnen im wesentlichen senkrecht zu den Oberflächen der Bahn bzw. entsprechend herstellten Platten verlaufen.

Es hat sich gezeigt, daß erhebliche Mengen an Bindemitteln bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingespart werden können.

Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung, und zwar zum Beschichten von Isolationsschalen 19.

Die Vorrichtung weist einen hohlen drehbaren Schaft 20 mit einer Wandung 23 auf, wobei diese Wandung mit Öffnungen 22 versehen ist. Eine Rohrisolationsschale 19 kann hierauf durch Saugzug festgehalten werden.

Um eine Rohrisolierungsschale 19 zu beschichten, wird zunächst das Endteil 19a beschichtet, worauf der Schaft 20 gedreht wird und damit veranlaßt wird, daß die äußere Oberfläche 19b nacheinander beschichtet wird.

Anstelle von selbsttragenden Zwischenschichten 8, die aus Faservlies oder -gewebe bestehen, kann man auch beispielsweise Fadenstrukturen verwenden, wobei die Fäden an ihren Kreuzungspunkten durch Verschweißen oder auf andere geeignete Weise untereinander verbunden sind.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines Mineralfaserproduktes, insbesondere eines Mineralwollproduktes in Form von Platten, Bändern, Streifen, lamellierten Bahnen oder Rohrisolationsschalen, mit folgenden Verfahrensschritten:

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Metallfolie, vorzugsweise eine Aluminiumfolie, verwendet wird, welche eine Dicke von etwa 9 bis 100 Mikromillimetern, vorzugsweise von etwa 40 Mikromilli metern, aufweist.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenschicht ein Glasfasergewebe aufgebracht wird, welches ein Flächengewicht zwischen 30 und 300 g/m², vorzugsweise zwischen 40 bis 60 g/m², aufweist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein anorganisches Klebemittel auf Wasserglasbasis verwendet wird.